CDV 700 Import

[LUV]

Nabend,
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken ein CDV 700 in der USA zu kaufen. Nicht als Messgerät -dafür hab ich ganz andere, aber irgendwie Reizt mich dieser grell gelbe Kalter Krieg Look.

Das was mich noch etwas von abhält ist der Prüfstrahler. Ältere Modelle haben meist einen aus Uran, soweit ich weiß und neuere einen Cs137.
Jetzt weiß ich nicht... abgesehen ob jetzt innerhalb der Freigrenze oder nicht, der Zoll dreht doch durch wenn doch nur irgendwas von wegen Strahlung und böser Radioaktivität auf dem Gehäuse zu lesen ist. Die Bring das Ding doch sicher gleich ins Endlager und das SEK bringt mir dann die Rechnung

Hat jemand das mal versucht zu importieren? Gibts da Probleme oder sollte ich mir einen Händler suchen der das Ding vorher runterkratzt?

Vor etlichen Jahren hab ich mal einen CDV 715 gekauft. Das wurde auch augenscheinlich vom Zoll kontrolliert.

[NoLi]

Die "Operational Check Source" der CDV-700 bestehen aus abgereichertem Uran (ca. 40 mg-Plättchen = ca. 500 Bq) und Radium-226 (ca. gleiche Aktivität), um den Kontrollwert von etwa 2,5 mR/h (bei offenem Beta-Fenster!) zu erzeugen. Wobei dieser Wert NICHT einer Gamma-Dosisleistung entspricht, sondern zum größten Teil durch Beta-Strahlung erzeugt wird; hierbei geht es "nur" um die deutliche Erzeugung eines reproduzierbaren Zahlenwertes.
Die Aktivität dieser Kontrollstrahler liegt im Einzelfall sehr deutlich unter der Freigrenze gemäß Strahlenschutzverordnung und stellt daher im juristischen Sinn keinen radioaktiven Stoff dar, da das Gefährdungspotential als vernachlässigbar angesehen wird; somit unterliegt so ein Strahler auch keinen gesetzlichen Beschränkungen.

Mehr Infos zu den verwendeten Radionukliden und Geräteherstellern findest Du hier:  https://www.orau.org/ptp/collection/civildefense/checksources.htm

Gruß
Norbert

[Henri]

Hallo,

ich habe auch so einen CDV-700, und selbst mit einem Endfenster-Zählrohr kommt bei meinem kaum irgendwas messbares aus dem "Prüfstrahler" raus. Da würde ich mir echt keine Gedanken machen. Obwohl verschiedene Fabrikanten zu verschiedenen Zeitpunkten verschiedenste Sachen da draufgeklebt haben, ich kann also nur für meinen sprechen. Ich glaube, irgend ein Bleiisotop haben die auch mal ganz gerne genommen. Müsste ich eigentlich mal schauen, was bei meinem drin ist. Habe ich noch nie gemacht.
Beim Zoll war das jedenfalls kein Problem. Und falls die doch was sagen sollten, kannst Du Dich auf die Freigrenze berufen. Dafür sind Regeln und Gesetze ja da.


Die Geräte selber sind aber in der Regel kaum noch funktionsfähig, wenn sie nicht mittlerweile schon jemand "refurbished" hat. Ein Problem ist vor allem das Zählrohr. Das ist so dünnwandig, dass es zum Implodieren neigt. Nachzukaufen gibt es die nicht mehr. Also müsste man ein anderes einbauen (das aus der Niedrigdosisleistungssonde vom FH40T ist bei meinem drin). Da die amerikanischen Geräte aber mit 900V laufen, die europäischen Zählrohre in der Regel mit 500V arbeiten und die russischen sogar nur mit 400V, muss man die Hochspannungserzeugung umbauen. Nach all der Zeit sind die Bauteile außerdem unzuverlässig. Wurde auch alles sehr billig in Masse produziert. Das ist mit kommerziellen professionellen Geräten wie z.B. die von Ludlum gar nicht zu vergleichen.
Außerdem fehlt ein "Klicker", wahrscheinlich wollten sie damals alles weglassen, was Panik erzeugen könnte Im Falle eines Atomkriegs hätte man da eh nur noch weißes Rauschen draus gehört (vorausgesetzt es ist überhaupt noch jemand da, der hören kann).


Wenn es Dir also nur um den "look" geht und nicht so sehr darum, das Gerät im Originalzustand zu erhalten, kannst Du auch das Innenleben einfach komplett rausreißen und mit moderner Elektronik ersetzen. Auf https://www.theremino.com/de/hardware/inputs/radioactivity-sensors findest Du weiter unten eine einfache Schaltung zum Ansteuern einer Analoganzeige, mit x1/x10/x100/x1000 Bereichsumschaltung und kalibrierbar. Dazu noch einen der winzigen theremino Geiger Adapter, und fertig...

Viele Grüße,

Henri

[NoLi]

Also meine beiden Geräte, Model 6b, von VICTOREEN und ELECTRO-NEUTRONICS (beide im Originalzustand!) funktionieren noch einwandfrei.
Als "Operational Check Source" wurde u.a. auch Pb-210 (Halbwertszeit 22,5 Jahre) eingesetzt; da ist natürlich nach 2 bis 3 Halbwertszeiten nur noch wenig da.
Spekulation: vielleicht wurden die U-238 Check Sources (Halbwertszeit 4,5 Mrd. Jahre) nur bei den CDV-700 mit hochwertigen langlebigen Bauteilen verwendet...

Gruß
Norbert

[Henri]

Also meine beiden Geräte, Model 6b, von VICTOREEN und ELECTRO-NEUTRONICS (beide im Originalzustand!) funktionieren noch einwandfrei.
Als "Operational Check Source" wurde u.a. auch Pb-210 (Halbwertszeit 22,5 Jahre) eingesetzt; da ist natürlich nach 2 bis 3 Halbwertszeiten nur noch wenig da.
Spekulation: vielleicht wurden die U-238 Check Sources (Halbwertszeit 4,5 Mrd. Jahre) nur bei den CDV-700 mit hochwertigen langlebigen Bauteilen verwendet...

Gruß
Norbert

Na, da hast Du ja Glück. Pass bloß gut auf Dein Zählrohr auf! 

Es gab ja mal eine yahoo Gruppe, die sich ausschließlich mit CDV-*** beschäftigt hat, mit Reparaturen, Umrüstungen und Erweiterungen. Also, meiner geht auch noch, bzw. wieder, aber ich musste doch einiges austauschen. Als Stabilisator war ein Corotron verbaut, das funktioniert mit den 500V natürlich nicht mehr... all solche Sachen. Netterweise haben sie den Schaltplan innen auf den Boden der Blechwanne geklebt, das ist mal guter Service :-) Aber da das Gerät eigentlich nur "für die Sammlung" ist, habe ich es nicht grundlegend entkernt.

Etwas Beta kommt schon raus (ungefähr 2x so viel wie aus einer Tüte Pottasche), aber sobald man etwas Plexi dazwischenschiebt, ist da nichts mehr. Könnte gut sein, dass das Pb-210 ist / war...

Interessant ist auch der Gedanke, dass sie Uran genommen haben, um Atombomben zu  bauen: der angereicherte Anteil ist in die Bomben gewandert, der abgereicherte Teil in die Messgeräte für den "Atomaren Ernstfall"... so wird alles genutzt und nichts wird verschwendet