Radioaktives Material in Freiburger Feuerwache ausgetreten

Begonnen von NoLi, 03. April 2022, 22:36

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

NoLi

https://www.badische-zeitung.de/radioaktives-material-in-freiburger-feuerwache-ausgetreten--210809296.html

"   Eschholzstraße
Radioaktives Material in Freiburger Feuerwache ausgetreten
Manuel Fritsch

Von Manuel Fritsch

Mi, 23. März 2022 um 17:03 Uhr

Haslach

In der Feuerwache an der Eschholzstraße in Freiburg ist ein radioaktiver Stoff freigesetzt worden. Laut Polizei seien keine Personen verletzt worden. Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.


In der Feuerwache an der Eschholzstraße ist am Mittwoch ein radioaktiver Stoff freigesetzt worden. Das teilt die Polizei mit. Nach derzeitigem Kenntnisstand geschah der Unfall wohl beim Hantieren mit einem sogenannten Radiumbecher im Inneren des Gebäudes. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, so die Polizei. Auch gebe es keine Hinweise auf verletzte Personen. Weil es sich um radioaktive Substanzen handelt, hat das Landeskriminalamt in Stuttgart die Ermittlungen übernommen.

Material stammt aus einem Radiumbecher

Wie genau es zu dem Unfall kam, sei derzeit noch unklar, erklärt Rathaussprecher Sebastian Wolfrum, der bestätigt, dass durch den Vorfall niemand zu Schaden gekommen sei. Der Becher scheine ein Relikt aus alten Zeiten zu sein, eigentlich sei er gut gesichert gewesen. Was genau die Funktion des Bechers war, war am Mittwoch nicht in Erfahrung zu bringen. Radiumbecher wurden Anfang des vergangenen Jahrhunderts zu Heilzwecken genutzt, sie tauchen immer mal wieder etwa als Dachbodenfunde auf.

Die Feuerwache war nach Austritt der radioaktiven Substanz vorsorglich geräumt worden. Bis die Wehr wieder einsatzfähig war, wurden die Freiwilligen Feuerwehren in Bereitschaft versetzt, um den sogenannten Grundschutz zu gewährleisten. Die Integrierte Leitstelle, die sich ebenfalls in dem Gebäude befindet, sei nicht betroffen gewesen, so Wolfrum.

Personal, Gebäude und Fahrzeuge auf Strahlung untersucht

In Abstimmung mit der Strahlenschutzbehörde, die am Regierungspräsidium angesiedelt ist, wurde das Personal der Feuerwache mit Geigerzählern auf eine mögliche Strahlenbelastung untersucht. Dabei seien jedoch keine höheren Werte festgestellt worden. Dann wurden auch Gebäude und Fahrzeuge vorsorglich untersucht, wozu extra Messgeräte aus dem Umland angefordert wurden, wie Wolfrum berichtet. Das sei aber eher eine Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, dass radioaktive Stoffe weitergetragen werden. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Wache im Laufe des Mittwochabend wieder freigegeben werden könne. Die Feuerwehr selbst war schon früher wieder einsatzfähig, weil die Nachtschicht mit nicht-kontaminierten Wagen übernehmen konnte.  "


https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/5178766

"  23.03.2022 – 16:04

Polizeipräsidium Freiburg
POL-FR: Freiburg: Feuerwehreinsatz nach Freisetzung eines radioaktiven Stoffes in Feuerwache

Freiburg (ots)

Die Polizei erhielt am 23.03.2022 um circa 11.30 Uhr Kenntnis darüber, dass es in der Feuerwache in der Eschholzstraße in Freiburg zu einer unbeabsichtigten Freisetzung eines radioaktiven Stoffes gekommen sei.

Der Vorfall soll sich nach derzeitigem Kenntnisstand im Inneren des Gebäudes ereignet haben, Gefahr für die Bevölkerung bestand nach derzeitigem Kenntnisstand zu keiner Zeit. Ausgegangen sei die Freisetzung des Stoffes nach derzeitigem Kenntnisstand von einem sogenannten Radiumbecher, der offenbar radioaktives Material enthielt. Hinweise auf verletzte Personen liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor.

Die weiteren Ermittlungen werden nach derzeitigem Kenntnisstand durch das LKA geführt.

oec

Medienrückfragen bitte an:

Özkan Cira
Polizeipräsidium Freiburg
Pressestelle
Telefon: 0761 882 1018
freiburg.pressestelle@polizei.bwl.de  "


🚨🚒 Gefährliche Panne: In der Feuerwache Freiburg tritt radioaktives Radium aus [23.03.2022]


Norbert

DG0MG

Au, in der Feuerwehr!

Leider findet man keine weiteren Informationen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Ahaa, wenn man direkt auf die Websseite der Fw Freiburg geht https://www.feuerwehr-freiburg.de/einsaetze-detailansicht/1220037824.html findet man doch noch was:

"Durch einen gelagerten alten Radium-Trinkbecher musste in gewissen Bereichen von einer Kontamination durch Folgeprodukte aus der Zerfallsreihe des Radium ausgegangen werden. Eine Gesundheitsgefahr konnte aufgrund der gemessenen Dosisleistung ausgeschlossen werden. Evtl. kontamieniertes Material wurde in einem verschließbaren Container zwischengelagert, da diese nach 14 Tagen so abklingen, dass keine Gefahr mehr davon ausgehen kann. Der Radium-Trinkbecher wurde entsprechend verpackt der Entsorgung zugeführt."

Da stand also irgendwo in der Feuerwache ein Radiumbecher herum und die potentielle Kontamination stammte vom Radon?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

#3
Zitat von: DG0MG am 04. April 2022, 20:42
...
"Durch einen gelagerten alten Radium-Trinkbecher musste in gewissen Bereichen von einer Kontamination durch Folgeprodukte aus der Zerfallsreihe des Radium ausgegangen werden. Eine Gesundheitsgefahr konnte aufgrund der gemessenen Dosisleistung ausgeschlossen werden. Evtl. kontamieniertes Material wurde in einem verschließbaren Container zwischengelagert, da diese nach 14 Tagen so abklingen, dass keine Gefahr mehr davon ausgehen kann. Der Radium-Trinkbecher wurde entsprechend verpackt der Entsorgung zugeführt."

Da stand also irgendwo in der Feuerwache ein Radiumbecher herum und die potentielle Kontamination stammte vom Radon?
In erster Linie ja, zumindest in einem umschlossenen, selten begangenen und unbelüftetem Lagerraum. Je kleiner dieser Raum ist, desto höher ist die Kontamination durch Radon-Folgeprodukte (am höchsten wäre diese Kontamination in einer Schachtel). Die Hauptaktivität dieser Radon-Folgeprodukte hat eine Halbwertszeit von ca. 50 Minuten, aber mit der Zeit baut sich (bei kleinem Volumen, z.B. in einem Karton) merklich Blei-210 (Halbwertszeit 22,5 Jahre) und Polonium-210 (Halbwertszeit 138 Tage) auf. Originalverpackung mit einem Alter von 60+ Jahren mit eingelagertem Radiumbecher können daher heutzutage an den Innenseiten deutliche bis deftige Alpha- und Betakontaminationen aufweisen, ebenso wie dann auch die Außenseiten des eingelagerten Bechers.

Norbert