Tritiumsonde FHT111G-T

Begonnen von Radioquant98, 10. Juli 2023, 14:50

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miles_teg

Zitat von: Radioquant98 am 12. Juli 2023, 12:16Wie funktioniert die Sonde eigentlich ? Tritium ist ein Betastrahler. Erkennt die Sonde nur Beta? Und wie kann dann nur Tritium erkannt werden ?
Elektisch gesehen ist das eine Ionisationskammer mit einem Gas, was aus welchem Grund ständig erneuert werden muß?

Äußerst interessant.

Viele Grüße
Bernd
Wie die Sonde genau funktioniert weiß ich nicht. Das Problem bei Tritium ist aber die sehr geringe Energie und Reichweite der betas: Meine Vermutung bezüglich der Sonde wäre der, dass ein Einsatz nur sinnvoll ist wenn Tritium das einzig verwendete Nuklid ist. Ein Diskrimination aufgrund der Energie kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Aber als buckliger Biologe lasse ich mich gerne eines besseren belehren. ;-)

Flipflop

Hallo Leute, ich habe mich auch immer gefragt wie Tritium hergestellt wird, keine Ahnung. Scheinbar gibt es verschiedene Wege, Wiki schreibt unteranderem:

Produktion aus Lithium:

Tritium kann durch Reaktion von 6Li mit Neutronen hergestellt werden:

(Es entsteht dabei Helium und Tritium)

Für Kernfusionsreaktoren ist die Produktion von Tritium aus Lithium auf demselben Weg vorgesehen: Anfangs, insbesondere für den Betrieb von Forschungsreaktoren, soll Tritium mittels des Neutronenflusses in Kernreaktoren erbrütet werden. Später soll das nötige Tritium im Blanket der Kernfusionsreaktoren hergestellt werden.

Andere Schreiben dass die Produktion von Lithium 6 ein Problem werden könnte, wenn der Bedarf ansteigt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tritium

Jedenfalls, Teuer: 1 Gramm kostet zwischen 24 und 31000 Quaklos.

Greenpeace schreibt unter anderem dazu:

Bereits kleine Mengen Tritium strahlen sehr intensiv. 1 Gramm Tritium weist eine Aktivität von 370.000.000.000.000 Bec- querel (370.000 Milliarden Bq oder Giga- Bq) auf. Einem GigaBq entsprechen somit knapp drei Mikrogramm. So groß ist die Freigrenze gemäß der deutschen Strah- lenschutzverordnung, d.h. jene Menge, mit der ohne Genehmigung umgegangen werden darf.

https://www.greenpeace.de/sites/default/files/media_type_pdf/2009_05_FS_Tritium.pdf

Wieviel Wasserstoff enthält 1 Liter/Kg Wasser? Über 111 Gramm?

Im Moment gerade Aktuell wegen Fukushima:

https://www.grs.de/de/aktuelles/fukushima-daiichi-und-das-wasser

Da steht unter anderem:

Der Grenzwert, den die Weltgesundheitsorganisation WHO für Trinkwasser vorgibt, liegt bei 10.000 Bq/l.

Wichtig aber:

Simulationen der Ableitung haben gezeigt, dass die Tritiumkonzentration des Meerwassers in bis zu drei Kilometern vor der Küste im ungünstigen Fall bei 1–2 Bq/l liegen kann. Der Normalwert liegt bei 0.1–1 Bq/l.

(Jedenfalls möchte ich nicht Täglich Wasser Trinken dass mehrere Tausend Bq Tritium enthält.)


NuclearPhoenix

Zitat von: Radioquant98 am 12. Juli 2023, 12:16Wie funktioniert die Sonde eigentlich ? Tritium ist ein Betastrahler. Erkennt die Sonde nur Beta? Und wie kann dann nur Tritium erkannt werden ?
Elektisch gesehen ist das eine Ionisationskammer mit einem Gas, was aus welchem Grund ständig erneuert werden muß?

Äußerst interessant.
Wirklich interessant! Da Tritium ja echt nur sehr geringe Beta Energien aufweist, ist es gar nicht so einfach mit einem "normalen" Messgerät was zu messen. Daher ja auch die spezielle Messsonde würde ich mir denken ;)

Ich habs selber schon gesehen, dass man kleine Tropfen Tritium mit einem Kontaminationsmonitor gar nicht richtig messen kann. Einfach weil die Absorption in der Flüssigkeit selber schon so hoch ist. Dafür sind Flüssigszintillationsmessungen deutlich besser geeignet.

NoLi

Zitat von: miles_teg am 12. Juli 2023, 12:40...
Wie die Sonde genau funktioniert weiß ich nicht. Das Problem bei Tritium ist aber die sehr geringe Energie und Reichweite der betas: Meine Vermutung bezüglich der Sonde wäre der, dass ein Einsatz nur sinnvoll ist wenn Tritium das einzig verwendete Nuklid ist. Ein Diskrimination aufgrund der Energie kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Aber als buckliger Biologe lasse ich mich gerne eines besseren belehren. ;-)
Das elektische Feld des Detektors reicht etwas aus der Detektorabdeckung (Gaze) heraus und "zieht" quasi die durch das Tritium unmittelbar vor der Gaze gebildeten Ionen in den Detektor hinein. Im Detektor bildet sich dann die Ionenlawine richtig aus und führt zu einem verstärkbaren und damit messbarem elektrischen Impuls. Eine Diskriminierung findet nicht statt. Das Tritium muß zur Messung in gebundener Form (wie z.B. in Leuchtfarbe) vorliegen; Feuchtigkeit bzw. Nässe stört diese Detektorfunktion ungemein und produziert nur Mist.

Norbert

NoLi

Zitat von: Flipflop am 12. Juli 2023, 13:51...
(Jedenfalls möchte ich nicht Täglich Wasser Trinken dass mehrere Tausend Bq Tritium enthält.)
Zur schnelleren Tritiumausscheidung empfiehlt sich die Steigerung des Flüssigkeitsumsatzes, z.B. mit Bier! :drinks:
Oder vermehrtes Schwitzen... :heat:

Norbert

NoLi


Radioquant98

Das habe ich zumindest schonmal richtig gemacht :yahoo:  - laut Seite 17 rechts unten.

Der etwas andere Kommentar,
heute zum Thema:
Tritium-Inkorporation

Hast vom Tritium Du im Leibe,
so tu was, dass es dort nicht bleibe.
Dazu rate ich Dir:
Trink nur immer viel Bier,
damit es das Tritium daraus vertreibe.
Rupprecht Maushart, Straubenhardt

Viele Grüße
Bernd