Terra P

[_Hausi]

Guten Abend zusammen,

ich habe schon seit einigen Jahren einen Terra P MKS-05 Geigerzähler.

Seit neuestem bleibt der Zähler nach dem Einsetzen der Batterien nach ziemlich genau 5 Sekunden einfach "stehen" und hängt quasi, nichts geht mehr.

Er tickt beim Start wie gewohnt ca 2-3 Mal und bleibt mit dem angehängten Bild stehen.

Hat jemand eine Idee, was ich machen kann?

Danke und Gruß
Daniel

Edit: Überschrift geändert

[DL8BCN]

Hallo, dazu müsste man wissen, wie das Gerät aufgebaut ist.
Also quasi einen Schaltplan haben.
Wenn das Teil einen Prozessor hat, tippe ich darauf.
Wäre gut, wenn es einen Resetknopf gibt.Vieleicht versteckt auf der Hauptplatine.
Denselben Effekt hat man aber wohl auch durch herausnehmen der Batterie und wieder einsetzten.
Spannung der Batterie mal gemessen?

[_Hausi]

Hi,

Ja, ich habe die Batterien gecheckt und auch schon gewechselt.

Da es sich um ein Gerät aus der Ukraine handelt, wird der Service wahrscheinlich aktuell nicht reagieren. Die haben auch andere Sorgen gerade 😥

Ich nehme mal das Gerät auseinander, vielleicht gibt es ja wirklich einen Reset Knopf.

[_Hausi]

Leider kein Reset Knopf zu finden.
Ich habe mal ein paar Bilder angehängt

[_Hausi]

Ich nochmal, sorry. Habe die Lösung gefunden und möchte mein Ergebnis hier für die Nachwelt mitteilen:

Batterien einlegen, sobald etwas auf dem Display erscheint, die "Mode" Taste (rechts) drücken und gedrückt halten.

Das Display geht dann nach ca. 3 Sekunden aus und nach ca 5 Sekunden wieder an.

Klasse, bin froh das Teil 'wiedererweck' zu haben 👍

[Turbo-Tom]

Die Platine ist "conformally coated", hat also eine Feuchtigkeitsschutzbeschichtung. Das ist von der Beständigkeit und Robustheit her sehr gut, erschwert aber die Diagnose und Reparaturmöglichkeiten erheblich. Die Hochspannungserzeugung befindet sich auf der anderen Seite der Platine, und ich würde das Problem eher dort vermuten. Generell findet in dem Gerät fast das ganze "Hokuspokus" in dem MSP430 Mikrocontroller statt, so dass auch ein Schaltplan ohne Kenntnis der Firmware bzw. des Programms, nur bedingt weiterhilft.

Meine Vorgehensweise bei der Störungsdiagnose wäre:

1. Betriebsspannung vorhanden und korrekt?
2. Hochspannung vorhanden? (falls ja -> 6)
3. Ansteuerung des Schaltelements für den Spannungswandler?
4. Transformator bzw. Induktor okay?
5. Gleichrichtung / Filterkondensatoren okay?
6. Zählrohr in Ordnung?
7. Der Signalabgriff scheint über eine Leiterplattenkapazität an der Anode des GMZ zu erfolgen -- ist dort Signal vorhanden?
8. Kommt am Komparator/Diskriminator noch etwas an und gibt es dort ein "vernünftiges" Ausgangssignal?

Sollte das alles funktionieren, liegt das Problem wahrschienlich am Mikrokontroller. Auch eine fehlende Ansteuerung des Hochspannungsgenerators kann ihre Ursache dort haben.

Die Lötqualität sieht brauchbar aus, aber es schadet nie, sich die ganze Platine mal mit einer Lupe oder (noch besser) einem Stereomikroskop anzusehen.

Gruß,
Thomas

P.S.... Da kam ich wohl zu Spät...aber schön, dass Du das Teil wieder am Laufen hast!

[_Hausi]

Hi Thomas,

vielen Dank für die umfangreichen Tipps zur Vorgehensweise zur Analyse.
Ich behalte deinen Beitrag mal im Hinterkopf, da ich anscheinend mit einem 'Reset' das Gerät augenscheinlich erstmal zu funktionieren scheint,s.o.

LG Daniel

[Raven]

Ein guter Freund von mir hat seinen neuen TerraP geöffnet, und mit Verwunderung festgestellt das nicht die typischen SBM-20 Verbaut ist, anstelle ist eine Glassröhre verbaut, weiß jemand vielleicht schon welche das sein könnte? Mein erster Tipp wäre sowas in Richtung der m4011 o.ä. gewesen.

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[Gigabecquerel]

Das ist keine Glasröhre, sondern eine Metallröhre, denn die Röhre an sich ist aus Metall.
Das Glas an den Enden ist nur da zur elektrischen Isolierung, das haben praktisch alle Geiger-Müller Röhren, auch die SBM-20 unter ihren Plastikkappen.

Welcher Typ das ist kann ich allerdings leider auch nicht sagen. Vielleicht versteckt sich unter dem Sticker eine Typenbezeichnung?

[DG0MG]

Ich denke, der "Sticker" ist kein Sticker, sondern ein Ausschnitt in einer dünnen Metallumhüllung. Das Gegenstück ist dann im gelben Plastikdeckel. Wenn der geschlossen ist, ist die Beta-Empfindlichkeit minimiert.

Im Beitrag weiter oben ist das deutlich zu sehen: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=11280