CEM DT-9501 misst Mist?

[14all41]

Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.

Inzwischen ist ein Gamma-Scout Standard bei mir eingelangt, klarerweise habe ich auch gleich Versuchsmessungen damit angestellt.

Hier die Daten meiner Versuche: Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Meine Erkenntnisse aus den Messungen:
1) Die Messwerte bei der Dosismessung zeigen keine Ausreisser wie beim DT9501, mit den Schwankungen des Messwerts kann ich leben, ist er doch systembedingt immer vorhanden.
2) Will man qualitative Aussagen zur radioaktiven Belastung von Nahrungsmitteln erhalten, wird man um eine länger dauernd Messung im Zählmodus (Countermode, Geigerzählermodus) nicht herumkommen, die Dosimeterfunktion ist dazu nicht geeignet.
3) Glühstrümpfe sind auch Betastrahler. Keine Ahnung woher ich die Info hatte dass Glühstrümpfe (ThO) keine Betastrahler sind, meine Messungen haben mir auf jeden Fall die Augen geöffnet (ich hatte dies nie hinterfragt und mir auch keine Zerfallsreihen angesehen, hinterfragen/suchen/lernen ist also durchaus erlaubt).

Insgesamt waren für mich die Erkenntnisse aus den Messungen vom DT9501 durchaus wichtig, denn nur so konnte ich die Differenzen zum Gamma-Scout erkennen und in meinen Fall auch schätzen lernen. Das Gamma-Scout ist kein "Eye-Catcher", aber technisch ist es sehr gut gelöst. Alleine der geringe Stromverbrauch zeigt von einem sehr überlegten Designprozess.

Nachdem ich der Meinung bin, dass unterschiedliche Meinungen dem geistigen Horizont erweitern, bitte ich durchaus um Ergänzungen oder gegenteiligen Meinungen zu meinen Aussagen.

Danke und herzliche Grüße
Peter

[DG0MG]

Komplett Gegenteiliges habe ich nicht zu bieten    aber ..

2) Will man qualitative Aussagen zur radioaktiven Belastung von Nahrungsmitteln erhalten, wird man um eine länger dauernd Messung im Zählmodus (Countermode, Geigerzählermodus) nicht herumkommen, die Dosimeterfunktion ist dazu nicht geeignet.

das könnte einen Mitleser auf den Gedanken bringen, ein GS wäre trotzdem (also im Countermode und längere Messzeit) ganz gut geeignet, Lebensmittel zu vermessen - das ist mMn nicht der Fall. Wenn das winzige 9mm-Fenster die Aktivität bemerkt, ist das Lebensmittel schon erheblich belastet. Vielleicht hat ja jemand mal ein Experiment parat, das einem das vor Augen führt.

[NoLi]

...
1) Die Messwerte bei der Dosismessung zeigen keine Ausreisser wie beim DT9501, mit den Schwankungen des Messwerts kann ich leben, ist er doch systembedingt immer vorhanden.

Das liegt an einem speziellen Algorithmus der Messwertverarbeitung des Gamma-Scout, bei dem die statistischen Schwankungen eines gleichbleibenden Strahlungspegels möglichst gering gehalten werden, bei Änderungen dieses Pegels aber trotzdem eine möglichst schnelle Reaktionszeit des Gerätes darauf erfolgt.

2) Will man qualitative Aussagen zur radioaktiven Belastung von Nahrungsmitteln erhalten, wird man um eine länger dauernd Messung im Zählmodus (Countermode, Geigerzählermodus) nicht herumkommen, die Dosimeterfunktion ist dazu nicht geeignet.

So ist es. Allerdings ist dieses Gerät (wie auch alle anderen GM-Zähler!) für die routinemäßige Lebensmittelkontrolle (auf EU-Grenzwert 600 Bq/kg) NCHT geeignet, dazu braucht es schon wesentlich aufwändigere Geräte und Methoden.
Für Messungen unter besonderen Situationen (Katastrophenschutz/Zivilschutz) und begrenzter Zeit der Zufuhr kann man durchaus Messwerte zur Abschätzung einer Lebensmittelbelastung durchführen. Das BMU und der Fachverband für Strahlenschutz empfehlen in ihren Messanleitungen für ein Spaltproduktgemisch/Falloutgemisch unbekannter Zusammensetzung eine Kalibrierung mit losem Kaliumchlorid (Kalium-40: 16,4 Bq/g = 16400 Bq/kg). Ebenso geeignet ist loses "Diätsalz" aus dem Reformhaus, in der Regel mit ~ 80 % Kaliumchloridgehalt (genauer steht`s auf der Verpackung), oder Kaliumcarbonat (Trivialname "Pottasche"; Kalium-40: 17,5 Bq/g = 17500 Bq/kg).
Der Detektor muß dabei in kurzen Abstand (1 cm bis 2 cm) über der Probe platziert werden, die Messung erfolgt im "Beta+Gamma-Modus" oder im "Alpha+Beta+Gamma-Modus".
Beispiele:
https://www.umweltanalysen.com/radioaktivitaet/kalium-40/
http://www.phywe-ru.com/index.php/fuseaction/download/lrn_file/versuchsanleitungen/p1314700/p1314700d.pdf

3) Glühstrümpfe sind auch Betastrahler. Keine Ahnung woher ich die Info hatte dass Glühstrümpfe (ThO) keine Betastrahler sind, meine Messungen haben mir auf jeden Fall die Augen geöffnet (ich hatte dies nie hinterfragt und mir auch keine Zerfallsreihen angesehen, hinterfragen/suchen/lernen ist also durchaus erlaubt).

Die Glühstrümpfe (und z.T. auch die Folgeprodukte) sind auch ALPHA-Strahler (siehe Zerfallsreihe)!!
Also Vorsicht beim Umgang mit ohne Verpackung! Ferner besteht das thoriumnitratgetränkte Gewebe der Strümpfe meistens aus asbesthaltigem Material, also möglichst die Glühstrümpfe nicht ohne Verpackung (Ziplock o.ä.) verwenden.

Norbert

[14all41]

*uuupppss* Danke für die Rückmeldungen.

2) Will man qualitative Aussagen zur radioaktiven Belastung von Nahrungsmitteln erhalten, wird man um eine länger dauernd Messung im Zählmodus (Countermode, Geigerzählermodus) nicht herumkommen, die Dosimeterfunktion ist dazu nicht geeignet.

Man tausche bitte "qualitative Aussagen" gegen "quantitative Aussagen".
IMHO ist bei gleicher Sensorempfindlichkeit die Sensorfläche nur bedingt ein Thema, denn bei kleinerer Fläche sollten eigentlich nur proportional weniger Zerfallsprodukte erfasst werden können. Eine Vergleichsmessung eines kleinen und großen Sensores wäre wirklich toll.

3) Glühstrümpfe sind auch Betastrahler.

Klarerweise sind Glühstrümpfe auch Alpha- und Gammastrahler, dass sie auch Betastrahler sind war mir einfach nicht bewusst.

Herzliche Grüße
Peter

[wrdmstr inc.]

ich habe mir auch mal so einen 9501 als "defekte Retoure" für 80Eur bestellt, gibts ab und zu bei ebay,
Also als Spürgerät kann man den absolut nicht gebrauchen, die Piepton gibt nur an ob steigend (piept regelmässig mehr) oder fallene Werte (macht dann eine grössere Pause)

Es reagiert auch sehr träge, und es scheint im Blendenrevolver iwie ein Kontaktproblem zu geben.Beim drehen zeigt es sehr hohe Werte, dann mal nix um dann sich bei 0,4µysv/h einzupegeln,dreht man wieder sind es nur 0,08, imo habe ich eine Position wo es Sinn ergibt (0,14..0,15). Muss das mal öffnen wenn ich Zeit hab.
Der Originalpreis von iwas 400eur ist nicht gerechtfertigt.

UPDATE:

mal zerlegt: vorne an der Platine gehen 3 als com markierte Leitungen zum Revolver, die rote ist an der Achse festgemacht und die beiden schwarzen an schleifkontakten, auf dem letzten Foto sieht man einen Federstift der gegen die Achse drückt und durch das Spiel mal mehr und mal weniger KOntakt hat (5 bis 5 MOhm...),klemmt man den ab (ungebrückt mit Schleifkontakt) erkennt das Gerät "gamma only", und Zwischen den Schleifkontakten gibts auch noch Wackler also muss man davon auch noch einen trennen.

Die Batterielötstellen nachlöten und der Klemmer an der LND712 sowiso, und am besten noch einen 10V -1000µF Elko ans Batteriefach,manchmal haben die Batterien auch durch Erschütterung schlechten KOntakt und die Spannung bricht sofort ein weil kein Stützkondensator vorhanden

[wrdmstr inc.]

Update 2...es hilft alles nix,es muss ein softwareproblem sein, mal bleibt er bei 0.06 stehen mal 0,45 oder gar 0,8, geht man in den countermodus wo um 1 erhoeht wird sieht man das es zaehlt aber im cpm oder cps modus kommen zu oft 0,66...9...33..66 also iwie Teiler von 3 und im DL modus passiert nix obwohl im countermodus ja eben nachweislich was detektiert wurde. Stellt man im setup die Zeit und geht raus springt er kurz auf einen hohen Wert,das gleiche passierte ja mit dem Schleifkontakt beim umstellen (der Modus hat keinen Einfluss auf die errechnete DL,scheint nur zur info im Display)