RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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Dsl71

siehe eins drüber. und als nächstes würde ich die anleitung lesen...

Fragender

Interessante Spektren - gibt es irgendwo eine Bibliothek die man für die App laden kann, um bei unbekannten Proben zu ermitteln welche Elemente und Isotope vorhanden sind? - die Vorschläge dort sind ja nur eine kleine Auswahl

DG0MG

Wie schon geschrieben: Bitte mal die Anleitung lesen: https://downloads.radiacode.com/EN/RC-101_Device_Manual.pdf bzw. die Hilfe innerhalb der Android-App.

Innerhalb des "Spektrum"-Fensters kann man mit dem Finger eine Art Cursor auf Peaks setzen und obendrüber wird dann das zugehörige Nuklid angezeigt. z.B. bei 662 keV Cäsium-137. Das ist aber nicht immer eindeutig, weil manchmal viele Energien von verschiedenen Nukliden dicht beieinanderliegen. Man sollte also schon anhand der Form des Spektrum eine Idee haben, um was es sich handeln könnte. Dabei helfen Beispielspektren: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,967.0.html
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Fragender

Zitat von: DG0MG am 09. August 2023, 16:26Wie schon geschrieben: Bitte mal die Anleitung lesen: https://downloads.radiacode.com/EN/RC-101_Device_Manual.pdf bzw. die Hilfe innerhalb der Android-App.

Innerhalb des "Spektrum"-Fensters kann man mit dem Finger eine Art Cursor auf Peaks setzen und obendrüber wird dann das zugehörige Nuklid angezeigt. z.B. bei 662 keV Cäsium-137. Das ist aber nicht immer eindeutig, weil manchmal viele Energien von verschiedenen Nukliden dicht beieinanderliegen. Man sollte also schon anhand der Form des Spektrum eine Idee haben, um was es sich handeln könnte. Dabei helfen Beispielspektren: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,967.0.html

Die Anleitung habe ich schon gelesen und auch gefunden,w as angezeigt wird, wenn man über das Spektrum fährt. Ich dachte nur, dass man diese liste dort noch irgendwie erweitern könnte. Ist das möglich?

Lennart

Zitat von: Fragender am 09. August 2023, 18:11
Zitat von: DG0MG am 09. August 2023, 16:26Wie schon geschrieben: Bitte mal die Anleitung lesen: https://downloads.radiacode.com/EN/RC-101_Device_Manual.pdf bzw. die Hilfe innerhalb der Android-App.

Innerhalb des "Spektrum"-Fensters kann man mit dem Finger eine Art Cursor auf Peaks setzen und obendrüber wird dann das zugehörige Nuklid angezeigt. z.B. bei 662 keV Cäsium-137. Das ist aber nicht immer eindeutig, weil manchmal viele Energien von verschiedenen Nukliden dicht beieinanderliegen. Man sollte also schon anhand der Form des Spektrum eine Idee haben, um was es sich handeln könnte. Dabei helfen Beispielspektren: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,967.0.html

Die Anleitung habe ich schon gelesen und auch gefunden,w as angezeigt wird, wenn man über das Spektrum fährt. Ich dachte nur, dass man diese liste dort noch irgendwie erweitern könnte. Ist das möglich?

Was vermisst Du denn für Radionuklide in der Liste? Natürlich sind nur Nuklide enthalten, die man als Normalsterblicher antreffen und dann auch (zumindest in der Theorie) nachweisen kann. Alle bekannten Radionuklide wirst Du niemals übersichtlich in der App darstellen können. Schau Dir mal eine Nuklidkarte an, dann verstehst Du was ich meine.

Lade Dir lieber den Isotope Browser von der IAEA als App runter. Dort kannst Du die jeweiligen Gammenergien aller radioaktiven Isotope anschauen, sofern vorhanden.

Henri

Zitat von: Radiacode-101 am 07. August 2023, 17:39Bald =)

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen. Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Jetzt!  ;D

Ich habe heute mal mit der neuen "Radiation Hardness" Funktion gespielt.

Die Idee dahinter ist ganz interessant: wenn ich es recht verstanden habe, braucht eine übliche Nukliderkennung deutliche Peaks, und bis die bei dem kleinen Kristall des RadiaCode mit seiner nicht gerade atemberaubenden Auflösung sich aufgebaut haben, vergeht viel Zeit.

Die Idee ist nun anscheinend, das Spektrum in drei Energiebereiche "Niedrig", "Mittel" und "Hoch" einzuteilen und die Anzahl der in diesen Bereichen eingehenden Impulse miteinander in Verhältnis zu setzen. Absolute Zahlen spielen keine Rolle, nur die Verhältnisse zueinander. Und diese sind für ein spezifisches Radionuklid charakterisierend.

Entsprechend hat man innerhalb weniger Sekunden einen Hinweis auf das Nuklid. Peaks sieht man zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Clever!


In der Praxis finde ich das Ergebnis allerdings durchwachsen. Es ist beeindruckend, dass das Gerät zwischen Thorium in einem Glühstrumpf und Thorium, in einer Wolfram-Legierung eingebettet, unterscheiden kann.

Bei Uran ist das Ergebnis dann schon nicht mehr so überzeugend. Uranglas wird korrekt erkannt, aber ein kleines Stück Uranocircit nicht. Hier wechselt die Anzeige ständig zwischen Th-232, Ra-226 und Cs-137. In dem Natururan ist halt viel Radium enthalten, das dann eine ähnlichen "hardness" Wert hat wie die anderen genannten Nuklide.

Auch beim Cs-137 mag es nicht so recht funktionieren, hier zeigt das Gerät statt dessen "Th-232" an. Mag aber sein, dass die mittlerweile nur noch ca. 50 Bq in meiner spark gap tube doch etwas zu wenig sind für eine korrekte Erkennung...

Im Menü kann man noch weitere Nuklide freischalten, u.a. Lu-176 und K-40. Lu-176 wird gut erkannt, aber selbst mit einem kg KCl hinter 10 mm Plexi weigert sich das Gerät, das Kalium zu erkennen.
In der Nuklidtabelle fällt auch auf, dass die "Hardness" Werte im höheren Bereich, für Th-232, Cs-137 und Ra-226 ziemlich dicht beieinander liegen. Und je mehr Nuklide man "freischaltet", desto höher ist die Fehlerquote.

Ich muss jetzt noch überlegen, was sich mit der Funktion eigentlich anfangen lässt. In der Natur ist es hilfreich, Thorium- und Uranminerale unterscheiden zu können. Aber das funktioniert ja nicht wirklich. Reines Uran, bei dem die Erkennung funktioniert, findet man ja fast nur in Urangläsern und -lasuren. Aber wenn diese eine Aktivität zeigen, weiß man eh schon, dass es sich um Uran handelt.
Beim Pilzesammeln Cs-137 vom K-40 unterscheiden zu können, wäre auch hilfreich. Aber das klappt ja nicht zuverlässig.

Und dann ergeben nicht in der Liste aufgeführte Nuklide, oder Gemische von solchen, ja auch regelmäßig eine Fehldiagnose.
Also, um die bewährte "halbautomatische" Nukliderkennung, die das Gerät ja schon seit langem hat, kommt man auch mit der neuen Automatik nicht wirklich drum herum. Die "Halbautomatik" hat noch den Vorteil, dass man bei Nukliden mit mehreren Peaks gleich sehen kann, ob alle vorhanden sind, und dann weiß, ob man richtig liegt. Unzuverlässige Automatiken sind so eine Sache... aber interessant ist die neue Funktion allemal.

Eigene Nuklide wird man nicht der Auswahl hinzufügen können, weil man dafür erst im Labor den "Hardness-Wert" des Nuklids ermitteln müsste.


So, nun würde mich ja mal interessieren: wie klappt es denn bei euch?  8)

Viele Grüße!

Henri




DG0MG

Wie hast Du probiert? Auf der Seite "Charts" mit dem Hardness-Diagramm oder auf der Seite "Spektrum", dort kann man die Anzeige der Hardness zusätzlich einschalten (im Zahnrad-Menü unter "Spectrum info"), bei mir war der Haken jedenfalls nicht gleich drin.

Zitat von: Henri am 09. August 2023, 20:11Im Menü kann man noch weitere Nuklide freischalten

Wo genau? Ich seh's grad nicht.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Zitat von: DG0MG am 09. August 2023, 20:59Wie hast Du probiert? Auf der Seite "Charts" mit dem Hardness-Diagramm oder auf der Seite "Spektrum", dort kann man die Anzeige der Hardness zusätzlich einschalten (im Zahnrad-Menü unter "Spectrum info"), bei mir war der Haken jedenfalls nicht gleich drin.

Zitat von: Henri am 09. August 2023, 20:11Im Menü kann man noch weitere Nuklide freischalten

Wo genau? Ich seh's grad nicht.

Ah! Ich habe es auf der Charts-Seite probiert. Dort befindet sich auch ein Knopf für Einstellungen. In dem sich dann öffnenden Menü gibt es, wenn man etwas runtergescrollt hat, einen Button, der die Nuklidauswahl öffnet.

Die Funktion auf der "Spektrum"-Seite hatte ich gar nicht gesehen...

Viele Grüße!

Henri

Mimichris

Zitat von: DL8BCN am 06. August 2023, 23:49Ich habe den RC101 ja schon seit 10/2021.
Bei dem ersten Gerät mit der damaligen Software war die Anzeige bei mir im Haus zwischen 0,1 μSv/h und 0,15 μSv/h.
Das war absolut plausibel und stimmte mit mehreren meiner anderen vertrauenswürdigen Strahlungsmessgeräten überein.
Erst mit der Firmware, die die Energiekompensation beeinhaltet, wurde aus diesen Werten eine Anzeige von maximal 0,03 μSv/h.
Was ich nicht weiß:
War die Anzeige für höhere Dosisleistungen damals dann ungenauer?
Es ist jedenfalls ziemlich irritierend, wenn draußen in der Natur teilweise nur 0,01 μSv/h angezeigt werden und direkt neben einer OdL Sonde mit Nennwert 0,06 μSv/h der Radiacode nur maximal 0,03 μSv/h anzeigt.
Es ist wohl schwierig solche geringen Werte richtig zu messen.
Ich bin gespannt, ob mit kommenden Firmwareversionen dieses Thema gelöst wird.


Is the outdoor sensor compensated? The RC102 is compensated.

anon_226

Good day to you all! Actually the idea of "Hardness" appeared a couple of months ago, after which I suggested that it could be used for isotope identification. The big plus was that the data accumulated by users since the introduction of energy compensation is already available, so there is also data for the hardness graph. But let's get to the point.

The graph allows us to conditionally estimate how much energy is carried by the pulse that the device senses. The higher the value, the more penetrating and dangerous the radiation is. At the same time, the graph is completely devoid of the radiation quantity component. The main screen shows the idea of "Hardness" as it was originally presented (Dose Rate/Count Rate). This makes it possible to observe trends without conflicts with different background data.

In the spectrum mode, hardness is disabled by default, since full spectrum analysis is the main way to determine nuclides. But we have left the possibility of calculating the hardness coefficient, and it is calculated with the subtraction of background data, which allows you to more correctly select the coefficients, or estimate the hardness for samples weak in activity.

And now on the nuances:
First of all, the stiffness graph is now linked to the energy curve of the DER calculation, which requires correction, which means that after its change the pseudo-determination coefficients will need to be corrected.
Secondly, the background can significantly influence the coefficient, and the "pseudo-detection" values on the main plot will work only in case of sufficiently active sources.
Thirdly the geometry of the measurement can influence, the location of the source on the side or on the display side can already spoil the "pseudo-identification". The same applies for example to a sample with beta radiation.
Fourth, the stiffness cannot be determined for a multinuclide source.

And the main sentence that helps to understand the meaning of pseudo-identification: pseudo-identification of an isotope by hardness only allows you to narrow down the level of search by isotopes, and make a check or a rough guess about the spectral composition, but does not tell you exactly what isotope is in the field of view of the instrument.

And well, also if you look at what coefficients were obtained as a result of experiments - it will become clear that the danger of gamma radiation from pure radium-226 is almost the same as from gamma radiation from thorium-232. Good luck and positivity :краснеть:

Henri

Zitat von: anon_226 am 10. August 2023, 15:26Secondly, the background can significantly influence the coefficient, and the "pseudo-detection" values on the main plot will work only in case of sufficiently active sources.


Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!!

Ich hatte mir schon gedacht, dass mein bißchen Cs-137 gegen die Hintergrundstrahlung nicht ankommt. Da muss ich wohl mal wieder in den Wald gehen und Pilze sammeln!  ;D

ZitatGood luck and positivity :краснеть:
:good2:


Viele Grüße!

Henri

Mimichris


NoLi

Zitat von: DL8BCN am 06. August 2023, 23:49Ich habe den RC101 ja schon seit 10/2021.
Bei dem ersten Gerät mit der damaligen Software war die Anzeige bei mir im Haus zwischen 0,1 μSv/h und 0,15 μSv/h.
Das war absolut plausibel und stimmte mit mehreren meiner anderen vertrauenswürdigen Strahlungsmessgeräten überein.
Erst mit der Firmware, die die Energiekompensation beeinhaltet, wurde aus diesen Werten eine Anzeige von maximal 0,03 μSv/h.
Was ich nicht weiß:
War die Anzeige für höhere Dosisleistungen damals dann ungenauer?
Es ist jedenfalls ziemlich irritierend, wenn draußen in der Natur teilweise nur 0,01 μSv/h angezeigt werden und direkt neben einer OdL Sonde mit Nennwert 0,06 μSv/h der Radiacode nur maximal 0,03 μSv/h anzeigt.
Es ist wohl schwierig solche geringen Werte richtig zu messen.
Ich bin gespannt, ob mit kommenden Firmwareversionen dieses Thema gelöst wird.
Der natürliche kosmische Strahlungsanteil beträgt in Meereshöhe 0,04 µSv/h (40 nSv/h), in 900 m Höhe über N.N. 0,05 µSv/h (50 nSv/h).
https://www.fs-ev.org/fileadmin/user_upload/93_Oeff.-Arbeit/StrahlenschutzKompakt/SK01n_Strahlung%20beim%20Fliegen-2b.pdf
Dazu kommt noch der terrestrische Strahlungsanteil plus der von Baumaterialien (X µSv/h); je nach Messort muß bzw. sollte die Anzeige mindestens  0,04 - 0,05 µSv/h + X µSv/h  betragen.

Norbert


Mimichris

RC102 with the "Hardness", allows to see approximately the majority isotope in the sample.


Radiacode-101

Zitat von: NoLi am 12. August 2023, 11:39
Zitat von: DL8BCN am 06. August 2023, 23:49Ich habe den RC101 ja schon seit 10/2021.
Bei dem ersten Gerät mit der damaligen Software war die Anzeige bei mir im Haus zwischen 0,1 μSv/h und 0,15 μSv/h.
Das war absolut plausibel und stimmte mit mehreren meiner anderen vertrauenswürdigen Strahlungsmessgeräten überein.
Erst mit der Firmware, die die Energiekompensation beeinhaltet, wurde aus diesen Werten eine Anzeige von maximal 0,03 μSv/h.
Was ich nicht weiß:
War die Anzeige für höhere Dosisleistungen damals dann ungenauer?
Es ist jedenfalls ziemlich irritierend, wenn draußen in der Natur teilweise nur 0,01 μSv/h angezeigt werden und direkt neben einer OdL Sonde mit Nennwert 0,06 μSv/h der Radiacode nur maximal 0,03 μSv/h anzeigt.
Es ist wohl schwierig solche geringen Werte richtig zu messen.
Ich bin gespannt, ob mit kommenden Firmwareversionen dieses Thema gelöst wird.
Der natürliche kosmische Strahlungsanteil beträgt in Meereshöhe 0,04 µSv/h (40 nSv/h), in 900 m Höhe über N.N. 0,05 µSv/h (50 nSv/h).
https://www.fs-ev.org/fileadmin/user_upload/93_Oeff.-Arbeit/StrahlenschutzKompakt/SK01n_Strahlung%20beim%20Fliegen-2b.pdf
Dazu kommt noch der terrestrische Strahlungsanteil plus der von Baumaterialien (X µSv/h); je nach Messort muß bzw. sollte die Anzeige mindestens  0,04 - 0,05 µSv/h + X µSv/h  betragen.

Norbert



It turns out 0.09 µSv/h is the minimum value the instruments can show - but even at the test site the reference instruments show less.

But seriously, this statement has no scientific basis. We tried to find research where this nonsense came from and found nothing serious.

I talked to a real metrologist from the St. Petersburg Institute of Metrology, he is a published metrologist working with germanium detectors - he said that the contribution of cosmic radiation to background radiation is less than 10 nanosieverts per hour at sea level.

Es stellt sich heraus, dass 0,09 µSv/h der Mindestwert ist, den die Geräte anzeigen können - aber selbst am Teststandort zeigen die Referenzgeräte weniger an.

Aber im Ernst, diese Aussage hat keine wissenschaftliche Grundlage. Wir haben versucht zu recherchieren, woher dieser Unsinn stammt, und haben nichts Seriöses gefunden.

Ich habe mit einem echten Metrologieexperten vom St. Petersburger Institut für Metrologie gesprochen, der mit Germaniumdetektoren arbeitet - er sagte, dass der Beitrag der kosmischen Strahlung zur Hintergrundstrahlung weniger als 10 Nanosievert pro Stunde auf Meereshöhe beträgt.