Bandelin Electronic MM3

Begonnen von Zugpferd, 25. Juli 2020, 22:12

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Zugpferd

Eine kurze Vorstellung eines meiner Lieblingsgeräte ist der Bandelin MM3, ein Ionen Dosisleistungsmessgerät älteren Baujahrs (vielleicht finde ich hier noch mehr raus, denn ich meine ich hab auch eine Bedienungsanleitung, finde sie jedoch gerade nicht))

Hersteller war Bandelin Electronic KG Berlin 45 (Lichterfelde)

Bestückt ist es extern mit einem Valvo 18505 Endfensterzählrohr welches mit einem UHF Stecker abschraubbar ist, ggf. kann dort ein Verlängerungskabel genutzt werden - habe aber keins.

Es kann zwischen drei Messbereichen umgestellt werden,
50µr/h
0,5mr/h
5mr/h

Das heißt es war für relativ niedrige Dosen ausgelegt.

Betrieben wird das Metallkästchen von zwei handelsüblichen 9V Block Batterien parallel.

Ein Batterie Kontroll Schalter, ein Lautsprecher AN/AUS und der EIN/AUS Schalter befinden sich mit den drei Messbereichs Schaltern auf der Frontblende unter einem Tragegriff.

Mir gefällt das Teil, weil es recht schnell und analog zu nutzen ist, ziemlich empfindlich ist, allerdings spielt es nicht mit niedrigen Energien mit, die 59keV des Americium 241 detektiert es nicht - das Automess 6150AD aber auch nicht.


Die Geräte sind in meinen Fundus übergegangen als sie in meiner Firma schon seit 1992 nicht mehr kalibriert wurden und vor einigen Jahren dann verschrottet werden sollten.

Wenn ich mal meine Papierstapel durchgehe und die Anleitung finde werde ich sie hier posten.
Gruß Keule

Na-22

Eine schöne große analoge Anzeige... Sowas mag ich auch.

Aber wie kommst Du darauf, dass der 6150AD bei 59keV nichts mehr detektiert?

DG0MG

Ahso, prima - das ist also ein eher historisches Dingens!
Deshalb finde ich bei Bandelin nur Ultraschallgeräte, wahrscheinlich hat man die Produktion von Strahlenmessgeräten irgendwann aufgegeben?

Ein Kabel für das Absetzen des Zählrohrs selber zu bauen, sollte ja kein größeres Problem sein:
Eine PL-Kupplung, ein PL-Stecker und ein Stückchen RG58-Kabel.
Kannst du sagen oder sehen, ob der Anodenwiderstand mit im Zählrohrgehäuse verbaut ist? Müsste ja eigentlich so sein, sonst würde die Kabelkapazität schaden.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Zugpferd

Zitat von: Na-22 am 25. Juli 2020, 22:31
Eine schöne große analoge Anzeige... Sowas mag ich auch.

Aber wie kommst Du darauf, dass der 6150AD bei 59keV nichts mehr detektiert?

Meins zeigt bei Am241 nichts an, im Gegensatz zum Thermo Scientific PRD, der meldet sofort.

Laut Datenblatt ist das 6150AD ab 60keV empfindlich, also zumindest das eingebaute Zählrohr. Kann Deins etwa Am241 messen? Wäre ja ein Ding...

Ist ja auch gerade das gemeine das sich diverse Hobbybastler die Quellen ausbauen und dann nur ein paar Klicks bekommen und sich der Gefahr so gar nicht bewusst sind.

Keule

Zugpferd

Zitat von: DG0MG am 25. Juli 2020, 23:04
...
Kannst du sagen oder sehen, ob der Anodenwiderstand mit im Zählrohrgehäuse verbaut ist? Müsste ja eigentlich so sein, sonst würde die Kabelkapazität schaden.

So ist es, ich mache gleich noch ein Foto. In der Silberbüche steckt nur das reine Zählrohr mit Widerstand und ein Plastik Halter...

Historisch schon, aber es ist so viel schneller und komfortabler als so manches digital Messgerät was ich habe...
LB 1210D als Beispiel...

Zugpferd


Na-22

Zitat von: Zugpferd am 26. Juli 2020, 00:34
Zitat von: Na-22 am 25. Juli 2020, 22:31
Eine schöne große analoge Anzeige... Sowas mag ich auch.

Aber wie kommst Du darauf, dass der 6150AD bei 59keV nichts mehr detektiert?

Meins zeigt bei Am241 nichts an, im Gegensatz zum Thermo Scientific PRD, der meldet sofort.

Laut Datenblatt ist das 6150AD ab 60keV empfindlich, also zumindest das eingebaute Zählrohr. Kann Deins etwa Am241 messen? Wäre ja ein Ding...

Ist ja auch gerade das gemeine das sich diverse Hobbybastler die Quellen ausbauen und dann nur ein paar Klicks bekommen und sich der Gefahr so gar nicht bewusst sind.

Keule

Ab 60keV misst der 6150AD mit einer zulässigen Energieabhängigkeit von +/- 30%. Mit größerem Fehler reagiert der 6150AD aber bis mindestens 50keV hinab. Ich hab den entsprechenden Teil aus der Bedienungsanleitung angehängt.

Zugpferd

Erzähle ich den Leute also immer Blödsinn?

Ich hab die Messreihe mal mit dem 6150 AD 6/E durchgeführt und keine signifikante Dosis messen können mit einem Am-241 Strahler 2,8kBq und dabei erst über längere Zeit bzw. statistisch leichte Änderungen sehen können. Ein Auffinden eines Am-241 Strahlers packt das 6150 AD nicht so meine Aussage.

Ich wiederhole den Versuch gerade in einer Kurzfassung und stelle fest das das Gerät erneut über einen längeren Messzeitpunkt den Am-241 erkennt, aber nicht wenn Du drei Gegenstände vor Dir liegen hast und Du wissen möchtest ob einer davon radioaktiv ist.

Wiederhole ich den Versuch mit dem Thermo RadEye PRD erkennt das Gerät das auch erst nach einer gewissen Zeit (7s), schlägt dann aber Alarm.
(die Alarmschwelle des RadEye liegt bei 0,5µSv/h)

Also ja, das 6150AD - oder sagen wir MEIN 6150AD 6/E erkennt einen Am-241 Strahler, aber nicht beim vorbeigehen.

Würde mich interessieren ob das bei Dir deutlich anders ist.
Gruß Keule

NoLi

Zitat von: Zugpferd am 26. Juli 2020, 12:08
Ich hab die Messreihe mal mit dem 6150 AD 6/E durchgeführt und keine signifikante Dosis messen können mit einem Am-241 Strahler 2,8kBq und dabei erst über längere Zeit bzw. statistisch leichte Änderungen sehen können. Ein Auffinden eines Am-241 Strahlers packt das 6150 AD nicht so meine Aussage.
Ein Am-241-Strahler mit 74 kBq Aktivität bringt an den automess 6150-AD2, -AD6 und -AD6/E in Kontakt mit der Frontseite eine Dosisleistung von ca. 1 bis 1,2 µSv/h.
Die 2,8 kBq sind würden rechnerisch eine Erhöhung des Backgrounds von 0,045 µSv/h, gehen daher in der Nulleffekt-Schwankungen unter und sind einfach zu wenig.
Das Radeye-PRD besitzt für Photonen (vor allem für niederenergetische) einen wesentlich empfindlicheren Detektor und einen ausgefeilteren Analysemodus zur und bei Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Gamma-Strahlung.

Gruß
Norbert

Na-22

Zitat von: Zugpferd am 26. Juli 2020, 12:08
Erzähle ich den Leute also immer Blödsinn?

Ich hab die Messreihe mal mit dem 6150 AD 6/E durchgeführt und keine signifikante Dosis messen können mit einem Am-241 Strahler 2,8kBq und dabei erst über längere Zeit bzw. statistisch leichte Änderungen sehen können. Ein Auffinden eines Am-241 Strahlers packt das 6150 AD nicht so meine Aussage.

Ich wiederhole den Versuch gerade in einer Kurzfassung und stelle fest das das Gerät erneut über einen längeren Messzeitpunkt den Am-241 erkennt, aber nicht wenn Du drei Gegenstände vor Dir liegen hast und Du wissen möchtest ob einer davon radioaktiv ist.

Wiederhole ich den Versuch mit dem Thermo RadEye PRD erkennt das Gerät das auch erst nach einer gewissen Zeit (7s), schlägt dann aber Alarm.
(die Alarmschwelle des RadEye liegt bei 0,5µSv/h)

Also ja, das 6150AD - oder sagen wir MEIN 6150AD 6/E erkennt einen Am-241 Strahler, aber nicht beim vorbeigehen.

Würde mich interessieren ob das bei Dir deutlich anders ist.
Gruß Keule

Einen 2,8kBq Am-241 Strahler mit dem 6150AD 6/E aufzuspüren ist ein aussichtsloses Unterfangen. So ein Strahler erzeugt gerade mal 0,077µSv/h in 12 mm Abstand. 12 mm ist der Abstand zwischen Gehäuse und Zählrohrmitte des 6150AD. Selbst die 0,077µSv/h wird der 6150AD mit aufgesetztem Strahler nicht anzeigen, da nicht das ganze Volumen des Zählrohrs diese Dosisleistung sieht.

Ich würde mal sagen, dass Du mit dem PRD einfach näher dran bist. In 4mm Abstand kommt man schon über 0,5µSv/h.


Zugpferd

Sehr brauchbares Tool was Du hier gescreenshottet hast, danke!
Ich hatte mal ein ähnliches, aber finde es auch gerade nicht wieder, dazwischen liegen bestimmt zwei Rechner Wechsel...



DG0MG

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Zugpferd

Aufräumen zum Jahreswechsel bringt was...
Ich hab die Bedienungsanleitung und alle Schriftstücke wieder gefunden...

die Rechnung habe ich zensiert, nur um bestimmte Personen oder Namen unkenntlich zu machen...

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Daraus folgt:
- Beschaffung bei uns war 1973, da war ich nicht mal Quark, zu der Zeit herrschten 11% MWSt :-*
- 9V Block Batterien kamen von Petrix, Daimon oder Malloy und nicht Varta, Duracell oder Energizer :o
- die Garantie ist am 23.07.1973 abgelaufen :yahoo:



LUV

Guten Morgen, hat jemand Ahnung von der Elektronik die in dem Bandelin verbaut ist? Vor kurzem hat auch einer seinen Weg zu mir gefunden beim vorsichtigen Reinschauen bin ich wahrscheinlich kurz in die Platine gekommen :unknw: seit dem geht nichts außer der Batterietest. Es liegt auch keine Hochspannung am Zählrohr an. Soweit ich es jetzt überprüfen konnte funktionieren alle Bauteile aber wie sie sollen. Von ein paar Baugruppen hab ich aber keine Ahnung was das sein soll. Vielleicht arbeitet der Schwingkreis um den Trafo nicht?

Ich stelle mal ein paar Fotos rein währ toll, wenn jemand sich das mal anschauen könnte. Gibts von dem Gerät noch irgendwo ein Schaltplan? Bandelin selbst stellte heute nur noch Ultraschallbäder her und hat leider keine Aufzeichnungen mehr zu dem Gerät.

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Was ist diese schwarze Röhre und die Dioden(?) da drum?

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Henri

Zitat von: TimLUV am 03. Februar 2023, 05:01Guten Morgen, hat jemand Ahnung von der Elektronik die in dem Bandelin verbaut ist? Vor kurzem hat auch einer seinen Weg zu mir gefunden beim vorsichtigen Reinschauen bin ich wahrscheinlich kurz in die Platine gekommen :unknw:

Also, er lief noch, dann hast Du eventuell einen Kurzschluss erzeugt, und nun ist er "tot"?

Falls das so war, ist nun vermutlich einer der Halbleiter defekt. Wahrscheinlich nicht einfach zu beschaffen (wenn überhaupt), außerdem müsstest Du jeden einzeln überprüfen.

Kann natürlich auch nur ein "loses" Kabel sein. Ferndiagnosen sind kaum möglich... Vor 30 Jahren hätte ich gesagt "ab zum Radio- und Fernsehtechniker damit!" Aber die sind ja leider mittlerweile ausgestorben...