Bezugsquelle RadiaCode-101 und Preis

DL8BCN · 27. Januar 2022, 09:18

Hallo, ich habe gesehen daß die Verfügbarkeit des RC-101 wohl schlechter wird.
Außerdem explodiert der Preis $:-\$
Das Teil kostet bei Ebay wohl inzwischen ca. 350 Euro.
Ich habe noch 200,- Euro bezahlt.
Außerdem habe ich nur noch einen Anbieter gefunden.
Hat jemand eine alternative Bezugsquelle?
Ich habe zwar so ein Teil, aber es könnte ja sein, daß man ein Zweitgerät benötigt.

Es gibt auch Leute, die befürchten, daß es gar keine Lieferungen mehr aus dem Osten geben wird, falls ein bewaffneter Konflikt dort beginnt

Aber dann haben wir ganz andere Probleme!!

NoLi · 27. Januar 2022, 09:59

Neuester Bucht-Preis für den RC-101: € 345,34 ...

Das aus Russland schon seit geraumer Zeit keine Strahlungsmessgeräte mehr auf den deutschen Markt gelangen, merkt man bei den großen Elektronikversandhändlern; bisher hieß es "Lieferung so bald wie möglich", jetzt sind die meisten Modelle schon aus den Angeboten entfernt worden.

Norbert

DG0MG · 27. Januar 2022, 11:39

Auf der im RadiaCode-101-Thread im ersten Beitrag bereits verlinkten Produktseite steht weiterhin 275 USD, also 245 EUR. Bei mydozimetr.ru sogar 16450 Rubel, also unter 200 EUR.

Einzig scheinen die Kollegen in Moskau etwas vom Ansturm vor Weihnachten überrascht worden zu sein:

"Dear Customers, RadiaCode-101 is currently out of stock due to unexpectedly high demand during Christmas and New Year sales. We are collecting orders on the waiting list now. We will reserve the current price for you, and contact you via email when your order will be ready for dispatch. It probably will take 14-18 days from the date of the order. We are very sorry for the inconvenience. We will attach a free gift accessory for Radiacode for this delay."

Es ist auch tatsächlich so, dass man inzwischen in sehr vielen aktuellen internationalen youtube-Videos Leute findet, die mit einem RadiaCode-101 arbeiten und seine Features hochloben (sogar aus den USA). Das hat natürlich Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Masse und dass kurz vor Weihnachten da ein extremer Peak auftritt, kann ich mir sehr gut vorstellen. Vielleicht haben sogar auch die Pressemeldungen über die radioaktiven 5G-Medaillons in ganz Mitteleuropa einen weiteren Schub gegeben, die lassen sich jedenfalls in der Suchstatistik des Forums ganz deutlich wiederfinden. Für Viele könnte das Anlass gewesen sein "sich doch endlich auch mal einen Geigerzähler zu kaufen".

Hier z.B. ein Geocacher aus dem Vogtland, der von einem Kauf oder Versand über Tschechien spricht:

Ich weiß es jetzt nicht, aber er sagt, "von Russland .. über de Tschechei .." vielleicht läuft das jetzt so, wenn man aus DL auf der RadiaScan-Seite bestellt? Vielleicht war es aber auch eine private Initiative. Insofern ist ebay nicht unbedingt Stand der Dinge. Allerdings sagt er auch, dass die momentan nicht direkt nach DL verschicken. Einen Grund habe ich dafür aber noch nicht ausmachen können.

nukulus · 27. Januar 2022, 17:42

ich habe mal tatjana nach preis und verfügbarkeit gefragt, sie hat ihn mir damals von zypern aus geliefert... vielleicht weiss sie ja was...

etalon · 27. Januar 2022, 18:11

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und zufällig über die Suche nach Informationen über den Radiacode 101 auf dieses Forum gestoßen.

Meinen Radiacode 101 habe ich kurz vor Weihnachten über Ebay direkt beim Hersteller in Russland bestellt. Der Versand erfolgte prompt und schon am 26.12.2021 lag die Sendung laut Tracking beim deutschen Zoll in Frankfurt. Dann ging das Theater los und bis Anfang letzter Woche nichts mehr gehört. Dann eben letzte Woche ein Schreiben der Deutschen Post bekommen, dass das Teil laut Bescheid der Marktüberwachungsbehörde (von dem ich keine Kenntnis hatte) nicht eingeführt werden darf und eine Rücksendung aufgrund Gefahrgut ausgeschlossen ist. Meine Sendung wird also vernichtet.
Nach kurzer, ungläubiger Pause eine etwas angesäuerte Email an die Deutsche Post geschrieben. In den darauf folgenden Tagen längere Telefonate und Emailkorrespondenz mit der Marktüberwachungsbehörde zu deren Entscheidung geführt... ich erspare euch die Details. Grund für die Gefährdung der Öffentlichkeit war die fehlende CE-Kennzeichnung auf dem Gerät und die fehlende CE-Konformitätserklärung des Herstellers. Nach langem hin und her, und nachdem mich Tadjana äußerst hilfsbereit mit den notwendigen Erklärungen versorgt hat, durfte ich das Teil dann mit einer Ausnahmegenehmigung einführen. Der Gefahrstoff hat sich dann als Li-Ionenakku in dem Gerät entpuppt. Dabei möchte ich anfügen, dass die zuständigen Mitarbeiter der Behörde durchaus freundlich und hilfsbereit waren, aber ohne eine gehörige Portion Argumente und den geforderten Unterlagen wären diese nicht umzustimmen gewesen. Und das wegen eines minikleinen Gerätes, das als Einzelstück zum privaten Gebrauch eingeführt werden sollte. Da muss man sich schon fragen, ob unsere Gesetze und Regeln noch den Menschen dienen oder ob es mittlerweile anders herum ist.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn, seit zwei Tagen habe ich das Spielzeug nun hier und habe Spaß damit. Mal sehen, was es leisten kann. Die ersten Spektren habe ich schon aufgenommen und im Moment läuft gerade der Nulleffekt in einer auf die Schnelle zusammengewürfelten Bleiburg.

Interessant war, dass kurz nach meiner Bestellung der Hersteller den Versand nach DE ausgeschlossen hat. Was die Gründe sind, weiß ich nicht, aber mir wurde dort schnell und kompetent geholfen!

Grüße Markus

DG0MG · 27. Januar 2022, 18:55

Ahaa, vielen Dank für die ausführliche Geschichte und willkommen!

Nun kann man sich zumindest den Grund für den Lieferstopp denken: Du wirst nicht der einzige gewesen sein und andere haben dann nicht so geduldig um ihre Ware gekämpft. Deren Geräte wurden vielleicht tatsächlich vernichtet. Das lässt sich natürlich keiner einfach so gefallen, macht den Lieferanten ordentlich rund und fordert Ersatz oder das vorher bezahlte Geld zurück. Das können sich die Jungs natürlich nicht leisten und liefern einfach nicht mehr in Länder, die Schwierigkeiten machen.

Wenn wirklich nur der Akku das Problem ist, dann muss man nach Deutschland (oder die EU) eben einen "RadiaCode"-Bausatz, bestehend aus der Platine und ein paar Gehäusehalbschalen plus einem Käbelchen, an das man einen DEUTSCHEN Li-Ionen-Akku anlötet, versenden.

wrdmstr inc. · 27. Januar 2022, 21:25

der Markus ausm MA forum- willkommen hier

gelbe aufkleberchen auf den päckchen aus china das iwas nicht EU konform ist kenn ich schon aber das jetzt wirklich was wg ce kennz verschrottet wird ist mir auch neu, evtl wird da auf sanktionen richtung russland schon vorgegriffen ?

was musstest du denn alles besorgen für die ausnahmegenehmigung?

vg Tobi

DG0JN · 27. Januar 2022, 22:03

Ich denke, das fehlende CE-Kennzeichen dürfte aufgrund der aktuell schlechten Beziehungen zu Russland nur ein willkommener Vorwand für die deutschen Behörden sein, den Warenverkehr mit Russland einzuschränken - einfach nur traurig

etalon · 27. Januar 2022, 22:14

Hallo Tobi,

tja, die Verrückten sammeln sich offenbar immer in den selben Senken...

Naja, ich habe eine vom Hersteller ausgestellte CE-Konformitätserklärung, eigentlich auch eine deutsche Bedienungsanleitung gebraucht. Ich konnte ihnen aber nur eine englische Bedienungsanleitung liefern. Das haben die akzeptiert, nachdem ich ihnen (fast eidesstattlich) schriftlich versichert habe, dass ich aufgrund meines Bildungsstandes des Englischen mächtig bin und die Bedienungsanleitung auch in Gänze verstehe

Weiterhin musste ich schriftlich erklären, dass ich das Gerät nicht weiter veräußere, also in Verkehr bringe. Das ging aber erst, als ich denen mehrere Dinge in meinem Besitz aufgezählt habe, welche zwar in DE erworben wurden, aber im nicht EU-Ausland hergestellt wurden, und welche auch kein CE-Zeichen tragen, z.B. mein Handy. Eingelenkt haben sie dann, als ich auf die vielen erfolgreichen Einfuhren von Forenmitgliedern hier ganz offiziell über die Zollbehörden hingewiesen habe (natürlich habe ich keinen Verweis auf das Forum gegeben). Mit der Unterstellung, dass ihre Kollegen sicher genau so korrekt und verantwortungsvoll arbeiten, und offenbar in dem fehlenden CE-Aufkleber keine Gefahr für Leib und Leben der Europäischen Bevölkerung gesehen haben, gibt es da wohl offenbar gewisse Spielräume in der Beurteilung. Darauf hin ist man mir mit der Ausnahmegenehmigung entgegengekommen, wenn ich die geforderten Unterlagen einreiche. Das konnte ich dann Dank Tadjana auch umgehend machen und daraufhin das Gerät einführen...

@DG0MG: Der Akku war beim Zoll und der Marktüberwachungsbehörde kein Problem, sondern bei der Post. Es ist ja grundsätzlich richtig, dass Li-Ionen-Akkus als Gefahrgut gelten, allerdings gibt es in den entsprechenden Gesetzen und Verordnungen Ausnahmeregeln für einzelne Akkus unter einer Energieleistung kleiner 100 Wh. Das war also auch nur eine Ausrede... Die haben auch alle eingelenkt, aber man musste erst mal auf den Tisch hauen und darf einfach nicht alles glauben, was einem da erzählt wird. Das Ärgerliche ist eigentlich der Aufwand und das Theater das man hat, um zu seinem Recht zu kommen. Ich habe kein Problem mit Regeln und Gesetzen, die müssen dann aber bitte für alle gleich gelten. Staatliche Willkür kann ich da nicht akzeptieren...

Ich habe aber in der Tat auch schon überlegt, ob es da von irgend einer Seite aufgrund aktueller politischer Verwerfungen schon Einschränkungen gibt. Damit meine ich aber ausdrücklich nicht den Hersteller. Dieser hat mir jederzeit schnell und unproblematisch geholfen!

Grüße Markus

NoLi · 28. Januar 2022, 11:05

Zitat von: etalon am 27. Januar 2022, 22:14
...
Ich habe aber in der Tat auch schon überlegt, ob es da von irgend einer Seite aufgrund aktueller politischer Verwerfungen schon Einschränkungen gibt. Damit meine ich aber ausdrücklich nicht den Hersteller. Dieser hat mir jederzeit schnell und unproblematisch geholfen!
Grüße Markus

Hallo Markus.

Dies sind auch meine Vermutungen. Seit vielen Jahren beobachte ich die kommerzielle "Geigerzähler-Verkaufsszene" über die großen deutschen Elektronikversandgeschäfte und stelle seit über einem Jahr fest, dass für diese Branche keine neuen russisschen Geräte, z.B. von den beiden führenden (?) russischen Hersteller SOEKS und RADEX (beide mit CE-Konformitätszertifikaten und Kennzeichnungen!), als Nachschubware mehr auf den deutschen Markt gelangen. Es fand nur noch ein Abverkauf von Lagerbeständen statt.

Norbert

opengeiger.de · 28. Januar 2022, 16:47

Siehe auch:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/bundesnetzagentur-verbotene-produkte-verkauf-gestoppt-onlinehandel-101.html
$:-\$

etalon · 28. Januar 2022, 18:23

Hallo Norbert,

hmm, ich weiß nicht, ob das tatsächlich über einen längeren Zeitraum mit politischen Verwerfungen zu tun hat. Als Sanktionierungsmaßnahme würden diese Nischenprodukte vom Handelsvolumen her völlig im Rauschen unter gehen. Da müssten die Teile schon auf Kontrolllisten nach KwkG oder so stehen. Diese Messgeräte mit Handelsbeschränkungen gibt es, z.B. bei HPGe Detektoren. Aber irgend welche russischen Geigerzählerchen würde ich dort jetzt nicht verorten.
Ich denke, es ist einfach die fehlende CE-Kennzeichnung. Ich verstehe da auch den Hersteller nicht. Er hat ja alle Unterlagen. Es ist bestimmt kein zusätzlicher Zeit- und Kostenaufwand, auf jedes Gerät hinten nen CE-Aufkleber drauf zu kleben und eine Kopie der CE-Komformitätserklärung und eine Bedienungsanleitung beizulegen. Und schon gäbe es mit dem Versand nach EU keine Probleme mehr, und ich denke, für die kleine Firma ist der EU-Markt nicht unerheblich. Das würde sich schon lohnen. Ich habe das auch Tadjana vorgeschlagen. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Z.B. ein bisschen mehr Kanäle wären schön. So mit 1024 könnte ich schon leben...

Grüße Markus

DL8BCN · 28. Januar 2022, 18:59

Hallo, angeblich wird an der Anzahl der Kanäle schon gearbeitet.
Aber man sollte es nicht überbewerten, daß das dann der große Gewinn ist.
Der Kristall ist mit nur 10mm x 10mm Größe eher der limitierende Faktor.

opengeiger.de · 28. Januar 2022, 19:30

Ich denke, dass das Hauptproblem einer CE-Kennzeichnung eher ein juristisches Thema ist. Die CE-Kennzeichnung heißt ja nicht, dass das Produkt dann gute Qualität hat oder die Bedienungsanleitung eine Fehlbedienung verhindert. Es ist mehr die Frage, ob sich einer juristisch verpflichtet, bei Problemen dafür gerade zu stehen. Wir kennen das doch von Produkten der Firma Conrad oder von Velleman und anderen Großen der Branche. Diese Firmen kaufen in Fernost oder in Osteuropa ein, werfen dann einen Bedienanleitungsgenerator an, der nichtssagendes Bla Bla im Beipackzettelformat erzeugt, genauso die Konformitätserklärung. Aber, und das macht den Unterschied, sie haben ne gute Rechtsabteilung die in der EU tätig ist. Und wenn ein Geigerzähler dann was Krummes misst und der Käufer sich beklagt, dann merkt man schnell, dass nach endlosem Telefonieren eine Klage reine Geldverschwendung wäre. Dafür kostet das Produkt dann eben "ein wenig" mehr als beim eigentlichen Hersteller.

Bestes Beispiel: Ich hab bei Conrad mal ein "Radioaktivitätsmessgerät HS-040" gekauft. Ge-relabeled auf die Hausmarke Voltcraft. Irgendwo hab ich dann einen keinen Aufkleber hupra.com gefunden. Das ist ne Handelsgesellschaft die aus Russland importiert. Da hab ich dann das gleiche Gerät mit kyrillischer Beschriftung gefunden. Die Conrad Anleitung ist alledings sehr "lesenswert" und irgendwo steht dann auch: "die Konformitätserklärung wurde beim Hersteller hinterlegt". Hupra hat übrigens immer noch ein Gerät im Angebot "https://hupra.com/produkt/dosimeter-rks-107/", ein wenig moderner als damals.

Wenn also Conrad (oder ein anderer großer in der EU) seine schützende Hände drüber legen würde, dann würde auch scan-electronics eine CE-Kennzeichnung bekommen. Nur läge dann der Preis eben nicht mehr in ihrer Hand.

etalon · 28. Januar 2022, 19:47

Aber das ist doch der Punkt: Sie haben ja eine Konformitätserklärung. Zumindest gibt es einen Prüfbericht aus einem Labor und auch eine vom Hersteller ausgestellte CE-Konformitätserklärung. Ob der jetzt valide ist oder nicht, er ist auf jeden Fall nicht besser oder schlechter als das, was es an CE-Konformität aus fern Ost gibt. Es ist also alles vorhanden, was für den Hersteller erst mal Aufwand (auch finanziell) bedeutet. Daher verstehe ich auch nicht, warum das dann nicht genutzt wird, um beim Import keine Probleme zu haben...

Aber ich muss ja nicht alles verstehen...

Grüße Markus