Exkursion nach Jachymov

[DL8BCN]

Hallo, ist da in der Gegend um Jachymov denn alles frei zugängiges Gelände?
Ich meine die Halden dort etc.
Darf man da legal Steine suchen?

[etalon]

Die Steine sehen nicht wirklich so aus, als ob sie der Gesundheit förderlich sind
...

Wie sehen denn Steine aus, die Gesundheitsfördernd sind?   
Egal, welcher dir auf den Kopf fällt, die sind alle nicht gesundheitsfördernd...

Danke für den Tipp! Ich habe mir das mal im Mineralienatlas angeschaut, das liegt nicht weit von der Adamhalde weg. Dort war ich bei meinem ersten Besuch, wurde aber enttäuscht. Als ich dort war regnete es in Strömen und ich konnte, von nassen Klamotten abgesehen, nichts finden.
Nur zum Verständnis: mit Barbarahalde meinst Du Barbora, oder habe ich was übersehen?
...

Ja, Barbora heißt das in CZ...

...
Eimer? Ein 5 Liter Eimer? Ist der voll geworden? 
Abgesehen davon, wirklich schönes Blasenerz! Bei meinen Funden ist die Struktur lange nicht so schön.
...

10l - und ich musste zwei mal laufen...   

Nee, quatsch. Quantitativ bekommt man das zwar dort gesammelt, aber irgend wann nimmt man doch nur die schöneren Stücke mit. Ich habe auch einiges nicht so schönes Material wieder dorthin zurück gebracht. Was will man mit dem ganzen Zeug daheim. Und das Bessere war schon immer der Feind des Guten... 

Wenn du schöne Mausaugen/Blasenerz finden willst, dann empfehle ich mal einen Besuch in Pribram. Da kann man auf diversen Halden noch gut finden...

Z.B.:

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Ist die Ausbeute von ein paar Stunden in Pribram... 

[etalon]

Hallo, ist da in der Gegend um Jachymov denn alles frei zugängiges Gelände?
Ich meine die Halden dort etc.
Darf man da legal Steine suchen?

Das Meiste ja, nur auf der Barborahalde wird Schotter gewonnen und abgetragen. Da hat sich aber bislang auch noch keiner beschwert...

Das ist da überhaupt nicht so verklemmt wie in DE... 

[Lennart]

Hallo, ist da in der Gegend um Jachymov denn alles frei zugängiges Gelände?
Ich meine die Halden dort etc.
Darf man da legal Steine suchen?

Ob wirklich alles frei zugänglich ist, kann ich nicht sagen. Alles was ich bisher entdeckt habe war uneingeschränkt betretbar. Zu dieser Jahreszeit geht es dort ruhig und gemütlich zu. Die Wege sind nicht überlaufen und man kann ungestört suchen.

[Lennart]

Wenn du schöne Mausaugen/Blasenerz finden willst, dann empfehle ich mal einen Besuch in Pribram. Da kann man auf diversen Halden noch gut finden...

Ich kenne Pribram aus den Videos von weirdmeister. Ich hatte den Eindruck, dass man dort nur große Brocken findet, die man anschließend noch zerteilen muss... stimmt das? Außerdem soll mittlerweile ein Sicherheitsdienst vorhanden sein, Stichwort "Absturzgefahr".
Wie dem auch sei, deine Funde sind wie aus einem Lehrbuch 

[miles_teg]

Wenn du schöne Mausaugen/Blasenerz finden willst, dann empfehle ich mal einen Besuch in Pribram. Da kann man auf diversen Halden noch gut finden...

Ich kenne Pribram aus den Videos von weirdmeister. Ich hatte den Eindruck, dass man dort nur große Brocken findet, die man anschließend noch zerteilen muss... stimmt das? Außerdem soll mittlerweile ein Sicherheitsdienst vorhanden sein, Stichwort "Absturzgefahr".
Wie dem auch sei, deine Funde sind wie aus einem Lehrbuch 

Kommt drauf an wo man sucht. Ich war vor Anfang März kurz in Háje. Da gibt es jede Menge große Brocken, das stimmt. Aber es gibt auch kleinere. Ich habe eine etwa handtellergroßes Stück mit Blasenerz innerhalb der ersten 15 min ausgegraben. In Háje gibt es keinen Zaun und ich habe kein Wachpersonal gesehen. Aber andere Bereich, auch in der Nähe, sind eingezäunt und werden wahrscheinlich auch durch Kameras/Sicherheitsdienst überwacht.

[etalon]

Ich kenne Pribram aus den Videos von weirdmeister. Ich hatte den Eindruck, dass man dort nur große Brocken findet, die man anschließend noch zerteilen muss... stimmt das? Außerdem soll mittlerweile ein Sicherheitsdienst vorhanden sein, Stichwort "Absturzgefahr".
...

Wie überall gibt es Brocken in jeder Größe. Einen Hammer mitnehmen schadet aber sicher ganz grundsätzlich nicht.

Wachdienste habe ich keine gesehen. Kann ich mir bei der Vielzahl an großen Halden auch nicht vorstellen...

Es gibt aber Halden, an denen Schotter für den Straßenbau gewonnen wird. Da muss man ja nicht unbedingt werktags aufkreuzen, wenn dort gearbeitet wird. Sonst gibt es aber auch viele Halden, wo kein Mensch sich drum schert wenn da einer sammelt...

Das sind mal in situ Bilder - es gibt also auch Material, für das man keinen Hammer braucht...

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[Janni]

Wirklich sehr schöne Steinchen, die ihr gefunden habt!   

Das mit der Barborahalde kann ich auch bestätigen, da hab ich auch schon einige gefunden und da liegt immer noch genug rum. 

So ein wunderschönes Blasenerz habe ich bisher allerdings nur im Museum gesehen, selber gefunden hab ich das noch nie. Meine sahen eigentlich immer ganz unscheinbar aus, aber bringen die Messgeräte trotzdem gut auf Trab.   

Das Suchen macht schon Spaß. Aber ich hab auch nur ganz ausgewählt welche mitgenommen. Man muss die ja auch vernünftig lagern. Nicht dass man zuhause noch einen Sperrbereich einrichten muss. 

Irgendwelche Absperrungen habe ich dort in Tschechien auch nicht gesehen und einem Wachdienst bin ich noch nie begegnet. War immer alles ganz entspannt 

[Lennart]

Kommt drauf an wo man sucht. Ich war vor Anfang März kurz in Háje. Da gibt es jede Menge große Brocken, das stimmt. Aber es gibt auch kleinere. Ich habe eine etwa handtellergroßes Stück mit Blasenerz innerhalb der ersten 15 min ausgegraben. In Háje gibt es keinen Zaun und ich habe kein Wachpersonal gesehen. Aber andere Bereich, auch in der Nähe, sind eingezäunt und werden wahrscheinlich auch durch Kameras/Sicherheitsdienst überwacht.

Das sieht doch interessant aus, danke!

Das sind mal in situ Bilder - es gibt also auch Material, für das man keinen Hammer braucht...

So eine Halde wie auf dem Bild ist eine feine Sache. Ich hatte in den Videos hauptsächlich Steine in der Größenordnung Kopf bis Torso gesehen   
Da bricht man sich beim suchen die Beine und muss vorher noch eine Ausbildung zum Steinmetz absolvieren.

So ein wunderschönes Blasenerz habe ich bisher allerdings nur im Museum gesehen, selber gefunden hab ich das noch nie. Meine sahen eigentlich immer ganz unscheinbar aus, aber bringen die Messgeräte trotzdem gut auf Trab. 

Das trifft auch auf meine Funde zu. Ich hatte nur bei Schacht 277 in Zobes Glück. Die Kombination aus Flussspat und Uraninit ist wirklich ansehnlich.

[etalon]

Wenn du schöne Mausaugen/Blasenerz finden willst, dann empfehle ich mal einen Besuch in Pribram. Da kann man auf diversen Halden noch gut finden...

Ich kenne Pribram aus den Videos von weirdmeister. Ich hatte den Eindruck, dass man dort nur große Brocken findet, die man anschließend noch zerteilen muss... stimmt das? Außerdem soll mittlerweile ein Sicherheitsdienst vorhanden sein, Stichwort "Absturzgefahr".
Wie dem auch sei, deine Funde sind wie aus einem Lehrbuch 

Kommt drauf an wo man sucht. Ich war vor Anfang März kurz in Háje. Da gibt es jede Menge große Brocken, das stimmt. Aber es gibt auch kleinere. Ich habe eine etwa handtellergroßes Stück mit Blasenerz innerhalb der ersten 15 min ausgegraben. In Háje gibt es keinen Zaun und ich habe kein Wachpersonal gesehen. Aber andere Bereich, auch in der Nähe, sind eingezäunt und werden wahrscheinlich auch durch Kameras/Sicherheitsdienst überwacht.

Einige meiner Funde stammen genau von der von dir besuchten Halde. Das ist auch die, wo Straßenschotter gewonnen wird. Bei der Spitzkegelhalde ein paar Meter nordöstlich davon liegt eine Uranaufbereitungsanlage. Wenn man da zu nahe dran fährt schaut man schon mal in ein Sturmgewehr, wie ich feststellen musste  (wusste da noch nicht, dass das eine Uranaufbereitungsanlage ist). Das ist die einzige Stelle die ich kenne, welche wirklich bewacht wird, und was die kleine Spitzkegelhalde sehr schwer zugänglich macht. Aber es gibt rund um Pribram so viele Halden, dass man da auf die Eine gut verzichten kann... 

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Das mit der Barborahalde kann ich auch bestätigen, da hab ich auch schon einige gefunden und da liegt immer noch genug rum. 
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Ja, das stimmt. Allerdings ist meine Erfahrung, dass im Revier Jachymov die Pechblende eher derb vorliegt. Schöne Blasenerzstufen sind da eher die Ausnahme. Daher mein Ansinnen auf Pribram. Das liefert diesbezüglich die ästhetischeren Stufen...

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Das trifft auch auf meine Funde zu. Ich hatte nur bei Schacht 277 in Zobes Glück. Die Kombination aus Flussspat und Uraninit ist wirklich ansehnlich.

Zeig mal...

[Lennart]

Zeig mal...

Kennst du schon 

Die Vorstellung hier ist aber auch schon etwas her. Ich meine dieses Exemplar:

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Wenn man da zu nahe dran fährt schaut man schon mal in ein Sturmgewehr, wie ich feststellen musste  (wusste da noch nicht, dass das eine Uranaufbereitungsanlage ist).

Hat man dir anschließend viele W-Fragen gestellt, oder hast du vorher den Rückwärtsgang eingelegt? 

[etalon]

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Hat man dir anschließend viele W-Fragen gestellt, oder hast du vorher den Rückwärtsgang eingelegt? 

Ich hab im Auto die Queen gemacht, gelächelt, freundlich gewunken und bin langsam wieder von dannen gezogen, um keinen Jagdreflex zu triggern...   

[wrdmstr inc.]

 
Das gleiche ist mir auch passiert,schild ignoriert auf der strasse bei bytiz, und am ende kam ein zickzack kurs mit schwarzgelbgestreiften planken und wachen auf tuermen mit schiesseisen und gespielt aufmerksamen blick richtung auto

[Lennart]

Mein schöner Urlaub neigt sich dem Ende zu und ich habe gestern das schöne Wetter für einen weiteren Trip nach Jáchymov genutzt. An dieser Stelle möchte ich mich bei Markus für den erstklassigen Vorschlag bedanken, die Barbora-Halde zu besuchen!
Ich war ziemlich zuversichtlich nicht mit leeren Händen abzureisen, aber einen Fund alle 10 Minuten hatte ich dann doch nicht erwartet 

Die Bilanz nach einigen Stunden: ca. 25 Funde, 16 Exemplare mitgenommen und ein Stück verschenkt 

Hier mal eine kleine Übersicht:

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Wie man am Größenvergleich mit dem RadiaCode sieht, sind die Stücke schön kompakt. Manche musste ich jedoch mit dem Hammer zerteilen. Einen großen Brocken, voll mit verwitterter Pechblende, habe ich zwei Mineraliensammlern aus Potsdam geschenkt. Die beiden sind im Verlauf des Tages dort aufgekreuzt und so ist man dann ins Gespräch gekommen.

Der Mix an verschiedenen Mineralien ist diesmal breit gefächert. Manche Stücke sind unscheinbar, bei anderen sieht man schön die verschiedenen Erzgänge. Wieder andere sind, trotz der geringen Größe, extrem schwer. Es hat den Anschein, dass fast die gesamte Matrix aus Uraninit besteht 
Ein Exemplar ist besonders attraktiv, quasi mein persönlicher Shinkolobwe-Stein im Kleinformat:

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Ich würde gerne mal wissen, welche Sekundärmineralien sich da gebildet haben?

Wie dem auch sei, hier sieht man mal die Halde:

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Auf dem Bild wirkt der Hang relativ steil, in Wirklichkeit ist er... noch steiler 
Wenn man oben angekommen ist, findet man ein Plateau vor. Hier wird, wie Markus schon beschrieben hatte, Schotter gewonnen. Am Samstag war dort nichts los, Werktags sieht das sicher anders aus. Hinter der Böschung, die man auf den folgenden Bildern sieht, geht es munter die Halde runter. Der Höhenunterschied ist nicht trivial, wie man an den Baumkronen erkennen kann...

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An der gefühlten 45°-Schräge zu suchen, habe ich nach einer knappen Stunde aufgegeben. Man findet dort so manches, aber bei über 20°C direkt in der Sonne macht das wenig Spaß. Oben auf dem Plateau kann man sehr angenehm suchen. An den Böschungen muss man sich häufig nicht mal bücken. Auch auf dem Boden findet man überall etwas, wenn man tief genug gräbt. Meine Plastiktüte mit der reichen Ausbeute musste ich gegen Ende meterweit weg stehen lassen, sonst hätte man jeden Quadratzentimeter für einen Hotspot halten können

Der RadiaCode hat sich wacker geschlagen, das soll nicht unerwähnt bleiben. Stundenlang in der prallen Sonne arbeiten ist schon nicht ohne. Zum Glück wurde kein Farbdisplay bzw. OLED verbaut, die monochrome Anzeige kann auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch abgelesen werden und es gibt kaum Reflexionen.
Wichtig ist nur, beim aktiven Suchen die Alarme abzustellen. Sonst hört man das Knacken kurzzeitig nicht. Auch die automatische Bildschirmrotation nervt gewaltig. Es war ein wahrer Segen diesen Unsinn auszuschalten.

So hat sich die Sucherei zumeist abgespielt: Hotspot finden, Gebiet eingrenzen, buddeln, messen, annehmen es handelt sich um mehrere kleine Steine, verwirrt sein, weiterbuddeln, wider Erwarten einen großen Brocken bergen und fertig ist man   

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Viele Momente habe ich auch gefilmt. Vielleicht werde ich das mal zusammenschneiden und bei Gelegenheit auf YouTube hochladen.

Einige Detailfotos der Fundstücke werde ich noch nachreichen, ansonsten bin ich mit meinem Gelaber erst einmal fertig.

[Lennart]

Die folgenden Bilder zeigen nicht alle Exemplare und manchmal habe ich mehrere Bilder von jeweils einem Steinchen aufgenommen.

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Wenn man den Mauszeiger auf ein Bild bewegt, sieht man den Dateinamen bzw. die Nummer (habe ich erst vor kurzem gemerkt  ).

Bild 1 u. 9 stammen beide von einem großen Stück ab, das ich zerteilen musste. Man sieht schön die Erzgänge, aber ich kann nicht genau nachvollziehen, was davon Pechblende ist. Ich tippe auf den mattschwarzen Streifen, der bläuliche sieht fast aus wie Kobalt 

Die Bilder 3 bis 7 zeigen den schönsten Fund. Die Pechblende hat eine schöne Struktur und der Stein ist extrem schwer. Hier sieht und fühlt man den großen Urananteil in der Matrix ganz gut. Was mir ebenfalls gefällt sind die bunten Sekundärmineralien in gelb, grün und teilweise rot. Erinnert mich ein bisschen an https://en.wikipedia.org/wiki/Shinkolobwe#/media/File:Schoepite-Curite-Uraninite-214948.jpg
Quasi Shinkolobwe für Arme   

Auf Bild 10 sieht man einen Hauch von Blasenerz, der Rest ist eher derbe.

Bild 11 u. 12 zeigen einen Brocken von knapp 15 mm Breite, der ebenfalls ungewöhnlich schwer ist. Man sieht die Pechblende zwar von jeder Seite, würde aber nicht vermuten dass so viel im Inneren vorhanden ist. Nur die hohe DL lässt das erahnen. 

Der Fund von Bild 15 ist winzig, aber die Pechblende ist schön fettig und glänzend.