Bleiburg bauen?

Begonnen von Floppyk, 11. Oktober 2019, 12:01

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Nuklearlobby

Zitat von: Carlos am 07. Juli 2024, 19:49ich suche eine Einkaufsquelle für Bleigefäße um darin mit meinem Radiacode ,,ungestört" kleinere Quellen, wie Mineralien vermessen zu können.

https://www.schneider-ass.de/de/bleiprodukte_strahlenschutz.php

Ich empfehle Bleikugeln, wird halt dann etwas voluminöser mit der Abschirmung dafür leicht wiederverwendbar/umbbaubar. Vielleicht auch als Anglerbedarf zu erhalten.

Carlos

#166
Bleikugeln sind ein hochinteressanter Tipp! Danke Nuklearlobby!

Carlos

Floppyk

Gibt es einen messbaren Unterschied im Sinne der Abschirmung, wenn für (dünne) Bleiplatten das Blei gegossen oder gewalzt wird? Ich könnte mir vorstellen, dass beim Walzvorgang eine gewisse Verdichtung im Materialgefüge eintritt, ähnlich wie das beim Schmieden von Stahl passiert.

Zugpferd

Kann ich Dir nicht beantworten, jedoch dachte ich immer das mein eigenes geschmolzenes Blei durch die unklare Reinheit und der nicht vollständig entfernten Schlacke Reste echt schlecht im Gegensatz zu professionell hergestellten Bleiplatten ist, um so mehr habe ich mich gewundert das selbst bei renommierten Herstellern scheinbar Fehler passieren und es Einschlüsse / Lunker gibt. Dies konnten wir in unserer Firma eindeutig messtechnisch nachweisen bei Bleischränken und mussten z.T. Partien verstärken, oder wir lassen eine Richtung des Zentralstrahls in die Richtung nicht zu (bei Röntgenanlagen)

Zusätzlich zu Lunkern ist sonst der Aufbau oder Verbau entscheidend.
Ganze Bleiräume von denen wir einige haben verschieben sich mit der Zeit drastisch sodass richtige Lücken entstehen - obwohl immer überlappend und mit Versatz gearbeitet wurde. Meist sind es Schraubenköpfe. Und als Beispiel hier mal Bilder wie hochprofessionell ausgebessert wurde, ich hab meinen Augen nicht trauen wollen... Hier wird ein Schraubenkopf aus dem ein Leck detektiert wurde ausgebessert. Zustand nach 15Jahren.
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Floppyk

Da ich eine Quelle für altes Blei habe, suche ich immer noch Barrenformen zum Selbstguss.
Die auf eBay verfügbaren Formen produzieren leider nur "echte" Barren in Goldbarrenform, d.h. trapezförmig. Das ist zum stapeln im Sinne einer Bleiburg nicht brauchbar. Ich kann zwar auf den Schwalbenschwanz verzichten, aber sie müssen rechtwinklig sein.

Zugpferd

#170
Ich habe immer alles in Grafit Zylinder - also dem Tiegel eingeschmolzen, seit dem mir der Tiegel kaputt gegangen ist nutze ich diese Barrenform

https://www.ebay.de/itm/285917789310

Das macht mir das Lagern einfacher würde sich zur Not auch als Baustein nutzen lassen. Klar trotzdem konisch und runde Ecken, vor allem oben kein Abschluss also Füllhöhen und Schrumpfmass abhängig, aber ganz ok.

Floppyk

Stimmt, die hatte ich auch schon gefunden.
Das mit dem Schrumpfen nach dem Erkalten ist ein Problem, wie man es mit privaten Mitteln auch nicht annähernd gleiches Gewicht der Barren untereinander.
Schauen wir mal, ob sich nicht bessere Barrenformen finden. Bis zum Sommer ist es noch weit.

Zugpferd

Ich komm mit meiner Giesserei auch nicht vorran...
Leider, vielleicht mache ich es diesen Sommer mal fertig.

70kg Formsand
Zwei Sandguss Kasten habe ich: Sandform

Einige hundert Kilo Blei

Und per 3D Drucker gedruckte Bleiklötze in der Mitte geteilt. Diese sind 103% gedruckt wegen des Schrumpfes...

Ich hatte dieses Jahr einen Versuch, da ist mir das ganze Blei aber seitlich rausgeflossen, einfach zu schwer. Daher das nächste Mal mit Holz und Spannzangen...

Leider muss ich die beiden Formen schon zusammen nutzen weil die Ausmessungen einfach zu gross sind, auch sind die Halbschalen zu sich kompatibel aber nicht untereinander, heisst Schale A passt auf B oder C und D aber dann eben nicht A auf C oder B auf D. Nutze ich nur A und B wird das ganze so heiss das der Sand anfängt zu brennen.

Wenn es gut läuft habe ich keine Probleme mit Schrumpf weil ich Angusskanäle nutze die dann vom Füllgrad und Temperatur schwanken dürfen.

So ganz ausgereift ist das alles noch nicht. Ich brauche ca. 2l Blei pro Guss,  die muss man erstmal mit Zange und Co händeln können. Meine Schmelztiegel sind inzwischen aus Eisen und nicht mehr Graphit. Das ist schade aber sonst sind die Gewichte nicht machbar.

 

SievertGray


Zugpferd

Das ist ja ne super Bezugsquelle!
Danke dir!

Hab da gleich mal bestellt...

Zugpferd

So, und zur Barren Form jetzt ein paar Bilder...
Die Gewichte schwanken je nach Füllstand ca 100g
Ich denke eine konstante Temperatur bringt auch was...

Zugpferd

Also seitlich passen sich die Klötze sehr gut an (wenn man jeweils umdreht), nur die Füllhöhe ist extrem kompliziert!
Wenn man wie in einigen Bereichen in Deutschland die Bierkrone mit dem Spatel begradigt heisst das nicht das man die gleiche Füllhöhe beim erstarrten Barren hat.
Wenn die Schmelze wärmer ist fällt sie auch stärker zusammen denke ich mal. Das sieht man unteres Bild rechts ganz gut.

SievertGray

Zitat von: Zugpferd am 22. Dezember 2024, 17:15Das ist ja ne super Bezugsquelle!
Danke dir!

Hab da gleich mal bestellt...

Gerne! Nur als Hinweis, die Säcke waren bei mir mit recht grobem Stich vernäht an der Öffnung. Um 100% sicher zu sein das kein Bleischrot entkommt habe ich das nochmal feiner nachgenäht.

Floppyk

Ihr könnt mal bei den Schießständen in der Umgebung anfragen, wann dort wieder eine Revision des Kugelfangs ansteht. Allerdings ist Geschossblei nicht rein, sondern u.a. mit Antimon legiert, was es härter macht. Zudem ist viel Dreck dabei, wie auch Reste mancher Geschossumantelungen.
In Geschossfängen bei Großkaliberanlagen fällt dort schon mal Blei im Tonnenbereich an. Die Schützenvereine bzw. Anlagenbetreiber verkaufen das angefallene Blei und Messing (Hülsenschrott) an den Schrottplatz.

Bei Mithilfe (mit Atemschutz) ist sicherlich manches möglich.
Für die Nicht-Schützen - Bleigewicht pro Geschoss:
Luftgewehrdiabolo = 0,5g
Kleinkaliber = 2,6 g
9x19 mm = 8,0 g
.357 Mag = 10,2 g
.223 Rem = 3,6 g
.308 Win = 9,7 g
(Standardgewichte, wobei jagdliche Geschosse meist etwas schwerer sind)
Das summt sich über die Jahre, wobei reine Luftgewehranlagen kaum lohnenswert sind, sofern da nicht über mehrere Jahre gesammelt wurde. Besonders interessant sind Kugelfänge mit Stahllamellen, da dort die Geschossreste sich unmittelbar vor den Lamellen am Boden liegen und sich der Geschossmantel zerlegt hat. Sandfänge sind eine Sauarbeit und die Geschosse sind teilweise noch vollständig mit Mantel.

Wie gesagt, man muss rumtelefonieren, was manchmal schwierig ist, weil die Schießstände in der Regel nicht dauernd besetzt sind. Wenn man Glück hat und man kann dabei sein, dann ist ein Anhänger wegen Gewicht und Dreck sinnvoll.

Flipflop