Röntgengerät/ Grillfeuerzeug

Begonnen von Flipflop, 20. März 2024, 12:28

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Flipflop

Röntgengerät aus einem Grillfeuerzeug.

Über einen Link in diesem Forum bin ich auf die Seite gekommen und habe noch dieses Projekt gefunden:

Tragbares Gerät, das Röntgenstrahlen aussendet, wenn der Abzug gedrückt wird. Keine Batterie erforderlich. Kann verwendet werden, um Strahlungsdetektoren sicher zu testen.

Hat damit schon jemand Experimentiert?

https://hackaday.io/project/158221-xray-emitter-device-made-from-a-barbecue-lighter

DL3HRT

10 kV erscheinen mir zu knapp. Dann muss ja auch der Detektor so weit runter messen können und die Röhre muss auch schon überschlagen und Röntgenstrahlung produzieren. Kann es nicht sein, dass die Detektoren auf den Zündfunken reagieren und gar keine Röntgenstrahlung entsteht?

Kermit

Zitat von: DL3HRT am 20. März 2024, 14:15Kann es nicht sein, dass die Detektoren auf den Zündfunken reagieren und gar keine Röntgenstrahlung entsteht?

Ich habe ganz ähnliche Bedenken, wobei es nicht auszuschließen ist, das Röntgenstrahlung emittiert wird. Siehe
"Röntgen mit der Tesarolle"  ;)
 
Es kann auch ein kleiner "EMV" ähnlicher Impuls das Messgerät "verwirren", dieser entsteht mit Sicherheit bei der Entladung der Hochspannung.
 
Der Nachweis über einen Film oder Röntgenfilm ist auch unsicher, weil es Filmfehler (Schwärzung) gibt, die schon bei elektrischen Ladungen am Filmmaterial als Artefakt auftreten und zu Entladungsmustern auf dem Film führen.

Hier müsste man für den Nachweis eine "Röntgenaufnahme" eines Phantoms mit unterschiedlichen Materialien haben. Das setzt aber voraus, das man eine ausreichende Anzahl an Röntgenblitzen hat, damit die Belichtungsdosis für den Film die Helligkeitsstufen darstellen kann.

Möglich wäre eventuell der Nachweis über OSL Detektoren, wie sie aktuell in der Personendetektoren eingesetzt werden.

Allerdings denke ich, die erzeugbare Dosis ist dazu zu klein.

Ein spannendes Thema ist es auf jeden Fall :)

Flipflop

Hallo, ja, ich habe so etwas auch in den Kommentaren zum Artikel gelesen. Ich weiss es nicht.  :unknw:

DL8BCN

#4
Ich hatte auch schon viel mit Hochspannung experimentiert.
Ich dachte auch einmal: Au weia, wie viel Strahlung entsteht da denn?
In Wirklichkeit war es nur die elektromagnetischen Beeinflussung der Auswerteelektronik meines Geigerzählers.
Das muss man immer im Blick behalten.
Der RC101 hat bei mir auch schon mal Alarm gemacht, weil mein 4G Handy daneben lag :D

Zugpferd

Andersrum hab ich das aber auch schon gehört, das die erzeugte Strahlung von höchstspannungsanlagen beim Schalten mit Messgeräten nicht detektierbar war und sich die PTW anstrengen musste die kurzen Pulse überhaupt messen zu können um dann eine Aussage treffen zu können ob nun ein Störstrahler betrieben wird oder eher nicht. Braunschweig war das, mehr Details kenn ich davon aber leider auch nicht...

Radium

Mein ГРИФ-1 ist extrem empfindlich gegenüber von Elektrischen Feldern, ein Piezo ca. 5 cm vom Gerät entfernt abzudrücken reicht, um einen Impuls auszulösen. Piezokristalle können tatsächlich beträchtliche Spannungen erzeugen, ich habe ein großen Piezo-Zünder aus einem Gasgrill und wenn man den im Dunkeln abdrückt sieht man zahlreiche Funken und verästelung, die ca. 7-8 cm lang sind, für den Bruchteil einer Sekunde entstehen schon Spannungen von fast 90 kV. Eine Normale Röhre funktioniert nicht, da schlägt es an den Pins über, bevor man was messen kann.
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63,

Flipflop

Da gibt es noch ein Video dazu. :unknw:

Demo of Barbecue Lighter X-Ray Emitter

G H


Radiohörer

Zitat von: DL8BCN am 21. März 2024, 11:34Der RC101 hat bei mir auch schon mal Alarm gemacht, weil mein 4G Handy daneben lag
Das ist mir leztes Jahr mit dem Raysid auch passiert:
ich dachte schon, ich hätte mir ein heißes Teilchen ins Auto verschleppt oder ein eben gefundenes Stück versteinertes Holz wäre die Ursache >:(
Seit dem sind zwischen Handy und Messgeräten min. 50 cm Abstand...

Radioquant98

Das Einschleppen von elektromagnetischen Störungen ist nur zu verhindern, wenn das Meßgerät allseitig geschirmt wird.
Aber dennoch ist meiner Meinung nach die Ansprechgeschwindigkeitder Meßgeräte für diese kurzen Röntgenimpulse zu gering. Dann müßte schon x-mal sehr schnell hintereinander der Piezo abgefeuert werden und dann auch recht nahe gemessen werden.

Viele Grüße
Bernd

Radiohörer

Zitat von: Radioquant98 am 28. März 2024, 10:35Das Einschleppen von elektromagnetischen Störungen ist nur zu verhindern, wenn das Meßgerät allseitig geschirmt wird.
Leider ist das bei allen "Billiggeräten" der Fall, die ein günstiges Spritzgussgehäuse verwenden.
Allerdings könnte man auch beschichten/-dampfen. Hab ich früher öfter gesehen, heute kaum noch.
EMV technisch der Alptraum >:(

Viel macht mMn auch das EMV-gerechte Layout aus. Was man da versäumt/-saubeutelt, gleicht man später, auch mit mit noch so vielen "EMV-Maßnahmen", fast nicht mehr aus.
Letztens wieder eine Maschine gesehen, bei der 4 Ferritringe pro Fu verbaut waren :unknw:
Ob damit die Grenzwerte eingehalten werden, wage ich zu bezweifeln...
Auch schon mehrfach gesehen, dass die Ausgänge der FU´s mit Einzeladern, entgegen aller Herstelleranweisungen, quer durch den Schrank gezogen wurden und, welch ein Wunder, man dann den Aufkleber mit "erhöhter Ableitstrom!" kleben muss :hunter:





NoLi

Zitat von: Radiohörer am 28. März 2024, 11:27
Zitat von: Radioquant98 am 28. März 2024, 10:35Das Einschleppen von elektromagnetischen Störungen ist nur zu verhindern, wenn das Meßgerät allseitig geschirmt wird.
Leider ist das bei allen "Billiggeräten" der Fall, die ein günstiges Spritzgussgehäuse verwenden.
Allerdings könnte man auch beschichten/-dampfen. Hab ich früher öfter gesehen, heute kaum noch.
...
Dies betrifft auch so gut wie alle China-Dinger mit ihren Plastikgehäusen.
Gamma-Scout hatte vor vielen Jahren auch so ein Problem, die haben es aber mit Änderungen der Bauteile/Platine gelöst.
Die Profi-Geräte wie z.B. von GRAETZ, FAG (THERMO) und AUTOMESS sind gehäusemäßig innen metallisiert. Die haben aber auch einen PTB-geprüften EMV-Schutz, selbst gegen Atomwaffeneinsatz, weil diese Geräte auch für den Zivilschutz/Katastrophenschutz beschafft wurden.

Norbert

DL8BCN

Auch der RC101/102/103 sind innen metallisiert.
Hilft schon ein wenig...

NoLi

Die Prepper, die sich wegen eines möglichen Atomschlags Russlands und Chinas mit billigen Strahlungsmessgeräten vorsorglich eingedeckt haben (wird ja von einigen Anbietern explizit so beworben), würden sich wundern, wenn das Gerät dann nicht mehr geht. Außerdem nützt in diesem Fall, sollte das Gerät doch noch funktionieren, der max. Messbereich bis 999 µSv/h (bei manchen Geräten sogar nur bis 99,99 µSv/h oder gar 9,99 µSv/h) u.U. relativ wenig, allenfalls in Gebieten in Windrichtung mit sehr großer Entfernung (hunderte Kilometer) zum Bodennullpunkt könnte man diese (bedingt) einsetzen. Dies gilt auch für den EMP, für den quasi ebenfalls das Abstandsquadratgesetz greift (hier allerdings ohne Windrichtungsberücksichtigung... ;D ).

Norbert