Röntgenfluoreszenz

Begonnen von Peter-1, 01. November 2020, 18:08

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wrdmstr inc.

#60
Zitat von: opengeiger.de am 24. Oktober 2023, 16:40:

 Es kann natürlich auch noch jemand anderes der einen Raysid hat so ein Background Spektrum aus seiner 08-15 Bleiburg posten.


nach 32h..die blaue led blinkte komischereise mit halbvollem akku

Edit:so wie ichs grad verstanden hab kann die software ueber laengere zeit nicht niedrige cps (0,2cps) verarbeiten und schneidet kanaele raus..also das spektrum ist nicht brauchbar,deshalb die blaue led

DL3HRT

Zitat von: DL8BCN am 26. Oktober 2023, 20:41Das ist beeindruckend, wie weit runter die RAP47 Sonde messen kann :yahoo:


Unterhalb 8 keV bricht die Empfindlichkeit dramatisch ein. Man sieht das auch in den Kurven.

opengeiger.de

Ja irgendwie machen mich die super XRF-Spektren richtig neidisch. Und ich komm da mit meinem mickrigen Silber Peackchen daher  :( Aber ich hab mir doch nochmal Peters XRF vom Gadolinium mit dem Radiacode angeschaut. Also mal angenommen er hat in dem Aufbau die Quelle ideal vom Detektor abgeschirmt und sieht ohne Target nichts vom Am241 bei 59keV und nichts von den 26keV, was man sonst so bei einem normalen  Rauchmelder so mit dem Radiacode sehen würde. Dann müsste der Peak also nur vom Gd-XRF herrühren. Die Energieachse geht bis 156keV, da ist also im Rest des Spektrum sonst nichts mehr und vor dem Peak auch nicht. Jetzt zeigt der energiekompensierte  Radiacode da aber knapp 0.2uSv/h an, wir haben also 0.2uSv/h am sauber getrennten Detektor. Wenn ich mir nun so vorstelle, ich nehme so eine 3W UV-LED mit 285nm und leuchte damit ein Uranglas an, dann reflektiert das ja oft auch ganz toll eine grüne Fluoreszenzstrahlung. Aber wieviel Watt hat diese Licht vom Target dann und wie groß ist da das Verhältnis der Leistung am Detektor zu der an der Quelle? Jetzt muss ich ja schon mal fragen, was zeigt den der Radiacode da an der Quelle an in uSv/h für so einen schönen Peak? Hüstel  8) ! Wieviel "Schmackes" braucht man denn da so, mit einem NaI Detektor, für so ein schönes Selten-Erden XRF-Spektrum? Räusper  8) ! Traut sich das jemand zu beantworten? :)) 

etalon

Zitat von: opengeiger.de am 26. Oktober 2023, 13:42...
Die Frage, mit welcher Intensität welche der Linien zum Gesamtpeak beiträgt, konnte auch ich leider nicht 100%ig klären, von daher lassen wirs doch einfach offen. Können wir zu dem Konsens kommen? Das tut ja nicht weh, oder?  ;D


Keine Ahnung, was du da jetzt erwartet hast. Ich bin gerade nicht zu Hause, daher habe ich die Paper jetzt nicht gelesen, aber die Effizienz der Anregung von XRF hängt in sehr hohem Maße von der Geometrie der Probe ab, ist also nie Einheitlich, solange du nicht geometrisch einheitliche Proben vergleichst. Weiterhin bin ich sehr verwundert, dass du hier den Erkenntnisgewinn auf die Abbildungen nicht effizienzkalibrierter Spektren stützt und dabei meinst, irgend eine allgemeingültige Erkenntnis erhalten zu können. Das verursacht bei mir die eigentlichen Schmerzen  ;)

Ich bin bei dir, dass man den Anteil der XRF in dem 95keV Peak des RDC nicht ohne weitere Kenntnis über mehrere Details bestimmen kann, und dieser von Messanordnung zu Messanordnung und von Probengeometrie zu Probengeometrie schwankt, aber die getätigten Aussagen auf dieser ,,Faktengrundlage" finde ich schon - sagen wir mal mutig...  :-\


P.S.: Wenn du es genau wissen willst, dann lasse deine Fliese mit einem effizienzkalibrierten Detektor vermessen. Dann kannst du den Anteil der Th-Linien rausrechnen und siehst, was an XRF übrig bleibt. Ist halt ein bisschen Aufwand, hätte aber wenigstens Hand und Fuß - zumindest für deine Scherbe...

opengeiger.de

@etalon : Ja, da bin ich ganz mit Dir, in einem Einzelfall, wie meiner Fliese, ist es denkbar schwer, die Beiträger zu dem Summenpeak, wie ihn der Radiacode, oder auch ein NaI Detektor zeigt, quantitativ abzuschätzen, da hilft nur die saubere Messung mit "gutem" Equipment. Und tatsachlich, es leuchtet auch völlig ein was Du sagst , dass es in so einer Uranfarbe oder auch in einem Uranglas viel viel mehr Uran hat, was zur Fluoreszenz angeregt werden könnte, als Th234, das mit dem zerfallenden Uran so annähernd im Gleichgewicht ist. Daher ist mir schon klar, dass die Gammastrahlung des Th234 nicht so üppig sein kann und eine XRF des Uran potentiell stärker ist, wenn alle Bedingungen für eine gute Fluoreszenz gegeben sind und der Detektor sie dann auch sieht.

opengeiger.de

Zitat von: wrdmstr inc. am 26. Oktober 2023, 20:43Edit:so wie ichs grad verstanden hab kann die software ueber laengere zeit nicht niedrige cps (0,2cps) verarbeiten und schneidet kanaele raus..also das spektrum ist nicht brauchbar,deshalb die blaue led

Ja, in der Tat die Daten des Raysid sehen schon sehr ungewöhnlich für einen Background aus! Kann denn der Raysid gar keine Daten brauchbar exportieren? Das wäre ja arg schade. Oder war das hier jetzt nur zufällig der Fall? Wieviele Kanäle sollte das Spektrum denn haben?

wrdmstr inc.

ja das ist ein bug, alex meinte er hat am anfang nicht damit gerechnet das das Gerät in so niedriger cps Umgebung verwendet wird und der Rauschfilter schneidet vorne dynamisch Kanäle ab ....oder so
ich habs jetzt 1,5h laufen lassen,das sieht es ähnlich aus,vorne fehlt was,eigentlich auf 1800 Kanäle eingestellt.
Und wenn mehr als 400 Kanäle fehlen, blinkt die blaue LED, evtl gibts n fix im Dezember.
Aber wenn da was strahlendes mit reinkommt oder ohne Bleiburg passiert das nicht.

miles_teg

Bei langen Messungen im Niedrigbereich gibt es mit dem RAYSID wohl noch ein paar Probleme. Ich habe einen gebläuten Topaz (?) bei 45-3000 keV gemessen (~1.5 cps in meiner improvisierten Bleiburg) und nach 20 Stunden wurden keine weiteren Ereignisse registriert. Mal sehen ob das auch bei 30-2000 keV auftritt.

Prospektor

Bezüglich der Gammaspektren von U-haligem Material (ohne Ra-226 + Röchter) ist es vorne im Bereich zwischen 70 und 100 keV wirklich ein regelrechter Wald an Linien. Wer tiefer einsteigen will, findet hier evtl. noch weitere Informationen:

https://www.osti.gov/servlets/purl/310887

Btw: Zum Quantifizieren taugt die Linie vom Th-234 bei 63 keV ganz gut, da sie - mindestens bei U im nat. Isotopenverhältnis - quasi ungestört ist. Dafür benötigt man allerdings eine recht gute Auflösung des Spektrometers  :)

Hier hat jemand U frisch von den Töchtern getrennt und dann vermessen. Leider gibts keine Spektren, wie sich die Probe in den kommenden Tagen/Wochen entwickelt hat. Der U-235 Peak bei 186 keV ist da nämlich schon sehr prominent und man sieht (noch) so gut wie keine U-XRF.

https://www.gammaspectacular.com/phpBB3/viewtopic.php?f=5&t=969

Da stellt sich natürlich die Frage, ob man in frisch separiertem U auch schon die U-XRF sieht, oder ob die Alphastrahlung dafür nicht ausreicht und man erst die Beta- und die Gammastrahlung von Th-234 und Pa-234m benötigt, damit die XRF anständig rauskommt  :umnik2: 

opengeiger.de

Zitat von: Prospektor am 27. Oktober 2023, 17:01Wer tiefer einsteigen will, findet hier evtl. noch weitere Informationen:

https://www.osti.gov/servlets/purl/310887

Excellentes Paper!!! Danke fürs Ausgraben und Teilen! :good2:

etalon

Zitat von: wrdmstr inc. am 27. Oktober 2023, 10:45ja das ist ein bug, alex meinte er hat am anfang nicht damit gerechnet das das Gerät in so niedriger cps Umgebung verwendet wird und der Rauschfilter schneidet vorne dynamisch Kanäle ab ....oder so
ich habs jetzt 1,5h laufen lassen,das sieht es ähnlich aus,vorne fehlt was,eigentlich auf 1800 Kanäle eingestellt.
Und wenn mehr als 400 Kanäle fehlen, blinkt die blaue LED, evtl gibts n fix im Dezember.
Aber wenn da was strahlendes mit reinkommt oder ohne Bleiburg passiert das nicht.

Zitat von: miles_teg am 27. Oktober 2023, 12:50Bei langen Messungen im Niedrigbereich gibt es mit dem RAYSID wohl noch ein paar Probleme. Ich habe einen gebläuten Topaz (?) bei 45-3000 keV gemessen (~1.5 cps in meiner improvisierten Bleiburg) und nach 20 Stunden wurden keine weiteren Ereignisse registriert. Mal sehen ob das auch bei 30-2000 keV auftritt.

Gut zu lesen. Dachte schon, meiner wäre kaputt. Hatte meinen mal für ein paar Stunden in der Bleiburg, aber nach ein paar Stunden hat er sich abgeschalten, da <0,2 ips eingezählt wurden...

Damit ist es eigentlich nicht möglich, ein Nulleffektspektrum in der Bleiburg aufzunehmen. Was mich jetzt nicht weiter stört, da ich überhaupt kein Freund von Nulleffektabzug bin, aber Bernds Bitte kann ich daher leider nicht nachkommen...  :unknw:

Zitat von: Prospektor am 27. Oktober 2023, 17:01Da stellt sich natürlich die Frage, ob man in frisch separiertem U auch schon die U-XRF sieht, oder ob die Alphastrahlung dafür nicht ausreicht und man erst die Beta- und die Gammastrahlung von Th-234 und Pa-234m benötigt, damit die XRF anständig rauskommt  :umnik2: 

Wenn man lange genug misst, dann sieht man die. Natürlich funktionieren die Alphas auch beim reinen Uran, aber es hat halt über 2/3 weniger Aktivität, als wenn die Folgeprodukte Th-234, Pa-234 und U-234 vorhanden sind. Und da U auch keine nennenswerten Gammalinien hat, fehlt auch deren Anregung, auch wenn die im Vergleich zur Teilchenstrahlung wenig Einfluss hat...

miles_teg

Zitat von: etalon am 27. Oktober 2023, 22:05
Zitat von: wrdmstr inc. am 27. Oktober 2023, 10:45ja das ist ein bug, alex meinte er hat am anfang nicht damit gerechnet das das Gerät in so niedriger cps Umgebung verwendet wird und der Rauschfilter schneidet vorne dynamisch Kanäle ab ....oder so
ich habs jetzt 1,5h laufen lassen,das sieht es ähnlich aus,vorne fehlt was,eigentlich auf 1800 Kanäle eingestellt.
Und wenn mehr als 400 Kanäle fehlen, blinkt die blaue LED, evtl gibts n fix im Dezember.
Aber wenn da was strahlendes mit reinkommt oder ohne Bleiburg passiert das nicht.

Zitat von: miles_teg am 27. Oktober 2023, 12:50Bei langen Messungen im Niedrigbereich gibt es mit dem RAYSID wohl noch ein paar Probleme. Ich habe einen gebläuten Topaz (?) bei 45-3000 keV gemessen (~1.5 cps in meiner improvisierten Bleiburg) und nach 20 Stunden wurden keine weiteren Ereignisse registriert. Mal sehen ob das auch bei 30-2000 keV auftritt.

Gut zu lesen. Dachte schon, meiner wäre kaputt. Hatte meinen mal für ein paar Stunden in der Bleiburg, aber nach ein paar Stunden hat er sich abgeschalten, da <0,2 ips eingezählt wurden...
Ich denke das sind zwei bugs, einmal die blaune LED und das Abschalten der Kanäle und zum zweiten das Stoppen der Messung (mit mehreren xxxx) bei 45-3000 keV. Bei 30-2000 keV misst der RAYSID jetzt seit 30 Stunden ohne Probleme.

wrdmstr inc.

 :unknw: meiner war auf 2000kev eingestellt,und ich wuerde sagen vor dem letzten update war das nie ein problem... oder die untere Grenze ist irgendwo bei 0,5cps die ich vorher nicht unterschritten hatte,aber ich wuerde auch sagen min.2 bugs,der haengt "an der frischen Luft" noch mehrere Minuten bei 0,2cps fest...tickert aber dann irgendwann normal weiter mit Alarm und 1,2mySv/h wo nur 0,13 sind

etalon

Zitat von: miles_teg am 28. Oktober 2023, 07:20Ich denke das sind zwei bugs, einmal die blaune LED und das Abschalten der Kanäle und zum zweiten das Stoppen der Messung (mit mehreren xxxx) bei 45-3000 keV. Bei 30-2000 keV misst der RAYSID jetzt seit 30 Stunden ohne Probleme.

Also bei mir ist er bei 20-1000 keV ausgestiegen, wenn die Zählrate zu klein wurde. Komplett abgeschaltet... :unknw:

etalon

Zitat von: wrdmstr inc. am 28. Oktober 2023, 08:08:unknw: meiner war auf 2000kev eingestellt,und ich wuerde sagen vor dem letzten update war das nie ein problem... oder die untere Grenze ist irgendwo bei 0,5cps die ich vorher nicht unterschritten hatte,aber ich wuerde auch sagen min.2 bugs,der haengt "an der frischen Luft" noch mehrere Minuten bei 0,2cps fest...tickert aber dann irgendwann normal weiter mit Alarm und 1,2mySv/h wo nur 0,13 sind

Doch, ich hatte noch eine uralte Firmware drauf. Da hat das auch schon nicht funktioniert...