Strahlenspür- und Verstrahlungsmeßgerät SV500

Begonnen von DG0JN, 09. März 2019, 19:03

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Kontaktspray hilft auch oft bei so alten Geräten.

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Ich habe mir da: https://bw-schmitti.de/Spezielkabel-fuer-Gammasonde-fuer-Strahlenmessgeraet-Geigerzaehler-SV500-Kugelfischer/2200006056
Ein Sondenkabel bestellt.
Die Versandkosten sind heftig:
10,50 Euro mit DPD.
Das Kabel selber mit 20 Euro ist ok.


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Hallo, ich habe heute die SI8B Sonde aus der Ukraine bekommen.
Das ging echt relativ schnell.
Ich habe ca. 2 Wochen gewartet.

https://www.ebay.de/itm/284822749192

Die passende Platine mit dem Transistor und den paar Widerständen und Kondensatoren habe ich mir auf einer Lochrasterplatine zusammengelötet.
Das Gehäuse für die Röhre habe ich mit meinem 3D Drucker gedruckt.
Infos dazu folgen.
Nur soviel schon mal vorweg.
Es funktioniert alles auf Anhieb😎

Sondenkabel habe ich durchgeschnitten.
Es ist mir mit fast 3 Metern Länge zu lang.
Nun habe ich ca. 2m.
Weil ich keine passende 6 polige  LEMO Buchse zu angemessenem Preis finden konnte, habe ich nun das Kabel direkt über eine Kabelverschraubung an die Sonde angeklemmt. Ich finde das auch absolut ok.
Ein Foto kommt noch.


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NuclearPhoenix


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Die 3D- Druckvorlage stammt ja nicht von mir.
Deshalb habe ich den Link mit eingefügt.
Es passte aber jedenfalls alles fast perfekt.


Henri

Ist ja Wahnsinn!  :yahoo:

Finde ich noch einmal deutlich besser als die Variante, die auf Ebay angeboten wird. Viel ergonomischer, und das Zählrohr ist auch geschützter bei vergleichsweise geringer Abdeckung.

Und kälteisoliert ist der Handgriff auch  ;)

Du könntest mal eine Messung unter exakt gleichen Bedingungen z.B. mit einem Pottasche-Tütchen machen - einmal mit und einmal ohne Abdeckgitter. Dann weißt Du gleich, wie Du Deine Messwerte korrigieren musst.

Und dann könntest Du noch rechnerisch die Ansprechwahrscheinlichkeit ermitteln, z.B. mit einer genau definierten Menge KCl, und kannst danach Zählraten in Oberflächenkontaminationen (Bq/cm²) zumindest grob umrechnen - Norbert sagt ja, es ist einem Spaltprodukte-Gemisch nach einem Kernunfall recht ähnlich.

Etwas Literatur:

https://www.bmuv.de/domainswitch/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Strahlenschutz/strlsch_messungen_aequival_kalaequ.pdf

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=3182

 :good3:

Viele Grüße!

Henri

DL8BCN

Das SI8B ist jedenfalls wahnsinnig empfindlich.
Ein Teller mit Uranglasur wird in mindestens 1m Entfernung detektiert. :yahoo:
Schwächste Quellen, wie eine kleine Granitplatte verraten sich sofort durch einen geringen Anstieg der Zählrate.
Ich werde Morgen weitere Tests machen.

DL8BCN

Hallo, ich habe 1g KCL getrocknet und gemörsert.
Dann auf eine 10cm x 10cm große Pappe möglichst gleichmäßig verteilt, worauf sich doppelseitiges Klebeband befindet.
Dann das ganze mit Frischhaltefolie abgedeckt und die Ränder mit Tesafilm zugeklebt.
Nun habe ich einen K40 Teststrahler der Betastrahlung mit ca. 16 Bq abgibt.
Da die Fläche 100 cm2 beträgt, sind es dann 0,16 Bq pro Quadratzentimeter.
Weil es nach unten und nach oben strahlt, halbiert sich der Wert und es sollte an der Oberfläche 0,08 Bq messbar sein.
Das SI8B Zählrohr hat bei mir bei natürlicher Umgebung ca. 80CPM.
Wenn ich es direkt auf den K40 Teststrahler mit dem einen Gramm KCL stelle, verdoppelt sich der Wert auf ca. 160 CPM  :yahoo:

Henri

Zitat von: DL8BCN am 22. Februar 2023, 20:41Weil es nach unten und nach oben strahlt, halbiert sich der Wert und es sollte an der Oberfläche 0,08 Bq messbar sein.

Na ja, fast... erst mal ist die Ansprechwahrscheinlichkeit des Zählrohrs nicht 100%; dann geht auch noch "schräg" was an Strahlung vorbei, denn das Zählrohrfenster liegt ja nicht direkt auf dem KCl auf; dann bleibt in der Folie trotz ihrer "Dünne" was stecken und auch bereits in der KCl-Schicht selber (die Selbstabsorption ist recht hoch); und dann hast Du noch Abschattung durch Dein Abdeckgitter.

Aber ja, im Prinzip hast Du recht  ;)  Das ist schon ein geniales Zählrohr, das Si-8B   :i-m_so_happy:


DL8BCN

Einen Haken hat die Sache bei mir wieder:
Durch die integrierte Elektronik im Zählrohrkopf und das sehr spezielle Anschlusskabel kann ich das SI8B nur an meinem SV-500 benutzen :(
Es wäre viel schöner, wenn man zum Beispiel nur den Anodenwiderstand am Zählrohr hätte und dann ein RG58 Kabel mit BNC Stecker oder Buchse.
Dann wäre es universell einsetzbar an allen Zählern, die 400V rausgeben.
Ich überlege noch, ob ich einen Umschalter mit in den Zählrohrkopf baue und eine zusätzliche BNC-Buchse.
Das wäre ja einfach gemacht.
 

DL8BCN

Eine Frage hätte ich noch zum Anodenwiderstand des SI8B:
In meiner Schaltung verwende ich einen Spannungsteiler aus mehreren Teilwiderständen mit zusammen 1,22 MOhm an Plus 500V und 4 MOhm gegen Masse.
Da hat man dann so etwa 390 V.
Von da aus habe ich zwei Stück 10 MOhm Widerstände in Reihe als Anodenwiderstand.
Die Schaltung habe ich hier: https://www.mechanotronikum.de/index.php/37150-verstrahlungsmessgeraet-sv500.html geklaut.
Es funktioniert zwar alles, aber mir kommen die 20 MOhm sehr hochohmig vor.
Ob das so richtig ist?
Das Zählrohr darf wohl 18 μA Anodenstrom maximal handeln.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe und I=U/R ist, dann sollten etwa 1,9 μΑ fließen.
Also weit weg von dem Maximalstrom von 18 μA.
Kann ich also so lassen, oder?
Spannung soll 360 V bis 440 V sein.



Henri

Zitat von: DL8BCN am 25. Februar 2023, 13:39Eine Frage hätte ich noch zum Anodenwiderstand des SI8B:
In meiner Schaltung verwende ich einen Spannungsteiler aus mehreren Teilwiderständen mit zusammen 1,22 MOhm an Plus 500V und 4 MOhm gegen Masse.
Da hat man dann so etwa 390 V.
Von da aus habe ich zwei Stück 10 MOhm Widerstände in Reihe als Anodenwiderstand.
Die Schaltung habe ich hier: https://www.mechanotronikum.de/index.php/37150-verstrahlungsmessgeraet-sv500.html geklaut.
Es funktioniert zwar alles, aber mir kommen die 20 MOhm sehr hochohmig vor.
Ob das so richtig ist?
Das Zählrohr darf wohl 18 μA Anodenstrom maximal handeln.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe und I=U/R ist, dann sollten etwa 1,9 μΑ fließen.
Also weit weg von dem Maximalstrom von 18 μA.
Kann ich also so lassen, oder?
Spannung soll 360 V bis 440 V sein.

Das Problem bei Verwendung eines Spannungsteilers ist ja, dass Du ihn nicht groß belasten darfst, da sich sonst die Spannung ändert, denn Du bekommst ja einen "Parallelzweig" durch den Verbraucher. Auf der anderen Seite liefern die Hochspannungserzeuger von Geigerzählern auch nur sehr kleine Ströme, das heißt der Spannungsteiler muss schon sehr hochohmig sein, damit die Spannung nicht gleich zusammenbricht. Vielleicht wurden deshalb die Anodenwiderstände so hoch gewählt. Wäre er geringer, würde sich bei hohen Zählraten die am Zählrohr anliegende Spannung verändern.

Fürs Zählrohr ist das nicht optimal, denn Du bekommst eine lange Totzeit. Wie lange, müsstest Du mal austesten, vielleicht ist es noch akzeptabel? Es wird sich nur bei sehr hohen Zählraten auswirken, aber mit so einem empfindlichen Zählrohr kann man die, z.B. mit einem Stück Pechblende, auch ganz schnell erreichen. Ich habe jedenfalls eine Empfehlung um 5 MOhm (oder maximal 10 M??) laut Datenblatt im Kopf. Da könntest Du ja auch noch mal recherchieren.

Außerdem wird durch den Spannungsteiler natürlich die Hochspannungserzeugung permanent belastet. Normalerweise ist die Ladung am ZR ja "statisch", und nur bei einem Zählrohrimpuls fließen ein paar Elektronen ab, die dann ersetzt werden müssen. Ich frage mich, ob die das langfristig verträgt und ob die Spannung auch langfristig stabil bleibt? Es gibt ja einen Kommentar unter der von Dir verlinkten Seite, die den Verdacht aufkommen lässt.

Viele Grüße!

Henri

DL8BCN

Hallo Henri, danke für deine Info.
Bei Betrieb des SI8B am SV-500 geht es ja nur darum die 500V auf ca. 400V zu reduzieren.
Dafür ist das ZR ausgelegt.
Ich denke es würde auch mit 500V klar kommen.
Kann sein, daß die Lebensdauer dann etwas leidet.
Ich habe nun noch eine BNC Buchse und einen kleinen Umschalter in das Runde Zählrohrgehäuse gebaut.
Da kann ich das SI8B ohne die Elektronik direkt an anderen Zählern benutzen.
Dafür verwende ich dann nur den ersten, der beiden 10 MOhm Widerstände als Anodenwiderstand.
Das klappt an einem anderen Eigenbauzähler ausgezeichnet.
Witzig ist das neonfarbene Leuchten des Zählgases im ZR wenn man bei Dunkelheit und hohen Zählraten durch das Glimmerfenster schaut.
Da tobt dann ein Feuerwerk :D

DL8BCN

Ich habe eben noch mal eine kleine 15cm x 10cm, 2 cm dicke rot-schwarze Granitplatte mit dem SI8B gemessen.
Ich konnte 320 CPM messen, bei ca. 110 CPM Background.