Sensor Technology Radiation Pager STE mini

Begonnen von DG0MG, 29. Juli 2018, 17:43

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Mäusle

Leider habe ich bei allen Geräten Probleme mit Fehlalarmen.

Das Gerät mit S/N 16xx war zu beginn besonder schlimm. Hier hat es teilweise nicht mehr aufgehört zu Vibrieren und "9" anzuzeigen. Teilweise hat nichteinmal Aus- und Einschalten geholfen. Ursache war die Leitung zum Minuspol der Federklemme im Batteriefach, diese hatte nur noch am letzten Stückchen Kontakt. Wahrscheinlich durch Unterspannung wurde dann der Fehlalarm ausgelöst.
Nachdem die Leitungen wieder frisch verlötet waren ist die Zahl der Fehlalarme drastisch zurückgegangen. Ganz perfekt ist das Gerät immer noch nicht, bei Stößen (wenn es z.B. im Ablagefach der Autotür liegt oder man ungeschickt gegen das Gerät kommt) gibt es immer noch Alarm. Wahrscheinlich immer noch irgendwo eine schlechte Lötstelle oder Haarriss in der PCB. Damit leider kein Gerät für EDC (Every Day Carry).
Liegt es ruhig auf dem Schreibtisch verhält es sich wie gewünscht. Angezeigt wird meist "0" oder "1", die Warnschwelle am Kodierschalter liegt auf 5 (dürfte wohl Anzeigewert "4" entsprechen). In den letzten zwei Wochen gab es damit keinen Fehlalarm. Wird der Kodierschalter auf 4 gestellt kommt es zu ~1 Fehlalarm/Tag.

Leider sind die Geräte mit S/N 27xxx etwas Empfindlicher. Zwar wird der gleiche Wert mit einem Prüfstrahler angezeigt, trotzdem gibt es mit dem Kodierschalter auf 6 noch ~1 Fehlalarm/Tag. Die Geräte liegen alle nebeneinander, ein wirklicher Alarm kann also ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich ist die Integrationszeit geringer im Vergleich zum Gerät mit S/N 16xx.
Der Test mit dem Koderschalter auf 7 läuft gerade, allerdings muss man damit dem Prüfstrahler schon sehr nahe kommen um gewarnt zu werden.

DL3HRT

Bei meinem Geräten habe ich damit weniger Probleme. Ich habe sie in der Regel auf Stufe 4 stehen. Damit sind sie noch empfindlich genug. Das Ganze ist wohl auch von der normalen Umgebungsstrahlung abhängig. In unserer Gegend liegt die Ortsdosisleistung bei ca. 0.1 µSv/h.

DG0MG

Zitat von: Mäusle am 17. Februar 2019, 13:34
Der Vibrationsmotor hat mir etwas zu laut und heftig vibriert.

Zitat von: Mäusle am 17. Februar 2019, 13:57
Beim Gerät mit S/N 16xx hat die Abdeckung des Batteriefachs an den Auflageflächen für die Schrauben schon begonnen durchzubrechen.

Ei, das ist schick!  :clapping:

Da finden also auch andere Leute diese Dinger irgendwie nützlich - vielen Dank für die dokumentierten Erfahrungen.
Ich hab gerade mal geschaut: An den Schraubenlöchern ist bei mir (noch) alles in Ordnung.

Zitat von: Mäusle am 17. Februar 2019, 14:27
Leider habe ich bei allen Geräten Probleme mit Fehlalarmen.

Ganz perfekt ist das Gerät immer noch nicht, bei Stößen (wenn es z.B. im Ablagefach der Autotür liegt oder man ungeschickt gegen das Gerät kommt) gibt es immer noch Alarm. Wahrscheinlich immer noch irgendwo eine schlechte Lötstelle oder Haarriss in der PCB. Damit leider kein Gerät für EDC (Every Day Carry).
Liegt es ruhig auf dem Schreibtisch verhält es sich wie gewünscht. Angezeigt wird meist "0" oder "1", die Warnschwelle am Kodierschalter liegt auf 5 (dürfte wohl Anzeigewert "4" entsprechen).

Mein Wert ist auch "4". Ich war zwischendrin auchmal bei "5", aber gelegentlich darf sich das Kästchen durchaus in Erinnerung rufen.  :yes3: Dass die Schalterstellungen irgendwie mit der Ziffernanzeige korrespondieren, glaube ich nicht, habs aber noch nicht tiefergehend erforscht.

Ich hatte einen Wackelkontakt an einer der LEDs.  Das Nachlöten war etwas fummelig, weil die abgewinkelte Pfostenreihe das Rankommen an die Unterseite der Subplatine ziemlich erschwert. Vielleicht untersuchst Du den Schalter mal auf dauernde Kontaktgabe?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

> Vielleicht untersuchst Du den Schalter mal auf dauernde Kontaktgabe?
Dem Tipp kann ich mich nur anschließen. Bei einem meiner Geräte gibt es ab und zu Probleme, wenn ich von Vibrationsalarm auf Piezo oder zurück schalte. Die Anzeige flackert dann und die gelbe LED leuchtet als Zeichen dafür, dass die Hochspannung "nachgeladen" werden muss.

Ansonsten muss ich den Entwicklern Respekt zollen. Man muss die Schaltung unter dem Aspekt bewerten, dass sie in den 1990ern entwickelt wurde. Dafür ist der Entwurf sehr gut gelungen, vor allem in Hinblick auf die niedrige Stromaufnahme. Ich habe bisher auch keine Fehlalarme durch EMV feststellen können, weder durch ein Handy direkt neben dem Gehäuse oder andere HF-Quellen.
Bin gerade dabei die verwendeten Halbleiter zu identifizieren. Allmählich haben wir die Funktion der einzelnen Baugruppen herausgearbeitet.

Mäusle

Zitat von: DG0MG am 17. Februar 2019, 18:41
Ich hatte einen Wackelkontakt an einer der LEDs.  Das Nachlöten war etwas fummelig, weil die abgewinkelte Pfostenreihe das Rankommen an die Unterseite der Subplatine ziemlich erschwert. Vielleicht untersuchst Du den Schalter mal auf dauernde Kontaktgabe?
Den Wackelkontakt an der grünen LED hatte ich auch, die Lötspitze hat gerade so beide Pads der LED (und den ersten Pin der Stiftleiste) erreicht.
Der Schalkter wurde mit Teslanol T6 behandelt, die Batteriekontakte mit 1000er Schmirgelpapier und Teslanol gereinigt. EIn Kontaktproblem würde ich bisher ausschließen, da die Fehlalarme ja auch bei ruhig liegendem Gerät auftreten. Die Fehlalarme sind nur unpraktisch wenn der Pager auf dem Nachttisch liegt und nachts losbrüllt  :)

Zitat von: DL3HRT am 17. Februar 2019, 19:19
Dafür ist der Entwurf sehr gut gelungen, vor allem in Hinblick auf die niedrige Stromaufnahme.
Die Stromaufnahme habe ich mir heute mal genauer angesehen. Gemessen wurde mit einem Keysight 34461A wobei wegen der Peaks mit 0,2 PLC (Powerline Cycles, bei 50 Hz Netzfrequenz liegt somit die Abtastfrequenz bei 250 Hz) gemessen wurde.
Die Stromaufnahme beträgt im "Normalbetrieb" (Anzeige zwischen "0" und "1") ohne aktive LED-Anzeige im Durchschnitt 226 μA wobei diese zwischen 153 μA und 422 μA schwankt.
Wird der Taster betätigt und die 7-Segmentanzeige leuchtet liegt die Stromaufnahme bei 55 mA, im Diagramm lässt sich gut die Änderung der Anzeige von "0"(50mA) auf "1"(30mA) und "0" sowie das Aufblitzen der grünen LED erkennen.
Mit aktivem Piepser beträgt die Stromaufnahme maximal 84 mA.


DL3HRT

Die Messwerte passen gut. Ich hatte auch um die 250 µA durchschnittliche Stromaufnahme gemessen. Die LEDs würden meiner Meinung nach auch mit niedrigerem Strom gut zu sehen sein. Die Stromaufnahme des Piezo ist schon sehr hoch. Dementsprechend laut ist er ja auch.

DG0MG

Zitat von: Mäusle am 19. Februar 2019, 18:01
EIn Kontaktproblem würde ich bisher ausschließen, da die Fehlalarme ja auch bei ruhig liegendem Gerät auftreten. Die Fehlalarme sind nur unpraktisch wenn der Pager auf dem Nachttisch liegt und nachts losbrüllt  :)

Hast Du auch das Handy auf dem Nachttisch?  ;D

Ich hatte manchmal den Eindruck, der Pager reagiert auf das halbstündige (oder so) Senden des Handys - wenn gecheckt wird, ob es noch in der Zelle eingebucht ist. Dabei kann es natürlich noch von der jeweiligen Sendeleistung des Handys abhängen - die schalten ja den Output runter, wenn der 'Empfang' gut genug ist.

Um Deinen Schlaf nicht unnötig zu stören und trotzdem herauszufinden, ob es so sein kann: Es gab früher solche Anrufmelder als Schlüsselanhänger, die blinkten, wenn das Handy sendete:

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Am Samstag vormittag war ich auf einem lokalen Flohmarkt und wie ich da so an den Ständen vorbeilaufe, spricht der Pager am Gürtel an. Ahaa! Auf einem Tisch stand so eine Art Setzkasten mit diversen Mineralien, der Verkäufer war wohl gerade abwesend. Ich hab dann im "Search"-Modus versucht, herauszufinden, welcher Stein es denn ist. Hat leider nicht geklappt, die Anzeige blieb überall ungefähr bei "5". Den Tonmodus wollte ich nicht anschalten, um kein Aufsehen zu erregen, man weiß ja nicht, wie die Kundschaft oder der Verkäufer reagiert. Er kam dann auch und fragte, "was ich denn mit seinen Steinen mache" - "mit Laser bestrahlen oder so?". Ich bin ja davon ausgegangen, dass er wusste, was er da verkauft. Das war aber nicht so. Er hätte die Sammlung erst gestern übernommen und verkaufe im Auftrag. Aber das war wohl ein eingefleischter Flohmarkthändler, denn seine Erwiderung auf meinen Hinweis, dass da etwas auf seinem Tisch erheblich strahle, war "kann ich ja einen höheren Preis verlangen, oder?".
Ich hab dann aus dem Auto den FH40F2 geholt und anhand dessen akustischer Ausgabe (nicht so laut wie der Pager) waren die strahlenden Steinchen schnell identifiziert: Das war etwas schwefelgelbes (Uranocircit oder so) an mehreren Bröckchen in einem der Setzkastenfächer.

Ich habs ihm gezeigt, aber natürlich nicht gekauft  :blush:

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

Geschäft geht halt über alles. Speziell Uranocircit bzw. Uranglimmer allgemein sind nicht unproblematisch, da die Beläge/Flitter nur schwach auf dem Stein haften und leicht mit dem Finger abgerieben werden können. So kommt das Material leicht in den Körper. Die Strahlung an sich ist normalerweise unproblematisch.

DL3HRT

Es gibt auch andere Hersteller, die ein sehr ähnliches Gerät bauen: d-tect MiniRad-D
Auch dort ist ein Photomultiplier verbaut. Das Gerät ist dem STE sehr ähnlich, kommt allerdings moderner rüber. Im Netz habe ich einen Preis von USD 2000 gefunden.

DG0MG

So einer wurde jetzt mal irgendwo angeboten, nicht?
War mir auch aufgefallen.

Allerdings gewinnt der nicht gerade einen Schönheitspreis  :prankster2:

Da wär' mir ein Polimaster schon lieber. Aber ich denke, mit dem STE sind wir in Anbetracht des Preis-Leistungsverhältnisses ziemlich gut bestückt.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Garten

Vielen Dank für sehr nützliche Informationen, die Sie zur Verfügung gestellt haben.
Entschuldigung für mein schlechtes Deutsch.

Ich möchte den Pager über einen Mikrofoneingang mit dem Smartphone verbinden. Ich kann eine App entwickeln, um das genaue Strahlungsniveau zu messen, eine Grafik zu zeichnen und vielleicht sogar Spektroskopie.
Ist es möglich, eine Verbindung zum Photomultiplier herzustellen, um nicht normalisierte (durch Spannung verursachte) Impulse zu erhalten?

DL3HRT

ZitatIch möchte den Pager über einen Mikrofoneingang mit dem Smartphone verbinden. Ich kann eine App entwickeln, um das genaue Strahlungsniveau zu messen, eine Grafik zu zeichnen und vielleicht sogar Spektroskopie.
Ist es möglich, eine Verbindung zum Photomultiplier herzustellen, um nicht normalisierte (durch Spannung verursachte) Impulse zu erhalten?
Im Prinzip ist das machbar. Ich werde nächste Woche mit dem Oszilloskop messen, an welchen Lötpunkten man das Signal des Photomultipliers abgreifen kann. Man benötigt wahrscheinlich eine kleine Zusatzelektronik um die Impulse zu zeitlich zu dehnen, damit man sie mit der Soundkarte verarbeiten kann. Ich melde mich wieder sobald ich neue Erkenntnisse habe.

DL3HRT

ZitatIch möchte den Pager über einen Mikrofoneingang mit dem Smartphone verbinden. Ich kann eine App entwickeln, um das genaue Strahlungsniveau zu messen, eine Grafik zu zeichnen und vielleicht sogar Spektroskopie.
Ist es möglich, eine Verbindung zum Photomultiplier herzustellen, um nicht normalisierte (durch Spannung verursachte) Impulse zu erhalten?

Wie versprochen habe ich mit dem Oszillographen gemessen. Man kann das PMT-Signal an einem Prüfpunkt neben dem weißen Draht abgreifen. Ich habe es dort über einen 5.6 nF Kondensator ausgekoppelt. Die Kurvenform sieht gut aus und auch Amplitude ist ausreichend vorhanden. Vielleicht reicht auch schon die Signalbreite zur sicheren Auswertung.

Im Anhang mehrere Oszillogramme. So wie es aussieht, sollte auch Spektroskopie möglich sein, wobei der CsI-Kristall bei hohen Energien nicht sehr effizient ist.

Bitte halte uns über deine Ergebnisse auf dem Laufenden.

Garten

Vielen Dank!
Ich werde versuchen, einen Vorverstärker mit OPA350 zu erstellen, um ihn mit PC-Soundkarten und Software wie PRA Spectroscopy oder BecqMoni zu verwenden.
Wenn alles gut ist, werde ich Open-Source Android-App für den portablen Einsatz machen.