verrückter Geigerzähler im Jonastal

Begonnen von miles_teg, 11. Oktober 2021, 23:14

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miles_teg

Zitat von: DG0MG am 11. Oktober 2021, 12:25
In diesem gestern erschienenen Video des Amerikaners Tino Struckmann sieht man ab 15:29 min die Mittelschulkeller von innen.

Danke für den Hinweis auf das Video.
Ich habe mir jetzt das verlinkte Video und das vorherige (in dem auf dem Waldweg eine Dosisleistung von mehreren Hundert µSv/h gemessen werden) angesehen. Durchaus spannend, auch wenn ich nicht unbedingt glaube das hier eine größere Verschwörung am Werk ist.
Leider ist der interessante Teil, also die hohe Dosisleistung, nicht wirklich gut dokumentiert. Interessant bleibt natürlich das beim nächsten Besuch keine erhöhte Dosisleistung mehr messbar ist. Das verwendete Gerät scheint ja eines der recht günstigen aus China zu sein, was aber nichts an der hohen Dosisleistung ändert. Auch wenn man hier einen gewissen Fehler annimmt, so wäre man doch weit über normalen Werten.
Was man beim Video aber sehen kann, sind starke Schwankungen der Dosisleistung. Und das macht mich ein wenig stutzig. Ich kenne das Gerät nicht, aber würde man bei einer statischen Quelle nach einiger Zeit nicht eine gewisse Stabilisierung erwarten, besonders wenn das Gerät eine gewisse Zeit am gleichen Ort liegt? Bei 1:37:02/03 sieht man kurz 22 µSv/h (siehe screengrabs), obwohl eine Sekunde vorher noch ~ 600 µSv/h angezeigt wurden. Hier könnte natürlich die Spiegelung verantwortlich sein, aber eine Sekunde später sind wir bei 71 µSv/h und zwei Sekunden später schon wieder bei 218. Das finde ich schon ein wenig merkwürdig.
Ich überlege gerade was hier ein realistisches Szenario sein könnte.
In den Kommentaren wird natürlich von Aufräumarbeiten gesprochen oder das die Stelle mit medizinischen Isotopen "präpariert" wurde. Beides finde ich nicht sehr überzeugend. Wenn dort wirklich etwas so heißes gelegen hätte, so hätte es sich ja am ehesten um angereichertes Uran handeln müssen. Bionerd hat so ein Fragment ja mal in Chernobyl gefunden, und da war die Dosisleistung ca. 100 mSv/h. Eine großflächige Kontamination scheidet aus, die hätte man nicht ohne Spuren in zwei Wochen beseitigen können. Also hätte es eine klar definierte Quelle sein müssen, wenn diese entfernt worden wäre. Klingt für mich nicht sehr wahrscheinlich.
Kurzlebige medizinische Nuklide für eine Art "Streich"? Das erfordert dann schon eine gewisse bösartige Energie, um nicht sogar von kriminell zu sprechen. Ein Kommentator schreibt eine Liste mit verschiedenen Nukliden, unteranderem Lutetium, Rhenium und Samarium. Lutetium 177 wäre nach 2 Wochen definitiv noch detektierbar, generell gibt es sicher eine Chance alles mit t1/2 von über 24 Stunden zu messen. Auf der Liste sind einige exotischere Nuklide (inklusive Thallium), die zwar teilweise in der Nuklearmedizin verwendet werden, aber nicht gerade Standard sind. Standard wäre die üblichen Positronenemitter, 123I und 99mTc. Und um solche Dosisleistungen zu erreichen, müsste man schon einiges an MBq dort abkippen (könnte man spaßeshalber ja mal ausrechnen). Das bedeutet das der Verantwortliche direkten Zugriff auf sowas haben müsste, und das halte ich, zusammen mit der Boshaftigkeit, für nicht extrem wahrscheinlich.
Ohne etwas unterstellen zu wollen: Wie wahrscheinlich ist die Annahme das er eine "heiße" Uhr oder etwas ähnliches dabei hatte? Einige der 226Ra Leuchtfarben sind ja doch recht heiß. Das würde auch irgendwie die Schwankungen erklären, denn er muss das Objekt ja nah am Meßgerät, aber außerhalb der Kamera halten.

DG0MG

Zitat von: miles_teg am 11. Oktober 2021, 23:14
Ich überlege gerade was hier ein realistisches Szenario sein könnte.

Das Thema wollte ich heute eh ausführlich gesondert behandeln, deshalb habe ich das mal von Stadtilm abgetrennt. Ich habe dazu 4 Theorien.

Dass von Strahlung und dann sofort von "inzwischen weggeräumt" geredet wird, ist im Jonastal quasi Programm. Das Jonastal ist geheimnisumwittert und da geht die Phantasie oftmals durch - erheblich mehr als an anderen Orten. Schließlich gibt es dort schon immer Gerüchte über Zyklotrone, Reaktoren und auch den vermuteten Atomwaffentest der Nazis am Kriegsende 1945 auf dem TÜP Ohrdruf. 2016 wollten "Forscher" mittels Georadar vergrabene Atombomben lokalisiert haben, die dann etwas später bei einer Kontrollmessung "plötzlich verschwunden" waren. Die Erklärungen, die dafür dann geliefert wurden, sind absolut haarsträubend, das ist also insgesamt schwieriges Terrain.

Der Herr Tino Struckmann (Amerikaner) ist youtuber und besucht in den Filmen auf seinem Kanal "Lost Battlefields" diverse Überbleibsel aus dem Krieg. Naturgemäß ist er da viel in Polen, Deutschland und Österreich unterwegs.

Das Jonastal liegt bei Arnstadt südlich von Erfurt in Thüringen. Am Kriegsende wurden dort von Häftlingen Stollen in den Berg getrieben, über deren geplanten Verwendungszweck sich heute noch die Köpfe zerbrochen wird. Auch wird seit Jahren darüber gerätselt, ob die Stollen, die bekannt sind, wirklich alle sind oder nur ein kleiner Teil eines größeren Vorhabens. Ganz in der Nähe befindet sich der Truppenübungsplatz Ohrdruf, heute von der Bundeswehr benutzt und nicht frei zugänglich.

Zum Thema gibt es bei "Lost Battlefields" zwei Filme:



und



Der Herr Struckmann wandert also im ersten Video eine Schneise im Jonastal entlang und während er so über einen im Boden vergrabenen Reaktor erzählt, fängt plötzlich sein Geigerzähler an, piepend zu nerven, siehe 1. Video 1:35:40 min . Die angezeigten Werte sind tatsächlich beängstigend (mehrere 100 µSv/h) - da würde man sich keinesfalls lange aufhalten wollen. Er legt den GZ jedoch erst mal in aller Ruhe auf den Boden, um mit dem Handy ein Foto zu machen, anstelle ein paar Schritte zurück zu gehen. Er schaltet das Gerät aus und wieder ein - der Effekt bleibt. Bei 1:48:49 dann nochmals die Stelle und er geht hin und her - tatsächlich hat man alleine anhand des Piepers den Eindruck, dass es dort an dem Schild ein Maximum gibt. Er stellt fest, dass es keine Stromleitungen und auch sonst nichts in den Bäumen gibt, was eine Störung der Messung verursachen könnte.

Im zweiten Video bei 6:15 min  ist er einige Zeit später (Wochen?) mit Begleitern wieder an dieser Stelle und ist sehr enttäuscht, dass er die hohen Messwerte nicht reproduzieren kann, jetzt scheint alles normal. Von den Anwesenden wird als Ursache vermutet, dass jemand die Stelle im Video wiedererkannt hätte und die Quelle der Strahlung inzwischen entfernt hat.

Die Stelle, an der sich der Vorgang abspielt, ist mMn hier:  50.813760° 10.856934° (GoogleMaps-Link)

Nach Ockhams Rasiermesser ist fast immer die einfachere Erklärung die richtige, wenn es für irgendetwas mehrere Erklärungen gibt.

Und einfacher ist erstmal die Theorie, dass dort GAR KEINE erhöhte Radioaktivität vorhanden war, anstelle zu glauben, dass es an einem frei zugänglichen Punkt in der Natur flächige Dosisleistungen von einem halben Millisievert pro Stunde in 1 m Höhe gäbe und das bisher noch niemand bemerkt haben soll.

Wenn da also nie Radioaktivität war, muss es eine Erklärung geben, warum sein GZ verrückt gespielt hat - immerhin ist das erste Video glaubwürdig, bei anderen youtube-Personen wäre ich mir da nicht so sicher. Ich hätte dazu vier Varianten anzubieten:

1.) Sein GZ ist defekt.

Ein Indiz dafür ist die Stelle bei 1:34:02 , wo er "absolute no readings" feststellt. 0,00 µSv/h können nicht sein, da immer Umweltradioaktivität vorhanden ist. Schön zu sehen am Mundloch eines Stollens (welcher ist das?) bei 1:20:01 min, wo 0,12 µSv/h angezeigt werden, was durchaus realistisch ist. Wenn sein GZ dann plötzlich 0,00 anzeigt, liefert entweder das Zählrohr keine Impulse mehr oder die Hochspannung (~400 V) fehlt. Der GZ FS2011 ist chinesischen Ursprungs, das enthaltene Zählrohr ebenfalls. Der GZ ist so ziemlich der billigste den man kaufen kann.



2.) Kondenswasser

Er war vorher in einem(?) der Stollen. Ich nehme an, den GZ hatte er mit UT, denn bei 1:14:31 reicht er seinen Rucksack wieder aus dem Mundloch. Als er aus dem kalten Stollen ausfährt, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit auf der hochohmigen Elektronik nieder und für einige Zeit misst der GZ überhaupt nichts, bis die Feuchtigkeit wieder weg ist. Auch im Inneren eines Gerätes. Man kennst das von DSLR-Objektiven, die beschlagen beim Ausfahren auch innen und putzen der Frontlinse nützt überhaupt nichts - man muss WARTEN. Man weiß jetzt nicht den genauen zeitlichen Ablauf, aber vielleicht waren die "Phantasiewerte" der Zeitpunkt, als die Funktion des Gerätes langsam wieder einsetzte. Als er zum zweiten Mal dort war, war der GZ eben nicht beschlagen und funktionierte, wie vom chinesischen Genossen vorgesehen.

3.) Magnetfeld

Ein "irgendwie" defekter oder innen beschlagener GZ erklärt allerdings nicht so recht, warum er augenscheinlich ein Maximum an dem Schild feststellt, dass man auch anhand des Piepens (Tickerfunktion des GZ) im Video nachvollziehen kann. Hierzu fiel mir die blaue "Braunsche Säule" auf, an der er vorbeiläuft, die sieht gut in Schuss aus:



Läuft da auf der Schneise eine metallene Fernwasserleitung entlang? Die womöglich zum Korrosionsschutz mit irgendwelchen NF-Strömen beaufschlagt ist, auf deren Magnetfelder der GZ reagiert? Das könnte man zumindest einfach mit einem DDR-Kabelsuchgerät, das auf magnetische Wechselfelder anspricht, verifizieren.

4.) Handyeinstrahlung
Ich war noch nie im Jonastal, gehe aber davon aus, dass die Netzabdeckung insbesondere mit LTE auf Grund der Topographie nicht so besonders sein wird. Wenn er also ein Handy bei sich hatte und dieses gerade irgendwelche Daten zu versenden hatte, dann wird es mit größter Leistung gesendet haben. Im "zivilisierten" Gebiet sendet das Handy mit weniger Leistung, weil der nächste Mobilfunkmast einfacher zu erreichen ist. Vielleicht ist der FS2011 nicht gerade CE-konform in Bezug auf elektromagnetische Verträglichkeit.

Wenn ich nochmal so drüber nachdenke, gefällt mir Variante 2.) aber trotzdem am besten. 😀

Ich hatte Variante 2.) gestern abend als Kommentar unter sein Video geschrieben, er hat auch darauf reagiert und meint, dass das nicht die Ursache gewesen sein kann. Er kam direkt aus dem warmen Hotel, hatte dann den "Effekt" und ist erst später in die Stollen gestiegen. Okay, 2.) fällt damit also aus.

So, schaut Euch die Stellen in den Videos selbst an, was meint Ihr?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

miles_teg

Gute Idee das abzutrennen.
Die Nullwerte des Geräts sind mir auch in den anderen Videos aufgefallen, z.B. in Gottow. Da ich das Gerät nicht kenne und sowieso kein Spezialist bin: kann es sein das man dort einen Hintergrundwert/Nulleffekt automatisch abziehen kann? Das das bei wechselnden Werten wenig Sinn ergibt ist mir klar, aber Sinnhaftigkeit hat Hersteller noch nie davon abgehalten eher seltsame Funktionen in Geräte zu implementieren.
Ansonsten scheint die Aktualisierungsrate des Geräts ja akzeptabel zu sein, aber die großen Schwankungen finde ich halt sehr merkwürdig. Und die Dokumentation lässt halt auch Fragen offen.

Vom technischen Aspekt abgesehen, ist der historische und soziologisch/psychologische Hintergrund natürlich durchaus spannend.
Für mich stellt sich die Frage: Warum sollte man das (also eventuelle Fakten das das 3.Reich testweise funktionierende Bomben auf Uranbasis hatte) vertuschen wollen? Das 3.Reich ist doch generell klar als "böse" definiert, was macht ein solcher Fakt für Unterschiede? Der Sündenstolz einiger deutscher Zeitgenossen ist m.E. in den Nachkriegsgenerationen nicht mehr ausgeprägt. Und überzeugte Rechtsradikale oder Neonazis ziehen ihre Identität doch nicht aus dem Fakt das Deutschland in einige Forschungsbereichen führend war, sondern eher aus anderen Theorien.
Das sowohl sowjetische als auch amerikanische Institutionen die Funde verschiedener Technologien und Forschungsergebnisse direkt im und nach dem Krieg nicht an die große Glocke hängten ist vom dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts ja völlig verständlich. Aber warum sollten die ehemals sowjetischen Truppen nach Abzug ominöse Hinweise an die Bundeswehr geben. Welchen Grund hätte der wiedervereinigte deutsche Staat die angeblich riesigen unterirdischen Bunker zu vertuschen? Das ist eine ernst gemeinte Frage, denn mir fällt da spontan kein wirkliches Motiv ein.
Zur Person die diese Videos veröffentlicht: ich denke hier gibt es verschiedene Erklärungsmuster die man heranziehen könnte. Es gibt eine gewisse Faszination in den USA was das 3.Reich betrifft. Man schaue sich nur das Interesse an deutschen Schusswaffen des 2. Weltkriegs an, welches deutlich größer als das an japanischen oder z.B. sowjetischen Waffen ist. Lässt sich einfach an den aufgerufenen Preisen ablesen, man schaue sich mal die Auktionspreise für originale StG44 oder FG42 an. Und zum Teil kann man auch vermuten das dieses Interesse, gepaart mit der Aussage "das die Deutschen ja technisch viel weiter waren als Mainstream-Historiker zugeben" primär der Aufwertung der eigenen Identität dient. Aus eigener Erfahrung kenne ich den Wert den viele US-Bürger ihrem Land beimessen und wie sehr das Teil ihrer Identität ist. Wenn das 3.Reich also noch viel weiter und mächtiger war als bisher angenommen, so wird auch der eigene Sieg viel größer. Wenn das dann mit einem gewissen Misstrauen staatlichen Institutionen (was ich per se nicht als problematisch sehen würde) zusammen kommt, kann man überall Details hinein interpretieren.
Und eine Sache sollte man nicht vergessen: mit YouTube channels lässt sich Geld verdienen. 100.000 Abonnenten sind zwar nicht die Königsklasse, aber ich vermute das man damit trotzdem einige Einnahmen hat. Wiederum ohne Unterstellung meinerseits: ein solches Highlight (also die hohen Dosisraten an vom Hinweisgeber beschriebenen Ort) bringt natürlich klicks und Kommentare, was wiederum die Währung auf YouTube darstellt.

NoLi

Frage: was ist denn eigentlich eine "Braunsche Säule"? :unknw:
Und wieso steht die da so mitten im Tal rum?

Gruß
Norbert

DG0MG

#4
Eine "Braunsche Säule" ist eine Markierung eines erdverlegten Mediums, in der DDR waren diese aus Beton. Wie eine Zaunssäule mit einer Verdickung obendran. Ich denke aber, dass es keine DDR-Erfindung ist, sondern schon zu Reichspost-Zeiten üblich war. In der Verdickung kann leicht eingesenkt ein Schild angebracht sein oder sie kann auch hohl sein und hinter einem Deckel sind elektrische oder pneumatische Wartungsanschlüsse. Braunsche Säulen hatten nach irgendeiner TGL (sowas wie eine DIN-Vorschrift) eine farbliche Zuordnung zu den jeweiligen Medien:


  • Gelb: Gas
  • Rotbraun: Fernmelde/Post
  • Blau: Wasser
  • ..

Wenn man also am Straßenrand eine GELBE "Braunsche Säule" sieht, weiß man: Ah, da liegt eine Gasleitung im Feld. Heutzutage gibts das auch noch, da werden so gelbe, runde PVC-Pfosten gesetzt, mit einem kleinen Vogelhäusel-Dach auf dessen Oberseite Zahlen stehen. Wohl, um aus einem Hubschrauber schnell einen bestimmte Stelle der Pipeline zu finden. Die Betonsäulen wurden also je nach Verwendung farbig gestrichen. Warum die "Braunsche Säulen" heissen weiß ich nicht, vielleicht hat irgendein Oberpostrat Braun diese Art der Markierung mal erfunden.
Und da im Video eine BLAUE Säule zu sehen ist, mutmaße ich, dass dort eine wichtige Fernwasserleitung entlang geht.

Da ich gerade kein eigenes Bild von solchen Säulen finde, hier ein paar Fotos, die DG0JN gemacht hat.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

SAL-87

Ja, das Jonastal  ;)

Es gibt immer noch Leute die sich bei Dunkelheit nicht trauen dort lang zu fahren.

Landschaftlich gesehen gibt das Jonastal auch einiges für verrückte und mythische Geschichten her. Ein abgelegenes Tal, eine schmale Straße und eine mysteriöse Vergangenheit. Da kann schon mal die Phantasie mit einem durchgehen.  ;) 


Und die ,,gemessene" Dosisleistung des Journalisten?
Darauf würde ich erstmal überhaupt nichts geben und einen Defekt oder eine Störung seines Chinakrachers unterstellen.

Gehen wir mal davon aus, die Werte wären korrekt. An einer Stelle waren über 500 Mikrosievert/h zu sehen. Das Messgerät lag dabei im Gras ohne die eigentliche ,,Strahlenquelle" vorher systematisch lokalisiert zu haben. Also vielleicht noch xx Meter vom Ursprung des Übels entfernt  ;)
Was bitte sollte denn da vergraben sein? Ein illegal entsorgtes Brennelement?  :))


Viele Grüße
Marcel

miles_teg

Ich habe einen Fehler gemacht.
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Ich habe ca 10 min Lebenszeit auf das Lesen der Kommentare verschwendet. Und bei einem guten Teil dieser Kommentare sträuben sich mir die Haare und rollen sich die Zehennägel auf...

CuaC

Das ist also die Gegend, in der er in dem Video herumläuft. Ist jemand in der Nähe, der sich das ansehen kann? Vorzugsweise mit einem Radiacode oder ähnlichem?

https://www.google.com/maps/place/Jonas+Valley/@50.8171919,10.8650508,7856a,35y,270h/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47a38a6ff7671b97:0x93679dc460d3e24!8m2!3d50.8237203!4d10.9257737!5m1!1e4

Er ist über 1/2 Millisievert. Das scheint ziemlich viel zu sein, aber vielleicht ist sein Geigerzähler überlastet.

Was die 0,00 am Anfang betrifft, so glaube ich, dass sein Detektor beim Einschalten auf 0 anfängt und dann nach einigen (30-60) Sekunden einen gleitenden Durchschnitt anzeigt. Er schaltet das Gerät ständig ein und aus (ich vermute, er weiß nicht, wie er den Warnton abstellen kann), was die Nullen erklären würde.

Mehr als 500uSv/Std. sind eine Menge... und vielleicht sollten die Behörden benachrichtigt werden.


Henri

Na, mein Tip wäre, das Zählrohr ist alt oder hat einen Wackel- oder hochohmigen Kontakt oder Überspannung. Vielleicht hat es eine billige Überspannungsbegrenzung über Z-Dioden, und die haben eine kalte Lötstelle und funktionieren nicht gut. Dann generiert das Zählrohr "Impulssalven", aber die sind ja genau so statistisch verteilt wie bei jedem unempfindlichen Geigerzähler auch: mal sind in einem Messzyklus ein paar Impulse, manchmal gar keiner... bzw. in diesem Fall Impulssalven oder auch nicht. Und wenn das Programm, das auf dem Mikrocontroller läuft, so programmiert ist, wie der Preis vermuten lässt, wird vielleicht einfach immer 10 Sekunden gemessen und dann ausgerechnet... wobei jeder Impuls dann zig-fach von der Elektronik registriert wird und entsprechend hohe DL anzeigt. Könnte noch abhängig von der Temperatur sein, ob man das Gerät direkt aus der Jackentasche gezogen hat, oder gerade frisch angeschaltet, oder...

Hat denn niemand so ein Gerät, dass man mal schauen könnte, wie das überhaupt arbeitet? Aufschrauben, aufschrauben!!!  :yahoo:  :yahoo:  :yahoo:

Nun, und bei 100.000 youtube-Abonnenten bekommt man schon etwas Geld raus. Ich will ebenfalls niemandem was unterstellen, aber "Sensationspresse" gibt es ja zur Genüge, und (künstlich geschaffene) Mythen verkaufen sich. Die Welt ist ja schon genug entmystifiziert, Dank Wissenschaft ;D Ich habe mal ein (meiner Ansicht nach sehr fundiert geschriebenes) Buch gelesen, das recht plausibel macht, wieso Hitler überhaupt nicht an der Atombombe interessiert war und dem auch keine große Aufmerksamkeit gewidmet hat. Ganz im Gegensatz zu den Amerikanern. Muss mal schauen, ob ich es noch finde, der Titel ist mir gerade entfallen. Na ja, nichts genaues weiß man nicht.

Viele Grüße!

Henri

DG0JN

Ich habe da mal zu den in der DDR verwendeten Braunschen Säule ein paar Dokumente angehangen.

Janni

Das Jonastal ist ja echt interessant, hab mir gestern das erste Video angeguckt. Ich hatte da bisher noch nie was von gehört. Jetzt hab ich ein neues Ziel für einen Wochenendausflug.  ;D Auch wenn ich das wohl erst im Frühling machen werde...

Die Messwerte glaub ich so zwar auch nicht, aber ich werde meine eigenen Messungen machen.  ;D

Ich war auch durch die Inspiration hier im Forum Anfang des Sommers schon bei dem Reaktor in Gottow und hab auch noch ganz interessante Bilder und Messungen gemacht. Aber dann war ich den ganzen Sommer mehr oder weniger unterwegs und hab das hier noch gar nicht berichtet. Muss erstmal die ganzen Bilder und Videos sortieren...
Vielleicht wird es ja mal was am Wochenende.  :))


DG0MG

Ja, genau - die Inspiration hier herausnehmen und dann nicht berichten, das geht ja auch gar nicht!  :on_the_quiet:

Ich hab auch schon geschaut - ich brauch exakt 1,5 Stunden bis hin.  ;D
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Janni

Zitat von: DG0MG am 13. Oktober 2021, 16:58
Ja, genau - die Inspiration hier herausnehmen und dann nicht berichten, das geht ja auch gar nicht!  :on_the_quiet:

Ich hab auch schon geschaut - ich brauch exakt 1,5 Stunden bis hin.  ;D

Nee, das geht nun auch wirklich so nicht! Ich gelobe Besserung  :D :D :D

1,5 Stunden ist ja fast gleich um die Ecke.  ;)

Für mich sind es laut Google Maps 5 Stunden, das macht in der Realität mit Tank- und Pinkelpause und Stau eher 6 bis 7 Stunden. Da ich bei solchen Wochenendtouren immer ganz gerne im Auto schlafe und allgemein mehr für schönes Wetter bin, schiebe ich das mal auf bis wieder Frühling ist.  :)

NoLi

Zum FS2011:  Kurzum, die Dinger sind Schrott! "Messungen" damit sind Hausnummern!

Im Video-1 (LAST NAZI SECRET the ATOM and SIII - SEASON 2 PREMIERE - the REACTOR and KAMMLER'S JONASTAL ) wird bei 1:37:41 ein Wert von 633 µSv/h angezeigt, der sofort in der nächsten Sekunde auf 61 µSv/h springt...erstaunlicherweise wird keine Sekunde darauf die Kamera vom Display weg geschwenkt, um die Waldwege zu zeigen (hmm, wäre doch interessant gewesen zu sehen, wie sich die Anzeige des FS2011 in den nächsten Sekunden weiter entwickelt hätte). Statt dessen wird das Gerät ausgeschaltet, um kurze Zeit später nach Wiedereinschaltung erneut höhere Werte zu signalisieren, welche dann ausgiebig gezeigt und "kommentiert" werden... :wacko2:
Erstaunlich auch, dass im Video-2 (LAST NAZI SECRET RETURN TO NUCLEAR JONASTAL AND THE 4TH REACTOR) die Nachmessungen ein paar Tage später nur mit zwei anderen (Eigenbau)Geräten mit negativen Ergebnissen erfolgten... :unknw: Warum nicht, parallel gezeigt, auch mit dem FS2011 aus dem Video-1, um Vergleiche zu bekommen ??


Ich habe zwei FS2011 gleicher Bauart wie im Video; mein Fazit:

außen hui
innen pfui

Das "innen" bezieht sich bei mir auf die Messgenauigkeit (gemäß Herstellerangaben +/- 30%).
Beide zeigen einen plausiblen Background von gemittelt ca. 0,1 µSv/h an. Messungen mit mehreren Prüfstrahlern (Th-232+ ; Ra-226+ ; Cs-137 ; U-Erz) offenbarten aber eklatante Mängel beider Geräte in der Anzeigegenauigkeit, zum Beispiel:
bei Soll  6 µSv/h betrug die Abweichung vom Soll-Wert   - 50%
bei Soll 20 µSv/h betrug die Abweichung vom Soll-Wert   - 75%
(der Soll-Wert wurde mit mehreren Dosisleistungsmessgeräten, geeichte Automess-6150 AD6/E und kalibrierte FH40F2, überprüft)

Zitat von: Henri am 12. Oktober 2021, 17:51
Hat denn niemand so ein Gerät, dass man mal schauen könnte, wie das überhaupt arbeitet? Aufschrauben, aufschrauben!!!  :yahoo:  :yahoo:  :yahoo:

Nee, nee, nee :sarcastic_hand:
Diese meine Geräte bleiben so original wie sie sind und dienen weiterhin als "schlechte Demoobjekte/schlechte Beispiele" bei Schulungen :sarcastic_blum:

Gruß
Norbert


Henri

Zitat von: NoLi am 13. Oktober 2021, 18:45
Zitat von: Henri am 12. Oktober 2021, 17:51
Hat denn niemand so ein Gerät, dass man mal schauen könnte, wie das überhaupt arbeitet? Aufschrauben, aufschrauben!!!  :yahoo:  :yahoo:  :yahoo:

Nee, nee, nee :sarcastic_hand:
Diese Geräte bleiben so wie sie sind und dienen als "schlechte" Demoobjekte bei Schulungen :sarcastic_blum:


Genau! Erst rumzeigen: "Hui, das ist ja ein schickes Teil!"   :good2:

Dann aufschrauben: "Pfui, was ist das denn??? "    :bad:

Hast doch eh zwei.  :clapping:     !!!