Von AUTOMESS gibts eine ganze Menge verschiedene Dosimeter, alle im üblichen Aludruckgussgehäuse.

Mir ist hier ein "ADOS" in gutem Zustand zugelaufen:

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Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-V-Blockbatterie. Mit dem einzigen Knopf kann man das Gerät ein- und ausschalten, die Dosiswarnschwelle ändern und die verbleibende Zeit anzeigen.

Leider hab ich kein Manual gefunden, hat das jemand?

Und das ist jetzt aus der DDR? 

 

Na klar, vom VEB AUTOMESS Ladenburg, Betrieb im Volkseigenen Kombinat robotron. 

Wohl eher nicht – ist nur in der falschen Kategorie gelandet.
Denn zum einen ist es erst nach dem Beitritt gebaut worden (5stellige PLZ), zum anderen steht da als Firmensitz »Ladenburg« ...
Hm, es sei denn, dass die Sache 1990 irgendwie völlig anders gelaufen ist, als ich es in Erinnerung habe 

Zitat von: DG0MG am 10. März 2025, 17:49Na klar, vom VEB AUTOMESS Ladenburg, Betrieb im Volkseigenen Kombinat robotron. 

Ach ... Reinhold Anderts Buch »Rote Wende« war doch keine Alternativweltgeschichte? 

Zitat von: Banev am 10. März 2025, 17:50Hm, es sei denn, dass die Sache 1990 irgendwie völlig anders gelaufen ist, als ich es in Erinnerung habe 

Muhaha...

Sieht dem wohl neuerem Aladox zum verwechseln ähnlich...
https://www.automess.de/produkte/personendosimetrie#ALADOX-standardversion

Zitat von: Zugpferd am 10. März 2025, 19:27Sieht dem wohl neuerem Aladox zum verwechseln ähnlich...
https://www.automess.de/produkte/personendosimetrie#ALADOX-standardversion

Das ADOS ist der Vorläufer des ALADOX. Gehäuse ist gleich, nur die Software wurde modernisiert und der Detektor auf Hp(10) umgerüstet.
Gemäß dem PTB-Bauartzulassungszeichen wurde für das ADOS die Zulassung zur Eichung Hx im November 1992 erteilt.

Norbert

Dem PTB-Prüfzeichen 23.03/92.11 nach könnte das Alter des Geräts auch schon um die 30 Jahre liegen. Zu der aufgedruckten Bezeichnung "ADOS" findet man auch gar nicht mehr viel im Internet. Offenbar gabs auch mal ein "ADOS-F" speziell für die Feuerwehr.

Hier ein Video, das ein ADOS-F in der Bedienung zeigt. Dieses zeigt im Display wohl die Alarmschwelle an, meines (ADOS) die aufgelaufenen Dosis:

Zitat von: DG0MG am 10. März 2025, 20:46Dem PTB-Prüfzeichen 23.03/92.11 nach könnte das Alter des Geräts auch schon um die 30 Jahre liegen. 
...

Die ADOS-Geräteserie muß noch etwas älter sein, wie aus diesem Datenblatt  https://www.automess.de/assets/documents/de/Prospekt_ALADOX-SYS_D.pdf  hervorgeht.
Auszug:
"Kontrollvorrichtung 704.1
Die Kontrollvorrichtung 704.1 (Cs-137, Nennaktivität 37
MBq, Umgangsgenehmigung erforderlich) erlaubt die
gleichzeitige Bestrahlung von 15 Dosimetern. Sie ist
bereits seit 1988 für die älteren Dosimetermodelle im
Einsatz. Nach Einbau einer neueren Software (ab
Version 2.0) darf sie auch für die neuen ALADOX-Typen
zur Verlängerung der Eichgültigkeit verwendet werden.
Die Messzeit beträgt für die ALADOX-Typen nur noch ein
Viertel der für die älteren Dosimetermodelle benötigten
Zeit."

Norbert

Das ADOS (hier Ados-F = Feuerwehrversion mit Dosiswarnschwellen nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 500; früher 5/15/100/250 mSv, dann 1/15/100/250 mSv) war das erste direkt digital anzeigende Personendosimeter (bei der Feuerwehr Dosiswarner oder ach Alarmdosimeter) und kam so ca. 1990 auf den Markt.

Die Ausführungen für Industrie und KKW´s haben auch die Möglichkeit der elektronischen induktiven Auslesung. Ob die F Ausführungen das auch hatten, weiß ich gerade nicht.

Vom Ursprungs-ADOS gab es keine Unterlagen als PDF...  irgendwo habe ich bestimmt was gedrucktes, kann es aber gerade nicht scannen. Ist aber auch nicht nötig, da das ALADOS eigentlich das gleiche Gerät ist.

Aufgrund von Markenrechtlichen Problemen mit dem Namen ADOS wurde es dann in ALADOS (ALADOS-F) umbenannt. Der Funktionsumfang blieb der gleiche (Dosiswarnung, Restzeitanzeige bis Dosiswarnung, Hoch-Dosisleistungswarnung).
Die Anzeige (man fragt sich ja, warum nicht immer die Dosis oder de Restzeit angezeigt wird....) liegt an damals existierenden Zulassungsrichtlinien der Feuerwehr (Geräte müssten von der GSF Neuherberg, später vom IdF Heyrothsberge eine Feuerwehrzulassung haben. Dies ist ca. zur Jahrtausendwende wegen EU-rechtlichen Gründen weg gefallen. Geräte sind aber heute noch wie damals zu gelassen.

Dann wurde das Gerät weiter entwickelt und hieß seit dem ALADOX (ALADOX-F).

https://www.automess.de/produkte/personendosimetrie#digitaldosimeter-der-aladox-baureihe

Es kamen einige Anzeigen dazu und die Bedienung änderte sich ein wenig (z.B. ist die Tastenfunktion/-folge zur Ausschaltsperre ab ALADOX echt unhandlich .... da zu kurze Zeit zur Tastenfolge...)

Dosimeter der Feuerwehr (ADOS/ALADOS war sehr verbreitet neben FH41F, FH41Z, FH41-M) werden nun vermehrt auftauchen, da die Feuerwehrdienstvorschrift der "neuen" StrSchV und StrSchG angpasst wurde und die Warnschwelle 15 mSv nun 20 mSv lauten muss. Bei ADOS/ALADOS kann man die Geräte meines Wissens nicht beim Hersteller anpassen (Bei ALADOX kein Problem)! Ausserdem zeigen ADOS und ALADOS in Hx an (nicht umbaufähig... bei der FW aber kein Problem; ALADOX lassen sich auf Hp umrüsten) Also Neubeschaffung und altes Gerät obsolet... :-(

Zitat von: emanator am 10. März 2025, 21:11werden nun vermehrt auftauchen, da die Feuerwehrdienstvorschrift

In diesem Zusammenhang ist folgender Abschnitt aus der Datei ALADOX-F_D.pdf interessant:

"Wir sind registrierter Hersteller von »B2B«-Geräten (business to business, also Geräte, die gewöhnlich
nicht in privaten Haushalten genutzt werden). Demzufolge sind Sie als gewerblicher Nutzer dazu
verpflichtet, die Geräte genau wie Ihren sonstigen Elektroschrott auf eigene Kosten fachgerecht zu
entsorgen oder entsorgen zu lassen. Insbesondere möchten wir Sie bitten, unsere Geräte nicht zu
»entsorgen«, indem Sie sie an Privatpersonen abgeben. Dies könnte dazu führen, dass unsere Geräte trotz
ihrer ursprünglich gewerblichen Nutzung letztlich in erheblichem Umfang über öffentliche
Sammelstellen entsorgt würden."

Das ist ein Fakt, den ich bisher noch gar nicht so auf dem Schirm hatte. Man wundert sich nur, wieso so derartig wenige Geräte aller großen Hersteller auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. Weil sie als reine Business-to-Business-Gerätehersteller also offenbar nicht verpflichtet sind, am Recyclingprogramm teilzunehmen. Demzufolge dürfte ich dann ein AUTOMESS-Gerät auch nicht bei der örtlichen Sammelstelle für Elektronikschrott abgeben. Aber das ist kein größeres Problem, hab ich auch keinesfalls vor - ichschwöre!! 

Zitat von: emanator am 10. März 2025, 21:11...
Dosimeter der Feuerwehr (ADOS/ALADOS war sehr verbreitet neben FH41F, FH41Z, FH41-M) werden nun vermehrt auftauchen, da die Feuerwehrdienstvorschrift der "neuen" StrSchV und StrSchG angpasst wurde und die Warnschwelle 15 mSv nun 20 mSv lauten muss. Bei ADOS/ALADOS kann man die Geräte meines Wissens nicht beim Hersteller anpassen (Bei ALADOX kein Problem)! Ausserdem zeigen ADOS und ALADOS in Hx an (nicht umbaufähig... bei der FW aber kein Problem; ALADOX lassen sich auf Hp umrüsten) Also Neubeschaffung und altes Gerät obsolet... :-(

Wenn das nur so einfach wäre!
In der Fwhr-DV-500 (Ausgabe Januar 2022)  https://www.base.bund.de/shareddocs/downloads/de/rsh/4-relevante-vorschriften/4-5-FwDV500-2022.pdf?__blob=publicationFile&v=1  steht auf Seite 42 unter der Dosis-Richtwertetabelle die Fußnote "Erläuterungen s.u.2":

"2 Der Referenzwert von 20 mSv bei Einsätzen zum Schutz der Umwelt oder von Sachgütern entspricht den aktuellen Vorgaben des Strahlenschutzgesetzes. Dosiswarngeräte, die für diesen Einsatzanlass nur den früheren Wert von 15 mSv zulassen, dürfen weiterverwendet werden. Eine Anpassung der Dosiswarngeräte an die neuen Referenzwerte ist in den nächsten 5 Jahren anzustreben.
Innerhalb einer ABC-Einheit müssen gleiche Referenzwerte verwendet werden.
Für Frauen im gebärfähigen Alter gilt gemäß § 114 (1) StrlSchG i. V. m. § 78 (4) StrlSchG eine Organdosis für die Gebärmutter von 2 mSv/Monat!"

Hier hat man genauso einen textlichen Mist verzapft wie mit dem Entfallen der 5-jährigen Prüfpflicht für die Dosiswarn- und Dosisleistungsmessgeräte der Feuerwehr! Denn wenn keine explizite Pflicht besteht, wird in der Praxis aus Kostengründen in den meisten Fällen darauf verzichtet! Also nix mehr mit neuen Dosiswarngeräten und überprüften Dosisleistungsmessgeräten, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist!

Norbert

Zitat von: DG0MG am 10. März 2025, 21:38...
In diesem Zusammenhang ist folgender Abschnitt aus der Datei ALADOX-F_D.pdf interessant:
...
 Insbesondere möchten wir Sie bitten, unsere Geräte nicht zu
»entsorgen«, indem Sie sie an Privatpersonen abgeben.
...

Dies hat den Grund, dass Dosismessgeräte, die nicht dem Aktuellen Stand von Wissenschaft, Technik und gesetzlichen Vorschriften entsprechen und nicht mehr zugelassen sind, im unkontrollierbaren Privatbereich weiterbenutzt werden und zu eventuellen Fehlinterpretationen führen.
Was übrigens auch mir in meinem privaten Bereich relativ schnuppe ist, wenn man weiß, wo eventuelle Schwachstellen liegen.  

Norbert

Der Messbereich erst ab 70keV macht mir Sorgen, im (med.) Röntgen Umfeld dann echt nicht zu gebrauchen.