RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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So, nun hab ich die Hirschgraben-Erde (500g) nochmal mit Kupfer-Kondom 8 Stunden lang mit dem Radiacode RC-101 vermessen und dann das RC-101 XML-Spektrum mit der inversen Detector Efficiency entzerrt und in Interspec dargestellt. Jetzt sieht doch alles sehr sehr brauchbar und schlüssig aus.  :yahoo: 

Man kann also sehen, dass das Original Radiacode App Spektrum trotz Amplif.=10 immer noch ordentlich durch die Detector Efficiency verzerrt ist. Korrigiert man nun das Spektrum mit der inversen Detektor Effizienz, wie man sie aus dem Background Spektrum gewinnen kann, dann biegt die das Spektrum praktisch vorne runter und hinten hoch. Würde man die inverse Detector Efficiency auf den Background anwenden, käme der dann als flaches Rauschen raus, aber die eigentliche Probe wird dadurch eben auch genauso flach gebogen wie der Background, das ist die Idee dahinter.

Ja und dann kommt der Cs137 Peak natürlich sehr machtig raus. Zu den niederen Energien hin folgt dann erstmal das Compton-Tal, dann das Compton-Gebirge mit Rückstreu-Peak (da könnte vielleicht auch ein wenig U235 bei 187keV geholfen haben) und dann kommt wohl ein Peak, der sich aus dem Am241 bei 59keV und den XRF-Peaks des Blei zusammensetzt (74-84keV). Der Peak ganz vorne, das ist etwas schwer zu sagen, da vermute ich mal, dass man etwas das Ba137m aus dem Cs137-Zerfall sieht (32keV), aber hier ist sicher auch noch die aus dem Background extrahierte Detektor Effizienz Funktion des RC-101 ungenau. Zusätzlich ist natürlich die Energieauflösung mit den 256 Kanälen dort auch etwas grob. Versucht man den Am241 Peak zusammen mit dem Cs137 Peak zum Nachkalibrieren in Interspec zu nutzen, dann geht das, allerdings passt dann vorne der Peak nicht zu den 32keV des Ba137m. Von daher denke ich sind da halt die Grenzen der Auflösung erreicht.

Ja, das ist also das, was ich so aus dem 1cm^3 CsI Kriställchen des RC-101 rausknautschen kann. Aber wenn man bedenkt, dass das aus im Mittel 2 counts per second von rund 1500Bq Cs stammt, das ist dann doch schon gewaltig und völlig genial.  :hi:

Radiacode-101

Zitat von: opengeiger.de am 22. Januar 2022, 07:27
So, nun hab ich die Hirschgraben-Erde (500g) nochmal mit Kupfer-Kondom 8 Stunden lang mit dem Radiacode RC-101 vermessen und dann das RC-101 XML-Spektrum mit der inversen Detector Efficiency entzerrt und in Interspec dargestellt. Jetzt sieht doch alles sehr sehr brauchbar und schlüssig aus.  :yahoo: 

Man kann also sehen, dass das Original Radiacode App Spektrum trotz Amplif.=10 immer noch ordentlich durch die Detector Efficiency verzerrt ist. Korrigiert man nun das Spektrum mit der inversen Detektor Effizienz, wie man sie aus dem Background Spektrum gewinnen kann, dann biegt die das Spektrum praktisch vorne runter und hinten hoch. Würde man die inverse Detector Efficiency auf den Background anwenden, käme der dann als flaches Rauschen raus, aber die eigentliche Probe wird dadurch eben auch genauso flach gebogen wie der Background, das ist die Idee dahinter.

Ja und dann kommt der Cs137 Peak natürlich sehr machtig raus. Zu den niederen Energien hin folgt dann erstmal das Compton-Tal, dann das Compton-Gebirge mit Rückstreu-Peak (da könnte vielleicht auch ein wenig U235 bei 187keV geholfen haben) und dann kommt wohl ein Peak, der sich aus dem Am241 bei 59keV und den XRF-Peaks des Blei zusammensetzt (74-84keV). Der Peak ganz vorne, das ist etwas schwer zu sagen, da vermute ich mal, dass man etwas das Ba137m aus dem Cs137-Zerfall sieht (32keV), aber hier ist sicher auch noch die aus dem Background extrahierte Detektor Effizienz Funktion des RC-101 ungenau. Zusätzlich ist natürlich die Energieauflösung mit den 256 Kanälen dort auch etwas grob. Versucht man den Am241 Peak zusammen mit dem Cs137 Peak zum Nachkalibrieren in Interspec zu nutzen, dann geht das, allerdings passt dann vorne der Peak nicht zu den 32keV des Ba137m. Von daher denke ich sind da halt die Grenzen der Auflösung erreicht.

Ja, das ist also das, was ich so aus dem 1cm^3 CsI Kriställchen des RC-101 rausknautschen kann. Aber wenn man bedenkt, dass das aus im Mittel 2 counts per second von rund 1500Bq Cs stammt, das ist dann doch schon gewaltig und völlig genial.  :hi:


Hallo, wir sind letztes Jahr auf die Idee gekommen, die Sensoreffizienz aus dem Hintergrundspektrum zu nehmen, mit verschiedenen Variationen von Algorithmen. Es funktioniert besonders gut mit einem Spektrogramm. Auf dem Spektrogramm sehen Sie in Echtzeit kleinste Veränderungen des Hintergrunds. Fast wie ein Erdbebensensor.

Um die Effizienz zu berechnen, lade ich die Spektrumdatei aus einem Ordner von meinem Computer in das Video hoch, aber es ist auch vom Gerät und von der Website-Bibliothek möglich.

Dies ist zwar eine geschlossene Beta-Version der Website, mit der sich 101 über USB oder Bluetooth verbindet.






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Das ist ja mal eine schöne Bestätigung, dass man bei Scan-Electronics auch auf dieselbe Idee gekommen ist, die Spektren zu korrigieren. Und es ist eine gute Nachricht, dass es schon eine Beta-Software dafür gibt.  :yahoo: Ich denke, dass die Nachbearbeitungs-Möglichkeiten per Software den Erfolg des Radiacode RC-101 nochmal deutlich erhöhen können! Das wäre wünschenswert.  :good2:

Das Wasserfall-Diagramm habe ich vielleicht noch nicht ganz verstanden. Ich vermute, dass das Diagramm die Spektrum-Känale (Energie) in der einen Richtung (y-Richtung) darstellt und die Zeit in der anderen Richtung (x-Richtung). Die Zählrate in den einzelnen Kanälen wird dann als Farbe codiert. Man würde so an der Farbe sehen, wenn sich das Spektrum über der Zeit an bestimmten Stellen ändert. Die Frage wäre natürlich, wie lange dauert es, bis so ein Wasserfall-Diagramm aufgebaut ist? Kann das Diagramm auch live dargestellt werden? Oder ist es eine retrospektive Darstellung (also ein Post-Processing)?

Nach der Messung an der Hirschgrabe-Erde mit Cäsium habe ich nun noch getestet, wie die Entzerrung der RC-101 Spektren auch bei einem typischen U- und Th-Spektrum rauskommt. Da scheint es ebenfalls problemlos zu funktionieren. Anbei eine Messung über etwa 3 Std. an einmal Thorium-Sand aus Bayern und einem U-haltigen Stückchen Bärhalde-Granit aus Menzenschwand (beides mit dem Kupfer-Verhüterli gemessen).

Zunächst habe ich das Spektrum in der Radiacode-App mit Amplif.=10 dargestellt und dann das XML-Spektrum mit Background exportiert (,,Share Spectrum"). Aus dem Background habe ich die Detektor-Effizienz bestimmt (Fit eines Polynoms 5.-ter Ordnung in der log-log-Darstellung) und danach habe ich dann das Proben-Spektrum durch die Detektor-Effizienz dividiert (mit einem Octave/Matlab Skript). Dieses so entzerrte Spektrum habe ich schliesslich nach Interspec exportiert und da die Peaks gefittet, so dass man sieht woher die Peaks stammen. Die so entstandenen Peak-Flächen in cps sind natürlich quantitativ nicht vergleichbar mit den ursprünglichen Zählraten. Wenn man aber die Referenzproben genau gleich bearbeitet und den Background dabei nicht ändert, dann kann man so ebenfalls quantitative Abschätzungen der Aktivität machen. Und die Spektren sehen nun auch wieder in etwa so aus, wie man das von größeren NaI Detektoren her gewöhnt ist. Eine Nuklididentifikation per Vergleich mit den Gamma-Linien-Intensitäten ist auf diese Weise daher leichter möglich.   

Radiacode-101

Das Spektrogramm wird in Echtzeit gezeichnet, aber auf dem Video können Sie sehen, wie mehrere Linien erscheinen.
1 Zeile ist standardmäßig 10 Sekunden lang, aber Sie können jede verwenden.
Und das reicht aus, um +3uR/h von Cäsium zu sehen, Foto oben.
Wenn eine neue Linie erscheint, wird das gesamte führende Spektrogramm angepasst.
Es gibt auch eine manuelle Grenzverwaltung, Effizienzalgorithmen, Logarithmen, Farbschemata und es wird möglich sein, das Timing bereits eingegebener Daten zu ändern.

Dies ist notwendig, um Hintergrundänderungen im laufenden Betrieb zu sehen. Unterscheiden Sie den künstlichen Hintergrund vom natürlichen.
Dazu müssen Sie nicht einmal zurücksetzen und das Spektrum erfassen - wir planen, dass das Gerät diese Daten ständig sammelt und zum richtigen Zeitpunkt angezeigt werden kann.

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DG0MG

Im Changelog der App habe ich folgenden Hinweis gefunden:

"1.00.31
In the "Device Control" dialog monitoring of the device screen image with a simulation of pressing the device buttons has been added.
"

Das klang wie eine geniale Funktion, die man schon vom RadiaScan 701A kennt: Man kann das Device so fernbedienen, als hätte man es in der Hand. Ich hab erstmal gesucht, wo das denn sein könnte, aber es liegt hinter der Schaltfläche rechts oben. Man kann damit jetzt also auch einen Screenshot des Gerätedisplays erstellen:



Leider ist das noch nicht perfekt, denn die Seite ist größer als der Sichtbereich meines Handys -Sowohl im Hoch- wie auch im Querformat. Aber man kann den Bildschirm nicht verschieben.



"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

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Scheint geräteabhängig zu sein. Bei mir sind die Felder voll erreichbar.

DG0JN

Zitat von: DG0MG am 22. Januar 2022, 18:37
Leider ist das noch nicht perfekt, denn die Seite ist größer als der Sichtbereich meines Handys -Sowohl im Hoch- wie auch im Querformat. Aber man kann den Bildschirm nicht verschieben.

Bei mir ist noch genügend Platz nach unten. Das scheint also sehr geräteabhängig zu sein.

@ Henri: Bei mir läuft nach dem letzten Update nun endlich die Bluetooths-Verbindung auch noch weiter, wenn das Handydisplay ausgeht. So verschieden kann ein Update ausfallen.

Henri

Zitat von: DG0JN am 22. Januar 2022, 21:08

@ Henri: Bei mir läuft nach dem letzten Update nun endlich die Bluetooths-Verbindung auch noch weiter, wenn das Handydisplay ausgeht. So verschieden kann ein Update ausfallen.

Für mich ist es schon ein kleines Wunder, dass es überhaupt läuft. Unterschiedliche Hardware (Display-Auflösung, s.o.), unterschiedliches Android... Und die Smartphone-Hersteller pfuschen ja oft auch noch ihre eigenen Funktionen rein.

Anscheinend hatte nur ich die Probleme. Wenn ich die Reihenfolge beachte, ist es tatsächlich auch kein Problem. Damit kann ich leben. Ich hätte nur Sorgen, falls es irgendwann gar nicht mehr geht - es gibt ja keinen "Rollback-Mechanismus", wo man sagen könnte, OK, ich verzichte jetzt auf die neuen Features, aber ich habe dafür ein stabiles System. Bei jedem Update paart sich die Vorfreude mit der Furcht ;D

Auf der anderen Seite, wenn ich schaue, was gerade alles an tollen neuen Funktionen auf dem Weg ist, bin ich durchaus bereit, was zu riskieren :yahoo:  Den waterfall plot finde ich echt schön. Hoffentlich lässt sich die Zählzeit frei konfigurieren, so dass man auch z.B. eine Stunde pro Zeile sammeln kann. In Verbindung mit der aus dem Background gewonnenen Energiekorrektur kann das sehr spannend werden. Obwohl ich meinen RadiaCode nicht 24/7 auf der Veranda laufen lassen werde. Allerdings... das wäre ein gutes Argument für die Anschaffung eines Zweitgeräts...?

Viele Grüße!

Henri

Prospektor

Leider habe ich seit dem App-Update nun ein Problem. Ich weiß nicht, ob das schon jemand aufgefallen ist oder ob das evtl. von jemand reproduziert werden kann:

Beim Tracking auf der Karte wird seit dem Update nicht mehr der gleitende Mittelwert geloggt, sondern der ganz aktuell gemessene Wert. Das hat zur Folge, dass die Werte ziemlich stark schwanken / flattern und die Tracks eben lange nicht mehr so schön aussehen.
Man kann in der Main-Ansicht bei den Optionen ja die "Averaging window width" einstellen (standardmäßig auf 8 sec.). Ganz unabhängig davon loggt bei der RC nun aber in der Map-Funktion nun eben nicht mehr diese gemittelten und auch angezeigten Werte. Das erkennt man gut, wenn man in der Map-Ansicht ist, einen Blick auf die angezeigte Dosisleistung wirft und gleichzeitig mal schaut, was die geloggten Punkte so für Dosisleistungen zeigen.

Ich war heute unterwegs und leider hat mir dieses Problem den Kompletten Track versaut  >:(

Übrigens: Dass es mit dem Update zusammenhängen muss habe ich gesehen, als ich (wieder daheim) eine Runde mit dem Tablet, das noch die alte App-Version drauf hat, gedreht habe. Hier klappt alles noch reibungslos.

Radiacode-101

Zitat von: Prospektor am 23. Januar 2022, 15:10
Leider habe ich seit dem App-Update nun ein Problem. Ich weiß nicht, ob das schon jemand aufgefallen ist oder ob das evtl. von jemand reproduziert werden kann:

Beim Tracking auf der Karte wird seit dem Update nicht mehr der gleitende Mittelwert geloggt, sondern der ganz aktuell gemessene Wert. Das hat zur Folge, dass die Werte ziemlich stark schwanken / flattern und die Tracks eben lange nicht mehr so schön aussehen.
Man kann in der Main-Ansicht bei den Optionen ja die "Averaging window width" einstellen (standardmäßig auf 8 sec.). Ganz unabhängig davon loggt bei der RC nun aber in der Map-Funktion nun eben nicht mehr diese gemittelten und auch angezeigten Werte. Das erkennt man gut, wenn man in der Map-Ansicht ist, einen Blick auf die angezeigte Dosisleistung wirft und gleichzeitig mal schaut, was die geloggten Punkte so für Dosisleistungen zeigen.

Ich war heute unterwegs und leider hat mir dieses Problem den Kompletten Track versaut  >:(

Übrigens: Dass es mit dem Update zusammenhängen muss habe ich gesehen, als ich (wieder daheim) eine Runde mit dem Tablet, das noch die alte App-Version drauf hat, gedreht habe. Hier klappt alles noch reibungslos.
Hallo, ja, das ist ein Fehler, wir werden ihn bald beheben.

NoLi

Tasche für den RC-101: € 21,10 .-

"Wearing case for Radiacode 101 radiation detector and spectrometer"

https://www.ebay.de/itm/373861243721?hash=item570bdddb49:g:ZHkAAOSww1lhne9O

Norbert

DG6NFG

Nochmal zum Thema USB Probleme unter Windows - was ja ein paar von euch haben:

Ich hatte das jetzt seit längerem auch, auch Factory Reset hat nichts geholfen.
Nochmal das Symptom: Der RC verbindet sich problemlos mit WIN, der Zugriff von der PC App steht aber nur für einige Sekunden. Nach ab- und wieder Anstecken wieder das selbe Spiel.
Hatte ich auf mehreren unabhängigen Rechnern genau so.

Gestern ist mir jetzt die Idee gekommen das Teil einfach mal per OTG Kabel ans Handy anzuschließen - schließlich bietet die Android App ja auch USB an.
Und - geht problemlos.
Das wäre jetzt noch nicht verwunderlich, seit diesem USB-Betrieb am Handy funktioniert der RC auch wieder dauerhaft am PC.

Eine Erklärung habe ich da nicht wirklich ...

Gruß

Carsten

DG0MG

Hier sieht man, wie das Firmwareupdate mit dem Smartphone aussieht und gemacht wird. Ich habe das bisher immer mit dem Windows-PC durchgeführt.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zitat von: NoLi am 27. Januar 2022, 11:28
Tasche für den RC-101: € 21,10 .-

"Wearing case for Radiacode 101 radiation detector and spectrometer"

https://www.ebay.de/itm/373861243721?hash=item570bdddb49:g:ZHkAAOSww1lhne9O

Die wird hier gezeigt:



Luxusprodukt  :pleasantry: ich stecks bei Bedarf in den Socken ..
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!