Radioaktiver Sand

[pangeiger]

Hallo,

in einem Anfall von Kaufsucht (Wahnsinn) habe ich eine Tüte radioaktiven Sands gekauft. Zitat des Anbieters: "Here I have an amazing sample of soil that is extremely radioactive, it has been collect in a location where radium girls painted radium dials the factory was destroyed but still to this day it is extremely radioactive, my grandad past away and left tons of this stuff and other radioactive collection. It is good Geiger counter check source strong alpha, beta and gamma emitter."

Zuerst dachte ich an Monazitsand, aber der Sand ist nicht magnetisch (kein Magnetit, Illmenit), die Farbe stimmt auch nicht so ganz. Also wenn jemand Lust hat, dem mal auf die Spur zu kommen - eine Prise könnte ich Euch zukommen lassen.

Gruß
Peter

p.s. Werde mir den Sand auch mal durch mein Stereomikroskop anschauen.

[Henri]

Hmmm keine schlechte Idee, wenn man seine Altlasten loswerden will. Einfach in kleine Beutelchen füllen, eine gute Geschichte dazu ausdenken, und dann ab damit zu Ebay :-)

Hast Du irgend was zum Radon messen? Wenn die Aktivität tatsächlich von Radium kommt, sollte da einiges aus deinem (selbst geschlossenem) Beutel strömen...

Wenn Du eine größere, halbwegs gasdichte Umverpackung hast, könntest Du mal etwas Styropor mit einem Kunstfasertuch reiben, bis es knistert, dann zusammen mit dem Beutel in die Umverpackung legen, alles dicht verschließen und nach ein paar Stunden das Styropor unter Dein schickes Endfenster-Zählrohr legen. Dann solltest Du schon einen ersten Eindruck bekommen...

Viele Grüße!

Henri

[pangeiger]

Hallo Henri,

apropos Entsorgung: sollte ich mal das Zeitliche segnen, hat mir meine Frau angedroht, alle Steine etc. "wegzuschmeißen". Ich habe ihr erklärt, dass die verschenken bzw. verkaufen darf (gesetzlich), aber nicht illegal entsorgen.

Was jetzt den Sand betrifft, durch's doppelte Plastik kommt nur Beta (und natürlich Gamma) durch und das erheblich. Kennte ich das Isotop, könnte ich mit meinem Contamat FHT 111 M auch die Bequerel bestimmen. Auf jeden Fall bin ich heilfroh, dass der Sand es anstantslos über die Grenze geschafft hat.

Gruß
Peter

p.s. Ich habe den Sand gerade mal im Stereomikro kurz gecheckt. Sieht auf den ersten Blick aus wie Brösel von einem Lavagestein.

[wrdmstr inc.]

wenn es aus zb orange ,new jersey kommt (ehem. radium corp.) dann sollte es radium kontaminierter sand sein, eigentlich wurde das grunstueck abgetragen aber kann sein das es eine alte probe ist

mehr dazu auf carl willis blog: https://carlwillis.wordpress.com/2012/05/14/u-s-radium-then-and-now/

[NoLi]

apropos Entsorgung: sollte ich mal das Zeitliche segnen, hat mir meine Frau angedroht, alle Steine etc. "wegzuschmeißen". Ich habe ihr erklärt, dass die verschenken bzw. verkaufen darf (gesetzlich), aber nicht illegal entsorgen.

Tja, das Problem kenne ich  , Frauen haben für so ein Hobby (meistens) wenig Verständnis...

Gruß
Norbert

[NoLi]

Was jetzt den Sand betrifft, durch's doppelte Plastik kommt nur Beta (und natürlich Gamma) durch und das erheblich. Kennte ich das Isotop, könnte ich mit meinem Contamat FHT 111 M auch die Bequerel bestimmen. Auf jeden Fall bin ich heilfroh, dass der Sand es anstantslos über die Grenze geschafft hat.

Normale Ziplock-Beutel sind beileibe nicht radondicht! Da brauchst Du schon eine kräftige Folie, gasdicht verschweißt, um Radon zurück zu halten. Diese Beutel sind jedenfalls NICHT dafür geeignet.

Wie möchtest Du denn mit einem Contamat FHT 111 M die Aktivität der Probe bestimmen?

Gruß
Norbert

[Henri]

Hallo Henri,

apropos Entsorgung: sollte ich mal das Zeitliche segnen, hat mir meine Frau angedroht, alle Steine etc. "wegzuschmeißen". Ich habe ihr erklärt, dass die verschenken bzw. verkaufen darf (gesetzlich), aber nicht illegal entsorgen.

Was jetzt den Sand betrifft, durch's doppelte Plastik kommt nur Beta (und natürlich Gamma) durch und das erheblich. Kennte ich das Isotop, könnte ich mit meinem Contamat FHT 111 M auch die Bequerel bestimmen. Auf jeden Fall bin ich heilfroh, dass der Sand es anstantslos über die Grenze geschafft hat.

Gruß
Peter

p.s. Ich habe den Sand gerade mal im Stereomikro kurz gecheckt. Sieht auf den ersten Blick aus wie Brösel von einem Lavagestein.

Hallo Peter,

oder Du nimmst Deine Steine dann einfach mit? Vielleicht ist ja ein Begräbnis im Salzstock möglich. In 4000 Jahren buddeln Dich dann irgend welche Forscher wieder aus und stellen wildeste Spekulationen über die seltsamen Grabbeigaben an
Na ich hoffe, Du wirst noch viele Jahre Freude an Deinen Steinchen haben.


Zum Sand - ich dachte das so: wenn da, wie vom Verkäufer angegeben, tatsächlich Radium drin ist, entsteht ja Radon. Und das diffundiert problemlos durch Deine Plastiktüten. Und nur wenn es Radon ist, können sich dessen Folgeprodukte auf dem elektrostatisch aufgeladenen Styropor abscheiden. Das heißt, wenn Du dann mit Deinem Endfensterzählrohr eine sehr hohe Impulsrate misst, hast Du Radium im Sand nachgewiesen, und das ganz ohne Spektrometer.

Gasdicht(er) dürften leere Kaffeetüten sein, weil da noch eine Schicht Aluminiumfolie mit einlaminiert ist. Allerdings muss man die Einfüllöffnung auch wieder gasdicht zubekommen. Grundsätzlich ist das echt schwierig: Schraubdeckelgläser sind nur dicht, wenn innen ein Unterdruck herrscht. Kautexflaschen aus PE sind nicht langzeit-radondicht. Ich glaube, PET-Flaschen sind es auch nicht.

Viele Grüße!

Henri

[Henri]

apropos Entsorgung: sollte ich mal das Zeitliche segnen, hat mir meine Frau angedroht, alle Steine etc. "wegzuschmeißen". Ich habe ihr erklärt, dass die verschenken bzw. verkaufen darf (gesetzlich), aber nicht illegal entsorgen.

Tja, das Problem kenne ich  , Frauen haben für so ein Hobby (meistens) wenig Verständnis...

Einfach damit drohen, dass man mit ihrer Schuhsammlung gegebenenfalls das gleiche machen wird...   

[Henri]

wenn es aus zb orange ,new jersey kommt (ehem. radium corp.) dann sollte es radium kontaminierter sand sein, eigentlich wurde das grunstueck abgetragen aber kann sein das es eine alte probe ist

mehr dazu auf carl willis blog: https://carlwillis.wordpress.com/2012/05/14/u-s-radium-then-and-now/

Hallo Peter,

ich habe mir den Artikel von Carl Willis mal durchgelesen - sehr interessant!

Die "US Radium Corporation" hat das Radium ja selber aus Carnotit extrahiert. Aus vielen Tonnen Erz entstanden ein paar winzige Kristalle Radiumsalz. Wenn Du schreibst, dass es wie kleine Lava-Stücke aussieht, wird es sich möglicherweise um Tailings handeln, also um zermahlenes und ausgelaugtes, vom Radium befreites Uranerz. Mit dem wussten sie damals nichts anzufangen, da es für Uran noch keine Verwendung gab, und haben es an diversen Stellen "entsorgt". Das würde auch zur Aussage des Verkäufers "my grandad past away and left tons of this stuff" passen    Wäre tatsächlich spannend, mal das Aktivitätenverhältnis zu bestimmen.

Kannst Du Fotos durch Dein Stereomikroskop machen? Du könntest sonst auch mal Kontakt zu Carl aufnehmen, je nachdem wie gut Dein Englisch ist. Der findet das sicherlich interessant und kann noch was dazu sagen.

Viele Grüße!

Henri

[pangeiger]

Hallo,

anbei ein paar Aufnahmen auf die Schnelle.

Gruß Peter

[NoLi]

Hallo Peter,

oder Du nimmst Deine Steine dann einfach mit? Vielleicht ist ja ein Begräbnis im Salzstock möglich. In 4000 Jahren buddeln Dich dann irgend welche Forscher wieder aus und stellen wildeste Spekulationen über die seltsamen Grabbeigaben an

Hast dann auch bestimmt noch einen guten Erhaltungszustand ("Strahlenkonservierung").

Gruß
Norbert

[NoLi]

Einfach damit drohen, dass man mit ihrer Schuhsammlung gegebenenfalls das gleiche machen wird...   

Gruß
Norbert

[miles_teg]

Wenn wir schon beim Thema sind: Wie lagert man Proben, die Radon ausgasen, denn am besten?

[DL3HRT]

Wenn wir schon beim Thema sind: Wie lagert man Proben, die Radon ausgasen, denn am besten?

Wenn man ein Haus hat ist das einfach: außerhalb des Hauses in einem Nebengebäude. Ansonsten in einem gasdichten Behälter.

[Henri]

Wenn wir schon beim Thema sind: Wie lagert man Proben, die Radon ausgasen, denn am besten?

Da hatten wir schon mal einen Thread zu:

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,383.0.html