RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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Henri

Zitat von: DL8BCN am 06. August 2023, 23:49Was ich nicht weiß:
War die Anzeige für höhere Dosisleistungen damals dann ungenauer?
Es ist jedenfalls ziemlich irritierend, wenn draußen in der Natur teilweise nur 0,01 μSv/h angezeigt werden und direkt neben einer OdL Sonde mit Nennwert 0,06 μSv/h der Radiacode nur maximal 0,03 μSv/h anzeigt.
Es ist wohl schwierig solche geringen Werte richtig zu messen.
Ich bin gespannt, ob mit kommenden Firmwareversionen dieses Thema gelöst wird.

Das wurde doch alles in den mittlerweile 106 Seiten dieses threads wieder und wieder durchgekaut, und mittlerweile sind auch die technischen Ursachen bekannt...

Um doch noch mal Deine Frage zu beantworten: ja, bei Energien mit deutlichem Abstand zu 662 keV und höheren Dosisleistungen waren die vor der Energiekompension angezeigten Werte deutlich ungenau. Möchtest Du nun lieber niedrige Dosisleistungen "exakt" angezeigt bekommen, aber bei hohen Dosisleistungen, die nicht von Cs-137 ausgehen, sehr deutlich daneben liegen?

Und noch mal ein Vergleich: beim modernen eichfähige automess 6150AD6 dürfte der maximal zulässige (statistisch und anzeigebedingte) Eichfehler +/-20% betragen, aber nur bei Dosisleistungen ab 0,5 µSv/h. Das bezieht sich nur auf die Anzahl der Impulse, die man zur Errechnung des Messwertes heranzieht, und auf die Auflösung der Digitalanzeige.

Dann gibt es noch die Energieabhängigkeit, die im geeichten Bereich (der beim 6150 nur bis 1,3 MeV geht) maximal -/- 30% in Bezug auf Cs-137 betragen darf.

Außerdem darf innerhalb des Richtungskegels, der bei diesem Gerät +/- 45° zur Frontseite beträgt, die maximale Abweichung ebenfalls nur +/- 20% betragen.

Die Abweichungen werden allerdings tw. summiert, so dass sich in Summe eine maximal zulässige Messabweichung von +/- 40% ergibt!  Natürlich nur wenn man einen "Punktstrahler" hat, weil nur dann die Vorzugsrichtung (Richtungskegel) eingehalten werden kann... auf einer kontaminierten Wiese stehend ist das nicht gegeben.

Außerdem wäre ein apparativer Nulleffekt bis 50 nSv/h zulässig, den man bei der Messung abziehen muss.


Hier ein Ausschnitt aus der Bedienungsanleitung:

"Bei Geräten für H*(10) wird keine getrennte, sondern eine gemeinsame Anforderung an Energie- und
Richtungsabhängigkeit gestellt. Diese lautet, dass für alle Energien innerhalb des Energiebereiches
und alle Richtungen innerhalb des Kegels von ±45° um die Vorzugsrichtung die maximale
Abweichung ±40% bezogen auf die Anzeige bei Cs-137 in Vorzugsrichtung betragen darf.
"

Der automess erreicht hier +/- 35%.

Bei den älteren Hx-Geräten galt sogar:

"Bei Geräten für HX war für die Energieabhängigkeit in Vorzugsrichtung eine maximale Abweichung
von ±30% bezogen auf Cs-137 gefordert, für die Richtungsabhängigkeit in einem Kegel von ±45°
um die Vorzugsrichtung eine maximale Abweichung von ±20% bezogen auf die gleiche Energie in
Vorzugsrichtung. Anforderungen an Energie- und Richtungsabhängigkeit waren also völlig getrennt.
Es wurde nicht berücksichtigt, dass sich diese Abweichungen auch kompensieren oder addieren
können. So entspricht beispielsweise ein Gerät den alten Anforderungen, wenn es bei einer
bestimmten Energie einen Fehler von -30% und dort bei einer bestimmten Richtung zusätzlich einen
Fehler von -20% hat, obwohl sich diese Fehler zu einem Gesamtfehler von -44% addieren
(0,7 0,8 = 0,56 = 1,00 - 44%).
"

Bei sehr hohen Energien überschätzt das Gerät deutlich:

"Oft wird die Frage nach der in kerntechnischen Anlagen auftretenden 6 MeV-Strahlung
von N-16 gestellt. Hierzu ist zu sagen, dass energiekompensierte Geiger-Müller-Zählrohre wie im
6150AD bei solchen Energien immer zu viel anzeigen (bis zum etwa Dreifachen des wahren
Wertes).
"

Und das gilt alles für ein amtlich geeichtes Gerät...



Im übrigen würde ich mir genau solche Angaben für den RadiaCode wünschen. Aber das ist halt der Unterschied zwischen "Profi" und "Consumer"... die Profi-Geräte sind nicht unbedingt präziser, aber die Abweichungen bei unterschiedlichen Messbedingungen sind dokumentiert, und man weiß, wann man noch ein verwertbares Ergebnis erhalten kann und wann nicht mehr, und dann zu einem anderen Gerät greifen muss.

Bei meinem uralten Graetz x50 aus den 1950ern gibt es Diagramme zur Richtungs- und Energieabhängigkeit in der Bedienungsanleitung. Das war halt mal ein Profi-Gerät...

Viele Grüße!

Henri

Dsl71

Zitat von: Henri am 07. August 2023, 10:47Um doch noch mal Deine Frage zu beantworten: ja, bei Energien mit deutlichem Abstand zu 662 keV und höheren Dosisleistungen waren die vor der Energiekompension angezeigten Werte deutlich ungenau. Möchtest Du nun lieber niedrige Dosisleistungen "exakt" angezeigt bekommen, aber bei hohen Dosisleistungen, die nicht von Cs-137 ausgehen, sehr deutlich daneben liegen?


Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Also bei mir sind 31,2 versus 92 schon -66%. Vielleicht solltens einen Menüpunkt einführen für kleine Dosiskompensationen?

Aber ich konnte wieder was lernen, was gut ist. Nehm ich dafür halt mal eines meiner GQ Geräte her...

lg Chris

Dsl71

Zitat von: Henri am 07. August 2023, 10:47Im übrigen würde ich mir genau solche Angaben für den RadiaCode wünschen. Aber das ist halt der Unterschied zwischen "Profi" und "Consumer"... die Profi-Geräte sind nicht unbedingt präziser, aber die Abweichungen bei unterschiedlichen Messbedingungen sind dokumentiert, und man weiß, wann man noch ein verwertbares Ergebnis erhalten kann und wann nicht mehr, und dann zu einem anderen Gerät greifen muss.

Bei meinem uralten Graetz x50 aus den 1950ern gibt es Diagramme zur Richtungs- und Energieabhängigkeit in der Bedienungsanleitung. Das war halt mal ein Profi-Gerät...

Viele Grüße!

Henri

Genau!

DL8BCN

Hallo Henri, ich habe meine Erfahrung mit dem RC-101 und mittlerweile mit dem RC-102 hier noch mal geteilt, weil Chris vermutlich eben noch nicht die 106 Seiten durchgeackert hat🙂
Und natürlich finde ich es besser wenn das Gerät richtige Werte anzeigt, wenn es wirklich etwas zu messen gibt.
Tatsächlich habe ich eben noch mal einen ,,Kopfkissenvergleich" von 3 Geräten gemacht.
Mein X5C Plus von Graetz was ab 1μSv/h eichfähig ist, zeigt praktisch  ebenso niedrige Werte der Hintergrundstrahlung bei mir im Haus an. Weil es aber nur eine niedrige Zählrate hat ( ca. 11,4 cpm für 0,1 μSv/h) schwankt die Anzeige des Graetz natürlich stark zwischen 30 nSv/h und 75 nSv/h. Bewegt sich aber doch in dem Bereich, der auch vom RadiaCode angezeigt wird.
Also, wenn man die Messwerte zu interpretieren weiß, ist alles gut mit dem RC101/102 ;D

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 07. August 2023, 16:29...
Weil es aber nur eine niedrige Zählrate hat ( ca. 11,4 cpm für 0,1 μSv/h) schwankt die Anzeige des Graetz natürlich stark zwischen 30 nSv/h und 75 nSv/h.
...
Hat das GRAETZ X5C PLUS keine Möglicheit der automatischen Mittelwertbildung, wie z.B. das AUTOMESS 6150AD ?

Norbert

DL8BCN

Hallo Norbert.
Den Menüpunkt automatische Mittelwertbildung konnte ich in der Doku zum Graetz X5C Plus leider nicht finden.

Henri

Zitat von: DL8BCN am 07. August 2023, 16:29Hallo Henri, ich habe meine Erfahrung mit dem RC-101 und mittlerweile mit dem RC-102 hier noch mal geteilt, weil Chris vermutlich eben noch nicht die 106 Seiten durchgeackert hat🙂

Verstehe ich nicht? Da kann man doch mal seinen Jahresurlaub für investieren, um endlich wieder up-to-date zu sein  :D

Radiacode-101

#1597
Bald =)

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Lennart

Zitat von: Henri am 07. August 2023, 10:47Und noch mal ein Vergleich: beim modernen eichfähige automess 6150AD6 dürfte der maximal zulässige (statistisch und anzeigebedingte) Eichfehler +/-20% betragen, aber nur bei Dosisleistungen ab 0,5 µSv/h. Das bezieht sich nur auf die Anzahl der Impulse, die man zur Errechnung des Messwertes heranzieht, und auf die Auflösung der Digitalanzeige.

Dann gibt es noch die Energieabhängigkeit, die im geeichten Bereich (der beim 6150 nur bis 1,3 MeV geht) maximal -/- 30% in Bezug auf Cs-137 betragen darf.

Außerdem darf innerhalb des Richtungskegels, der bei diesem Gerät +/- 45° zur Frontseite beträgt, die maximale Abweichung ebenfalls nur +/- 20% betragen.

Die Abweichungen werden allerdings tw. summiert, so dass sich in Summe eine maximal zulässige Messabweichung von +/- 40% ergibt!  Natürlich nur wenn man einen "Punktstrahler" hat, weil nur dann die Vorzugsrichtung (Richtungskegel) eingehalten werden kann... auf einer kontaminierten Wiese stehend ist das nicht gegeben.

Außerdem wäre ein apparativer Nulleffekt bis 50 nSv/h zulässig, den man bei der Messung abziehen muss.


Selbst bei der Szintillatorsonde von Automess geht der eichfähige Bereich erst bei 100(!) nSv/h los...

Siehe: https://www.automess.de/produkte/produktfamilie-6150ad/szintillatorsonde

Radiacode-101

#1599
Hello everyone - this is an open beta test of our second iOs application.

To participate in the beta test:

0. Join https://t.me/iosRadiacode

1. You need to download the Testflight app from Apple appstore and log in.

2. Follow the invitation link, and the application will appear in Testflight.
Link: https://testflight.apple.com/join/8hSPtm4Z

3. You will need the latest firmware version, not lower than 4.06. To install it, here is a Windows program that will update your device to the current version using a cable.

https://www.dropbox.com/scl/fi/qsx2bps9k06rzs9n3rejl/RadiaCode_4_06.exe?rlkey=k38bhv1zizp3j3njn969yux3s&dl=0

NoLi

Zitat von: Lennart am 07. August 2023, 17:56Selbst bei der Szintillatorsonde von Automess geht der eichfähige Bereich erst bei 100(!) nSv/h los...

Siehe: https://www.automess.de/produkte/produktfamilie-6150ad/szintillatorsonde
Na, das ist ja so gut wie ab Background !

Norbert

Lennart

Zitat von: NoLi am 07. August 2023, 18:39Na, das ist ja so gut wie ab Background !

Norbert

Ja, aber alles was man damit vielleicht technisch <100 nSv/h messen kann, ist auch kein amtliches Ergebnis mehr. Da sieht man, welchen Stellenwert derart geringe Werte haben...

Dsl71

Also ich kann berichten, in einem meiner Uranglasurteller unter 1cm Acryl liegen die Dosiswerte vom RC102 und dem GQ GMC 600+ absolut vergleichbar bei ca 300nSv, Cool.

madu

Kann ich bestätigen.

Bei meinem "Punktstrahler" (Filmdöschen voll mit Radiumzeigern), im Abstand von 40cm und bei gleicher Ausrichtung der Detektoren, zeigen sowohl der RC-102 als auch mein professionelles 1"-NaJ Survey-Meter,
absolut gleiche Werte an (bei ca. 250nSv/h).

Henri

Zitat von: Lennart am 07. August 2023, 20:18Ja, aber alles was man damit vielleicht technisch <100 nSv/h messen kann, ist auch kein amtliches Ergebnis mehr. Da sieht man, welchen Stellenwert derart geringe Werte haben...

Die Sonde heißt "6150AD-b", wobei das "-b" für "background" steht  ;D

Der Hersteller könnte die Zeitkonstante sicherlich so vergrößern, dass sich der eichfähige Bereich auf unter 100 nSv/h ausdehnen ließe. Aber wer braucht das schon? Eine schnelle Reaktion auf sich rasch ändernde Felder ist doch viel nützlicher...