Boden-, Material- oder Lebensmittelproben

[TKF]

Die Bewertung von Boden-, Material- oder Lebensmittelproben hinsichtlich radioaktiver Kontamination erfolgt anhand des emittierten Gamma-Spektrums. Wer ist in diesem Bereich tätig und welche Geräte kommen zum Einsatz?

[DG0MG]

Also in Bezug auf Bodenproben kann ich aus dem Labor der WISMUT GmbH in Seelingstädt von großen Reinst-Germaniumdetektoren berichten. Viertes Foto in diesem Beitrag: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,107.msg679.html#msg679

Auf den Fotos des Labors des Radioanalytischen Labors des Helmholtz-Institutes München sind ebenfalls Reinsgermanium-Detektoren von CANBERRA zu sehen: https://www.helmholtz-munich.de/irm/forschung/arbeitsgruppen/praeventiver-strahlenschutz/forschungsthemen/radioanalytisches-labor/gammaspektrometrie/index.html

In Radeberg gibts das IAF, die beschreiben ihren Gerätepark auf ihrer Webseite (vermutlich ORTEC):
https://iaf-dresden.de/radionuklidlabor.html
"16 HPGe n-Type Ultra-Low-Level-Gammaspektrometer mit einem Energiebereich ab 10 keV, incl. In-situ-Gammaspektrometer"

Für den Fall, dass Deine Frage auch auf semiprofessionelle oder Hobby-Messungen abzielt, wäre für Lebensmittel mindestens noch der BERTHOLD LB200 oder der RadiaCode-101 zu nennen, die aber eher die Unterkante des möglichen und nötigen darstellen.

[Henri]

Die Bewertung von Boden-, Material- oder Lebensmittelproben hinsichtlich radioaktiver Kontamination erfolgt anhand des emittierten Gamma-Spektrums.

Nicht nur, denn nicht alle relevanten Radionuklide senden Gammastrahlung aus. Alpha-Spektrometrie ist genau so wichtig, aber wegen der komplizierten Probenaufbereitung sehr teuer. Massenspektrometrie und Verwandtes wird auch genutzt. Oder Flüssig-Szintillometrie. Man muss halt wissen, was man worin sucht, und dann dafür die geeignete Methode festlegen. Zur Probennahme, Probenaufbereitung, zum geeigneten Messmittel und zum geeigneten Messverfahren.

Routineuntersuchungen machen recht viele Labore, aber spezielle Sachen können teilweise nur ganz wenige, weil der apparative Aufwand so immens ist. Oft sind diese Labore an Universitäten oder große Forschungszentren angegliedert.

Wonach genau suchst Du denn, bzw. was ist Deine Fragestellung?