USB-Buchse nur zur Stromversorgung

Begonnen von ABel, 11. April 2025, 18:47

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ABel

Hallo,

das mit dem Wasseranteil ist wohl nicht der Hit. Über Nacht stehen gelassen bilden sich 3 Schichten aus. Nach dem Schütteln sieht es wie Kaffee mit Milch aus. Es sind übrigens 6 g Kolophonium und 8 g Isopropanolalkohol 70%.

Gruß Andreas

Radioquant98

Ich nehme schon immer ganz normalen Brennspiritus und löse soviel Kolophonium bis es leicht dickflüssig wird.
Der Wasseranteil stört nicht, da ich anschließend alle Platinen mit Spiritus wasche und die Leiterseite mit lötfähigen Lack lackiere.

Viele Grüße
Bernd

ABel

Hallo,

vom Mengenanteil würde ich sagen: Die unterste Fraktion ist ein Öl (aus dem Kolophonium), in der Mitte Isopropanol (70%) mit Kolophonium und oben Wasser (30%). Allerdings ist Isopropanol leichter als Wasser. Ist es möglich, das die Lösung aus Isopropanol und Kolophonium schwerer als Wasser ist?

Das "milchige", das sich nach dem Schütteln einstellt, würde ich dem Wasser zuschreiben?! Ich werd Mal versuchen die obere Fraktion abzuschütten; um zu sehen, ob sich ohne sie keine "milchigkeit" nach dem Schütteln einstellt.

An Bernd: Was ist das für lötfähiger Lack? Und: Warum macht das nach löten und waschen noch für Sinn ihn aufzutragen?

Gruß Andreas

Banev

Zitat von: ABel am 18. April 2025, 07:07Über Nacht stehen gelassen bilden sich 3 Schichten aus.
Ich glaube, das liegt daran, dass das Desinfektionsmittel mit 70% IPA nicht nur aus IPA und Wasser besteht. Da ist meist auch ein bisschen Glycerin drin, damit die Haut nicht austrocknet; rein mengenmäßig könnte das evtl. die unterste Schicht sein.

Zitat von: ABel am 18. April 2025, 08:54Warum macht das nach löten und waschen noch für Sinn ihn aufzutragen?
Ist für den Korrosionsschutz.

Z. Erfall

Die Mischung sieht in der Tat interessant aus und ich vermute auch, dass das am Kolophonium liegen könnte, da Du ja etwas von "Paste" geschrieben hattest. Normalerweise ist Kolophonium ja ein Feststoff - wenn man den irgendwie in einen pastösen Zustand bringen will, muss man etwas flüssiges hinzugeben, sehr wahrscheinlich eine "ölige" Substanz. Das würde auf jeden Fall die Phasentrennung und den Eindruck einer Emulsion nach dem Schütteln erklären.
Das bringt dann unter Umständen für Deinen Anwendungsfall jedoch ein weiteres Problem mit sich, denn wenn diese Paste an sich nicht oder nicht vollständig trocknend ist, wird sie auch auf den Kontakten am Ende "cremig" bleiben. Wenn es sich um eine Flussmittelpaste handelt, sollte das natürlich passen, wenn es sich jedoch um irgend ein anderes Produkt handelt, dann wäre ich da eher vorsichtig.

Um diese ganzen Unwägbarkeiten und Überraschungen zu vermeiden, kann man auch einfach ein fertiges Produkt kaufen - "Lötlack SK 10" von Kontakt Chemie / CRC (https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/flussmittel_und_lackartiges_schutzharz_loetlack_sk_10_200_ml-9485) zum Beispiel ist eine fertiger, farbloser Sprühlack, der aus Kolophonium und Lösungsmitteln besteht und genau für Deinen Zweck gedacht ist. Die Idee dahinter ist, ganze Platinen damit zu lackieren, der Lack wirkt dann als Schutzschicht und gleichzeitig dort, wo es benötigt wird, als Flussmittel für das Weichlöten. Wenn man es nur an einzelnen Stellen aufbringen will, kann man sich auch einfach etwas in ein kleines Gefäß sprühen und dann mit dem Pinsel z.B. auf Kontakte auftragen.

Oder, wenn man es wirklich nur auf Kontakte auftragen will, kann man sich auch einfach einen entsprechenden Stift (Flussmitteldispenser, Flussmittelstift, etc.) auf Basis von Kolophonium oder moderneren Flussmitteln kaufen, der ist nämlich genau dafür gedacht:

https://www.amazon.de/Soldering-Kolophonium-Electronics-Tabbing-Maintenance/dp/B0C7CJ7BX2/
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/flussmittel_x32-10i_flux_no-clean_10_ml-96335
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/flussmitteldispenser_fl_88_fluxi_no-clean_15_ml-7809

VG

Z.Erfall

Radiohörer

...wieso glaubst Du schreibe ich:
"Festes Harz, mit dem Messer oder Bohrer ein Gramm in 10ml Spititus >95%, also kein Rum, auflösen."

Ich bin bei Freunden und Arbeitskollegen, die ziemlich viel "wischen", dazu übergegangen, bei zwei und mehr Fragen, die ich vorher in einer Mail zusammen verschickt habe, seit ~ einem Jahr jetzt in zwei oder mehr Emails zu schicken. Gleicher Aufwand :o

Und wieso glaubst Du Spiritus in einer Apotheke und nicht im Drogerie- oder Baumarkt zu bekommen? Ist die im Haus neben an, Du grade immobil oder bist Du mit dem/r BesitzerIn befreundet? Sie hätten Dir wenigstens Sterilium Virugard mit Zweitverwendungsmöglichkeit verkaufen können ;)

Gug doch mal bei reparatur-initiativen.de, offene-werkstaetten.org/de/werkstatt-suche oder anstiftung.de, da wird Dir geholfen und Du kannst Dich mit Deinem speziellen Wissen revangieren ;D 

Wenn ich mir nach dem Einloggen jetzt https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=35724 genau ansehe, hat Dich jemand ziemlich auflaufen lassen: mMn hast Du Lötfett gekauft >:(
Das ist AUF GAR KEINEN FALL!!! für Elektronik geeignet! Durch den enthaltenen Salmiak +? greift das das Kupfer auf den Platinen und Bauteilen an. Falls Du das schon verwendet hast, gibts zwei Möglichkeiten: wegwerfen, was ich empfehle, oder mehrfach mit warmen Wasser + Spüli heiß schruppen bis alle Rückstände 100% weg sind. Bei Verwendung von Litze als Verbindung: unmöglich --> weg oder abzwicken und neu machen!



Radiohörer

Zitat von: DG0MG am 17. April 2025, 09:01USB-C bietet sich ja inzwischen auch zur Versorgung von Geräten an, die 12V benötigen - natürlich dann nur in Verbindung mit einem Netzteil oder einer Powerbank, die PD (Power Delivery) beherrscht. Dafür gibts dann auch sog. TriggerBoards, die die eingestellte Spannung von der Quelle abrufen.
...gabs letztens in der Ct #8 nen 5-seitigen Artikel dazu: heise.de/select/ct/2025/8/2504512340623393458

DG0MG

Zitat von: Radiohörer am 18. April 2025, 15:59...gabs letztens in der Ct #8 nen 5-seitigen Artikel dazu: heise.de/select/ct/2025/8/2504512340623393458

Da der Artikel ein Bezahlartikel ist, erübrigt es sich, diesen zu posten.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

ABel

Hallo,

das mit dem ,,abschütten" der oberen Fraktion hat nicht geklappt, die mittlere Fraktion läuft gleich mit aus. Ich konnte etwas von der oberen Fraktion mit zusammengerolltem Klopapier absaugen.

Wasser ist diese obere Fraktion aber nicht. Es ist auf jeden Fall Propanol mit dabei. Glyzerin ist übrigens kein Bestandteil des Isopropylalkohol 70% (2-Propanol 63,1g, gereinigtes Wasser 36,9g).

Mein Kolophonium ist fest und spröde, also keine Paste (Stannol Kolophonium 20g Dose, Artikel-Nr.: STANNOL 174081).

Das was ich da abgesaugt hatte (obere Fraktion), war jedenfalls ziemlich klebrig. Ein Tropfen, der daneben ging, und den ich angefasst hatte ließ sich mit Spülmittel, Essigreiniger und Seife alleine nicht vom Finger entfernen; die Nutzung einer Nagelbürste war erforderlich.

Soll ich mein ,,Gebräu" nun einsetzen, oder besser nicht?

Gruß Andreas

Banev

Stannol 174081 ist auf alle Fälle erstmal »ordentliches« Kolophonium.
Aber ich würde eher eine neue Lösung mit gutem 99,9-prozentigem IPA ansetzen – auf den Fotos sieht das irgendwie nicht nach etwas aus, was ich in die Nähe von Platinen kommen lassen würde. Gutes IPA kann man sich auch guten Gewissens auf Vorrat zulegen; es kostet nicht die Welt und zum Entfetten und Reinigen braucht man es öfter; ich hab 'nen 5-l-Kanister unter der Werkbank stehen.

Der Prozentsatz der Lösung ist Geschmackssache; die Lösung, die es fertig zu kaufen gibt, hat wohl 4,5 % Kolophonium drin. Vor den Zeiten von Flux-Paste habe ich immer 10-prozentig angesetzt.

Nebenher: Die Preisspanne für so ein 20-g-Döschen ist ja wirklich heftig: Von 1,24 EUR bis fast 6 EUR ist alles dabei. Als Brühpech ist das Zeug irgendwie viel billiger.
Zu DDR-Zeiten gab's Kolophonium in der 1-Kilo-Papptrommel für 3 Mark im Modellbau-Laden ... allerdings war da nicht selten auch noch der halbe Wald mit drin und nach dem Auflösen war noch Filtern nötig  :)

Radioquant98

Zitat von: ABel am 18. April 2025, 08:54Hallo,

An Bernd: Was ist das für lötfähiger Lack? Und: Warum macht das nach löten und waschen noch für Sinn ihn aufzutragen?

Gruß Andreas

Das ist ein Lack, der beim Löten rückstandsfrei verdampft. Er schützt eigentlich nur die metallischen Oberflächen vor Korrosion und hält sie dadurch dauerhaft lötfähig.

Ich habe leider nie die Zusammensetzung erfahren. Zu DDR-Zeiten in der Firma kann ich mich noch ganz dunkel erinnern, daß das irgendein Lack auf Polyurethanbasis ist - aber wie gesagt , sehr dunkel.

Nach der Wende konnte ich in einem Bastlerladen noch ein paar winzige Fläschchen von dem Zeug ergattern.

Hergestellt: VEB Elektro-Physikalische Werke Neuruppin
             Abdecklack ELN-Nr.: 1481589
             Lösungsmittel der Gefahrengruppe B I (wobei das B auch ein R oder P sein könnte) da fehlt ein Stück Papier

Vielleicht kann dazu jemand was in Erfahrung bringen - ich habe nichts gefunden.

Viele Grüße
Bernd

ABel

Hallo,

beim linken Fläschchen (ursprünglich 6g Kolophonium und 8g Isopropanol 70%) ist es mir nicht gelungen die obere Fraktion ganz zu entfernen. Nach dem Schütteln sieht das weiterhin wie Kaffee mit Milch aus.

Rechts hab ich 2g Kolophonium mit 10g Isopropanol 99,9% (Elektronik Kontakt Reiniger) aufgelöst. Das bleibt auch nach dem Schütteln klar (kleine Luftblasen lösen sich schnell auf).

Gruß Andreas