Für das KC761B/C wird jetzt auch ein Neutronendetektor angeboten. Abgesehen davon, dass so etwas nicht billig ist, welchen Nutzen hätte man als Privatanwender davon? Was kann man messen, was unseren jetzigen Geräten verborgen bleibt.

Oder ganz einfach: Ist ein Neutronendetektor für Hobbyisten sinnvoll?

Ich dachte die frage nach dem sinn ist die falsche hier
Ja, man wird im alltag nie einer "zufälligen" neutronenquelle über den weg laufen, im gegensatz zu alpha / beta / gamma, was man ja auf jedem flohmarkt und meist auch einfach auf einem feld findet.
Es ist allerdings nicht so, dass neutronenquellen nie verwendet werden, so misst man mit ihnen bodenzusammensetzungen auf baustellen, feuchte in verschiedenen materialien und vieles weitere.
Vielleicht baut ja auch der eine oder andere hier einen fusor, dann ist ein neutronendetektor der einzig sichere weg fusion nachzuweißen!

Zitat von: DL3HRT am 08. Januar 2025, 18:54Oder ganz einfach: Ist ein Neutronendetektor für Hobbyisten sinnvoll?

Diese Frage habe ich mich als Besitzer eines KC761B auch schon gestellt. Nach meinem Wissen sind Neutronenquellen immer künstlich, kommen folglich in der Natur nicht vor. Und wenn man zufällig freie Neuronen misst, würde ich mich lieber entfernen.

Zitat von: DL3HRT am 08. Januar 2025, 18:54Oder ganz einfach: Ist ein Neutronendetektor für Hobbyisten sinnvoll?

Das würde ich eindeutig verneinen.

Zitat von: DL3HRT am 08. Januar 2025, 18:54Für das KC761B/C wird jetzt auch ein Neutronendetektor angeboten. Abgesehen davon, dass so etwas nicht billig ist, welchen Nutzen hätte man als Privatanwender davon? Was kann man messen, was unseren jetzigen Geräten verborgen bleibt.

Oder ganz einfach: Ist ein Neutronendetektor für Hobbyisten sinnvoll?

Die Castoren emanieren zumindest neben der Gamma- auch Neutronenstrahlung. Und durch den sogenannten Skyshine-Effekt kann es in der Umgebung von nach oben hin nicht abgeschirmten kerntechnischen Anlagen prinzipiell neben Gamma- auch Neutronenstrahlung geben.

Zitat von: Floppyk am 08. Januar 2025, 20:44Diese Frage habe ich mich als Besitzer eines KC761B auch schon gestellt. Nach meinem Wissen sind Neutronenquellen immer künstlich, kommen folglich in der Natur nicht vor. Und wenn man zufällig freie Neuronen misst, würde ich mich lieber entfernen.

Freie Neuronen? Da fliegt ja im wahrsten Sinne des Wortes das Hirn weg

Im Ernst: es gibt in der Natur auch natürliche Neutronenstrahlung, zwar wenig am Erdboden, dafür aber um so mehr aus kosmischer Herkunft, was beim Fliegen eine nicht unerhebliche Rolle spielt. So setzt sich im Flugzeug, je nach Flughöhe, der Hauptstrahlenpegel aus ca. 50% Gammastrahlung und ca. 50% Neutronenstrahlung zusammen.

Auch bei hochprozentiger Pechblende in Pfund- oder kg-Mengen lassen sich durch Spontanspaltung freigesetzten Neutronen mit Langzeitmessung über mehrere Stunden/Tage nachweisen.

Norbert

Ich hatte auch nur gelesen, das das Thema Neutronenstrahlung im Zusammenhang mit Castorbehältern wichtig ist, da die Dinger eben auch Neutronen abstrahlen, die nicht ungefährlich sind.
Deshalb werden die auch auf diese spezielle Strahlungsart überwacht.
Dafür gibt es dann eben spezielle, teure Detektoren.
Also ich sehe es genau so: Als Privatperson benötigt man so etwas nicht, wenn man nicht einen mit Brennelementen gefüllten Castor in der Garage stehen hat

Ich habe zwei Geigerzähler mit der Fähigkeit, Neutronen detektieren zu können.Einmal den kürzlich hier vorgestellten SVG 2 und dann den hier vor längerer Zeit vorgestellten AN/UDR - 13. Ich mutmaße mal, dass hier Gammas und Neutronen hier zusammen gezählt / "verwurstet" werden - in µSV/h, oder?

Zitat von: DL8BCN am 09. Januar 2025, 12:56Ich hatte auch nur gelesen, das das Thema Neutronenstrahlung im Zusammenhang mit Castorbehältern wichtig ist, da die Dinger eben auch Neutronen abstrahlen, die nicht ungefährlich sind.
Deshalb werden die auch auf diese spezielle Strahlungsart überwacht.
...

Neutronenstrahlung ist nicht "gefährlicher" wie die anderen Strahlenarten, sie hat, bei äußerer Bestrahlung und gleicher Intensität wie Beta- und Gammastrahlung, nur eine höhere biologische Wirksamkeit als Beta und Gamma. Dies wird aber bei den professionellen n-Dosisleistungsmessgeräten bei der Messwertbildung in µSv/h berücksichtigt (Stichwort Kalibrierfaktor).
1 µSv Neutronen, 1 µSv Beta und 1 µSv Gamma haben die gleiche biologische Wirksamkeit.

Zitat von: DL8BCN am 09. Januar 2025, 12:56...
Also ich sehe es genau so: Als Privatperson benötigt man so etwas nicht, wenn man nicht einen mit Brennelementen gefüllten Castor in der Garage stehen hat

Das würde ich nicht ganz so sehen, gerade im Flieger wäre die Neutronenintensität in Abhängigkeit von der Flugroute genauso interessant wie die Gammaintensität.

Norbert

Ok Norbert, das hatte ich damit gemeint: Für mich bedeutet eine höhere biologische Wirksamkeit eine größere "Gefährlichkeit".
Wenn die Messgeräte es über den Kalibrierfaktor kompensieren ist es natürlich wieder anders zu sehen.

Zitat von: NoLi am 09. Januar 2025, 17:37Das würde ich nicht ganz so sehen, gerade im Flieger wäre die Neutronenintensität in Abhängigkeit von der Flugroute genauso interessant wie die Gammaintensität.

Steht dann noch die Frage, ob der Detektor empfindlich genug dafür ist.

@bg8npk schrieb:

ZitatDie Empfindlichkeit der Neutronensonde liegt nahe an der einer 3He-Röhre mit gleichem Querschnitt.

Wie kann man das einschätzen? Die Größe des Detektors ist durch das Gehäuse begrenzt. Im Beitrag sieht man auch ein Foto des Detektors: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,1872.msg34282.html#msg34282

Zitat von: DL8BCN am 10. Januar 2025, 09:11...
Wenn die Messgeräte es über den Kalibrierfaktor kompensieren ist es natürlich wieder anders zu sehen.

Nur, wenn die Anzeige in der Dosisleistungseinheit (µ)(m)Sv/h erfolgt. Zeigt der Gerät aber nur CPS oder CPM an, lässt sich damit kein Rückschluss auf eine Dosisleistung ziehen, was den Einsatzwert beschränkt oder zumindest einschränkt.

Norbert