Welches Rohrmaterial für SBM 19

Begonnen von Westiwan, 31. März 2022, 14:05

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Westiwan

Hallo,

vieleicht hat jemand einen Tipp für mich:

Ich möchte mir zur Mineraliensuche einen Arduino IDE Geiger Counter ver. 2 von RHElectronics mit abgesetztem SBM 19 Zählrohr basteln. Ich bin mir aber völlig im Unklaren darüber, wie der Schutz des Zählrohres, das ja dann knapp über dem Boden geführt wird, aussehen soll. Das Material sollte Beta möglicht wenig dämpfen.
Welches Material würdet ihr empfehlen? Wie sollte man die Anschlusselektrik am besten gestalten und welche Steckverbinder (auf Seiten des Bords und des Zählrohres) eignen sich für die Hochspannung.

Bin für jeden Tipp dankbar!

Liebe Grüße

DG0MG

Für meine Bodensonde habe ich 23,5 mm quadratisches PVC-Profil verwendet: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,367.msg2833.html#msg2833



Für robusten Betrieb auf der Halde ist das gut geeignet, schirmt aber natürlich schon einiges an Beta ab. Evtl. könnte man auf der Unterseite versetzt große Löcher bohren und diese von innen mit einer Overheadfolie wieder verschließen.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Westiwan

Eigentlich auch praktisch. Die Idee mit den durch Folie verschlossenen Löchern gefällt mir besonders gut. Bei mir ist das Board mit Display an einer Krücke im oberen Bereich befestigt, während sich das Zählrohr dann am unteren Ende der teleskopisch ausfahrbaren Krücke befinden soll.

Henri

Hallo!

Auf dem Foto von DG0MG sieht man den Thermino Geiger Adapter (Ebay / Kostenpunkt 17,-). Der hat den Vorteil, dass er so klein ist, dass er direkt ans Zählrohr rangesetzt werden kann. Anschluss dann über 3,5mm Stereo-Klinke (5V/GND/5V Zählimpulse). Dadurch vermeidet man, die Hochspannung über ein Kabel führen zu müssen, was ja wohl der Grund für Deine Frage hier gewesen ist. Das ist nämlich immer etwas problematisch.
Außerdem muss der Anodenwiderstand (der auf Deinem RHelectronics-board wahrscheinlich fest verbaut ist?) ganz dicht ans Zählrohr, sonst geht es schnell kaputt.

Zur Beta-Durchlässigkeit: Löcher bohren und dann mit Bucheinschlagfolie abkleben? Allerdings wird sich an den Kleberrändern immer Dreck sammeln, und Du möchtest Deine Sonde vielleicht gern dekontaminieren können. Vielleicht findest Du ein möglichst dünnwandiges Kunststoffrohr (nach außen hin geschlossene Oberfläche), das sich von innen her noch etwas verstärken lässt? Oder Du bohrst Löcher und beschrumpfst das Ganze dann mit möglichst eng passendem Schrumpfschlauch? Der ist sehr stabil und lässt sich bei Beschädigung leicht auswechseln, da er ohne Kleber auskommt.

Viele Grüße!

Henri

PS: da das SBM-19 ja mit 400V läuft und nur sehr wenig Strom fließt (keine Stromschlag- oder Brandgefahr), kannst Du an Steckverbindern für die Hochspannung so ziemlich alles nehmen, was Du finden kannst. In der Praxis sollte es keine Probleme mit Spannungsüberschlägen geben, wohl aber mit hochohmigen Kontakten (vergoldete Kontakte nehmen) oder Kriechströmen durch Feuchtigkeit sowie Fehlimpulsen durch elektromagnetische Störungen. BNC-Stecker oder vergoldete HF-Verbinder sind vielleicht eine gute Wahl. Aber wie gesagt, am besten die Elektronik dicht ans Zählrohr und dann nur die bereits auf 5V aufbereiteten Impulse nach draußen führen.

Westiwan

Hallo Henri,

vielen Dank für die wertvollen Tipps. Nachdem ich (fast) alle Teile bereits habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als das SBM-19 abgesetzt zu betreiben.
Ich bin ja in der Elektronik nicht so bewandert, aber könnte man den 5 MOhm Anodenwiderstand nicht direkt beim Anodenkontakt anbringen und dafür den auf der Platine brücken?

Danke und liebe Grüße
Westiwan

DG0MG

Ja, genau, das ist auch die beste Variante in diesem Fall, mache das so. Widerstand mit in die Sonde.

Der Grund ist auf Anhieb nicht zu verstehen - jeder mit elektronischer Grundbildung wird sagen: Das ist doch ne Reihenschaltung und damit egal!

Das ist aber nicht ganz so. Das Koaxkabel zum Zählrohr wirkt als ein Kondensator, je länger desto größer. Ein Richtwert für RG58-Antennenkabel ist 1 pF je cm. 1 Meter Kabel sind also 100 pF direkt parallel zum Zählrohr, wenn der Widerstand nicht am Zählrohr ist und aufgeladen auf 400 Volt. Zündet das Zählrohr, wird dieser Kondensator kurzgeschlossen und entlädt sich durch das Zählrohr, was zu einem Vielfachen des zulässigen Stromes führt. Ist der Widerstand dagegen direkt am Zählrohr, kann der Strom maximal einige 10 µA groß werden. Das ist der Lebensdauer des ZR erheblich zuträglich.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!