Smart Geiger PRO SGP001 FTlab

Begonnen von DL8BCN, 12. Oktober 2021, 22:32

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DL8BCN

Hallo , ich hatte mir vor ca. 6 Monaten so einen Stick für Smartphone gekauft, weil ich neugierig war, ob das Teil tatsächlich funktioniert.
Die App dafür funktioniert mit Android und Apple.
Tatsächlich liefert der kleine Kerl plausible Messungen.
Die Schaltung basiert wohl auf PIN- Dioden.Das ist bekannt mit der BPW34.
Im SGP001 sind wohl 10 Stück davon parallelgeschaltet, um die Detektorfläche zu vergrößern.
Ein Test an 4%igen  thoriumdotierten Wolframelektroden ergab ca. 1,5 uS/h. Das ist tatsächlich identisch mit meiner Messung mit dem Radex RD 1008.
Für Beta und Gamma scheint das Teil also tatsächlich zu funktionieren.
Gruß, Rainer

NoLi

Und wie ist der "Mikrophonie-Effekt"?

Gruß
Norbert

Peter-1

Zeigt es die Hintergrundstrahlung mit 0,1 - 0,2 µSv/h an ?

Peter
Gruß  Peter

DL8BCN

@ Norbert: Mikrofonieeffekt ist mir nicht negativ aufgefallen. Kann ich heute Nachmittag aber mal testen.
Und ja, Peter, es zeigt die Hintergrundstrahlung mit plausiblen Werten an.
Die lange Messzeit stört aber.
Für halbwegs genaue Werte benötigt man 5 Minuten Integrationszeit.
Man kann die Zeit aber selber einstellen in der App.
Gruß, Rainer

DG0MG

Wir hatten das Ding (samt seinem kleineren Bruder) ja eigentlich schon behandelt - und abgehakt.
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,143.0.html

Zeigt die App nicht auch die Impulszahl an?
Wieviele Impulse werden bei der Messung der WIG-Nadeln mit 1,5 µSv/h gezählt, aus denen das Ergebnis generiert wird?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL8BCN

Hallo, tut mir Leid, daß ich hier ein altes Thema aufwärme!
Ich hatte vorher nicht hier im Forum danach gesucht.
Und ja, er zeigt die CPM an.
Ich habe mir die Counts bei den Thorium Schweißnadeln aber nicht gemerkt.
Kann ich heute Nachmittag noch mal testen.
Gruß, Rainer



DL8BCN

@ Norbert, ja, es gibt einen nicht zu vernachlässigbaren Mikrofonieeffekt.
Wenn man aber nicht gegen das Gehäuse klopft, passiert auch nichts.
Kein Problem, wenn man das weiß.
Und noch mal zu den Messwerten:
Die 10 orange gekennzeichneten 4%ig thorierten Wolframnadeln WT40 haben 1mm Durchmesser und liegen in der original Plastikschatulle mit abgeschobenem Deckel.
Der SGP001 lag direkt drauf, die Nadeln in Längsrichtung.
In 5 Minuten hat er 107 Impulse gezählt, macht 21,4 CPM.
Anzeige war dann 1,90 uSv/h.
Schönen Abend!
Rainer




Peter-1

Nun ist auch bei mir das kleine Spielzeug SGP001 PRO angekommen.
Die ersten Tests sind glaubwürdig und im Bereich zu anderen Geräten nicht sehr abweichend. Hintergrund 0,12µSv/h , was stimmen kann.
Eine stark Thorium haltige Linse zeigt in 2cm Abstand 19 µSv/h an, was ich auch für realistisch halte.
Die Meßzeit von 10 min. bei schwacher Strahlung ist dringend zu empfehlen.
Die im Päckchen beigefügte Installationsanweisung habe ich hier beigefügt.

Nun ist das Wochenende gerettet. :-)
Peter
Gruß  Peter

NoLi

Gerät während der Messungen ruhig halten und nicht bewegen...und dies bei 10 min Zeitkonstante.
Na denn mal viel Spass bei Umweltmessungen "im Feld"... :)

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 12:29
Die ersten Tests sind glaubwürdig und im Bereich zu anderen Geräten nicht sehr abweichend. Hintergrund 0,12µSv/h , was stimmen kann.
Background 0,12 µSv/h klingt ok.

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 12:29
Eine stark Thorium haltige Linse zeigt in 2cm Abstand 19 µSv/h an, was ich auch für realistisch halte.
Ob dieser Wert realistisch ist, kann man so pauschal nicht sagen, es sei denn, die Linse wurde mit einem professionellen Gerät vermessen. Der Thoriumgehalt von Glaslinsen variiert sehr stark, dementsprechend auch die messbaren Dosisleistungen. Ferner kommt es auf das Alter der Linse an, denn erst nach ca. 50 Jahren der Thoriumabtrennung befinden sich das Mutternuklid Th-232 und ihre radioaktiven Töchter wieder so gut wie im Aktivitätsgleichgewicht (Anm.: wo bleiben denn in der Naturwissenschaft der Radioaktivität die Väternuklide und radioaktiven Söhne??? Gendergleichheit ist doch derzeit sooo angesagt!  >:( :rtfm: ).

Gruß
Norbert

Peter-1

Hallo Norbert,

wenn ich mit 3 anderen Geräte ähnliche Werte messe, so traue ich mir zu, zu behaupten, dass der Wert nicht ganz falsch sein kann. Die Linse stammt aus einem "Röntgenobjektiv" und war das 2. Objektiv in einer Tandemanordnung um das Bild des Bildverstärkers auf ein Vidikon zu übertragen. Brennweite 75mm 1:1,1.

Das kleine Spielzeug ist auf Erschütterungen extrem empfindlich. D.h. nur unter Laborbedingungen einsetzbar.

Ist bekannt in welcher Richtung die Halbleiter eingebaut sind. Ich will ja nicht gleich das Gehäuse schlachten.

Peter
Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 14:09
wenn ich mit 3 anderen Geräte ähnliche Werte messe, so traue ich mir zu, zu behaupten, dass der Wert nicht ganz falsch sein kann. 
Ok, akzeptiert! :)

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 14:09
Ist bekannt in welcher Richtung die Halbleiter eingebaut sind. Ich will ja nicht gleich das Gehäuse schlachten.
Na ja, da dies Flächenhalbleiterdioden sind, wäre es sinnvoll, diese nebeneinander flach im Gehäuse zu positionieren.

Hast Du schon mal die HF-Empfindlichkeit der Sonde getestet? Damit ist schon mal die Fa. SIEMENS-PLESSEY mit ihren Halbleiterdioden-Digitaldosimetern der ersten Generation "auf die Schnauze" gefallen...

Gruß
Norbert

DG0MG

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 14:09
Ist bekannt in welcher Richtung die Halbleiter eingebaut sind. Ich will ja nicht gleich das Gehäuse schlachten.

Zitat von: DG0MG am 14. August 2019, 11:58
Ullix hat ebenfalls ein Review geschrieben und den SGP-001 mal geöffnet:

In dem Dokument sieht man den SGP001 innerlich - alles eingewickelt in Kupferfolie.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Peter-1

Norbert mach mal einen Vorschlag wie ich die Hf-Sicherheit prüfen soll. Ich besitze aber kein Megawatt-Sender. Einen alten Funkeninduktor mit 10cm Schlagweite will ich aber nicht einwirken lassen. Damit habe ich mal einen Drucker verabschiedet.

Peter
Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: Peter-1 am 15. Oktober 2021, 14:51
Norbert mach mal einen Vorschlag wie ich die Hf-Sicherheit prüfen soll. Ich besitze aber kein Megawatt-Sender. Einen alten Funkeninduktor mit 10cm Schlagweite will ich aber nicht einwirken lassen. Damit habe ich mal einen Drucker verabschiedet.

Peter
Du brauchst keinen Megawatt-Sender oder 10 cm-Schlagweitenfunkeninduktor.
Es reicht ein sendendes Smartphone (möglichst bei schwacher Empfangsleistung = stärkerer Sendeleistung) und/oder (hoffentlich) die Leckstrahlung einer haushaltsüblichen Mikrowelle.

So war es zumindest mit zwei Digitaldosimetertypen, die wir im Einsatz hatten.
- SIEMENS-PLESSEY, 1. Generation: hier konnte eine eingeschaltete Mikrowelle, um das Essen aufzuwärmen, das Dosimeter (vor allem die "Betastrahlung-Diode") u. U. schon auf ein bis zwei Meter Abstand zu hohen Dosis- und Dosisleistungsanzeigen erregen (bis in den zweistelligen mSv/h-Bereich, mit entsprechender Aufsummierung der Dosisanzeige).
- RADOS RAD-50, auch hier 1.Generation: hier tat ein sendendes Handy, um das Gerät in ein paar cm Abstand herum geführt, ein Gleiches.

Gruß
Norbert

NoLi

Hier noch ein Bericht über den SGP-001 vom inzwischen leider verstorbenen Physiker Tobi Cronert:

https://scienceblogs.de/nucular/2016/04/21/detektoren-iii-strahlungsmesser-fuer-den-hausgebrauch-testbericht-smart-geiger-pro-sgp-001/

Tipp: Kommentar #9 durchlesen!

Gruß
Norbert