RadLab: Ein mobiles Schülerlabor zum Thema Radioaktivität.

Begonnen von NoLi, 26. November 2022, 14:54

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Zugpferd

Interessante Masterarbeit muss ich sagen. Ich kannte vorher kein Schüttelpräparat, wow !


NoLi

Das RadLab bringt Experimente zur Radioaktivität kostenlos in die Schule. Zusätzlich werden Arbeitsblätter inkl. Lösungen und Lernvideos bereitgestellt, um auch Schulen ohne Ausstattung in diesem Bereich das Experimentieren mit radioaktiven Stoffen zu ermöglichen.


(Quelle: https://www.strahlenschutzkurse.de/de/behoerden-schulen/angebote-fuer-schulen/radlab)

Norbert

DG0MG

Zitat von: NoLi am 01. März 2025, 22:53Das RadLab bringt Experimente zur Radioaktivität kostenlos in die Schule.

Ohne das jetzt groß werten zu wollen: In jeder polytechnischen Schule der DDR war die Ausstattung zur Durchführung von verschiedensten Experimenten mit Radioaktivität VORHANDEN.

Dass für Experimente in der Kernphysik ein Bedarf oder eine Notwendigkeit vorhanden ist, steht außer Frage.
Ob da aber ein Fahrrad (trotz des Wortspiels mit "rad") das richtige Medium ist? Das wird ja dann auf einen Teil von Hannover beschränkt bleiben. Oder kommt das radlab mit der Deutschen Bahn nach Dresden?

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

Genau so war es. Dazu gab es ein 86seitiges Büchlein mit jeder Menge Experimenten, die mit dem Unterrichtsquellensatz durchgeführt werden konnten.

NoLi

#5
Zitat von: DG0MG am 02. März 2025, 08:40Ohne das jetzt groß werten zu wollen: In jeder polytechnischen Schule der DDR war die Ausstattung zur Durchführung von verschiedensten Experimenten mit Radioaktivität VORHANDEN.
...
Das war im Westen ähnlich, aber die Betonung liegt auf war.
Seit der Rot-Grünen Regierung im Jahr 1999 wurde dieser Unterrichtszweig systematisch abgebaut, die Strahlenschutzverordnung 2001 trug mit ihren "Knebelungen" ihr Übriges dazu bei. Ich bin der Meinung, dass dies u.a. auch politisch gewollt war (Trittin als Grüner Umweltminister), weil ein kernphysikalischer Unterricht mit Experimenten nicht in grüne Ideologie passte.
Ein weiterer Punkt war auch der eklatante monitäre Mangel der Schulen, "Verbrauchsmaterialien" wie Zählrohre ersetzen zu können (die Preise der Lehrmittelhersteller trugen sicherlich auch dazu bei).

Zitat von: DG0MG am 02. März 2025, 08:40Dass für Experimente in der Kernphysik ein Bedarf oder eine Notwendigkeit vorhanden ist, steht außer Frage.
Ob da aber ein Fahrrad (trotz des Wortspiels mit "rad") das richtige Medium ist? Das wird ja dann auf einen Teil von Hannover beschränkt bleiben. Oder kommt das radlab mit der Deutschen Bahn nach Dresden?
Das finde ich sowieso etwas gewagt, weil der ADR (Gefahrgutverordnung Strasse/Bahn) ein Gefährt mit zwei Achsen und vier Räder verlangt. Das die Strahler nach neuer Bauartzulassungsverordnung genehmigungsfrei verwendet werden können, ist die eine Seite. Die Aktivität der Strahler überschreitet zwar die Freigrenze nach Anlage 4 der StrlSchV (= umgangsgenehmigungspflichtig), aber die Bauartzulassung erlaubt eine Ausnahme von dieser Umgangsgenehmigungspflicht, wenn bestimmte Kriterien eingehalten sind. Auf der anderen Seite sind alle Strahler, deren Aktivität die Freigrenze überschreitet, rechtlich radioaktive Stoffe und der Transport daher den Transportvorschriften des ADR unterlegen.
Das müsste aber ein Fachjurist mal beurteilen, vielleicht habe was übersehen.

Norbert

Kermit

Zitat von: NoLi am 02. März 2025, 12:13Das finde ich sowieso etwas gewagt, weil der ADR (Gefahrgutverordnung Strasse/Bahn) ein Gefährt mit zwei Achsen und vier Räder verlangt.

Das stimmt so nicht ganz  ;)
laut GGVSEB §2 Nummer 6
Zitat
"beschriebenen Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 Kilometer pro Stunde einschließlich zwei- und dreirädrige Fahrzeuge"

zählen Fahrräder, zumindest die "üblichen" Muskelbetriebenen da nicht mit dazu  :) , was somit den Transport von Gefahrgütern zulassen würde. Zusätzlich fällt der Transport dann auch nicht unter die ADR ;) (ob man das wirklich darauf ankommen lassen will, weiß ich nicht ;) )

Das ist allerdings inzwischen eine Grauzone, aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel muss eine Ladefläche vorhanden sein (u.U. Abgegrenzt von Fahrer (wäre beim radlab u.U. gegeben), dagegen ist die Beförderung mit Fahrzeugen, die elektrisch betrieben werden (Li-Akku) stark reglementiert. Zusätzlich steht ja noch der ADR-Schein im Raum....

Ich habe allerdings schon Krafträder gesehen, die radioaktive Stoffe (für die Medizin) transportiert haben.

Anbei, der Transport "zu Fuß" fällt gar nicht unter die ADR  ;)

Fragen über Fragen ;)

Kermit

An sich finde ich die Idee ganz chic, weil wie oben schon von DG0MG, DL3HRT und Noli geschrieben der Physikunterricht hier große Lücken hat und weil in den Schulen keine Ausstattung mehr vorhanden ist.

Das merkt man spätestens bei der Ausbildung und beim Studium in den medizinischen Berufen.

Es gab aber meiner Meinung nach da auch einen "Philion-Koffer" mit Experimenten mit natürlicher Radioaktivität weit unter der Freigrenze.

NoLi

"Der Philion-Experimentier-Koffer war die erste Zusammenstellung von Quellen und Materialien, mit denen gefahrlose Schulexperimente, die auch von Schülern durchgeführt werden können, möglich waren. Er wurde nur in wenigen Exemplaren in der Schweiz und an Regensburger Schulen vertrieben und eingesetzt...."
https://www.radioaktivitaet-zum-anfassen.com/philion-versuche/philion-koffer/

"Das Philion-Experimentier-Set wird nicht mehr hergestellt. Ein ähnliches Set zur Umweltradioaktivität wird von der Firma LD-Didactic vertrieben. Es wird von Prof. Henning von Philipsborn empfohlen, er hat auch Gutachten dazu verfasst...."
https://www.radioaktivitaet-zum-anfassen.com/philion-versuche/philion-set/

Das empfohlene LD-Didactic Experimentierset ist allerdings bedauernswerter Weise kein vollwertiger Ersatz der Philion-Sets.
Leider ist Rudof Geipel, ein Initiator des Experimentier-Sets, vor wenigen Wochen verstorben.

Norbert

Peter-1

Hallo Norbert,

eine traurige Nachricht. Ich hatte von R. Geipel noch Hundsbühler Erde und Mineralsand bekommen. Es bestand guter Kontakt.  :(

Peter
Gruß  Peter

NoLi


stoppi

ZitatInteressante Masterarbeit muss ich sagen. Ich kannte vorher kein Schüttelpräparat, wow !

Einen solchen Protactiniumgenerator habe ich mir auch "gebastelt", funktioniert sehr gut.

Link: https://stoppi-homemade-physics.de/protactiniumgenerator/