Unbekanntes Gestein

Begonnen von GZ-BW, Gestern um 02:09

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GZ-BW

Kann jemand sagen, um welche Art von Gestein es sich hier handeln könnte (siehe Bild)?

Der GQ-GCM600plus pendelt sich (direkt an den Stein angelehnt) bei ca. 420 cpm ein (merkwürdigerweise mit Ausreißern bis 620 cpm [wie ist das möglich?]).

Es soll sich laut Verkäufer um einen Serpentinstein aus Afrika handeln, der in einem "Bildhauerworkshop" Verwendung fand. (Angeblich asbestfrei getestet. Die teilnehmende Person - nicht ich :-) - trug eine FFP3-Maske. Dennoch war die Teilnahme wohl keine besonders gute Idee.)

Im Internet konnte ich jedoch keinen Hinweis darauf finden, dass Serpentinsteine radioaktiv sind. Ich bin allerdings kein Geologe oder Mineraloge, sondern diesbezüglich völliger Laie.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Hier die Antwort von ChatGPT:

Die Frage, ob Serpentinsteine radioaktiv sein können, hängt von ihrem geologischen Kontext ab. Gesteine enthalten in der Regel Spuren von Uran, Thorium und Kalium, die natürliche radioaktive Elemente sind. Die Konzentration dieser Elemente ist jedoch in Serpentinsteinen typischerweise sehr niedrig, da ultramafische Gesteine, aus denen Serpentin entsteht, generell wenig Uran und Thorium enthalten.

Potenzielle Ursachen für Radioaktivität in Serpentinsteinen
Geologische Kontamination: Wenn Serpentinsteine in Kontakt mit anderen Gesteinsarten kommen, die reich an Uran oder Thorium sind, wie z. B. Granit oder Pegmatit, können sie durch diese Gesteine kontaminiert werden. Dies ist jedoch selten.

Lagerstättenbildung: In bestimmten geologischen Umgebungen können hydrothermale Prozesse Mineralien wie Uraninit oder Thorit in der Nähe von Serpentinsteinen ablagern. Diese Radioaktivität würde jedoch von den sekundären Mineralien und nicht von den Serpentinmineralen selbst stammen.

Zufällige Einschlüsse: Sehr selten könnten in Serpentinsteinen Einschlüsse radioaktiver Mineralien wie Zirkon, Monazit oder Uraninit gefunden werden. Solche Fälle wären jedoch extrem ungewöhnlich und lokal begrenzt.

Praktische Relevanz
Die Radioaktivität von Serpentinsteinen ist normalerweise so gering, dass sie für den Menschen keine messbare Gefahr darstellt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Serpentin als natürlich vorkommendes Gestein regelmäßig radioaktiv ist. In geologischen Studien wird Serpentin nicht als radioaktives Material klassifiziert oder behandelt.

Fazit
Serpentinsteine sind im Allgemeinen nicht radioaktiv. Jegliche Radioaktivität, die bei bestimmten Exemplaren festgestellt wird, ist wahrscheinlich auf externe geologische Faktoren oder Verunreinigungen zurückzuführen.


Vielen Dank für die Mithilfe!


GZ-BW

Und noch ein Bild:
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NoLi

Zitat von: GZ-BW am Gestern um 02:09...
Der GQ-GCM600plus pendelt sich (direkt an den Stein angelehnt) bei ca. 420 cpm ein (merkwürdigerweise mit Ausreißern bis 620 cpm [wie ist das möglich?]).
...
Statistische Natur von Zerfall und Zählung.

Norbert

GZ-BW

Vom Prinzip her schon klar. War nur über das Ausmaß etwas verwundert ... Gerade noch einmal reproduziert: GCM in fixer Position, akustisches Signal ohne größere Änderungen, aber cpm springen plötzlich von 320 (ungefähr Mittelwert in aktueller Position über 10 min) auf 620, allerdings nur ganz kurz ... Hatte mir vielleicht Variation um +/20 cpm gerechnet (Wurzel aus 320; ist das korrekt?), nicht mit fast 100%.
Alpha burst? Radon Eye stand die ganze Zeit neben dem Stein und zeigt nur 7 Bq.
Particle shower? Oder ist das zu weit gedacht? Dann müsste so etwas auch bei Messungen weit weg vom Stein auftreten ... Mal sehen.

DL3HRT

Vielleicht dein Smartphone?

GZ-BW

Habe ich auch schon vermutet. Aber das lag und liegt in einem anderen Zimmer ...

Floppyk

Es wäre mir neu, wenn ein Smartphone auf den benutzen Frequenzen einen elektromagnetischen Einfluss hat, zumindest wenn diese Geräte nicht gerade miteinander schmusen, sprich dicht aneinanderliegen.
Das radioaktiver Zerfall immer zufällig passiert und deswegen die Halbwertszeit nur ein statistisches Mittel ist, werden die Schwankungen in der Zählrate zufällig bedingt sein.
In diesem Zusammenhang: Ich schaue seit Tagen die Videos aus der Rubrik Youtube... aus diesem Forum an. Dort sind auch Videos von Nebenkammern. Da kann man auch optisch sehen, dass die Ereignisse höchst unregelmäßig sind, zumindest bei schwachen Strahlern.
Man muss ja auch bedenken, dass jeder GMZ nur mit eine sehr begrenzte Oberfläche zur Messung benutzt. Vergleiche einen Apfel, der (symbolisch) rundherum Strahlung abgibt. Nun hält man an einer Stelle eine Centmünze, die eine Fläche darstellt, die vom GMZ erfasst wird. Da ist durchaus vorstellbar, dass dieser Bereich zufällig gerade während der Messung wenig(er) Zerfälle erzeugt, aber dafür an anderer, dann nicht gemessener Stelle vermehrt strahlt. Aber in der Gesamtheit der Masse ist es dann wieder (zufällig) gleichmäßig verteilt.
Man muss sich bewusst sein, dass man immer nur einen kleinen Teil der Fläche erfasst, wenn man denn mit Handgeräten misst. Aus diesem Grund sind die Messwerte immer mehr oder weniger schwankend. Letztlich weiß man nicht, ob die Firmware des GMZ zugunsten einer ruhigeren Anzeige den Anzeigewert nicht mittelt.
Aus diesem Grund sehe ich die Messwerte nur als groben Anhaltspunkt, denn gerade die Messung von radioaktiven Zerfällen ist von vielen Faktoren abhängig.

In dem Beispiel mit dem unbekannten Stein kommt man wohl nur mit einem Spektrometer weiter, der eine differentielle Aussage ermöglicht, insbesondere bei Langzeitmessungen.
Aber zu diesem Thema muss ich mich auch noch einarbeiten.

Da man bei Fundsteinen wohl niemals dessen genauen Ursprung weiß, kann da alles mögliche enthalten sein. Man denke auch an weggeworfenen Steinen, die irgendwo und irgendwann mal gesammelt wurden.

NoLi

Zitat von: Floppyk am Gestern um 12:38...
Aus diesem Grund sind die Messwerte immer mehr oder weniger schwankend. Letztlich weiß man nicht, ob die Firmware des GMZ zugunsten einer ruhigeren Anzeige den Anzeigewert nicht mittelt.
...
Eine Messwertanzeige eines GM-Zählerhandgerätes wird immer gemittelt, die Vorrichtung dafür nennt man Zeitkonstante. Wie groß diese Konstante ist (2 Sek, 5 Sek, 10 Sek, 30 Sek,...) hängt von der Software ab. Bei manchen (Consumer)Geräten kann man diese aus der Software auswählen, professionelle Geräte besitzen eine gleitende Zeitkonstante, was bedeutet, dass diese von der Zählrate abhängig ist...geringe Zählrate = längere Zeitkonstante, höhere Zählrate = kürzere Zeitkonstante.
Manche (Consumer)Geräte verwenden nur eine kurze Zeitkonstante, um Änderungen in der Impulsrate schnell anzeigen zu können. Dies führt aber zu verstärkten Anzeigeschwankungen, welche durchaus die Messwertanzeige kurzzeitig um +/- 100+ % schwanken lassen kann.
Für genauere Messungen wird empfohlen, am Messort mindestens 3 Zeitkonstanten lang zu messen, um diese Schwankungen einigermaßen in gewissem Rahmen zu halten. Positiv finde ich manche chinesische Lösung (z.B. bei der BR-9B Serie), wo der "REAL"-Messwert mit relativ kurzer Zeitkonstante und der "AVG"-Messwert über mehrere Minuten gemittelt angezeigt wird; somit hat man gleichzeitig im Display in der ersten Zeile eine eventuelle schnelle Änderung des Kurzzeitwertes und in der zweiten Zeile nach ein paar Minuten einen relativ stabilen Anzeigewert ohne große Schwankung.

Norbert

GZ-BW

Danke für die Bestätigung, dass Deiner Erfahrung nach auch +/-100% (sehr kurzfristig) plausibel sind.

NoLi

Messwertanzeigen eine Weile beobachten und aus Minimal- und Maximalwerten den Mittelwert bilden...dieser kommt dem realen Wert am nächsten.

Norbert