Polizeiwagen für dem Katastrophenschutz 1963

Begonnen von DG0MG, 17. Juli 2021, 08:27

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DG0MG

Um für den Fall der Fälle bestens ausgerüstet zu sein, investierte die Polizei in München 1963 in einen Spezialkleinbus, der neben einem Notstromaggregat, Funkgeräten und einer Jordankammer samt Strahlenmessgerät und Geigerzähler auch noch mit einer Bleibüchse für radioaktives Material aufwarten konnte.


"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zum Begriff "Jordankammer" kann man leider nichts ergoogeln?  :-\
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: DG0MG am 17. Juli 2021, 08:31
Zum Begriff "Jordankammer" kann man leider nichts ergoogeln?  :-\

Guckst Du hier :) :
https://www.orau.org/health-physics-museum/collection/survey-instruments/1950s/jordan-model-agb-10kg-sr-radgun.html

Die frühen Modelle enthielten einen eingebauten, schwenkbaren Sr-90 Kontrollstrahler (3 µCi / 111 kBq), die späteren Modelle Kr-85 (15 µCi / 555 kBq). An unserer Uni haben wir noch ein paar dieser Geräte (aber nicht mehr im Einsatz; Batteriebeschaffungsprobleme)...und zu Beginn meiner "Strahlenschutzlaufbahn" wurden damit am Reaktor noch häufig Messungen durchgeführt (beliebt, weil der Messumfang sehr weit; immerhin bis zu 100 Sv/h).

Gruß
Norbert

DG0MG

Okay, dann hats der damalige Kommentator schon falsch oder irreführend gesagt: "In der Jordankammer befinden sich ein Strahlenmessgerät und ein Geigerzähler." (Dabei wird das Öffnen eines Lederkoffers gezeigt).

Interessant:

"Das Einzigartige an der Radgun war nicht ihr Aussehen, sondern ihre Verwendung der Neher-White-Ionisationskammer. Diese Kammer hatte mehrere interessante Eigenschaften: Der Kammerstrom trieb das Messgerät direkt in einen logarithmischen Modus ohne jegliche Verstärkung; das Elektrometerrohr war in der Kammer selbst abgedichtet; die Kammer war ganz aus Stahl; und es wurde mit Argon unter hohem Druck gefüllt (Nehers Hauptuntersuchungsgebiet war die kosmische Strahlung, ein Gebiet, auf dem die Verwendung von Hochdruck-Ionenkammern alltäglich war). Die Stahlkonstruktion sorgte für eine beachtliche Festigkeit, erzeugte aber auch ein Überansprechen bei niedrigen Energien, das durch den Einsatz eines Bleifilters ausgeglichen wurde.

Auf Wunsch kann die Kammer abgenommen und an eine 1,8 m lange Verlängerungssonde oder ein 25-Zoll-Kabel angeschlossen werden.

Detektor: Hochdruck (10 Atmosphären), Argon gefüllte abnehmbare Ionenkammer mit einem 20 mg/cm2 Fenster
"

Ein unter 10 Atmosphären Druck stehender Argonbehälter mit einem 20mg/cm2 Fenster? Das ist ne sportliche Technologie!
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

#4
Zitat von: DG0MG am 17. Juli 2021, 09:56
Ein unter 10 Atmosphären Druck stehender Argonbehälter mit einem 20mg/cm2 Fenster? Das ist ne sportliche Technologie!

Nicht ein Fenster.
Es sind an der Vorderseite mehrere rund kleine Fenster (Durchmesser ca. 0,5 cm und 1 cm), welche mit einem löcherversehenen Metallschieber abgedeckt werden können.

Gruß
Norbert