Herfurth Radicont mit BZ200XK Xenonsonde

Begonnen von DL8BCN, 17. August 2024, 19:09

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DL8BCN

Hallo, eben habe ich einen Kontaminationsmonitor von Herfurth gekauft.
Es handelt sich um das Gerät im Betreff.
Es hat ein abgesetztes Xenon Flächenzählrohr BZ200XK-P.
Mal schauen, ob es noch funktioniert.
Der Akku soll platt sein, aber Betrieb mit Netzgerät soll funktionieren.
Wenn nur das Zählrohr in Ordnung ist, wäre der geringe Preis ok.
@Admin: Falls ich es übersehen habe, das es schon ein Thema zu diesem Gerät gibt, dann bitte um Info.
Wenn ich das Teil bekommen habe, werde ich weiter berichten.

DL8BCN

#1
Tatsächlich finde ich im Netz gar keine Infos zu dem Berthold RadiCont  :(
Was es ist, ist klar: Ein Kontaminationsmonitor mit Analoganzeige und abgesetztem Xenon Großflächenzählrohr.
Es scheint auch schon recht alt zu sein.
Ich müsste das Teil am Donnerstag bekommen.
Dann schicke ich Bilder und werde berichten, ob das Teil noch funktioniert.

DL8BCN

So, heute habe ich das Teil bekommen.
Es hat ein Großflächenzählrohr was seinen Namen verdient hat.
185 mm x 110mm ist der Ausschnitt vom Rechteckgitter!
Das ZR selbst ist also noch ein Stück größer.
Ich hatte Glück.
Das Gerät mit Datum 23.04.86 funktioniert einwandfrei :yahoo:
Nullrate ist ca. 8 bis 10 cps.
Nur Netzbetrieb ist momentan möglich.
Akku ist platt. Bleiakku mit 4V und 1Ah.
Im Griff ist ein Taster, wo ich im Tastbetrieb das Gerät benutzen kann, oder auf Dauerbetrieb schalten.
Lautsprecher kann man abschalten.
Die Dämpfung des Drehspulinstruments ist in 2 Stufen schaltbar.
Außerdem gibt es einen Drehschalter mit 3 Stellungen.
Laden- BZ200 und HGZ.
Wobei ich noch nicht weiß, was HGZ ist.
Vielleicht kann jemand helfen.
Ich überlege nun, welchen Ersatzakku ich einbaue.
Wieder so einen kleinen Bleiakku, wenn man ihn denn bekommt, oder Lithium, oder was anderes.
Wegen der Ladeelektronik sollte es wohl Blei sein.
Aber mal sehen.
Es würde gut eine LiIon Zelle 18650 passen.
Sowohl von der Spannung, als auch von der Kapazität.
Spannung ist dann leicht unter 4V was wohl auch gehen sollte.
Innen sind die Abgleichpotis beschriftet.
Da steht auch was von Warnschwelle für α und β. Ich habe aber keinen Alarm gehört bei Messung an Uranglasur, wo die Anzeige bis 2000 cps ging.
Die Tüte Müllers Pottasche bringt 35 bis 40 cps.
Auch glaube ich kaum, das α-Strahlung detektiert wird.
Dazu ist die Titanfolie vermutlich zu dick.
Leider hatte ich ja gar keine Infos zu dem Gerät im Netz gefunden.
Evtl. schreibe ich mal die Fa. Herfurth an und bitte um Dokumentationen.
Ein fast 40 Jahre altes Gerät noch mit den Originalbauteilen funktioniert immer noch!
Das schafft heute kein elektronisches Gerät mehr, behaupte ich.
Und soll sicherlich auch nicht so lange halten😂

Radium

Solche Bleiakkus gibt es manchmal in Modellbauläden, falls du eine suchst. LiIon würde ich nicht machen, wenn das Gerät einen Batteriealarm hat, schreit dieser schon ziemlich früh los, lange bevor die Batterie überhaupt leer ist. Habe ich mal mit einem Motorola International 3200 gehabt.
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

DL8BCN

Nachfolgefirma Herfurth?
Wie war das noch?
Die Firma Herfurth gibt es ja wohl nicht mehr.
Weiß jemand, wer die übernommen hat und von wem man evtl. noch Infos über die alten Geräte bekommt?



NoLi

Herfurth heißt jetzt MIRION.

HGZ steht für Herfurth Geiger Zählrohr (Sonde).

Ehemalige Mitarbeiter von Herfurth hatten sich bei der Übernahme durch MIRION selbstständig gemacht und die Fa. RATEC (in Quickborn) gegründet:  https://www.ratec.de/

Norbert

DL8BCN

Danke Norbert, jetzt erinnere ich mich. Sorry... 🤷�♂️
Was noch merkwürdig ist: Wenn ich auf "HGZ" umschalte, läuft das große BZ200 Flächenzählrohr ganz normal weiter. Vielleicht wird auch die Anodenspannung nur umgeschaltet und ist dann geringer. Es gibt jedenfalls keinen separaten Anschluss für das HGZ.
Ich werde die Spannung mit meinem hochohmigen Tastkopf mal messen. Könnte sein, das etwa 2kV am BZ200 anliegt. Da steht ja drauf: max. 2100V.

DL8BCN

@Radium: Erzähle mir mal welches Modell aus dem Modellbau mit 4V läuft. Das höre ich zum ersten Mal. Früher war ich nämlich selber Flugmodellbauer.

DL8BCN

Ich habe eben die Zählrohrspannung gemessen mit meinem sehr hochohmigen 1000:1 Tastkopf.
Sie beträgt 733V.
Wenn ich auf HGZ umschalte ändert sich fast nichts: 720V.
Ist jetzt auch egal.

NoLi

Wahrscheinlich war das Gerät nur auf den Betrieb mit dem BZ200XK Zählrohr konfiguriert. Und damit man keine Fehlschaltung mit dem Auswahlknopf machen kann,...

Norbert

DL8BCN

Auf jeden Fall freut es mich, das das Meßgerät funktioniert.
Vom Verwendungszweck her, ist es eher was für einen stationären Labormessplatz.
Das abgesetzte Zählrohr macht es etwas unpraktisch um damit mobil zu messen.
Man könnte sich eine Halterung bauen um das ZR unter der Anzeigeeinheit zu befestigen.
Aber wegen der hochempfindlichen Titanfolie werde ich das Teil sicher nicht im Steinbruch verwenden.
Heute werde ich die Ladespannung und den Ladestrom für den internen Akku mal messen.
Da der original Bleiakku ein C20 Akku ist und 1Ah hat, könnte der Ladestrom nur etwa 50mA sein.
Das ist meine Vermutung.
Interessant ist die Ladeschlussspannung und natürliche die Stromaufnahme des Gerätes.
Dann kann ich schätzen wie lange ein 18650er Akku im Dauerbetrieb reicht.
Ich kann für einen LiIon-Akku natürlich auch eine externe Ladebuchse einbauen.
Erstmal testen, ob die etwas geringere nominale Spannung des einzelligen 18650 Akkus ausreicht.
Müsste aber reichen, da nach dem kompletten Laden eine Spannung von sogar leicht über 4V anliegt.

DL3HRT

Hast du schon einmal über LiFePO4-Akkus nachgedacht? Die sind von ihrer Spannung sehr gut geeignet, Bleiakkus zu ersetzen. Es gibt sie auch als fertige 6 V oder 12 V Packs. Bei einer Größe von 1 Ah - 2 Ah sind sie sehr handlich, allerdings auch teurer als ein neuer Bleiakku. Mit etwas Glück findest du ein fertiges 12 V Pack in einer Bauform, die ins Gerät passt.

DG0MG

Zitat von: DL3HRT am 23. August 2024, 11:06Mit etwas Glück findest du ein fertiges 12 V Pack in einer Bauform, die ins Gerät passt.

Das Gerät hat einen 4-Volt-Akku, also 2 Bleizellen.
Das lässt sich mit LiFePOs leider nicht ersetzen, der Gedanke an eine Li-Ion-Zelle ist schon richtig, wenn man sie extern lädt.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL8BCN

Ich habe eine einzelne 18650 Zelle eingebaut.
Das funktioniert.
Spannung ist vermutlich am unteren Limit, aber noch ok.
Ich werde dann noch eine externe Ladebuchse einbauen.
Tatsächlich wäre auch ein LiFePo4 Akku geeignet, wenn man ihn extern lädt.
Ich habe einen mit eingebautem BMS in 12V für mein Amateurfunkgerät für mobile Einsätze.
Ich habe nun doch noch nach längerem suchen ein paar Infos zum BZ200XP-P Zählrohr gefunden.
Und zwar hier: http://hps1.org/sections/decom/eur17624.pdf
Das Zählrohr hat eine Fläche von 200cm2 und Titanfolie mit 5mg/cm2 und Xenon Füllgas.
Folgende Empfindlichkeiten sind angegeben:
High energy β(90 Sr+90Y)= 45%
Medium energy β(36Cl)= 40%
Low energy β (14C)= 11%
α (238Pu) = 18%
Die selben Zahlen stehen auch für ,, Response (s-1 Bq-1 cm2)"
Background = 10 s-1  / 98 (137Cs) s-1 μGy-1 h.
( -1 = hoch minus 1)




Radium

Zitat von: DL8BCN am 22. August 2024, 20:45@Radium: Erzähle mir mal welches Modell aus dem Modellbau mit 4V läuft. Das höre ich zum ersten Mal. Früher war ich nämlich selber Flugmodellbauer.
Ich war nur in einem Modellbauladen, wo ich Nitro-Sprit für einen Glühkerzen-Viertaktmotor gekauft habe und mir war eben aufgefallen, dass im Regal Bleiakkus in allen möglichen Ausführungen und Spannungen standen. In welchen Modellen die verwendet werden, keine Ahnung, ich würde mal vermuten bei Modellbooten.
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63