RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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NoLi

Zitat von: NoLi am 22. September 2023, 18:46
Zitat von: Peter-1 am 22. September 2023, 18:08...
Läßt sich ganz grob eine Aktivität ermitteln?

Gruß Peter
Leider nicht grob, sondern genau ;D : Die Thoriumaktivität beträgt 846 Bq.

Norbert
Ups, habe gerade gesehen: ist ja eine WT-40 Elektrode!
Dann beträgt die Thoriumaktivität 1.692 Bq!!
Sorry :sorry:

Norbert

DL8BCN

Sind es bei meinen WT40 Elektroden dann 8480 Bq?

Lennart

Zitat von: Tektronix556 am 22. September 2023, 19:15Hallo zusammen!

Ich habe heute Nachmittag meinen RC-101 auch auf die neueste FW aktualisiert und dann das Gerät und nacheinander noch den GMC 600+ und den Radex RD 1008 auf meine große Uranglasplatte gelegt, auf der sich noch als Betaabsorber eine 1 cm dicke Acrylglasscheibe befand.

Der RC-101 zeigte 0,12 uSv/h an,
600+ und RD 1008 zeigten beide jeweils rund 0,3 uSv/h an, wobei die Anzeige des 600+ etwas unruhiger war.

In allen Fällen habe ich bei der Messung ausreichend lange gewartet.

Das Ergebnis ist dann doch wieder enttäuschend🙁, ich kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass diese Abweichungen alleine durch die fehlende Energiekompensation von 600+ und RD 1008 kommen sollen...




Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, was Du da genau getestet hast. Uranglas ist zunächst mal keine brauchbare Quelle für Gammastrahlung. Hast Du den Hintergrund von den ermittelten Werten abgezogen? Wenn die Betastrahlung in der Abschirmung niederenergetische Bremsstrahlung erzeugt, kann ein Fensterzählrohr schon mal mehr anzeigen als ein winziger Szintillator.

Bei einem (in Deutschland legal erworbenen) Tritium-Schlüsselanhänger misst man mit dem RC beispielsweise auch keine Bremsstrahlung.

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 22. September 2023, 20:15Sind es bei meinen WT40 Elektroden dann 8480 Bq?

Leider nein.
Ich hatte bei Peter die WT-40 bei der Berechnung mit der WT-20 verwechselt.
Bei Dir habe ich gleich richtig mit 4 % Thoriumgehalt gerechnet ;D

Norbert

NoLi

Zitat von: Lennart am 22. September 2023, 20:28...
Wenn die Betastrahlung in der Abschirmung niederenergetische Bremsstrahlung erzeugt, kann ein Fensterzählrohr schon mal mehr anzeigen als ein winziger Szintillator.
...
Die allermeiste Bremsstrahlung wird schon in der Glasmatrix erzeugt. Und da macht das Pa-234 mit seinen 2,2 MeV ß-max.Energie "ordentlich Musik".

Norbert

Tektronix556

Zitat von: NoLi am 22. September 2023, 20:39
Zitat von: Lennart am 22. September 2023, 20:28...
Wenn die Betastrahlung in der Abschirmung niederenergetische Bremsstrahlung erzeugt, kann ein Fensterzählrohr schon mal mehr anzeigen als ein winziger Szintillator.
...
Die allermeiste Bremsstrahlung wird schon in der Glasmatrix erzeugt. Und da macht das Pa-234 mit seinen 2,2 MeV ß-max.Energie "ordentlich Musik".

Norbert

Ok, die Bremsstrahlung als niederenergetische Gammastrahlung, die in der Uranglasmatrix und im Betaabsorber entsteht, hatte ich nicht so richtig bedacht...
Ja, Pancakesonden sind dafür wesentlich empfindlicher als der kleine Szintillatorkristall im RC-101.

DL8BCN

Interessant ist ja nun, ob das letzte Update eine brauchbare Energiekompensation für sehr geringe Umgebungsstrahlung gebracht hat. Da hoffe ich auf noch mehr Wortmeldungen. Wie weiter oben geschrieben, hätte ich mir noch ein wenig mehr erwartet.Auf jeden Fall hat das letzte Update aus meiner Sicht eine große Verbesserung gebracht.

DL8BCN

Nochmal zur Vergleichsmessung an der ODL Sonde.
Der RC-101/102 lagen oben mit Überhang auf dem Sondenkopf, so daß der Kristall nirgendwo vom Aluminium abgeschirmt wurde.
Sicher wäre es noch besser gewesen, wenn die Geräte etwas tiefer auf Höhe der Zählrohrmitte der ODL Sonde gewesen wären.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, das dieser geringe Unterschied einen Einfluss auf das Messergebnis gehabt hätte.
Eventuell teste ich das noch mal.

madu

Hier ein erster kurzer Check nach dem FW Update.
Auf meinem Schreibtisch ohne Strahlungsquellen im Hintergrund.

Sehr nice!!  :yahoo:  :yahoo:


etalon

Zitat von: Lennart am 22. September 2023, 20:28...
Wenn die Betastrahlung in der Abschirmung niederenergetische Bremsstrahlung erzeugt, kann ein Fensterzählrohr schon mal mehr anzeigen als ein winziger Szintillator.

Bei einem (in Deutschland legal erworbenen) Tritium-Schlüsselanhänger misst man mit dem RC beispielsweise auch keine Bremsstrahlung.

Zitat von: NoLi am 22. September 2023, 20:39Die allermeiste Bremsstrahlung wird schon in der Glasmatrix erzeugt. Und da macht das Pa-234 mit seinen 2,2 MeV ß-max.Energie "ordentlich Musik".

Norbert

Wo soll denn bei Uranglas nennenswerte Bremsstrahlung herkommen? Bei den paar Bq Uran und mehr oder weniger Zerfallsprodukten? Ich schrieb es ja jüngst schon mal, dass die Grenzenergien mal so überhaupt nicht repräsentativ sind. Wenn ich dann die Energieverteilung der Betastrahler mit der der Röntgenbremsstrahlungsverteilung falte, dann kommt dabei so gut wie nichts mehr raus, da von dem Bisschen, was entsteht, auch noch fast alles in der Matrix hängen bleibt. Da hat man wohl deutlich mehr charakteristische Röntgenstrahlung von den in der Glasschmelze vorhandenen Elementen...  :scratch_one-s_head:

Henri

Zitat von: NoLi am 22. September 2023, 19:28
Zitat von: DL8BCN am 22. September 2023, 18:54Hallo Norbert, was meinst du zu meinen Ergebnissen an der ODL-Sonde?
Ich habe ca. nur 15 Minuten gemessen, bis sich an der Anzeige nichts mehr geändert hat.
Vielleicht benötigt man noch eine längere Messung?
Vielleicht mal die Geräte mit Hilfe einer Haltevorrichtung in Höhe der BFS-Sondenmitte befestigen und neben der Sonde aufstellen, um einen möglicherweise teilabschirmenden Einfluß der Sonde zu verhindern.
Ob eine längere Messzeit was bringt, mußt Du ausprobieren.

Norbert

Das Firmware-Update ändert doch immer noch nichts an der Tatsache, dass wir hier verschiedene Detektorsysteme haben, die weiterhin ganz unterschiedlich auf die Höhenstrahlungskomponente reagieren. Etwas, was sich schlecht messen lässt, lässt sich auch schlecht rechnerisch kompensieren, zumindest wenn es keine Konstante ist, die man einfach addieren könnte.

Im Flugzeug über den Wolken misst man 3-4 µSv/h, tatsächlich beträgt die Dosisleistung aber das Doppelte. Die andere Hälfte stammt von Neutronen, die ein GM-Zähler oder ein CsI(Tl) nun mal nicht wirklich wahrnehmen kann.

Das (Schein-)Problem lässt sich nicht durch Firmware-Anpassungen angehen, sondern nur durch Parallelmessung mit einer komplett anderen Art von Detektor. Deshalb werden als Referenz ja auch gerne hochvolumige Ionisationskammern verwendet, und halt keine GM-Zählrohre oder Szintillatoren.

Und da die Höhenstrahlungs-Komponente zumindest auf Meereshöhe sehr niedrig ist, macht es keinen Sinn, darüber zu diskutieren, ob die ODL-Sonde nun 62 nSv/h anzeigt und der RC nur 40 nSv/h.

Ich vermute auch, dass bei den ODL-Sonden kein fester meereshöhen- und breitengradabhängiger Festwert für die Höhenstrahlung vom Messwert abgezogen wird, denn abhängig vom Sonnenzyklus ist dieser ja nicht konstant. Die ODL-Sonden sind halt kein hochpräzises Messwerkzeug, sondern vor allem kostengünstig und robust genug, um 2000 Stück davon einfach so auf den Acker stellen zu können.

Lennart

Zitat von: etalon am 22. September 2023, 21:46Wo soll denn bei Uranglas nennenswerte Bremsstrahlung herkommen? Bei den paar Bq Uran und mehr oder weniger Zerfallsprodukten? Ich schrieb es ja jüngst schon mal, dass die Grenzenergien mal so überhaupt nicht repräsentativ sind. Wenn ich dann die Energieverteilung der Betastrahler mit der der Röntgenbremsstrahlungsverteilung falte, dann kommt dabei so gut wie nichts mehr raus, da von dem Bisschen, was entsteht, auch noch fast alles in der Matrix hängen bleibt. Da hat man wohl deutlich mehr charakteristische Röntgenstrahlung von den in der Glasschmelze vorhandenen Elementen...  :scratch_one-s_head:

Ich habe auch nie behauptet, dass bei dem Versuch signifikante Bremsstrahlung entsteht. Ich weiß aber nicht, was man mit diesem Versuchsaufbau sonst beweisen bzw. nachweisen möchte. Uranglas ist dafür einfach ungeeignet. 

NoLi

Falls es sich um eine der vor einiger Zeit angebotenen Uranglasplatten mit 20 cm Durchmesser handelt, so hat diese einen Urangehalt (abgereichertes Uran) von 0,6 Massenprozent. Das Gewicht der Platte beträgt ca. 570 Gramm, der Urangehalt U-238 liegt somit bei etwa 3,4 Gramm (= 42,4 kBq). Neben dem Uran-238 befinden sich dessen Tochternuklide Th-234 und Pa-234 im Aktivitätsgleichgewicht.

Die Pa-234 Aktivität ist im Gleichgewicht mit dem U-238 und beträgt somit auch 42,4 kBq. Die größte Häufigkeit der vom Pa-238 emittierten Betateilchen liegt bei etwa einem Drittel von dessen Beta-max. Energie, also um die 0,7 MeV...und damit entsteht auch ein nicht gerade niederenergetisches Bremsstrahlungsspektrum.

Die Th-234 Aktivität in dieser Glasplatte liegt ebenfalls bei 42,4 kBq. Da dessen Beta-max. Energie aber nur 0,27 MeV beträgt, kann man dessen Bremsstrahlung in unserem Fall energiemäßig vernachlässigen.

Norbert

Lennart

Zitat von: NoLi am 22. September 2023, 23:02Die Pa-234 Aktivität ist im Gleichgewicht mit dem U-238 und beträgt somit auch 42,4 kBq. Die größte Häufigkeit der vom Pa-238 emittierten Betateilchen liegt bei etwa einem Drittel von dessen Beta-max. Energie, also um die 0,7 MeV...und damit entsteht auch ein nicht gerade niederenergetisches Bremsstrahlungsspektrum.

Die Bedingungen sind doch trotzdem suboptimal. Die Ausbeute richtet sich doch auch nach der Z-Zahl der Materie, in der das Elektron abgebremst wird. Da sind die Glasmatrix und der Absorber aus Acrylglas wohl nicht erste Wahl.

NoLi

Zitat von: Lennart am 22. September 2023, 23:22...
Die Bedingungen sind doch trotzdem suboptimal. Die Ausbeute richtet sich doch auch nach der Z-Zahl der Materie, in der das Elektron abgebremst wird. Da sind die Glasmatrix und der Absorber aus Acrylglas wohl nicht erste Wahl.
Das stimmt. Wenn dat ganze Dingens aus Gold wäre, sähe die Bremsstrahlungsausbeute anders aus ;D

Norbert