Das ODL-Messnetz des BfS

Begonnen von DG0MG, 31. März 2019, 12:52

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DG0JN

#390
Das Wetter hatte am Thermostat etwas moderatere Temperaturen eingestellt, daher beschloß ich, im sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet nach den Standorten der ODL-Sonden zu schauen.

Erstes Ziel unserer Reise sollte Bad Liebenwerda sein.

http://odlinfo.bfs.de/DE/aktuelles/messstelle/120620242.html

Hier hatte ich außer den Eckunkten mangels der üblichen Verdächtigen, eigentlich überhaupt keinen Plan. So fuhren wir erst einmal in das Gewerbegebiet Nord und nahmen das Gelände der Mineralquellen GmbH, sofern von der Straße einsehbar, in Augenschein. Da war nichts zu sehen, nicht einmal jemand den man hätte fragen können. So blieb uns nichts weiter übrig, als die einzelnen Straßen des Gewerbegebietes abzufahren, in der Hoffnung, etwas zu entdecken. Im Süden dieses Gebietes war ein stattlicher Mobilfunkmast, an dessen Fuß aber auch nichts zu sehen war. Wir hatten in unmittelbarer Nähe bei einer Elektrofirma geparkt und während ich überlegte, wo wir noch suchen könnten, schweifte mein Blick umher. Die Sonne stand günstig und die Sonde war blitzblank. So erblickte ich sie plötzlich unweit im Gestrüpp. Von wegen "kein höherer Bewuchs im Umkreis von 10 m"  :(  - trotzdem Fall gelöst!

DG0JN

#391
Da es in Bad Liebenwerda doch relativ schnell ging, fuhren wir nach Herzberg. Hier war die Auswahl an anzufahrenden  Möglichkeiten doch reichlich. Die Eckpunkte markieren ein stadttypisch genutztes Gelände mit Polizei, Schulen, Kindergärten, Landratsamt...

http://odlinfo.bfs.de/DE/aktuelles/messstelle/120622241.html

Nachden sich das Gelände der Polizei als offensichtlich baulich  ungeeignet erwies, fuhren wir als nächstes zum Feuerwehrtechnischen Zentrum des Landkreises. Hier konnte meine Frau bei der Vorbeifahrt im Schrittempo die Sonde am Zaun entdecken. Der Rest war Routine.

DG0JN

#392
Letzes Ziel unserer Reise war Plessa.

http://odlinfo.bfs.de/DE/aktuelles/messstelle/120623721.html

Hier hatte ich mir zwei Zielpunkte auf der Karte gesetzt. Das Gelände um das nach der Wende gebaute Feuerwehrhaus im doch etwas überdimensionierten Gewerbegebiet und das Gelände des etwas verwahrlosten Museums-Kraftwerkes im Norden des Ortes. Schon von weitem entdeckte meine Frau hier die Sonde am Zaun östlich der Feuerwehr.

Schnell noch ein paar Bilder und zurück ging nach Hause. Hier merkte ich dann, daß Doberlug-Kirchhain mit seiner Wetterstation auch nicht aus der Welt gewesen wäre  ;) . Aber da kann auch jemand anderes hinfahren.

DG0MG

Also das in Bad Liebenwerda ist ja krass! Derartig zugewachsen hatten wir m.E. noch keine. Es ist auch die Frage, in welchem Gebäude der Messwertsender ist. Zu allen Gäubäuden muss man mit dem Kabel unter einer Straße durch. Das ist schon ungewöhnlich.
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DG0JN

Zitat von: DG0MG am 07. August 2022, 09:36Zu allen Gebäuden muss man mit dem Kabel unter einer Straße durch. Das ist schon ungewöhnlich.

Sofern es direkt in der Wiese zum nordwestlich gelegenen Elektrohandel verlegt ist, geht es auch so, denn das kurze Stück Pflaster endet im Nichts.



DG0MG

Sachsen ist schon ganz schön groß.

Ich hab gestern mal eine kleine Weltreise gemacht, um ein paar Sonden im Osten Sachsens aufzuklären. Das Wetter war dort nicht besonders schön, aber das war vielleicht sogar ein Vorteil, denn es waren ein paar Schwimmbäder zu überprüfen, das hätte man bei Badebetrieb schlecht machen und gleich gar nicht fotografieren können.

Die erste Station war Bischofswerda:


Dort gibt es abseits eines Gewerbegebietes das frühere Stadtgut, in dem sich jetzt das "Feuerwehrtechnische Zentrum des Landkreises Bautzen" befindet. Das Tor stand weit offen, ich bin aber nicht hineingegangen, sondern außen um den Zaun herum. Zu meiner Überraschung fand ich die Sonde AUßERHALB des Zaunes innerhalb einer Pferdekoppel. Der Sondenstandort sah recht ungepflegt aus und "frei von Bewuchs" konnte man das auch nicht gerade nennen. Die Pferde konnte ich leider nicht überreden, für ein "Foto mit Sonde" näher zu kommen.

Mein Spaziergang um das Feuerwehrgelände blieb nicht unbemerkt und natürlich konnte sich ein Mitarbeiter von innerhalb des Zaunes nicht verkneifen, zu fragen "ob er mir helfen könne". Er erzählte etwas von "sensibler Infrastruktur", die sie im Gelände hätten, und dass man auf Grund Vorkommnissen in der Vergangenheit aufpassen würde. Vielleicht ist der große Betonmast ein Linkstreckenzubringer für den BOS-Funk, die Fenster eines Gebäudes waren jedenfalls aufwändig vergittert.

Immerhin konnte ich in dem Gespräch den Grund erfahren, warum die Sonde außerhalb des Zaunes steht: Das Gelände war früher mal größer und nach dem Verkauf der Grünfläche auf der Ostseite blieb die Sonde halt dort stehen. Das finde ich zumindest ungewöhnlich.




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DG0MG

Weiter gings nach Wilthen - die Stadt, deren Namen man insbesondere durch alkoholische Getränke kennt.


Das war eigentlich keine Suche, sondern mehr ein "Drive-in", denn DG0JN hatte vor einiger Zeit ein Foto in GoogleMaps entdeckt, dass die Sonde im Freibad am Badeweg zeigt: https://www.google.com/maps/contrib/105286941984701390185/place/ChIJm58SpngACUcRfNeNUZ17Hig/@51.0953676,14.3931976,3a,75y,90t/data=!3m7!1e2!3m5!1sAF1QipMCow4rSIQjxmOwW6vxbo6OjnAWqzifdcOmfWaK!2e10!6shttps:%2F%2Flh5.googleusercontent.com%2Fp%2FAF1QipMCow4rSIQjxmOwW6vxbo6OjnAWqzifdcOmfWaK%3Dw462-h260-k-no!7i5312!8i2988!4m6!1m5!8m4!1e2!2s105286941984701390185!3m1!1e1

Ich wusste also gleich, wo ich hinfahren musste. Das Bad war geschlossen, aber drin war zum Glück ein freundlicher Mitarbeiter mit Reinigungsarbeiten beschäftigt, der mir gestattete, kurz zur Sonde zu gehen. Er wusste offenbar Bescheid, denn er empfahl mir, den QR-Code an der Sonde zu scannen, um die Messergebnisse zu sehen  :)
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Nächster Ort war Neusalza-Spremberg:


Hier der Ortsteil Neuspremberg. Die Verdachtsfläche ist zu zwei Dritteln bewaldet, an der nordwestlichen Ecke befindet sich ein schön gestaltetes, gepflegtes, ziemlich großes Waldbad. Zum meinem Glück ebenfalls geschlossen. Hier habe ich eine ganze Weile mit Umwandern des Geländes verbracht, jedoch erfolglos. Das Gelände ist gut einsehbar - wenn die Sonde sich darin befunden hätte, hätte ich sie entdecken müssen. Einen anderen Verdachtspunkt gab es nicht, so dass ich aufs Geradewohl in die nordöstliche Ecke gefahren bin und dort etwas zu Fuß herum laufen wollte. In einer Seitenstraße fiel mir ein umgelegter, im Bau befindlicher Jägeransitz auf, ich dachte an soetwas wie ein Forstamt - das war es zwar nicht, aber trotzdem fand sich auf freiem Feld die Sonde. Das nächste Anwesen ist das Schützenhaus, eine flache Baracke aus DDR-Zeiten.

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ODL-Messstelle Großschönau:


Hier hatte ich in der Straße "Am Kux" ein Stadtbad und den Schießstand des Schützenvereins untersucht, aber nichts entdeckt. So war östlich der Hauptstraße weiterzusuchen, dort ist die Fläche aber dicht bebaut, was die Suche schwierig macht. Ein großes Gebäude an einem freien Platz sah im Luftbild noch interessant aus. Vor Ort stellte sich das als Jahn-Turnhalle mit anschließender Kegelbahn und dahinterliegendem Fußballplatz heraus, an dessem Rand die Sonde leuchtete. Standesgemäß befindet sich die Jahn-Turnhalle natürlich auch in der Ludwig-Jahn-Straße.

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Das nächste Ziel war der Kurort Oybin im Naturpark Zittauer Gebirge:


Im Ortsteil Hain gibt es die Gaststätte Kammbaude, diese liegt unmittelbar an der tschechischen Grenze. Da die Sonde ja wohl auf deutschem Gebiet stehen musste, konnte sie sich nur im Umfeld der Gaststätte befinden. Ich habe auf tschechischem Staatsgebiet geparkt, da man auf deutscher Seite löhnen musste. Schon beim Aussteigen war trotz des Nebels die Sonde an der Parkplatzbegrenzung des Wohnmobilstellplatzes zu erkennen. An der Sonde sieht man, dass das harte Wetter hier seine Spuren hinterlässt.
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Weiter gings nach Norden über Zittau (wo sich keine Messstelle befindet) nach Hirschfelde, welches aber Ortsteil von Zittau ist:


Hier war im Zielgebiet überall Wohnbebauung, so dass ich es erstmal an der Grundschule Hirschfelde versuchen wollte. Das Schulgelände war frei zugänglich (ungewöhnlich eigentlich, das ist bei uns hier nirgendwo mehr der Fall), aber auch sehr mit Bäumen zugewachsen. Im südöstlichen Bereich war eine Art Schulgarten o.ä. mit einer Freifläche - hier hätte die Sonde gut stehen können. Stand sie aber nicht. Ich verließ das Schulgelände wieder und stolperte fast über die Sonde auf einem Hang vor der Schule. Auf der Straße unterhalb bin ich vorher vorbeigefahren, aber von da aus kann man die Sonde nicht sehen.


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Nächste Station war die Messstelle Reichenbach in der Oberlausitz:


Im ganzen Zielgebiet gibt es nur eine einzige Stelle mit Bauwerken, der Rest ist Wald. Das betreffende Gelände entpuppte sich vor Ort als ein Wasserwerk, die Sonde steht gut sichtbar auf einer Freifläche. Einmal rund um das Gelände gab keine weiteren Erkenntnisse.
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Weiter gings nach Görlitz:


Hier liegt mitten im Zielgebiet ein Segelflugplatz. Sowas hatten wir in Greiz schonmal, also dort hingeschaut, obwohl die Hoffnung, dort nahe heranzukommen, nicht sehr groß war. Aber man kann das Flugfeld sogar mit dem Auto anfahren, ich hatte das aber an der Hauptstraße geparkt und bin gelaufen. Aus irgendeinem Grund sind die Google-Earth-Luftbilder an der polnischen Grenze viel schlechter, als man das in anderen Gegenden gewohnt ist. Deshalb habe ich im Vorfeld die Wetterstation des DWD nicht als solche erkannt und wäre gleich dorthin. So habe ich mir erstmal das ziemlich heruntergekommene Umfeld im westlichen Teil angesehen, vermutlich die Baracken, in denen die GST zu DDR-Zeiten das Sagen hatte. Als ich die Wetterstation als solche erkannte, war klar: Hier muss die Sonde sein! Das war auch so, sie steht im gut gepflegten Messfeld. Es handelt sich um so eine in doppelter Ausführung, wie sie auch auf dem Fichtelberg steht.
Leider habe ich es nicht geschafft, den QR-Code so zu fotografieren, dass man ihn dekodieren kann.
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DG0MG

ODL-Messstelle Deschka:


Deschka ist ein kleiner Ort an der polnischen Grenze, Ortsteil der Gemeinde Neißeaue. Der Ort ist einer von 3 deutschen Ortschaften, die östlich des 15. Längengrades liegen. Hier gibt es im Zentrum eine Kita und das Feuerwehrhaus, beide in der Auenstraße. Ich brauchte gar nicht suchen, die Sonde steht neben der Feuerwache an der Hauptstraße S127. Offenbar besitzt man in Deschka Waffen, denn die Sonde hat eine Einschussspur, m.E. nicht nur von einem Luftgewehr verursacht. Eher von einer Armbrust oder soetwas.
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DG0JN

Alle Achtung, das ist eine ganz schön umfangreiche, erfolgreiche Tour, die Du da gemacht hast!  :yahoo: Schön, daß wieder ein paar rote Punkte grün geworden sind.