Atombomben zu Pflugscharen! - Operation "Plowshare"

Begonnen von Henri, 28. Mai 2021, 22:55

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Henri

Wenn man mit konventionellen Methoden nicht mehr weiterkommt, oder die notwendigen finanziellen Mittel nicht auftreiben möchte, kann man auch einfach ein kleines Atombömbchen nehmen! Ideal für Bergbau, Ackerbau, Erschließung neuer Ölfelder, und ganz vielen Themen aus Forschung und Medizin. Störende Berge beseitigen, um die man sonst herumfahren müsste? Kein Problem! Neue Schifffahrtsstrassen anlegen? In wenigen Wochen gemacht! Klingt wie ein Wunder? Ist auch eins! Seht selbst:



Viele Grüße!

Henri  :bomb:

NoLi

Hach, waren das noch Zeiten...da spürt man doch direkt die (im wahrsten Sinne) Aufbruchstimmung.:bomb:

Gruß
Norbert

NoLi

Das auch wir in Deutschland durch diese Gas-Gewinnungstechnik nicht ganz unbetroffen waren (sind?), zeigt z.B. dieser Artikel:

https://www.onmeda.de/strahlenmedizin/strahlenbelastung_erdgas.html

" Strahlenbelastung durch Erdgas

In den Jahren 1980 bis 1988 wurden in der damaligen Sowjetunion ca. 50 Atombomben für die Erschließung von Erdgasquellen gezündet. Die damaligen und heutigen Regierungen der Sowjetunion bzw. Russlands veröffentlichten bzw. veröffentlichen leider keinerlei Informationen dazu.
Erdgasleitungen.
© Jupiterimages/iStockphoto
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    Allgemeines
    Weitere Informationen

Von russischer Seite gibt es so beispielsweise keine Angaben über Art und/oder Sprengkraft der Bomben sowie eine mögliche radioaktive Belastung des Erdgases mit den bei der Explosion frei gesetzten Radionukliden.

Da das Erdgas jedoch nach der Förderung gereinigt und anschließend über lange Wege in Pipelines transportiert wird, können nur die gasförmigen Radionuklide Tritium, also Wasserstoff 3, Kohlenstoff 14 und zwar als Kohlendioxid, sowie Krypton 85 zu einer Strahlenbelastung beitragen. Welche Mengen dieser Gase bei der Kernspaltung frei geworden sind, lässt sich trotz der Informationssperre der Russen recht gut mittels bestimmter Modellrechnungen abschätzen oder ist von den Kernwaffentests der Amerikaner her bekannt. Eine Aktivitätsabschätzung zeigt, dass das Krypton 85 den Hauptanteil einer radioaktiven Belastung liefert. Beim Verbrennen des Erdgases in geschlossenen Räumen, also z.B. beim Heizen und Kochen, wird dieses Krypton freigesetzt und kann zu einer Äquivalentdosis von ca. 10 Nanosievert (1 nSv=10-9 Sv) im Jahr führen. Eine derartige Dosis ist, z.B. im Vergleich mit der mittleren natürlichen Strahlenbelastung von 2,4 mSv pro Jahr, extrem gering.

Da sich das Edelgas Krypton sehr schnell wieder aus dem Körper verflüchtigt, findet vor allem eine Strahlenbelastung der Haut statt. Es sei erwähnt, dass sich das Krypton mit einer Halbwertszeit von rund 10,76 Jahren über einen Beta-Zerfall in das stabile Rubidium 85 umwandelt. Die Energien der Betastrahlung betragen dabei 0,7 MeV und 0,8 MeV und die Energien der darauf folgenden Gammastrahlung 0,51 MeV und 0,15 MeV."

Es wurden in der ehemaligen UdSSR unterirdische nukleare Sprengungen nicht nur zur Erdgasgewinnung, sondern auch für Kavernen zur Erdgasspeicherung durchgeführt.

Gruß
Norbert

DL3HRT

Etwas weiterführend Informationen uir Operation "Plowshare" gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Plowshare

vulgogurktaler

Ja wenn da nicht die blöde Strahlung wäre...  8)
Ich finde schon noch interessant, wie in den 60igern der Zugang zu dieser Technologie war. Vor allem auch die Idee, einmal einen Berg wegzusprengen, um eine bessere Verkehrsverbindung herzustellen...

Auf jeden Fall wieder etwas gelernt, mir war die "Operation Plowshare" bis dato absolut unbekannt!