Kann man Bremsstrahlung an einer Uhr mit Tritium-Leuchtelementen messen?

Begonnen von DL3HRT, 02. Juni 2019, 19:31

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Zugpferd

Hast du das irgendwie auseinander gebaut? Scheinbar ist die Hülle relativ dünn, mein Minilicht hat zwei Metall Hüllen mit Öse für den Schlüsselbund.
Welche Version hast Du gekauft? Steht da was von Aktivität?

Zugpferd

Von den angebotenen Farben sollte man beim "Bau deines Reaktors" mal prüfen auf welche Ausbeute je Wellenlänge die Solarzellen so haben... Dann wäre noch zu prüfen ob die Lichtstärke bei jeder Farbe gleich wäre... naja, damit man zumindest das maximum rausholen würde, für den 200Euro teuren 12 Jahre haltenden und 3V bringenden "Reaktor"  ;D

Jedenfalls empfand ich die Notausschilder kräftig leuchtend und nicht so wie ein dünnes Stäbchen...
Ich such gleich nochmal Bilder davon... Das war 2010/2011 weil ich da in Holland arbeitete, immerhin ein Anhaltspunkt zum Suchen.


NoLi

Boah...798 GBq...sauber...da müsste einiges an Bremsstrahlung messbar sein!  :dance3: :dance4: :dance2:
Hast Du auch ein Bild von der Vorderseite?

Gruß
Norbert

Zugpferd

Dummerweise nicht!
Wobei das vor meinem Büro in einer Fabrik hing und alle 30m waren Ausgänge mit den Schildern. War halt so ein Männchen was zur Seite weg läuft...

stoppi

Meine Tritiumlichter habe ich von hier: https://www.aliexpress.com/item/32787555219.html?

Zum Austesten, welche Farbe für meinen "Reaktor" am effektivsten wäre, fehlt mir das Geld... :P

Habe grün gewählt in der Hoffnung, dass Solarzellen auf das Sonnenspektrum abgestimmt sind mit dem Intensitätsmaximum im grünen Spektralbereich. Für die Solarzellen habe ich zwei einfache SHARP Taschenrechner gekauft. Der Kurzschlussstrom mit einer Solarzelle und einem Tritiumlicht liegt bei 20nA. Mit 3 Lichtern und 2 Solarzellen werde ich daher wohl nur auf 120nA kommen. Ziemlich sicher deutlich zu wenig für den Betrieb des Taschenrechners, der rund 7µA benötigt...

Zugpferd

Oha, der "Reaktor" muss grösser  :D
Rund 10mal so gross, ok, dann wird's teuer - aber noch legal (?) Die summenformel gild die auch bei Mengen unter der Freigrenze?
Wären dann ja 30 Stäbe...

https://www.photovoltaikforum.com/thread/19035-auswirkung-wellenlänge-solarzelle/?pageNo=2

Demnach ist es eindeutig vom Solarzellenträgermaterial abhängig, blau-grün aber nicht schlecht...



pangeiger

Moin,

angeregt durch Eure Diskussion habe ich auch mal meine Uhr, eine Tawatec Automatik mit Tritium-Elementen nachgemessen. Die Uhr ist ca. 10-12 Jahre alt. Als Testequipement habe ich meinen kleinsten/billigsten GZ genutzt, der heute via Post ankam: ein Voltcraft Dosimeter-Radiometer.

Die Messungen habe ich mehrfach wiederholt: einmal ohne Uhr, einmal mit Uhr. Gemessen wurde 4,5 Minuten. Die Ergebnisse:
a) ohne Tritium-Uhr = 0,154 µS/h
b) mit = 0,187 µS/h

Das ist eine Abweichung von knapp 20%.

Gruß
Peter

DL3HRT

Ich kann mir aufgrund der Erfahrungen mit meiner Uhr nicht so richtig vorstellen, dass die gemessene Erhöhung real ist. Dazu sind 4,5 Minuten meines Erachtens viel zu wenig, um die normale statistische Messwertschwankung auszuschließen. Probieres es mal bitte mit 30 Minuten Messzeit.

pangeiger

Sorry, das ist bei diesem Gerät leider nicht möglich. Für die Gammamessung stehen nur zwei Zeiten fix zur Verfügung.

Ich habe die Messungen wiederholt.

0.183 µS/h vs. 0.189 - also (doch) kein signifikanter Unterschied. Bei Gelegenheit werde ich mal mein anderes Messequipement hervorkramen und berichten.

Gruß
Peter

Henri

Hallo Pangeiger,

um Dein Ergebnis +/- 20% genau zu haben, musst Du mindestens 100 Impulse messen. Wenn Du dann eine Messreihe machst und Deine Werte liegen größtenteils nicht mehr als 20% auseinander, sind die Abweichungen nicht durch eine tatsächlich höhere Strahlungsmenge hervorgerufen, sondern nur durch statistische Schwankungen.
Wobei man eigentlich noch deutlich länger messen müsste, denn +/- 20% ist schon recht "breit". Für +/-10% braucht man schon 400 Impulse. Das sind bei einem SBT-20 Zählrohr also mehr als eine halbe Stunde Messzeit.

Viele Grüße,

Henri

NoLi

Hallo Henri,

nicht ganz. Die 1-Sigma-Schwankungsbreite (in der zwei Drittel aller Meswerte liegen; ein Drittel liegt außerhalb) liegt bei +/- der Wurzel der Zählrate.

Die Wurzel aus 100 ist 10, der 1-Sigma-Wert beträgt also +/- 10 (= 10% von 100); zwei Drittel aller Messwerte liegen bei 10% Genauigkeit daher zwischen 90 und 110.

Die Wurzel aus 400 ist 20, der 1-Sigma-Wert beträgt also +/- 20 (= 5% von 400) zwei Drittel aller Messwerte liegen bei 5% Genauigkeit daher zwischen 380 und 420.

Gruß
Norbert

Henri

Hallo NoLi,

das stimmt, aber mit 1-Sigma mißt doch keiner, das ist doch reichlich ungenau. Mindestens mit 2-Sigma, auf die sich das bezogen, was ich geschrieben hatte. Dann gibt es statt ~ 1/3 nur noch ~ 5% Ausreißer aus den +/- 20%.

Viele Grüße,

Henri

NoLi

Wenn man genügend Zeit dafür aufbringen kann... :)

Gruß
Norbert

DL3HRT

Aus diesem Grund habe ich auch mindestens 30 Minuten empfohlen. Die Messung der Bremsstrahlung von Tritium ist schwieig und da muss man in der Tat die Zeit aufbringen, wenn man es mit einem Zählrohr probiert. Geht man von einer Nullrate eines SBM-20 von 25-27 Impulsen pro Minute aus, so hat man in 30 Minuten zwischen 750 und 810 Impulsen. Das drückt die 5% auf ca. 3,5%, was aber immer noch zu wenig für diese spezielle Messung seiin könnte.

@pangeiger: Hat das Gerät einen reinen Zählmodus? Wenn ja, dann kannst du es entsprechend lange laufen lassen und die Impulszahlen vergleichen.