HV-Tip

Begonnen von Erich, 30. Dezember 2020, 16:02

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Erich

Hallo Leute,

habe heute einen Geiger in Minimalst-Austattung zusammengebaut:

HV: siehe Ebay: DC 12 V 24 zu DC 200-450 V 70 Watt Hochspannungswandler BoostStep Up-Netzteil ML (kostet ca. 10€)
Tube: SBM20
dazu ein HV Kondensator an die HV am Rohr angekoppelt ein Widerstand und ein Oszi.

Ergebnis siehe Bild. Ergo: Dieses HV-Netzteil ist für Geiger zwar "oversized" aber gut verwendbar und belastbar.

Guten Rutsch wünscht
Erich

Erich

Bild wurde wieder abgewiesen

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ZitatHV: siehe Ebay: DC 12 V 24 zu DC 200-450 V 70 Watt Hochspannungswandler BoostStep Up-Netzteil ML (kostet ca. 10€)
Man sollte vielleicht darauf hinweisen, dass diese Module nicht ungefährlich sind. Die üblichen HV-Schaltungen für Geigerzähler sind weitesgehend harmlos, wenn man die Hochspannung berührt. Außer einem Schreck passiert in der Regel nichts. Ein Modul, welches bei 450 V mehr als 150 mA liefern kann, ist unter Umständen tödlich. Nicht jeder der hier liest, ist ein Elektronikfachmann.


Davon abgesehen habe ich solche Module auch schon mehrfach eingesetzt. Dann allerdings zur Anodenspannungserzeugung in Röhrenprojekten.

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Zitat von: Erich am 30. Dezember 2020, 16:05
Bild wurde wieder abgewiesen
Hallo Erich,
hast Du Deine Bilder auf 120 kB kleingerechnet? Ansonsten wird das hier nichts. :(
Gruß Gottfried

Erich

>>hast Du Deine Bilder auf 120 kB kleingerechnet? Ansonsten wird das hier nichts. :(<<

nöö, meine Bilder der Testaufbauten gingen mit je 1.5MB bisher problemlos durch. Es kam mal eine Fehlermeldung, dass nur bis 5MB Bilder erlaubt sind -
danach ließ das System keine Bilder mehr zu.

Erich

>>Ein Modul, welches bei 450 V mehr als 150 mA liefern kann, ist unter Umständen tödlich. Nicht jeder der hier liest, ist ein Elektronikfachmann.<<

Radioaktivität und HV gehört nicht in Kinderhand. Darauf sollten Eltern heute achten. Habe auch festgestellt, dass das Netzteil mit einer 9 Volt Batterie läuft.
Und ja, ich alter Sack hab mir schon öfter einen an der Geiger-Tube gewischt, weil ich manchmal unvorsichtig bin"!  :blush:

Dann erinnere ich mich noch an die 3kV Fliegenklatschen, die manche Leute unbedingt mit der Zunge berühren mussten.
Ich wette die sind in D schon verboten, denn Verantwortung für sich selbst übernehmen wird rar in Nanny-D.

Gruß
Erich

NoLi

Na ja...
Ich habe mir mal vor vielen Jahren im Reaktor-Strahlenschutzlabor beim Abziehen eines BNC(?)- oder Tuchel-Steckers bei einem Fußbodenmonitor (2 x 600 cm² Proportionaldetektor; Betriebsspannung 3,5 kV) von der HV-Versorgung des Grundgerätes durch blöde Berührung der Stirnseite des abgezogenen Steckers einen "Entladungs-Schusskanal" durch den Mittelfinger zugezogen (Kondensator"rest"ladung im Vorverstärker auf der Sonde; Gerät von der Fa. FAG). Haben die Vorgesetzten einen "Zirkus" veranstaltet mit Betriebsarzt und Überweisung zum Unfallarzt, mit Herzfunktionskontrollen und Herzüberwachung über 24 Stunden. Laut Unfallarzt kann Herzkammerflimmern noch Stunden nach dem Ereignis auftreten. :o

Gruß
Norbert

Henri

Und wo wir schon mal bei den "Horrorgeschichten" sind: ich hab mir aus einem kleinen CCFL-Inverter mal eine Hochspannungsversorgung (ca. 1200V) für einen Photomultiplier gebastelt. Da der Ausgang ganz schön wellig war, habe ich einen 100nF (eigentlich ja kein großer Wert) 2kV Kondensator an den Ausgang geschaltet, dahinter kam noch ein 100k Widerstand, bis es endlich aus dem Weißblechgehäuse rausging.

Irgendwann hab ich es dann geschafft, mit der einen Hand das Weißblechgehäuse zu berühren und mit der anderen mit dem unisolierten Schraubendreher an den Kondensator zu kommen. Ich hatte Glück, dass mein Herz wohl grade in einer Phase war, bei der es für Störungen nicht so anfällig ist - jedenfalls habe ich mir eine ordentliche Defibrillation gesetzt, dass mir noch eine ganze Zeit danach schwindlig war. Immerhin hab ich draus gelernt und bin nun noch vorsichtiger ;)

Also, nach Murphys Gesetz erwischt es einen irgendwann, es ist nur eine Frage, wie ausgiebig man sich mit einem Thema auseinandersetzt. Deshalb ist es gut, vermeidbare Risiken zu vermeiden.

Ein 70W Netzteil zu verwenden, wo ein paar µA Strom reichen, ist so ein vermeidbares Risiko. Es gibt noch andere Nachteile, z.B. die enorme Energieverschwendung. Der kleine Theremino Geiger Adapter, der komplett mit Signalaufbereitung und allem, was dazugehört, nur das Doppelte Deines Netzteils kostet, verbraucht bei geringen Zählraten nur ca. 10 µA(!). Den kann man komplett aus einer Solarzelle + Supercap betreiben, oder sogar aus einer Apfel-Batterie.

Die 70W wären selbst für einen Photomultiplier überdimensioniert, nur erreicht das Modul die hierfür erforderlichen Spannungen nicht.
Und wie steht es um die Stabilität der Ausgangsspannung? Ist ja auch kein unwichtiges Kriterium, denn auch das Geiger-Plateau hat ja einen gewissen Anstieg.
Also, man kann natürlich seine Haselnüsse mit dem Vorschlaghammer knacken, aber besonders elegant ist das nicht  :P

Ich wünsche euch schon mal ein schönes neues Jahr!

Henri