Nissei DC-100

Begonnen von spika1, 07. August 2021, 00:01

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spika1

Hallo,

hier ist der Nissei DC-100 CsI(TI) Szintillator aus Japan.
Ich habe ihn vor einigen Jahren schon über Ebay gekauft.

Mir ist aufgefallen das er Stoßempfindlich ist und auf höhere Messwerte darauf reagiert.
Bei meinen Qsafe Qsf104 ist das nicht der Fall.
Der Hintergrund vom Nissei DC-100 ist ca. 0.05usv/h - 0.07usv/h
Beim Qsafe Qsf104 ist er bei 0.13usv/h

Das komische am DC-100 ist das er auf AM241 fast nicht reagiert.
Hier habe ich nur einen Wert von ca. 0.09usv/h
Der Qsafe Qsf104 hat hier 3.70usv/h.

Bei einen LU176 hat der DC-100 keine reaktion.
Bei einen Glühstrumpf hat der DC-100 0.80usv/h und der Qsafe 0.73usv/h

Aber bei einer CS137 Röhre ist er recht empfindlich und zeigt 0.40usv/h an.
Der Qsafe hat nur einen Wert von 0.29 usv/h.

Die Frage ist weshalb reagiert der Nissei DC-100 so unempfindlich gegenüber AM241?
Normalerweise reagieren solche Messgeräte mit einen CsI recht gut auf AM241.
Am Ende sieht man Fotos vom Nissei DC-100.

LG, Florian




NoLi

#1
Hallo Florian.

- Welcher Photonen-Energieumfang ist denn für dieses Gerät angegeben (keV - MeV)?
- Wieviel Lu-176 (in Gramm) hatte denn Dein Präparat?

Unterschiedliche Detektorbauformen und -anordnungen zeigen bei im Vergleich zum Detektor kleinvolumigen Strahlenquellen im unmittelbaren Nahbereich auf Grund der Messgeometrie meistens auch verschiedene Messwerte an. Dies ist kein Manko. Am besten mal die Messwerte in 10 cm Abstand zur Strahlenquelle (und möglichst zum Detektormittelpunkt) vergleichen, sofern dies auf Grund der Strahleraktivität möglich sein sollte.

Zum Am-241: hat das Gerät eine akustische Impulswiedergabe? Wenn ja, wie reagiert diese auf den Am-241 Strahler (Aktivität?), ist hier eine sehr deutliche Zunahme der Impulse zu hören?
Beispiel RadEye-PRD (mit NaJ-Szintillator) von Thermo Scientific und einem Rauchmelder (Am-241, 28 kBq): hier nimmt die akustische Impulswiedergabe sehr deutlich zu, die Dosisleistungsanzeige bleibt nahezu unverändert (energiekompensierte Impulsverarbeitung). Grund: die aus den 59,5 keV-Photonen resultierenden Dosis(leistung) Hx oder H*(10) ist bei dieser Aktivität sehr gering und verursacht überwiegend nur eine Hautdosis H*(0,07).


Gruß
Norbert

spika1

Hallo NoLi,

danke für die Erklärung zu diesen Thema.
In dieser Sache muss ich noch viel lernen.
Habe mich eher um die technischen Details (Reparatur,Selbstbau usw) beschäftigt.
Ich habe auch teils Geräte defekt gekauft (E600, NE Technology) und sie dann repariert und modifiziert teilweise.

Zum Nissei,
leider es gibt keine genauen technischen Daten zu diesen Gerät.
Ja dieses Gerät hat eine akustische Impulswiedergabe.
Das mit der AM-241 Probe muss ich mal genauer anschauen.
Mir ist schon vorgekommen das die akustischen Impulse ein wenig mehr sind.
Also es kann sein das der Nissei eine energiekompensierte Impulsverarbeitung hat und deswegen geringere Werte anzeigt.

Nochmals Danke!

LG Florian



NoLi

Zitat von: spika1 am 07. August 2021, 21:22
Das mit der AM-241 Probe muss ich mal genauer anschauen.
Mir ist schon vorgekommen das die akustischen Impulse ein wenig mehr sind.
Also es kann sein das der Nissei eine energiekompensierte Impulsverarbeitung hat und deswegen geringere Werte anzeigt.

Hallo Florian.

Falls Du einen Rauchmeldereinsatz mit Am-241 und einer Aktivität von etwa 28 kBq benutzt hattest, müsste die akustische Impulswiedergabe nicht nur ein wenig, sondern ganz ordentlich angestiegen sein!
Wenn dies nicht der Fall war, könnte der Detektor so gekapselt und im Gehäuse angebracht sein, dass er die rund 60 keV des Am-241 nicht messen kann.

Und die Lu-176 Probe? Wieviel Gramm hatte die denn? Je nach deren Gewicht sollte dein DC-100 zumindest die 202 keV und 307 keV Linien (zusammen 177 % von gesamt 220 % Gamma-Emissionen) registriert haben.

Gruß
Norbert

DG0MG

Schickes kleines Gerät! Gleich mit Innereien-Fotos!

Wenn die Japaner tatsächlich eine Energieberücksichtigung eingebaut haben, dann ist das natürlich eine feine Sache.

Einige Fragen noch, auch wenns keine expliziten technischen Daten gibt:
Wie groß ist denn der Szintillator?
Was für Stromversorgung?
Wie lange halten die?
Ist das Display beleuchtet?
Gibts Alarme?
Hier auch nochmal ANregungen, über was man so in einer Gerätevorstellung berichten kann: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,234.0.html

Erstaunlich ist, dass er für den ersten Wert 30 Sekunden braucht.

Hier habe ich ein Video gefunden:



Das ist vermutlich Kaliumsalz, was er da hinlegt.




Es gibt auch einen DC-200.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Der DC-200 hat im Gegensatz zum DC-100 eine zusätzliche dritte Nachkommastelle für Dosisleistung und Dosisanzeige sowie Bluetooth.
Ob die dritte Nachkommastelle sinnvoll ist, muß der Anwender für sich entscheiden...ich finde sie überflüssig.

Gruß
Norbert

spika1

Hallo,

Also ich habe es nochmals probiert.
Auf AM-241 (ja aus einen Feuermelder) fast keine Reaktion auch nicht akustisch.
Ich habe zwei LU176 Stücke mit jeweils 5X18mm, keine Reaktion!
Reagiert sehr gut auf CS137, Glühstrumpf, Ra226,
Auf Keramik mit Uran Glasur regiert er etwas und zeigt 0.12usv/h an.

Also die Verkapselung für das CSI (siehe meine Fotos) ist ca 18mm X 18mm ca, wie groß der CSI ist, keine Ahnung.
also der Nissei DC-100 wird mit zwei AAA 1.5V Batterien betrieben.
Das Display ist ein normales LCD aber ohne Beleuchtung.
Beim einschalten braucht das Gerät 30 Sekunden für das erste Ergebnis.
Dann zählt er aber jede Sekunde!

Braucht aber ziemlich lange, am besten ausschalten über die Probe halten und einschalten.
Nach 30 Sekunden passt das Ergebnis normalerweise.

Alarm: Dauerton bei über 3,8 μSv/h (unabhängig von der Summereinstellung)
Batterielaufzeit: Habe ich nicht so ausprobiert. Aber einige Tage wahrscheinlich.
Die Stromaufnahme ohne Signalton beträgt 10.85mA, habe es mit einen Multimeter gemessen.

Vom Hersteller (übersetzt mit Google):

F. Wie lange dauert die Messung?
A. Der gemessene Wert wird 30 Sekunden nach dem Einschalten angezeigt. Nach 30 Sekunden werden die Erkennungsdaten jede Sekunde aktualisiert und das Messergebnis in Echtzeit angezeigt. Sie können sich auch die kumulierte Dosis anzeigen lassen. Sie können die kumulative Dosis und die gemessene Zeit während der Einschaltdauer kennen.

Bestanden den Sicherheitstest von elektromagnetischen Störwellen (Wirkung von Rauschen und statischer Elektrizität)

F. Welche Art von Sensor verwenden Sie?
A. Es handelt sich um einen Sensor, der einen CsI (Tl) Szintillator und eine Photodiode kombiniert.

A. Die Dosis beträgt 0,01 μSv / h bis 19,9 μSv / h. 19,9 μSv / h sind 174 mSv auf Jahresbasis, was bei allgemeiner Verwendung einen ausreichenden Messbereich sicherstellt.

F. Welche Art von Strahlung kann gemessen werden?
A. Es ist ein γ (Gamma)-Strahl. Im Allgemeinen wird die Luftdosis durch γ-(Gamma-)Strahlen gemessen.

F. Kann es verwendet werden, um Sicherheitsentscheidungen beim Kauf und Verkauf von Lebensmitteln zu treffen?
A. Es kann nicht zur Beurteilung der Lebensmittelsicherheit verwendet werden.

Produktinformation:

Name:                                RADCOUNTER (Luftdosimeter)

Modell:                              DC-100

Messziel:                            γ (Gamma-) Strahlen

Anzeige:                             Flüssigkristallanzeige 6-stellig (Dosis 3-stellig + integrierter Wert 3-stellig)
                                     Einheit (μSv /h, μSv, mSv, Stunde)
                                     Symbol (Batterieverbrauch, Strahlungserkennungsmarke, Summermarke)

Messbereich:                      0,01 μSv / h bis 19,9 μSv / h (1 cm Äquivalentdosisleistung) 0,00 μSv
                                     bis 999 mSv Kumulative Dosis 0,00 Stunde bis 999 Stunden Kumulative Zeit.

Meßgenauigkeit:                      ± 20% (Genauigkeit gegenüber Cs137 Standardwert)

Messzeit:                            30 Sekunden (Echtzeitmessung danach alle 1 Sekunde)

Summerton:                           Wenn Strahlung (γ-Strahlen) erkannt wird (bei aktivierter Summereinstellung)
                                     Dauerton über 3,8 μSv/h (unabhängig von der Summereinstellung)

Batterie:                            2 AAA-Alkalibatterien

Elektromagnetische Verträglichkeit:  IPX1 (tropfwassergeschützt)

Elektromagnetische Verträglichkeit:  IEC60601-1-2 : 2001 IEC61326-1: 2005

Schutz gegen das Eindringen von Wasser: IPX1

Nutzungsumgebung:                      -10 ℃ ~ + 50 ℃, 85% RH oder weniger Keine Kondensation

Transport-/Lagerumgebung:              -20 ℃ ~ + 60 ℃, 85% RH oder weniger Keine Kondensation

Größe:                                 Ungefähr 60 mm (B) x 85 mm (T) x 22 mm (H)

Gewicht:                               ca. 62g (ohne Batterien)

Zubehör:                               Beutel, AAA-Alkalibatterien, Bedienungsanleitung

Herstellerseite: https://www.nissei-kk.co.jp/product/dosimeter/dc_100.html

LG, Florian


     

NoLi

Zitat von: spika1 am 08. August 2021, 17:55
Auf AM-241 (ja aus einen Feuermelder) fast keine Reaktion auch nicht akustisch.

Dann ist der Szintillator so dick gekapselt, dass die Am-241-Photonen größtenteils in der Hülle absorbiert werden.
Oder bei dem Gerät liegt die Diskriminatorspannung (zur Unterdrückung von Störimpulsen/Rauschimpulsen) so hoch, dass die Am-241-Gammaenergie mit herausgefiltert wird.

Zitat von: spika1 am 08. August 2021, 17:55
Ich habe zwei LU176 Stücke mit jeweils 5X18mm, keine Reaktion!

Leider sind die Maße zu ungenau, um über das Volumen und/oder das Gewicht die Lu-176-Aktivität und damit auch die Photonenemission bestimmen zu können. Könntest Du die fehlenden Maße oder das Gesamtgewicht der beiden Stücke noch benennen?

Gruß
Norbert

Henri

Zitat von: spika1 am 08. August 2021, 17:55
Die Stromaufnahme ohne Signalton beträgt 10.85mA, habe es mit einen Multimeter gemessen.

Hmmm also wenn die Batterien in Reihe geschaltet sind, sind das ganze 3 Tage Laufzeit... Finde ich jetzt nicht sonderlich berauschend.

Was hast Du denn für das Gerät bezahlt?

Viele Grüße!

Henri

spika1

Hallo,

ich habe ca. 240 Euro bezahlt mit Versand aus Japan damals.
Ja Die Batterien halten nicht so lange.
Also beim Radex One halten sie sehr lange.

Hier die genauen Daten zum LU176
Es ist nur ein Stück.
Ich dachte es sind zwei.
Habe es nie aus der Plastikverpackung genommen.
Aber auch beim ausgepackten Zustand hat der DC-100 keine Reaktion.
Der Qsafe reagiert sehr gut darauf.
Es eignet sich auch gut zum kalibrieren von meinen Theremino System.
Habe zwei schöne Peaks bei 202 keV und 307 keV

Hier die genauen Daten zum LU176
Breite   16.50mm
Höhe:    22.20mm
Tiefe:    4.30mm
Gewicht: 10 Gramm

Habe das aus den USA bei iradnic gekauft.

Kann ich eigentlich die Impulsausgabe vom CSI abgreifen und auswerten?
Wie wird so etwas beschaltet?
Würde das beim Qsafe QSF104 machen.
Am besten wäre via Bluetooth wie bei Atomfast die Daten zum Handy übertragen.
Dann mit den App auswerten die Impulse.
Habe so etwas auf diesen Forum gesehen.
Es wird mit einen Arduino Nano und mit einen BT Modul realisiert.

LG, Florian

NoLi

Zitat von: spika1 am 08. August 2021, 23:49
Hier die genauen Daten zum LU176
Breite   16.50mm
Höhe:    22.20mm
Tiefe:    4.30mm
Gewicht: 10 Gramm

Hallo Florian.

Dein Lutetium-Stück hat eine ß-Aktivität von 540 Bq und eine Gesamtphotonenemission von 1188 pro Sekunde (220 % der Aktivität). Da sollte der DC-100 im Kontakt mit dem Dingens doch schon einige Photonen sehen und mit erkennbarer Anzeigeerhöhung reagieren.
Es sei denn, der CsJ-Kristall ist so klein (oder die Kombination Kristall + Photodiode so ungünstig), dass seine Efficiency sehr gering ist...darauf würde auch die lange Mittelungzeit von 30 Sek. in der Anfangsmessung zur Dosisleistungsermittlung hindeuten. Zweites Indiz zu dieser Überlegung ist die in Videos erkennbare bzw. hörbare geringe akustische Impulswiedergabe bei Background-Messungen; sie bewegt sich in der Größenordnung wie bei einem 2" Pancake-Geiger-Müller-Zählrohr.

Wie reagiert denn der DC-100 mit dem Lutetium bei direktem Kontakt über einer längeren Messperiode (z.B. viertel bis halbe Stunde)?

Gruß
Norbert


Henri

Zitat von: spika1 am 08. August 2021, 23:49
Hallo,

ich habe ca. 240 Euro bezahlt mit Versand aus Japan damals.
Ja Die Batterien halten nicht so lange.
Also beim Radex One halten sie sehr lange.

Hier die genauen Daten zum LU176
Es ist nur ein Stück.
Ich dachte es sind zwei.
Habe es nie aus der Plastikverpackung genommen.
Aber auch beim ausgepackten Zustand hat der DC-100 keine Reaktion.
Der Qsafe reagiert sehr gut darauf.
Es eignet sich auch gut zum kalibrieren von meinen Theremino System.
Habe zwei schöne Peaks bei 202 keV und 307 keV

Hier die genauen Daten zum LU176
Breite   16.50mm
Höhe:    22.20mm
Tiefe:    4.30mm
Gewicht: 10 Gramm

Habe das aus den USA bei iradnic gekauft.

Kann ich eigentlich die Impulsausgabe vom CSI abgreifen und auswerten?
Wie wird so etwas beschaltet?
Würde das beim Qsafe QSF104 machen.
Am besten wäre via Bluetooth wie bei Atomfast die Daten zum Handy übertragen.
Dann mit den App auswerten die Impulse.
Habe so etwas auf diesen Forum gesehen.
Es wird mit einen Arduino Nano und mit einen BT Modul realisiert.

LG, Florian

Hallo Florian,

ich habe selber 10g Lu2O3, davon ist das meiste Lutetium. Die Hauptemissionslinien sind ja bei 202 und 307 keV, also da sollte man schon was sehen, selbst wenn noch ein Energiefilter davorsitzt. Allerdings, mit einem Pancake-Zähler ist die Zunahme der Impulse schon etwas "übersichtlich", mit einem Radex 1706 muss man schon viel raten, um eine Zunahme festzustellen. Ganz dicht kommst Du ja auch nicht ran, wenn ich die (sehr schönen!) Fotos von den Innereien anschaue. Von den 540 Bq breitet es sich ja kugelförmig aus, nur ein verschwindend kleiner Teil kann überhaupt den Detektor treffen. Bei einem kleinen Kristall wirkt sich das noch mal viel deutlicher aus als bei einem flächigen Pancake, das ja allein aus geometrischen Gründen schon fast die Hälfte der Strahlung erfassen könnte (minimaler Abstand vorausgesetzt).

Was das Abgreifen von Impulsen betrifft: wenn Du ein Oszilloskop hast, dürfte das kein Problem sein. Dein Gerät arbeitet vermutlich mit 3V, also auch mit 3V Pegeln. Die kannst Du entweder über einen Levelshifter für den 5V Arduino Nano aufbereiten, oder gleich einen 3.3V Arduino Pro Mini nehmen. Den könntest Du dann zusammen mit dem BT-Modul aus den beiden AAA Batterien betreiben.
Die Levelshifter sind sehr hochohmig, dh. Du wirst Dein Signal da wahrscheinlich ohne weitere Anpassungen draufgeben können. Am besten gleich an den Prozessor-Beinchen suchen, da muss das Signal ja schon den passenden Pegel haben.

Zu BT: Du meintest diesen Thread, oder? https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,645.0.html

Bei mir hat es leider nicht gut funktioniert, bei DG0MG schon. Und dann kam der RadiaCode und ich hatte keine Lust mehr, mich da noch weiter dran zu versuchen. Aber das wäre dann wohl der Weg, den Du gehen müsstest.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

Zitat von: Henri am 09. August 2021, 14:36
ich habe selber 10g Lu2O3, davon ist das meiste Lutetium. Die Hauptemissionslinien sind ja bei 202 und 307 keV, also da sollte man schon was sehen, selbst wenn noch ein Energiefilter davorsitzt. Allerdings, mit einem Pancake-Zähler ist die Zunahme der Impulse schon etwas "übersichtlich", mit einem Radex 1706 muss man schon viel raten, um eine Zunahme festzustellen. Ganz dicht kommst Du ja auch nicht ran, wenn ich die (sehr schönen!) Fotos von den Innereien anschaue. Von den 540 Bq breitet es sich ja kugelförmig aus, nur ein verschwindend kleiner Teil kann überhaupt den Detektor treffen. Bei einem kleinen Kristall wirkt sich das noch mal viel deutlicher aus als bei einem flächigen Pancake, das ja allein aus geometrischen Gründen schon fast die Hälfte der Strahlung erfassen könnte (minimaler Abstand vorausgesetzt).

Zum Vergleich:

36g Lu2O3 (keramisch, hochdruckgepreßt, in Kunststoffkapselung) hat eine Aktivität von 1800 Bq und eine Photonenemission von 3960/Sek.
Der RadEye-PRD (NaJ) liefert damit eine Impulsrate von netto 100 cps (Nullrate ca. 15 cps).
Das SBM-20-1, eingebaut im SOEKS und RADEX RD, zeigt damit netto ca. 0,18 µSv/h an.

Wenn der QSAFE QSF-104 auf das 10g-Stück Lu, wie beschrieben, deutlich reagiert, sollte dies der DC-100 eigentlich auch...zumindest ein wenig ersichtlich.

Gruß
Norbert

spika1

Zitat
Wie reagiert denn der DC-100 mit dem Lutetium bei direktem Kontakt über einer längeren Messperiode (z.B. viertel bis halbe Stunde)?

Gruß
Norbert


Hallo Norbert,
ich werde das ganze einmal gleich für eine Stunde laufen lassen und dann werde ich die Dosis für eine Stunde ablesen.
Dann müsste es ein Unterschied geben.

Zitat
Was das Abgreifen von Impulsen betrifft: wenn Du ein Oszilloskop hast, dürfte das kein Problem sein. Dein Gerät arbeitet vermutlich mit 3V, also auch mit 3V Pegeln. Die kannst Du entweder über einen Levelshifter für den 5V Arduino Nano aufbereiten, oder gleich einen 3.3V Arduino Pro Mini nehmen. Den könntest Du dann zusammen mit dem BT-Modul aus den beiden AAA Batterien betreiben.
Die Levelshifter sind sehr hochohmig, dh. Du wirst Dein Signal da wahrscheinlich ohne weitere Anpassungen draufgeben können. Am besten gleich an den Prozessor-Beinchen suchen, da muss das Signal ja schon den passenden Pegel haben.

Zu BT: Du meintest diesen Thread, oder? https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,645.0.html

Bei mir hat es leider nicht gut funktioniert, bei DG0MG schon. Und dann kam der RadiaCode und ich hatte keine Lust mehr, mich da noch weiter dran zu versuchen. Aber das wäre dann wohl der Weg, den Du gehen müsstest.

Viele Grüße!

Henri


Hallo Henri,


Leider ich habe kein Oszilloskop dafür.
Habe schon mal probiert in der Prozessor Gegend ein Signal ab zugreifen
aber leider kein Erfolg.

ja genau den Thread habe ich gemeint!

Also der RadiaCode würde mich auch interessieren ,weil er so billig ist.
Der Radex dürfte zwar ein größeren Kristall haben aber der RadiaCode hat ein besser
abzulesendes Display in der Sonne und auch mehr Features mit Verbindung eines Smartphones
glaube ich.
Weis jemand den Empfindlichkeit unterschied von den Radex und RadiaCode?
Der QSAFE QSF-104 hat ca 2000cpm zu 1usv/h.

ZitatDein Lutetium-Stück hat eine ß-Aktivität von 540 Bq und eine Gesamtphotonenemission von 1188 pro Sekunde (220 % der Aktivität). Da sollte der DC-100 im Kontakt mit dem Dingens doch schon einige Photonen sehen und mit erkennbarer Anzeigeerhöhung reagieren.

Das klingt interessant.
Wenn das 10g LU176 so ungefähr 540 Bq Aktivität hat kann ich damit meinen HP210 Pancake damit kalibrieren?
Ich kann beim Eberline E600 nämlich den Wert Bq auch anzeigen lassen.
Also für die Bq Aktivität Anzeige kalibrieren.

Danke an euch für die Infos!

Grüße, Florian

NoLi

Zitat von: spika1 am 10. August 2021, 18:23
Das klingt interessant.
Wenn das 10g LU176 so ungefähr 540 Bq Aktivität hat kann ich damit meinen HP210 Pancake damit kalibrieren?
Ich kann beim Eberline E600 nämlich den Wert Bq auch anzeigen lassen.
Also für die Bq Aktivität Anzeige kalibrieren.

Hallo Florian.

Da muß ich Dich enttäuschen, kalibrieren kannst Du deine Sonde damit nicht, weil die 540 Bq die ß-Aktivität (also die direkte Elementumwandlung der zerfallenden Lu-176-Atome) darstellt, aber im Kristall eine Selbstabsorption der meisten ß-Teilchen in unbekannter Größenordnung stattfindet.
Zum kalibrieren der Pancake-Sonde würde ich dir 1 Gramm Kaliumchlorid KCl (Aktivität 16,6 Bq) empfehlen. Feingemahlen in einem Schälchen, darin dünn in Zählrohrfenstergröße ausgebreitet und mit breiter durchsichtiger Selbstklebefolie (z.B. 5 cm breites TESA-Film o.ä.) abgedeckt, bildet es ein gutes ß-Präparat mit vernachlässigbarer Selbstabsorption. Ich habe so unsere MEKRUPHY-Strahlungsmesskästen (Strahlungsmessgerät "S.E.International RANGER"; für Schulen, Aus- und Weiterbildungszwecke) erfolgreich zur Efficiency-Bestimmung des RANGER-Pancake-Zählrohres nachgerüstet.

Gruß
Norbert