RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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NoLi

Zitat von: Peter-1 am 13. Januar 2022, 18:31
Als Rechengrundlage mein kleines Häufchen ( ca. 20 Gramm ) Monazitsand. Dieser Sand ist z.Zt. kaum zu finden  >:(
:unknw: :unknw: :unknw:
Millionen Tonnen. Zum Beispiel an den Stränden von Espirito Santo und Kerala:

https://de.wikipedia.org/wiki/Guarapari

https://en.wikipedia.org/wiki/Occurrence_of_thorium
:) :) :)

Norbert

opengeiger.de

Nun hab ich das Experiment mit dem Thorium-Sand und dem Pb212/Tl208 zur Detektor-Effizienz-Bestimmung für den Radiacode-101 ausgewertet. Es sieht ganz danach aus, dass man das schon so machen kann. In einem ersten Schritt habe ich eine Thorium-Sandprobe in der Balea-Dose vom Strand bei L'Espiguettes in Frankreich vermessen. Und nach der Formel:

Eff(583keV)/Eff(283keV) = CPS(Tl208,583keV)/CPS(Pb212,283keV)*Igamma(Pb212,283keV)/Igamma(Tl208,583keV)

das Verhältnis der Effizienzen bestimmt. Bei einem idealen Detektor müsste hier lediglich das Verhältnis der Gamma-Intensitäten rauskommen, aber weil der Detektor das noch mit einer unterschiedlichen Effizienz gewichtet, kommt da was raus, was zusätzlich eben auch noch vom Detektor abhängt. Für diese Thorium Sandprobe kam raus, dass das Effizienz Verhältnis Eff(583keV)/Eff(283keV) =0.1314 beträgt, oder in anderen Worten, der Detektor zeigt den Tl208 Peak eben massiv kleiner an, weil der Kristall so klein ist, und bei den hohen Energien, da pfeifen halt die meisten Gamma-Quanten eben ganz ohne Wechselwirkung einfach durch. Nun kann man aber die Effizienz bei der 283keV Linie des Pb212 in der Probe allein mit den Lu176-Linien schon ganz gut abschätzen, denn die Energie der größten Pb212-Linie liegt ja genau zwischen den Lu-Peaks. Wenn man nun aber die Effizienz des Pb212 kennt, sowie das Effizienz-Verhältnis des Tl208 Peak zum Pb212 Peak, weil beide die gleiche Aktivität haben müssen, dann kann man daraus wiederum die Effizienz des Tl208 bei 583keV bestimmen. Und die beträgt jetzt für den Radiacode-101 nach dieser Rechnung leider nur noch 0.014%.

Wenn man nun diesen Effizienzpunkt für 583keV hat, dann kann man damit auch wieder einen quadratischen Fit für die Effizienz-Kurve durch die zwei Lu176 Stützstellen und die Tl208 Stützstelle bei 583keV machen. Da diese Stützstelle doch ganz schön weit vom Lu176 weg ist, stabilisiert das die Kurvenanpassung auch ganz schön und man bekommt eine recht brauchbare Kurve. Allerdings trifft die nun nicht mehr so ganz genau alle Stützstellen, es ist also eine echte Approximation. Nun kann man auf dieser Kurve alle Energien ablesen (oder mit der Polynomdarstellung berechnen). Auf diese Weise kann man noch mal alle Stützstellen nachprüfen. Mit dieser Approximation kommt dann 0.015% für die 583keV des Tl208 raus und das ist eben der Kompromiss. Rechnet man damit die Aktivität aus kommt für das Pb212 eine Aktivität von 329Bq raus und fürs Tl208 eine Aktivität von 443Bq, obwohl die ja eigentlich gleich sein müssten (Die Probe hat 225g, falls jemand die spez. Akt.Konz interessiert). Aber das ist halt die Konsequenz des Kompromisses den die Kurvenanpassung erfordert.

Jetzt hab ich auch gleich nochmal 3 uralte Glühstrümpfe mit dem RC101 vermessen (die Stirnfläche mittig aufgesetzt). Also eine ganz andere Geometrie, Probenmatrix etc. Damit kam dann fürs Pb212 18621Bq raus und fürs Tl208 27003Bq. Also auch nicht das gleiche, wie man denken würde. Aber es ist halt nur ne grobe Schätzung so, das muss man immer sehen. Am Effizienzverhältnis aber ändert diese Messung auch nicht viel. Was allerdings ganz interessant ist, in der doppelt-logarithmischen Darstellung kommt die Effizienz insgesamt doch relativ linear raus. So gesehen, ganz so falsch wird das also nicht sein. 

Jetzt kann man noch mit der Effizienz-Kurve und viel Mut eine Effizienzabschätzung für die 662keV Linie des Cs137 machen (Extrapolation). Für 662keV des Cs137 kommen so schließlich nur noch 0.01% an Effzienz des kleinen RC-101 Kristalls raus.  Das wiederum bedeutet, für 1000Bq in einer Probe bekommt man nur noch 0.086cps unterm Photopeak (Daten siehe Anhang). Das ist natürlich herzlich wenig. Und ja, mit ner flachen Dose von Balea, kommt man da nicht mehr so recht weiter. Für Lebensmittelprüfungen auf Tschernobyl-Caesium ist dieses Probengefäß daher wohl eher ungeeignet. Da hilft dann in der Tat nur noch ein Marinelli-Becher. Was der wohl bringt, einen Faktor 4? Ich weiß es nicht. Aber ja, wäre ein nettes Experiment, Balea Dose gegen Marinelli Becher mit Thorium Sand oder Hirschgrabenerde. Lohnt sich so ein Becher wirklich beim RC-101? Hat jemand Lust das zu testen, der so ein Becher für den RC-101 schon hat? :)

opengeiger.de

Freunde des Radiacode-101, es geht noch etwas weiter mit der Detector Efficiency des kleinen Geräts. Ganz so schlecht wie es scheint ist es nämlich nicht! Was man nun zur Kontrolle machen kann ist den RC-101 mal in einen Gefrierbeutel mit Hirschgraben-Erde (ca. 500g) drücken, so dass man fast Marinelli-Geometrie hinbekommt und so ein Spektrum aufzeichnen. Das sieht gar nicht übel aus, denn bis zu den 662keV kommt ja normalerweise lange nichts, wenn man mal vom Am241 ganz vorne absieht. D.h. der Photopeak des Cs137 kommt doch einigermaßen sauber raus. Also nach Interspec importieren und Peakfläche bestimmen, das geht recht gut. Macht man das, kommt man auf 0.2487cps für den Cs137 Photopeak. Setzt man nun die abgeschätzte Detektor Effizienz von 0.01% für einen flach auf die Balea Dose aufgesetzten RC-101 für Cs137 mal ganz blauäugig an, kommen da dann 2892Bq raus, also 5785Bq/kg. Aber sooo ganz aus der Welt gegriffen scheint das doch nicht zu sein, wenn man bedenkt, dass wir nun fast Marinelli-Geometrie messen aber eine Effizienz mit der Balea Dose anwenden, und das KIT immerhin 2750Bq/kg gemessen hat. D.h. das was wir jetzt zu viel messen, müsste nun dieser Pseudo-Marinelli-Geometrie mit dem Gefrierbeutel geschuldet sein. Dieser Pseudo-Marinelli Geometriefaktor wäre daher (5785Bq/kg)/(2750Bq/kg)=2.1 mit all den Unsicherheiten. Das ist schon gut vorstellbar, vielleicht kann das mal jemand mit nem echten Marinelli-Becher wiederholen.

Man kann aber noch was anderes Schönes machen mit der Detektor-Effizienz bzw. der ,,Detector-Response Function" (DRF) des RC-101:

Man fragt sich nämlich doch, warum sieht denn das vom RC-101 angezeigte Spektrum so grausam verzerrt aus, mit dem Anfangspeak da, gegenüber einem schönen Spektrum von nem großen 3"x3" NaI, wo man ein schönes Compton Gebirge vor dem Photopeak sieht? Nun ja, die Antwort ist relativ einfach, das liegt schlichtweg an der steilen Efficiency Kurve. Die verzerrt ja das reale Spektrum. Und so ein großer NaI, der ist ja fast flach bis 662keV, während der kleine 1cm^3 Kristall eine DRF hat, die quasi ,,der Sau graust". Die DRF spiegelt nämlich wider, dass der RC-101 für die niedrigen Energien suuuper empfindlich ist, während er mit Energien wie den 662keV des Cs137 ziemlich schwersichtig ist. Und als ,,Dosimetr" ist er ja auch nur bis 1000keV gespect.

Also was kann man da machen, wenn das Spektrum durch so eine grauslige DRF verzerrt wird??? Die Audio Freaks kennen sowas auch. Klar, man entzerrt das Spektrum! Und wie? Indem man das Spektrum durch die DRF dividiert und die kennen wir ja jetzt in Form des Polynoms. Also machen wir das doch mal mit dem Hirschgrabenspektrum. Ein keines Matlab-Skript tut den Job. Man kann das natürlich nur in dem Bereich machen, in dem die DRF nicht Null ist. Also beschränkt man sich besser auf einen Bereich bis 2000keV und vorne blendet man auch besser die ersten 30keV weg. Tja, und was da dann raus kommt, das kann sich doch schon wieder gegenüber den NaI's sehen lassen. Wenn man noch durch die Messzeit dividiert, dann bekommt man das Ergebnis auch gleich in cps. In dem kompensierten (entzerrten) RC-101 Spektrum kann man dann auch so was wie die Compton Streuung erkennen (zumindest mal das Tal davor), und sogar auch noch sowas wie einen K40-Peak, weil der ja nun von der inversen DRF wieder massiv verstärkt wird. Ich finds cool!  ;D

Eigentlich könnten die Radiacode-Leute so eine Entzerrung per Knopfdruck in die Spektrum Anzeige einbauen, das hätt doch was, oder nicht? Und wer kennt die Detector Response Function denn besser als die Radia-Code Leute selbst, oder?

Im Anhang also alle Bilder zu diesem netten Experiment und das Matlab Skript, das auch unter der Freeware Octave laufen sollte. Das Skript verarbeitet dabei das aus Interspec mit den Energien pro Kanal exportierte RC101-Spektrum. Das schöne ist, jeder der ein Radiacode-101 kann das machen, so unterschiedlich sollten die Geräte ja nicht sein.  ;)

Peter-1

Wenn ich es richtig verstanden habe, so soll die Aktivität von Pb212 gleich der Aktivität von Tl208 in dem Monazitsand sein. Oder habe ich das falsch verstanden - gelesen?
Auch wenn es jetzt nicht das RadiaCode101 ist, so ist doch mein Rechenweg identisch (hoffe ich). Was also mache ich falsch, dass doch so unterschiedliche Werte für Pb21 und Tl208 herauskommen?
Gruß  Peter

opengeiger.de

Ich seh jetzt nicht recht, welche Formeln hinter Deiner Tabelle liegen, aber ich könnte mir denken, es liegt daran, dass Deine Effizienzkurve halt nur eine Approximation ist, die durch Kurvenanpassung an nur wenige Punkte gewonnen wurde. Also an diese Größe der Unsicherheiten wirst Du Dich im Hobbybereich gewöhnen müssen. Oder Du holst Dir halt entsprechende Umgangsgenehmigungen für ein paar mehr Radionuklide, und legst dann bei Eckert & Ziegler ein bisschen Geld dafür auf den Tisch!  ;D

Henri

Zitat von: opengeiger.de am 14. Januar 2022, 12:23

Im Anhang also alle Bilder zu diesem netten Experiment und das Matlab Skript, das auch unter der Freeware Octave laufen sollte. Das Skript verarbeitet dabei das aus Interspec mit den Energien pro Kanal exportierte RC101-Spektrum. Das schöne ist, jeder der ein Radiacode-101 kann das machen, so unterschiedlich sollten die Geräte ja nicht sein.  ;)

Ist immer wieder schön zu sehen, wie man sich die wildesten spekulativen Daten doch noch so zurechtdestillieren kann, dass am Ende was Brauchbares bei rauskommt  :yahoo:

Mit den Schiebereglern in der RadiaCode-App ist das ja genau so. Ohne die würde man manches schlicht übersehen. Die Effizienzkurve dort mit einzubauen sollte ja nicht so schwierig sein...

Jedenfalls hätte ich vorher nie gedacht, dass Spektrometrie mit 1cm³ CsI(Tl) auf SiPM mehr sein könnte als eine bloße Spielerei. Aber es funktioniert....  8)

opengeiger.de

Wir haben ja nun beim Radiacode RC-101 nach der Lu-Kal und der Berechnung der dritten Stützstelle mit dem Pb212/Tl208 gesehen, dass die krass steile Detector-Efficiency des kleinen Kristalls das Spektrum enorm verzerrt. So wird bei einem Cs137 Peak, das Compton-Gebirge zu den niederen Energien hin steil nach oben gebogen und der Photopeak erscheint dazu relativ nach unten gedrückt. Und wir haben gesehen, dass man das außer mit dem Amplif-Regler in der Radiacode App das Spektrum auch dadurch wieder geradebiegen kann, dass man das Spektrum einfach mit der inversen Detektor Efficiency Kurve multipliziert, dann wird es maximal flach und der Photopeak kommt sauber raus.
Die Bestimmung der Detector Efficiency Kurve mit dem zusätzlichen Pb212 Punkt und die Berechnung der Effizienz bei den 583keV des Tl208 für die dritte Stützstelle über das Gleichgewicht zum Pb212 wirft aber schon ein paar Fragen zur Genauigkeit auf, das muss man ja schon auch sagen.

Daher bin ich nun mal der anderen Idee nachgegangen, die ich ja schon mal grob geäußert hatte. Gerade beim Radiacode RC-101 fällt ziemlich schnell auf, dass ein Background-Spektrum, in einer guten Bleiburg aufgenommen, im Prinzip genauso aussieht wie die Detektor-Efficiency Kurve (Detector Response Function, DRF). Und das ,,Geradebiegen" eines Spektrums mit der inversen DRF, das deutet ja schon stark daraufhin, dass beides irgendwie grob zusammenhängen muss. Nun kann man sicher ganz tief in die Physik eintauchen um eine Begründung dafür zu suchen. Das hab ich nun nicht gemacht. Aber ich äußere mal eine starke Vermutung wie sich das am Ende äußert. In einer guten Bleiburg wird das wahre Amplitudenspektrum des Strahlungshintergrunds annähernd gleichverteilt sein über der Energie. Und durch den Kristall gesehen, bildet sich Gleichverteilung des Hintergrunds durch die DRF ab wie andere äußere Strahlung eben auch. Das ist ungefähr dasselbe, wie wenn man mit einem weißen Rauschsignal auf den Eingang eines analogen Filters geht, dann bildet sich auch der Frequenzgang des Filters im Ausgangsspektrum ab. Aber wie dem auch sei, ich habs einfach mal getestet, ob man die DRF nicht einfach dadurch gewinnen kann, dass man an das Hintergrundspektrum aus der Bleiburg einfach mit einem Polynomfit eine DRF anpasst. Und ich muss feststellen, gerade mit dem RC101 geht das erstaunlich gut.

Ich hab also auch wieder ein kleines Octave (Matlab) Skript geschrieben (siehe Anhang), das zuerst mal das Radiacode Spektrum einliest und mit den Energiekalibrierkoeffizienten des RC-101 die Energie-Kalibrierung macht. Das ergibt das rohe Spektrum, so wie wir das auf dem Display sehen. Dann mache ich einen Polynom-Fit fünfter Ordnung in dieses Background Spektrum und zwar auch wieder in der Log-Log Darstellung, so wie Interspec das auch macht, wenn man ganz viele Radionuklide im Schrank zum Kalibrieren hat. Da sieht man nun im Background Spektrum und dem Fit darein sehr schön, dass es einen hochenergetischen Bereich mit fallender Gerade gibt und einen niederenergetischen Bereich mit steigender Geraden und dazwischen ein ,,Knie" (relatives Maximum). Und das Polynom geht ganz sauber dadurch, auch durch das Ende des hochenergetischen Bereichs bis 3000keV, obwohl es da ordentlich rauscht auch nach 1Std Messzeit noch. Geht man dann zurück in den linearen Bereich, sieht man eine recht brauchbare Gestalt der DRF, die lediglich ganz vorne Probleme hat, der Spitze des Spektrums zu folgen. Das liegt an der Begrenzung auf die fünfte Ordnung. Aber ich wollt es jetzt auch nicht übertreiben mit der Ordnung des Polynoms.

Nun approximiert das Polynom aber zunächst ja nur das Background Spektrum und muss daher erstmal auf den Wertebereich einer DRF gemapped werden. Dazu hab ich den 307keV Peak des Lu176 genommen (Messung der LuKa Mischprobe in der Balea-Dose). Damit kann man also das gefittete Backgroundspektrum in die DRF umrechnen und bekommt so eben auch die Proben-Geometrie der Balea-Dose rein. Jetzt hab ich natürlich gleich mal geschaut, was wir damit für das Cs137 bei 662keV an Effizienz für den kleinen Kristall bekommen. Und das sind nun 0.028764% für die 662keV, also deutlich mehr als mit der Methode mit dem Tl208 (0.01%).

Nun hab ich ein schönes Spektrum mit einer alten SparkGap Röhre aufgenommen (auch etwa 1Std). Das erscheint wie erwartet gewaltig schief und nach vorne oben gekippt, wenn der Amplif.-Regler auf mal 1 steht. Und es hat ganz vorne einen gewaltigen Peak bei etwa 32keV, das wird die Emission des angeregten Ba137m sein, das von der verrückt steilen DFR nun völlig überhöht wird. Man kann auch ein schiefes Compton-Gebirge sehen, ein gewaltig tiefes Compton-Tal und einen dazu relativ kleinen Photopeak. Also eben richtig verzerrt.

Nun kann man natürlich kaum erwarten, dass man den verrückten Peak bei 32keV mit einer Entzerrung mit Hilfe der inversen DRF wegbekommt, zumal das Polynom fünfter Ordnung dem Backgroundspektrum da vorne auch kaum folgen konnte. Wendet man die inverse DRF aber auf das Spark Gap Spektrum ab 60keV an, dann sieht das Ergebnis doch sehr, sehr brauchbar aus. D.h. im großen Ganzen lässt sich diese, aus dem Background extrahierte DRF schon mal sehr gut zur spektralen Entzerrung einsetzen.

Nun hab ich dasselbe für 96g Hirschgrabenerde in einer Balea-Dose (gleiche Geometrie wie die Lu-Dose) gemacht. Und das kommt nun auch ganz sauber raus, obwohl ich jetzt nur noch 0.06cps im Photopeak hatte, als ich mit Interspec den Peak gefittet hab. Das waren dann 250Bq Aktivität in der 100g Dose. Echt erstaunlich, dass das noch geht mit dem Radiacode RC-101, aber das Cs137-Spektrum ist wirklich sehr gutmütig. Berechnet man damit die Aktivität der Hirschgrabenerde kommt man auf 2539.7Bq/kg, was auch noch völlig im ,,Fangbereich" liegt. Gegen die höheren Energien zu wird's natürlich recht rauschig, deswegen hab ich's nach hinten mal auf 2000keV begrenzt. Vorne sieht man einen Doppelpeak aus den 32keV und 74keV. Letzteres stammt aus der Bleiburg in der keine Kupferabschirmung angebracht war. Daher kann man hier auch kein Am241 finden, das verschmilzt einfach bei der Energieauflösung. Daher hab ich den Bereich vorne bis 35keV ausgeblendet. Dann sieht das Spektrum von 36g Hirschgraben-Erde wirklich noch brauchbar aus.  :good3:

Also insgesamt macht mir diese super einfache Methode mit einer Bckg-DRF und der Lu176-Stützstelle bei 307keV einen sehr soliden Eindruck. Fast glaubhafter, als die Pb212/Tl283 Methode, oder? Dann hätten wir doch immerhin 0.029% Detektor-Effizienz bei 662keV!  :yahoo:

DG0MG

Neue Version:

1.00.17 (Jan 17, 2022)
Firmware version 1.17:
Fixed: Incorrect display of large values of the spectrum accumulation time on the device.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radiacode-101

Umfangreiches Update der Firmware und Anwendung für das Dosimeter des Spektrometers Radiokod-101
Android 1.01.01
Firmware 1.17

Hier ist eine Liste der Änderungen

1 Pseudo-Track-Funktion hinzugefügt, standardmäßig deaktiviert.
Diese Funktion protokolliert GPS-Daten etwa einmal pro Minute, jederzeit über das Protokoll oder indem Sie Ihren Finger auf das Diagramm halten, können Sie die Strecke anzeigen, während Sie den Zeitbereich der Messungen auswählen. Zum Beispiel 1 Stunde.
Diese Funktion verbraucht viel weniger Energie als herkömmliches Mapping.
Im Alarmfall wissen Sie, wo der Alarm war.

2 Möglichkeit hinzugefügt, Diagramme für die gesamte Zeit der Datensammlung anzuzeigen

3 Beim Aufrufen des Dialogs ,,Instrumente" wird das Gerät nicht mehr vom Smartphone getrennt.

4 Beim Aufzeichnen eines Tracks werden jetzt Marker gemäß den aktuellen Dosisleistungsdaten gesetzt und dann unter Berücksichtigung der nach diesem Zeitpunkt durchgeführten Messungen auf genauere umgezeichnet.
Dies erhöht die Spurgenauigkeit. Auch eine kleine Zeitverschiebung entfernt.

5 Hyperlinks zu anderen Einstellungen in allen Einstellungen hinzugefügt.

6 Die Dosisleistungsgrafik zeigt jetzt ausgelöste Alarme in Form von Markern an, die Grafik selbst zeigt jetzt alle Daten und nicht die letzten 4 Tage.
Markierungen können deaktiviert werden und werden nicht platziert, wenn der Alarm deaktiviert ist.

7 Die Leistung der Karten wurde verbessert. Wenn diese beiden Optionen jetzt aktiviert sind, sollte die Strecke auf schwachen Telefonen nicht langsamer werden.

8 Beim Mapping wird nun automatisch ein Marker gesetzt, wenn ein Alarm ausgelöst wird.

9 Track kann jetzt im Google kmz-Format portiert werden

10 Im Aktivitätsmodus können Sie die genaue Aktivität einer Punktquelle von Cäsium-137 messen.

11 Wir haben das Klickgeräusch geändert, jetzt ist es möglich, den Anstieg der Dosisleistung fast bis zu dem Punkt, an dem das Gerät die Skala verlässt, nach Gehör zu bestimmen.

12 Viele Fehler behoben.


opengeiger.de

Ich habe nun noch eine Kurzanleitung für den xml2Interspec Konverter geschrieben, der Spektren des Radiacode RC-101 nach Interspec konvertiert, und an einem Beispiel der Hirschgraben-Erde gezeigt, wie man die Radiacode XML-Spektren dann in Interspec einliest, eine Nachkalibrierung der Energieachse macht, die Peakfläche misst und dann gibts zum Schluss noch ein ganz einfaches Rechenbeispiel für die Aktivitätsbestimmung mit den Radiacode-Messdaten, aber halt mit der Problematik der Probengeometrie und Detektor-Effizienz. Anbei die Doku als pdf, und eine Beispielkonfiguration von xml2Interspec mit beispielhaften Messdaten der Hirschgraben-Erde mit dem RC-101 in der Bleiburg.

Hab ein .txt an die Daten und das Skript angehängt damit das Hochladen ins Forum geht. Das muss man natürlich dann entfernen.

In der neuesten Radiacode Software ist der Export nach Interspec wohl noch nicht drin, insofern war mein Einsatz nicht ganz umsonst.  :D

Henri

Zitat von: Radiacode-101 am 19. Januar 2022, 11:22
Umfangreiches Update der Firmware und Anwendung für das Dosimeter des Spektrometers Radiokod-101
Android 1.01.01
Firmware 1.17


Hallo!

Ich habe nach dem Update der App + Device firmware leider erhebliche Probleme. Die Bluetooth-Verbindung bricht nach wenigen Sekunden ab, eigentlich nach fast jeder Aktion, z.B. wenn man den Tab wechselt. Bluetooth ist dann richtig ausgeschaltet im System. Radiacode fragt mich, ob es wieder aktiviert werden soll, aber kann sich trotzdem nicht verbinden. Vor dem Update hat alles einwandfrei funktioniert, nun ist die App leider unbrauchbar. Mich hat übrigens auch gewundert, dass nach dem Update gar nicht das Changelog angezeigt wurde wir zuvor, Man muss es nun selber suchen. Anscheinend hat es mit diesem Update auch einen größeren Versionssprung gegeben.
Beim ersten Programmstart war die App außerdem nur eine komplett schwarze Fläche - vielleicht war das das Changelog-Fenster? Erst nach einem Reboot konnte ich sie starten.

Wenn ich beim Spektrum "Restart Accumulation" klicke, stürzt die App komplett ab. Nach einem Neustart der App wird der RadiaCode nicht mehr gefunden.

Kann man irgendwie wieder auf die alte Version zurück? Hat jemand anderes ebenfalls Probleme? :unknw:

Viele Grüße!

Henri



Edit:

Nach ein paar Neustarts und Rumprobieren habe ich herausgefunden, dass es wichtig ist, zumindest bei mir, Bluetooth bereits angeschaltet zu haben, bevor die App gestartet wird. Also in der Reihenfolge: BT an, RC an, App an. Dann funktioniert es ohne Absturz. Normalerweise habe ich BT aus und werde darauf hingewiesen, es anzuschalten, sobald ich die App starte. Das funktioniert jetzt nicht mehr gut.

Wenn ich die Karte aufrufe, ich benutze für den RC ein "google-armes" Telefon mit LineageOS 18.1 (Android 11), stürzt die App ebenfalls ab. Vorher bekam ich nur eine Meldung, dass auf Google Maps nicht zugegriffen werden kann.  Aber grundsätzlich, es geht wieder!  :heat:    :good2:

Radiacode-101

Zitat von: Henri am 19. Januar 2022, 22:21
Zitat von: Radiacode-101 am 19. Januar 2022, 11:22
Umfangreiches Update der Firmware und Anwendung für das Dosimeter des Spektrometers Radiokod-101
Android 1.01.01
Firmware 1.17


Hallo!

Ich habe nach dem Update der App + Device firmware leider erhebliche Probleme. Die Bluetooth-Verbindung bricht nach wenigen Sekunden ab, eigentlich nach fast jeder Aktion, z.B. wenn man den Tab wechselt. Bluetooth ist dann richtig ausgeschaltet im System. Radiacode fragt mich, ob es wieder aktiviert werden soll, aber kann sich trotzdem nicht verbinden. Vor dem Update hat alles einwandfrei funktioniert, nun ist die App leider unbrauchbar. Mich hat übrigens auch gewundert, dass nach dem Update gar nicht das Changelog angezeigt wurde wir zuvor, Man muss es nun selber suchen. Anscheinend hat es mit diesem Update auch einen größeren Versionssprung gegeben.
Beim ersten Programmstart war die App außerdem nur eine komplett schwarze Fläche - vielleicht war das das Changelog-Fenster? Erst nach einem Reboot konnte ich sie starten.

Wenn ich beim Spektrum "Restart Accumulation" klicke, stürzt die App komplett ab. Nach einem Neustart der App wird der RadiaCode nicht mehr gefunden.

Kann man irgendwie wieder auf die alte Version zurück? Hat jemand anderes ebenfalls Probleme? :unknw:

Viele Grüße!

Henri



Edit:

Nach ein paar Neustarts und Rumprobieren habe ich herausgefunden, dass es wichtig ist, zumindest bei mir, Bluetooth bereits angeschaltet zu haben, bevor die App gestartet wird. Also in der Reihenfolge: BT an, RC an, App an. Dann funktioniert es ohne Absturz. Normalerweise habe ich BT aus und werde darauf hingewiesen, es anzuschalten, sobald ich die App starte. Das funktioniert jetzt nicht mehr gut.

Wenn ich die Karte aufrufe, ich benutze für den RC ein "google-armes" Telefon mit LineageOS 18.1 (Android 11), stürzt die App ebenfalls ab. Vorher bekam ich nur eine Meldung, dass auf Google Maps nicht zugegriffen werden kann.  Aber grundsätzlich, es geht wieder!  :heat:    :good2:

Schreiben Sie besser an den technischen Support-Chat https://t.me/RadiacodeEng
1 Haben Sie versucht, die App neu zu installieren?
2 Versucht, die Datenbank über die Experteneinstellungen neu aufzubauen?
3 Einen Fehlerbericht eingereicht?
4 Sind Sie sicher, dass Sie der App alle Berechtigungen erteilt haben?
5 App-Energiebeschränkungen entfernt?
6 GPS ist definitiv eingeschaltet?
7 Android-Updates gemacht?

Henri

Zitat von: Radiacode-101 am 20. Januar 2022, 12:12


Schreiben Sie besser an den technischen Support-Chat https://t.me/RadiacodeEng
1 Haben Sie versucht, die App neu zu installieren?
2 Versucht, die Datenbank über die Experteneinstellungen neu aufzubauen?
3 Einen Fehlerbericht eingereicht?
4 Sind Sie sicher, dass Sie der App alle Berechtigungen erteilt haben?
5 App-Energiebeschränkungen entfernt?
6 GPS ist definitiv eingeschaltet?
7 Android-Updates gemacht?

Danke für die schnelle Antwort!

Ein paar der genannten Dinge habe ich gemacht, aber die anderen noch nicht. Die werde ich mal ausprobieren.

Erzeugt die App eigentlich ein Debug-Log oder so, was man sich mal ansehen könnte? Wenn sonst niemand anderes Probleme hat, kann es natürlich auch an meinem Telefon liegen.

Viele Grüße!

Henri


opengeiger.de

Nachdem doch immer deutlicher wird, das sich bei Beta-intensiven Proben ein ,,Schleier" auf die Radiacode-Spektren legen kann, hab ich mal ein ,,Kupfer-Kondom" für den Radiacode RC-101  gebastelt und ausgetestet. Diese Version ist aus 0.5mm Kupferblech gefertigt (also noch ziemlich ,,gefühlsecht"). Dazu hab ich einen Streifen von 3cm mit der Blechschere vom Blech abgeschnitten, und quer um das Gehäuse gebogen, und hab dann vorne einen Frontdeckel aufgelötet.

Man kann den Effekt schon ziemlich deutlich im Spektrum erkennen. Dazu setzt man den RC-101 z.B. frontal auf eine Keramik mit Uranglasur, einmal ,,Mit" und einmal ,,Ohne". Das Ergebnis ist schon recht deutlich. ,,Mit" ist im Bereich der höheren counts per second schon deutlich unverfälschter! Die Gesamt-Zählrate geht aber nicht wesentlich runter, denn die Counts entstehen bei dieser Probe hauptsächlich durch den U X-Ray bei 92keV und den Th-234 Peak bei 93keV. Man hat also so immer noch seinen Spaß. :D

Henri

Zitat von: opengeiger.de am 21. Januar 2022, 21:19
Nachdem doch immer deutlicher wird, das sich bei Beta-intensiven Proben ein ,,Schleier" auf die Radiacode-Spektren legen kann, hab ich mal ein ,,Kupfer-Kondom" für den Radiacode RC-101  gebastelt und ausgetestet. Diese Version ist aus 0.5mm Kupferblech gefertigt (also noch ziemlich ,,gefühlsecht"). Dazu hab ich einen Streifen von 3cm mit der Blechschere vom Blech abgeschnitten, und quer um das Gehäuse gebogen, und hab dann vorne einen Frontdeckel aufgelötet.

Man kann den Effekt schon ziemlich deutlich im Spektrum erkennen. Dazu setzt man den RC-101 z.B. frontal auf eine Keramik mit Uranglasur, einmal ,,Mit" und einmal ,,Ohne". Das Ergebnis ist schon recht deutlich. ,,Mit" ist im Bereich der höheren counts per second schon deutlich unverfälschter! Die Gesamt-Zählrate geht aber nicht wesentlich runter, denn die Counts entstehen bei dieser Probe hauptsächlich durch den U X-Ray bei 92keV und den Th-234 Peak bei 93keV. Man hat also so immer noch seinen Spaß. :D


Wenn da jetzt noch die Vibrationsfunktion ins Spiel kommt ;D


Ich hatte mal eine Pfeffermühle aus einem transparenten Kunststoff, die dort, wo das Mahlwerk eingeschraubt ist, einen Riss bekommen hat. Aus Designgründen ist die aus sehr dickwandigem Material - mindestens 5mm. Der RC passt auf den mm genau rein, nun gebe ich der Mühle als "Beta-Verhüterli" ein zweites Leben. Trägt natürlich ein bißchen mehr auf in der Tasche als so ein Kupferkäppchen...

Viele Grüße!

Henri