Permanente Außensonde Vacutec 70013

Begonnen von DL8BCN, 16. August 2024, 20:49

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NoLi

Zitat von: Peter-1 am 18. August 2024, 12:32...
Ist jemand die Aktivität einer Elektrode bekannt?
...
Eine WT-20 Elektrode mit 2,0 mm x 175 mm hat eine mittlere Thoriumaktivität von 846 Bq.

Norbert

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 17. August 2024, 21:22Das war gerade ein Alurohr was bei mir vorhanden war.
Könnte schon etwas viel abschirmen.
Aber Gammastrahlung sollte schon noch gut durchgehen.
Die Packung 1mm dicker Thoriumelektroden (4%) brachten es nicht mal auf 0,2 μSv/h.
Siehe Bild.
...
a) wieviel Elektroden umfasst deine Packung?

b) wie sind deine Elektroden angeordnet (Bündel wie bei Bernd oder nebeneinander wie in der 10er Handelverpackung  -200mm x 35 mm-)?

c) wie groß ist bei deiner Sonde der Abstand von Hüllrohraußenwandung zur Zählrohrmitte?

Norbert

opengeiger.de

Die Altersabhängigkeit einer Thorium Anfangs-Aktivität von 1Bq Th232 und 1Bq Th228 (chemisch nicht trennbar) müsste meiner Rechnung nach idealerweise (ohne Thoron-Verlust) eigentlich so aussehen:
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

(... wenn ich mich nicht verrechnet habe  :D ). Gegenstimmen?

NoLi


DL8BCN

Es ist eine Zehnerpackung im Plastikschieber. Also nebeneinander.
Den Abstand muss ich Morgen mal messen.

opengeiger.de

Zitat von: NoLi am 18. August 2024, 19:50https://www.irs.uni-hannover.de/fileadmin/irs/Arbeiten/Master/mastwink.pdf :

Graphik Seite 51  "Abbildung 18: Aktivitäten Th-232, Ac-228, Th-228"

Norbert



Da muss man dann alle Teilaktivitäten zusammenzählen ...

NoLi

Um die Gesamtaktivität von Mutternuklid + Tochternuklide (wo bleibt eigentlich das Gendern in der Kernphysik, also Vaternuklid mit Sohnnuklide?? ;D ) zu bekommen: Ja. Aber erst nach angemessener Wartezeit. Oder man muß die Gesamtaktivität beispielsweise jährlich korrigieren/erhöhen, bis das Folgenuklidgleichgewicht wieder erreicht ist.
Wobei man den Verlust durch Rn-222 quasi unberücksichtigt lassen kann, weil die Elektroden mit 2.500 °C bei 2.000 bar Druck über einige Stunden gesintert werden.

https://www.irs.uni-hannover.de/fileadmin/irs/Arbeiten/Master/mastwink.pdf  Wie man auf den Seiten 10 + 12 dieser Masterarbeit erkennen kann, ist nach etwa 4 bis 5 Halbwertszeiten der Tochter (hier Ra-228; HWZ 5,7 a) weit über 90 % der Folgeproduktaktivität erreicht. Im Fall unserer WT-Elektroden wäre dies ungefähr 28 - 30 Jahre nach Herstellung der Fall, die Dosisleistung wird sich dann kaum noch ändern/zunehmen. Nach 6 Halbwertszeiten (rund 35 Jahre) findet so gut wie keine Zunahme der Gesamtaktivität statt (nur noch Bruchteile von %). Die weiteren Tochternuklide nach dem Ra-228/Th-228 haben sehr kurze Halbwertszeiten und sind dadurch sehr schnell wieder im Gleichgewicht.

Abb. 1, Seite 10: In der Praxis bedeutet dies für thorierte Elektroden, dass ihre Gesamtaktivität nach 3 Halbwertszeiten von Ra-228 (17 Jahren) rund 80 % und nach 4 Halbwertszeiten (23 Jahren) rund 90 %  erreicht hat.

Norbert

opengeiger.de

Ich werd mir das Dokument nochmal ausführlich zu Gemüte führen.Wo ich noch nen Hänger habe: Wie kommt der Schweisselektrodenhersteller zu isotopenreinem Th232? Im Th-nat. müsste das Th232 doch im Gleichgewicht mit dem Th228 sein, auch wenn Ra228 und Ac228 eine viel kürzere HWZ haben steht doch dann wieder das Th228 im Gleichgewicht mit dem Th232, das eine HWZ hat die wieder viel grösser ist als die des Th228? Wie kann das Ra228 oder das Ac228 raus aus dem Erz? Und wenn das Th228 mal da ist, bekommt man das chemisch doch nicht vom Th232 getrennt? Aber klar wenn man isotopenreines Th232  hätte, müsste man wieder 50Jahre warten bis das Gleichgewicht wieder eingestellt ist. :unknw:

DL8BCN

Moin!
Ich habe noch mal gecheckt wegen dem Abstand der Quelle zur Zählrohrwandung.
Das Hüllrohr hat 3mm Aluwandung.
Das Zählrohr steckt locker gepolstert darin mit ca. 2mm Luft.
Die Plastikverpackung der Elektroden trägt ca. 2mm auf und liegt nicht ganz plan am Hüllrohr an mit ca. 1mm Abstand.
Wenn man das zusammenrechnet sind es ca. 8mm Abstand.
Die Packung mit den Elektroden bedeckt auch nicht komplett das Zählrohr, sondern die Enden der Packung ragen noch ca. 20mm über das ZR.
Die Messgeometrie ist also immer zu beachten...
Was die Zählrate des 70013 angeht steht bei Vacutec im Datenblatt: Counts per second:[137Cs] 10 @ 1µsv/h (1µgy/h). Für die Packung Elektroden mit ca. 0,5µSv/h müsste es also ca. 5cps zählen.
Wobei die Zählrate ja genau genommen nur für 137Cs angegeben ist.
Für das nicht energiekompensierte 70013 was ich habe, muss man wohl die 1µGy/h ansetzen, nicht die 1µSv/h.
Da ich aber ja durch die dicke Aluhülle selber eine gewisse Energiekompensation gebaut habe, stimmt das alles nicht mehr.
Ist alles nicht so einfach.

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 19. August 2024, 09:22...
Das Hüllrohr hat 3mm Aluwandung.
Das Zählrohr steckt locker gepolstert darin mit ca. 2mm Luft.
Die Plastikverpackung der Elektroden trägt ca. 2mm auf und liegt nicht ganz plan am Hüllrohr an mit ca. 1mm Abstand.
Wenn man das zusammenrechnet sind es ca. 8mm Abstand.
Die Packung mit den Elektroden bedeckt auch nicht komplett das Zählrohr, sondern die Enden der Packung ragen noch ca. 20mm über das ZR.
Die Messgeometrie ist also immer zu beachten...
...
Ok. Und was für einen Durchmesser hat das eigentliche Zählrohr? Wegen dem Abstand von der Hüllrohraußenwand bis zur Zählrohrmitte.

Norbert

DL8BCN

#25
Hallo noch mal.
Ich muss meine Maße leider noch mal komplett korrigieren🙈
Ich hatte das geschätzt und lag komplett daneben.
Nun mit Schieblehre gemessen.
Sorry.
Also zu meinem Aufbau:
Hüllrohr aus Alu: Durchmesser: 50,8 mm.
Innendurchmesser: 44,5mm.
Also beträgt die Wandstärke 3,15mm
Das Zählrohr hat 21,5mm Durchmesser und ca. 169,5mm Länge.
44,5mm - 21,5mm = 23 mm.
Also ist auf jeder Seite vom ZR ein Luftspalt von 11,5mm.
Berechnung Außenseite Hüllrohr bis Mittelpunkt ZR:
10,75mm+11,5mm+3,15mm(Alu)=25,4mm.
Plastikwandung Schiebehülle der Elektroden ist 3,5 mm dick.
+1mm weil Plastikschieber nicht ganz an Außenseite Hüllrohr anliegt.
25,4mm + 3,5mm + 1mm = 29,9 mm , gerundet 30mm.
Also befinden sich die Th-Elektroden ziemlich genau 30mm vom Mittelpunkt des Zählrohrs entfernt.
Das ist schon eine relativ große Entfernung, was den geringen Meßwert erklären könnte.
Sorry noch mal für die falschen Angaben.
Ich hoffe ich habe nun hier richtig gerechnet.
Vielleicht ist es auch sinnvoll ein kleineres Rohr mit 2mm Wandstärke zu besorgen, wo das Zählrohr mit nur geringem Abstand reinpasst. Ich habe gesehen, das man so etwas online kaufen kann.



DL8BCN

Ich habe jetzt mal ein Alurohr bestellt, was besser paßt.
Außen 30mm , Innen 26mm.
2mm Wandstärke, weil auch die BfS-Sonden Hüllrohre so dick sind.
Man hätte noch eine Nummer kleiner nehmen können, aber dann passt die 25mm breite Theremino GA-500 Platine nicht mit in das Rohr.
Ich bin gespannt, wie sich die Messwerte verändern, wenn ich es umgebaut habe.
Wird noch ein paar Tage dauern.




NoLi

Zitat von: DL8BCN am 19. August 2024, 21:53...
Also befinden sich die Th-Elektroden ziemlich genau 30mm vom Mittelpunkt des Zählrohrs entfernt.
Das ist schon eine relativ große Entfernung, was den geringen Meßwert erklären könnte.
...
Ja, das erklärt jetzt deinen niedrigeren Messwert im Vergleich zur WT-20 Messung mit dem AUTOMESS-6150 AD6; hier beträgt der Abstand von der Elektrodenverpackung (Schieber) bis zur Zählrohrmitte 12,5 mm (Werksangabe).

Norbert

DL8BCN

Hallo Norbert danke für deine Info. Ich habe ja WT40 in 1mm dicke.
Das ist dann auch wieder nicht vergleichbar.
Habe mir noch eine Packung WT20 in 2mm Durchmesser bestellt.
Ach ich hätte die in 1mm nehmen sollen, damit wir einen einheitlichen Standard haben.
Aber wegen dem sehr unterschiedlichem Alter der Elektroden, werden wir das eh nicht hinbekommen.

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 21. August 2024, 10:56Hallo Norbert danke für deine Info. Ich habe ja WT40 in 1mm dicke.
Das ist dann auch wieder nicht vergleichbar.
...
Wenn 10 Stück WT-20, 1mm x 175 mm, in Standardverpackung und annähernd gleichem Alter 0,45 µSv/h erzeugen, dann muß die Dosisleistung von WT-40, 1mm x 175 mm, in Standardverpackung und annähernd gleichem Alter ca. 0,9 µSv/h generieren (mit dem AUTOMESS 6150-AD6). Da aber deine Messgeometrie eine andere ist als beim Automess, werden deine Elektrodenmesswerte an deiner Sonde deutlich niedriger ausfallen.

Norbert