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#41
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Fliesen
Letzter Beitrag von NoLi - Gestern um 14:11
Zitat von: GZ-BW am Gestern um 13:06...
So nun noch einmal 23 min gemessen: Das Gerät zeigt 0.69 µSv/h an. Würdet Ihr diese Fliesen verwenden?
Der CQ GMC-600plus hat einen großen Vorteil: er benutzt das Zählrohr LND-7317, mit dem (aber nur mit diesem!!!) man "mit guter Annäherung" (Zitat aus dem Handbuch vom Thermo Scientific Radeye B-20) ohne Filter die Betadosisleistung H*(0,07) im durchschnittlichen Energiebereich 100 keV bis 800 keV (= 300 keV bis 2400 keV maximale Betaenergie) bestimmen kann. Somit ist deine Angabe von 0,69 µSv/h für die Hautdosisleistung plausibel.
Gemäß StrlSchG und StrlSchV wird die Hautdosis durch Betastrahlung auf 1 cm² bezogen...dies würde in deinem Fall eine Jahresdosis von 6,7 mSv entsprechen (vorausgesetzt, du liegst das ganze Jahr auf deinen Fliesen rum... ;D ); zulässig wären 50 mSv im Jahr.

Norbert
#42
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Fliesen
Letzter Beitrag von DL3HRT - Gestern um 13:55
Zitat von: GZ-BW am Gestern um 13:06So nun noch einmal 23 min gemessen: Das Gerät zeigt 0.69 µSv/h an. Würdet Ihr diese Fliesen verwenden?
Hast du mit offenem Zählrohrfenster gemessen? Dann registriert das Pancake-Zählrohr auch Betastrahlung und die angezeigte Dosisleistung ist dadurch stark nach oben verfälscht. Ich würde für die Messung einen Betaabsorber (Aluplatte o.ä.) zwischen Fliese und Gerät legen und die Messung wiederholen. Man kann nicht pauschal annehmen, dass die Fliesen vorwiegend Gammastrahlung abgeben.
#43
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Fliesen
Letzter Beitrag von NoLi - Gestern um 13:50
Zitat von: Floppyk am Gestern um 12:56...
Es gibt hier ein Video einer Berliner U-Bahnstation nahe Alexanderplatz, der fast komplett mit den typisch orangenen uranhaltigen Keramikfliesen verkleidet ist. Den Aufwand der Sanierung hat man offenbar noch gescheut.
...
Nicht nur bei der U-Bahnstation.
In vielen deutschen (Miets)Häusern/Hauseingängen, welche zwischen den Jahren 1900 und 1920 gebaut wurden, findet man einfarbige uranhaltige Fliesen und Fliesenbestandteile (z.B. mittel- bis dunkelgrün, braun, dunkelrot, elfenbein,...): in den Wohnungen Fliesen im "Art-Deco"Stil mit Uran; und Ende der 1960er Jahre bis Ende der 1970er Jahre kamen dann noch popartfarbige Fliesen (z.B. mit knallrot und knallorange) dazu, besonders bei Fliesen "Made in Italy".

Norbert
#44
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Unbekanntes Gestein
Letzter Beitrag von NoLi - Gestern um 13:24
Zitat von: Floppyk am Gestern um 12:38...
Aus diesem Grund sind die Messwerte immer mehr oder weniger schwankend. Letztlich weiß man nicht, ob die Firmware des GMZ zugunsten einer ruhigeren Anzeige den Anzeigewert nicht mittelt.
...
Eine Messwertanzeige eines GM-Zählerhandgerätes wird immer gemittelt, die Vorrichtung dafür nennt man Zeitkonstante. Wie groß diese Konstante ist (2 Sek, 5 Sek, 10 Sek, 30 Sek,...) hängt von der Software ab. Bei manchen (Consumer)Geräten kann man diese aus der Software auswählen, professionelle Geräte besitzen eine gleitende Zeitkonstante, was bedeutet, dass diese von der Zählrate abhängig ist...geringe Zählrate = längere Zeitkonstante, höhere Zählrate = kürzere Zeitkonstante.
Manche (Consumer)Geräte verwenden nur eine kurze Zeitkonstante, um Änderungen in der Impulsrate schnell anzeigen zu können. Dies führt aber zu verstärkten Anzeigeschwankungen, welche durchaus die Messwertanzeige kurzzeitig um +/- 100+ % schwanken lassen kann.
Für genauere Messungen wird empfohlen, am Messort mindestens 3 Zeitkonstanten lang zu messen, um diese Schwankungen einigermaßen in gewissem Rahmen zu halten. Positiv finde ich manche chinesische Lösung (z.B. bei der BR-9B Serie), wo der "REAL"-Messwert mit relativ kurzer Zeitkonstante und der "AVG"-Messwert über mehrere Minuten gemittelt angezeigt wird; somit hat man gleichzeitig im Display in der ersten Zeile eine eventuelle schnelle Änderung des Kurzzeitwertes und in der zweiten Zeile nach ein paar Minuten einen relativ stabilen Anzeigewert ohne große Schwankung.

Norbert
#45
amerikanische Strahlenmessgeräte (US) / Aw: AlphaHound
Letzter Beitrag von DL3HRT - Gestern um 13:14
Ich habe heute Messungen an einem Schlackestein gemacht, den ich direkt an der Uranmaschine in Kummersdorf-Gottow gefunden habe. Im "AB" Modus sieht man, dass neben Betastrahlung auch ein wenig Alphastrahlung emittiert wird.
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Im "AB-AVG" Modus wird das sogar quantifiziert: Alpha = 8,4 cps und Beta = 137,2 cps. Dabei sollte man sich nicht davon stören lassen, dass die cps-Anzeige ein wenig von der Summe Alpha+Beta differiert. Alpha und Beta werden über einen etwas längeren Zeitraum gemittelt, während die cps-Anzeige faktisch in Echtzeit erfolgt.
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Interessant finde ich den sogenannten "3D-SPEC" Modus. Dabei handelt es sich nicht um ein Spektrum im eigentlichen Sinne, vielmehr sieht man die Datenbasis für die Alpha- und Beta-Unterscheidung.

Die X-Achse entspricht der Klassifizierung der Kurvenform und die Y-Achse entspricht der Energie des registrierten Impulses. Als dritte Information zeigt die Helligkeit des entsprechenden Pixels an, wie oft ein Impulse an der jeweiliegen Position registriert wurde. Im Display sind zwei Rechtecke eingezeichnet, ein großes für Alpha und ein sehr kleines für Beta. Jeder registrierte Impuls der sich innerhalb eines der beiden Rechtecke befindet, kann zuverlässig als Alpha- oder Betastrahlung eingeordnet werden.
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#46
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Fliesen
Letzter Beitrag von GZ-BW - Gestern um 13:06
Habe hier gerade Fliesen, die verlegt werden sollen (30 m2).
GQ-GMC600plus:
Hintergrund 55 cpm (average über 10 min)
Direkt auf den Platten 250 cpm (average über 10 min)
Direkt auf den Platten mit Grußkarte aus Karton zwischen Platte und GMC: 220 cpm (average über 10 min)

Nun messe ich aber mit dem GMC nur einen sehr kleinen Ausschnitt der 30 m2. Wie können wir näherungsweise berechnen (z.B. unter der Annahme, dass es sich vornehmlich um Gamma-Strahlung handelt), wie viel zusätzliche Strahlung eine Person abbekommt, die in der Mitte der gefliesten Fläche (a) liegt (direkt auf den Fliesen) oder (b) steht (direkt auf den Fliesen)? 

So nun noch einmal 23 min gemessen: Das Gerät zeigt 0.69 µSv/h an. Würdet Ihr diese Fliesen verwenden?
#47
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Fliesen
Letzter Beitrag von Floppyk - Gestern um 12:56
Zitat von: GZ-BW am Gestern um 12:31Seit der Novellierung der Strahlenschutzverordnung im Jahr 2018 (in Kraft getreten am 31.12.2018) müssen Fliesen, wie fast alle anderen Baumaterialien auch, die in Aufenthaltsräumen (damit sind nicht notwendigerweise nur Innenräume gemeint; hier differenzieren die Juristen sachgerecht) verwendet werden, grundsätzlich dahingehend untersucht werden, ob sie den sogenannten Aktivitätsindex überschreiten.

Es gibt hier ein Video einer Berliner U-Bahnstation nahe Alexanderplatz, der fast komplett mit den typisch orangenen uranhaltigen Keramikfliesen verkleidet ist. Den Aufwand der Sanierung hat man offenbar noch gescheut.

Gefunden. Es ist die Station Rosenthaler Platz
https://chaos.social/@gigabecquerel/109818433760462038

Das Problem ist schon länger bekannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahnhof_Rosenthaler_Platz

#48
Allgemeine Diskussionen / Unterschied gegossenes Blei zu...
Letzter Beitrag von Floppyk - Gestern um 12:49
Gibt es einen messbaren Unterschied im Sinne der Abschirmung, wenn für (dünne) Bleiplatten das Blei gegossen oder gewalzt wird? Ich könnte mir vorstellen, dass beim Walzvorgang eine gewisse Verdichtung im Materialgefüge eintritt, ähnlich wie das beim Schmieden von Stahl passiert.
#50
Mineralien, Glas und Keramik / Aw: Unbekanntes Gestein
Letzter Beitrag von Floppyk - Gestern um 12:38
Es wäre mir neu, wenn ein Smartphone auf den benutzen Frequenzen einen elektromagnetischen Einfluss hat, zumindest wenn diese Geräte nicht gerade miteinander schmusen, sprich dicht aneinanderliegen.
Das radioaktiver Zerfall immer zufällig passiert und deswegen die Halbwertszeit nur ein statistisches Mittel ist, werden die Schwankungen in der Zählrate zufällig bedingt sein.
In diesem Zusammenhang: Ich schaue seit Tagen die Videos aus der Rubrik Youtube... aus diesem Forum an. Dort sind auch Videos von Nebenkammern. Da kann man auch optisch sehen, dass die Ereignisse höchst unregelmäßig sind, zumindest bei schwachen Strahlern.
Man muss ja auch bedenken, dass jeder GMZ nur mit eine sehr begrenzte Oberfläche zur Messung benutzt. Vergleiche einen Apfel, der (symbolisch) rundherum Strahlung abgibt. Nun hält man an einer Stelle eine Centmünze, die eine Fläche darstellt, die vom GMZ erfasst wird. Da ist durchaus vorstellbar, dass dieser Bereich zufällig gerade während der Messung wenig(er) Zerfälle erzeugt, aber dafür an anderer, dann nicht gemessener Stelle vermehrt strahlt. Aber in der Gesamtheit der Masse ist es dann wieder (zufällig) gleichmäßig verteilt.
Man muss sich bewusst sein, dass man immer nur einen kleinen Teil der Fläche erfasst, wenn man denn mit Handgeräten misst. Aus diesem Grund sind die Messwerte immer mehr oder weniger schwankend. Letztlich weiß man nicht, ob die Firmware des GMZ zugunsten einer ruhigeren Anzeige den Anzeigewert nicht mittelt.
Aus diesem Grund sehe ich die Messwerte nur als groben Anhaltspunkt, denn gerade die Messung von radioaktiven Zerfällen ist von vielen Faktoren abhängig.

In dem Beispiel mit dem unbekannten Stein kommt man wohl nur mit einem Spektrometer weiter, der eine differentielle Aussage ermöglicht, insbesondere bei Langzeitmessungen.
Aber zu diesem Thema muss ich mich auch noch einarbeiten.

Da man bei Fundsteinen wohl niemals dessen genauen Ursprung weiß, kann da alles mögliche enthalten sein. Man denke auch an weggeworfenen Steinen, die irgendwo und irgendwann mal gesammelt wurden.