Röntgenfluoreszenz

Begonnen von Peter-1, 01. November 2020, 18:08

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opengeiger.de

Jetzt habe ich nochmal verschiedene Dinge ausprobiert um mit einfachen Mitteln und dem Radiacode ein schönes XRF Beispiel mit Silber hinzubekommen. Ich habe die verschiedensten Geometrien getestet, die Probe gegen den Detektor geschirmt und die Folie durch eine mehrere Millimeter dicke Canadische Maple Leaf Silbermünze ersetzt. Es hilft alles nichts, weder mit einer Uranglasur noch mit einem Stückchen Pechblenden-Mineral bekomme ich links neben dem U-XRF/Th234-Peak einen getrennten Silber-Peak hin, sondern höchstens eine Stufe bei 27-30keV und ein oder 2 kleine "Peakchen" drauf, die aber genauso Rauschen sein könnten. Also ich werde das Experiment jetzt erstmal auf Hold setzen.  :unknw: 

Aber ich habe doch was gelernt: vor störenden XRF-Peaks aus externen, ungewollten Targets und dem Radiacode  in der Bleiburg habe ich nun keine Angst mehr :D   

DL8BCN

Bei mir in der Bleiburg läuft auch gerade das Experiment mit den Th- Elektroden und dem RC-102.
Ich warte nun auch erstmal bis das Spektrum komplett ,,orange" ist.
Ich kann aber bestätigen, das der höchste Peak im Kanal 28 oder 29 ist, bei mir bei 63 keV.

Lennart

#77
Zitat von: opengeiger.de am 28. Oktober 2023, 21:56Jetzt habe ich nochmal verschiedene Dinge ausprobiert um mit einfachen Mitteln und dem Radiacode ein schönes XRF Beispiel mit Silber hinzubekommen. Ich habe die verschiedensten Geometrien getestet, die Probe gegen den Detektor geschirmt und die Folie durch eine mehrere Millimeter dicke Canadische Maple Leaf Silbermünze ersetzt.

Ich habe auch mal etwas mit Ag-XRF und RadiaCode-102 herumgespielt. Das Ergebnis überzeugt mich, wenngleich die Auflösung der Peaks natürlich nicht umwerfend ist.

Der Versuchsaufbau bestand aus einer Bleiburg mit 60 mm Pb-Wandstärke. Strahlenquelle sind zwei kleine Uraninit-Stücke mit Gamma-DL von ~ 100-200 µSv/h im direkten Kontakt. Als Trennwand zwischen Detektor und Quelle habe ich 20 mm Acryl verwendet, die vom Gerät erfasste DL betrug im Versuchsaufbau noch ~ 50 µSv/h.

Als Testobjekt habe ich ebenfalls das kanadische Maple Leaf mit 999,9er Ag genutzt, jedoch gleich drei mal in unterschiedlichen Winkeln, so dicht an Quelle und Detektor wie möglich.

Vor dem Test habe ich ein Hintergrundspektrum aufgezeichnet, inklusive Trennwand und Strahlenquelle. Am Ende habe ich dieses Spektrum subtrahiert, um sämtliche Pb-XRF-Peaks und Gammalinien der U-Zerfallsprodukte komplett auszublenden.

Hier das Ergebnis auf dem Handy:

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Hier in BecqMoni:

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22 keV Peak (Kalpha1):

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25 keV Peak (Kbeta1 + Kbeta2):

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Natürlich ist das am Ende des Tages eher ein Summenpeak von 22-25 keV...

Ganz links kann man angedeutet zwei winzige Peaks erkennen. Die liegen beide genau um 3 keV. Das sind Lalpha1 (2,98 keV) und Lbeta1 (3,15 keV) vom Silber. Das ist natürlich nicht mehr richtig aufgelöst.

Hier zum Vergleich noch mal ein vernünftiges XRF-Spektrum von Ag: https://www.xrfresearch.com/xrf-spectrum-silver/


Lennart

Hier eine Langzeitmessung von drei Silbermünzen aus 900er Ag (Olympia Moskau 1980). Der Summenpeak zwischen 22-25 keV ist schon nach weniger als einer Stunde sichtbar, trotzdem habe ich hier mal für > 38 h gemessen. Der Kristall hat eine Dosis von 2 mSv erfasst. Die Münzen dürften um den Faktor 2-3 höhere Werte erhalten haben.

Ohne Subtraktion des Hintergrundspektrums sieht man trotzdem nicht viel.

Im 900er Ag dürfte auch Kupfer enthalten sein. Die Peaks von Kalpha1 und Kbeta1 bei ~ 8 und 8,9 keV bleiben jedoch unsichtbar.

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opengeiger.de

Zitat von: Lennart am 02. Juli 2024, 12:35Hier eine Langzeitmessung von drei Silbermünzen aus 900er Ag (Olympia Moskau 1980). Der Summenpeak zwischen 22-25 keV ist schon nach weniger als einer Stunde sichtbar, trotzdem habe ich hier mal für > 38 h gemessen. Der Kristall hat eine Dosis von 2 mSv erfasst. Die Münzen dürften um den Faktor 2-3 höhere Werte erhalten haben.

Und welche Quelle ?  8)

Lennart

Zitat von: opengeiger.de am 02. Juli 2024, 15:51Und welche Quelle ?  8)

Die zwei kleinen Uraninit-Steine aus Beitrag #77.

Die sind ca. 2-3 x 2 cm groß.

Peter-1

Ein XRF Rätsel.
Erstes Bild zeigt die Energiekalibrierung. Das sieht gut aus und ist glaughaft.
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Dann wird mit Am241 in Blei gepackt und für den Kristall nicht sichtbar in den Meßraum geschossen. Der Meßraum = Bleiburg ist nach innen mit 8mm Cu augegleitet.
Es befindet sich kein Objekt im Strahlengang. Woher kommen die beiden Linien?
Was mache ich falsch?
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Peter
Gruß  Peter

Radioquant98

Hallo Peter,

ich habe davon keine Ahnung, aber kann es sein, daß das Bremstrahlung kosmischer Strahlung sind ?

Viele Grüße
Bernd

Peter-1

Hi,

kann nicht sein, da ohne den Strahler auch die Linien weg sind.
Gruß  Peter

Radioquant98

Hallo Peter,

kann es sein, daß das Kupfer nicht rein ist oder irgendwas in der Luft angeregt wird.
Auch wenn der Szinti die Quelle nicht direkt sieht, könnte es doch Reflexionen geben.

Viele Grüße
Bernd

Peter-1

Bevor ich nun ganz verrückt werde hoffe ich auf eine erleuchtende Antwort aus dem Forum. Zunächst der Versuchsaufbau.
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Jetzt wird nur noch die Testplatte verändert.
Die XRF von Silber und auch das Spektrum einer flachen Dose mit Samariumoxid sind erklärbar und richtig. Auch ohne eine Testplatte ist erkennbar, dass es keinen Einfluß auf den Kristall gibt.
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Aber wieso bekomme ich vom Aluminium eine schöne Linie?
Das Alublech mit 3mm ist nach DIN 1745/1783  Al 99,5
Wie ist das erklärbar?
Ich würde mich sehr über Anregungen und Beiträge freuen.

Peter
Gruß  Peter

Prospektor

Hallo Peter!

Dürfte sich dabei Rückstreuung handeln  :)

Peter-1

Habe nun mal mich etwas schlau zum Theme Backscatter gemacht und siehe da, es stimmt.
Bei der Einstrahlung mit Am241 sollte bei einem Winkel von 180° eine Spitze bei 48,6 keV heraus kommen. Könnte passen.
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Peter
Gruß  Peter