Waldpilze aus dem Bayrischen Wald

Begonnen von Butterfly, 26. November 2020, 19:29

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Flipflop

Wenn man Heute in manchen Gebieten von einer Belastung von 200 Bq Cs 137 pro Kg ausgeht, (Keine Ahnung wie viel das pro Quadratmeter ist, und wie man das umrechnet) jedenfalls, ab wann und wie viel kann man mit dem Radiacode/Raysid messen? Zum Beispiel Radiacode + 0,5-1 CPS? Könnte man denn eine Karte Zeichnen und einzelne Isotope ausweisen, wie eben nur CS 137 wie das bei Profigeräten möglich ist, und die Belastung so sichtbar machen? In der Aeroradiometrie werden diese Gebiete sichtbar, und scheinbar handelt es sich um kleinräumige Gebiete (Tessin) die damals betroffen wurden. (Seite 22-23)

https://www.gtr.geophys.ethz.ch/far/reports/uarm99/FAR99.pdf

Radiohörer

Zitat von: Flipflop am 03. August 2024, 12:44In der Aeroradiometrie werden diese Gebiete sichtbar, und scheinbar handelt es sich um kleinräumige Gebiete (Tessin) die damals betroffen wurden. (Seite 22-23)
...schon mal weiter gelesen bzw. gegugt? ;D
--> Seite 38 oben: siehe Anhang.
Anscheinend ist dem nicht so! Vielleicht findest Du ja mal irgendwo die Messwerte des gesamten Tessins oder nur Centovalli. Könnte sein, dass das aber Staatsgeheimnis ist, um die Bevölkerung nicht zu verängstigen.
Wie gut das wir kein Organ für Radioaktivität haben: den Ri di Vacariccio haben wir 2003 Erstbegangen :(

Für Menzenschwandfreunde sind die Seiten 34u und 35o interessant.
Könnte der rote Punkt NNW Menzenschwand der Ort des BW/Halde sein?

Radiohörer

...falls doch noch jemand Lust auf Treffen/Pilze/Boden im Bayerwald hat: ich bin um ~9:30 da und ruf dann noch mal meine Nachrichten vom Forum ab.
Hab noch ein paar Karten gefunden...

Flipflop

 :) Viel Erfolg beim Pilzesuchen. Dann bin ich mal gespannt ob man heute noch was mit dem RC/RSy messen kann.

Radiohörer

...vor zwei Jahren am Zwieslerwaldhaus schon beim Aussteigen. Bin grad am Rotkot: gug mer mal...

Radiohörer

...war leider zu früh auf der Pirsch: die Pfiffer, hunderte auf 1,5 m², wären erst in ein paar Tagen erntereif :(
Immerhin eine Ecke mit mir unbekannten de.wikipedia.org/wiki/Lactifluus gefunden. Leider rochen die nicht wie der de.wikipedia.org/wiki/Brätling waren viel zu hell, hatten "komisch eingerissene Hüte" und blieben deshalb stehen.

Beim Besuch meines Bekannten Fritz Pfaffl ergab sich für den Nachmittag eine Exkursion mit Auto! zum Hühnerkobel: de.wikipedia.org/wiki/Hennenkobel und ein paar neue Details zur Geschichte.
Hinten beim Fledermausgitter ist die Aktivität lt. RC 102 ~0,38 µSV/h, also 2,5x höher als auf der Forststraße...

Radioquant98

Das wird ein gefleckter Rübling sein.

Viele Grüße
Bernd

Radiohörer

Zitat von: Radioquant98 am 05. August 2024, 00:06Das wird ein gefleckter Rübling sein.
Moin Bernd,
eher nicht: de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_Rosasporrübling
Die Milch ist mild und der Geruch sehr leicht fischig. Nur Farbe und Stiel passten halt nicht zum Milchbrätling.
Bei 150 Arten in Eu bin ich dann doch etwas vorsichtig. Ist nicht ganz meine Gegend und Höhenlage...

Radiohörer

Zitat von: Flipflop am 03. August 2024, 12:44https://www.gtr.geophys.ethz.ch/far/reports/uarm99/FAR99.pdf
...auf Seite 2 wird das Messgerät beschrieben:
"Das Messsystem besteht aus einem NaI-Detektor mit 16.8 l Volumen. Das Spektrometer weist 256
Kanäle auf und besitzt einen automatischen Gain Control. Die Steuerung des Systems und die
Erfassung und Speicherung der Daten erfolgt mit einem Industrie-PC. Für die Positionierung wird
GPS (Global Positioning System) verwendet. Das Messsystem wurde 1992 am Institut für
Geophysik gebaut."

Mich würde interessieren, ob das ein großer NaI-Einkristall mit einem aufgesetztem PMT ist oder aus mehreren kleineren Einkristallen mit mehreren PMTs?

Könnte man mit heutigen Materialien und Herstellungsmethoden mit NaI(Tl), CsI(Tl), GAGG, Kunststoffszintillator oder ? bei gleicher Empfindlichkeit wesentlich Volumen sparen?

Gigabecquerel

Das ist sicher nur ein großer Einkristall, NaI lässt sich seit langem sehr groß ziehen, da das Material relativ "gütig" ist. Ca. 40 mal 40 cm große Einkristalle sind seit den 60ern "normal", auch die kleinen, die man normal sieht, werden aus so einem großen geschnitten.
Mit der Effizienz kann man leider wenig machen, da die von der Messgeometrie (Hubschrauber über Fläche...) abhängt, so wie der Gamma-Energie und der (Elektronen-)Dichte deines Kristalls abhängt. Moderne Szintis werden immer "schwerer" und haben damit eine größere Wahrscheinlichkeit, dass ein einfallendes Gamma auch Licht auslößt, aber NaI wurde über die Jahre einfach perfektioniert, daher ist es das günstigste spektroskopische Material und wird überall eingesetzt. Plastik ist für Gammas leider denkbar schlecht, da es praktisch keinen Querschnitt für Photoeffekt hat und damit kaum Gammas zählt und damit auch keine Spektroskopie liefert. CsI:Tl, GAGG und viele andere sind dichter und damit effizienter (pro gleiches Volumen), aber die Preisdifferenz zu NaI ist so groß, dass man für den gleichen Preis am Ende so viel mehr NaI bekommt, dass der Zähler wieder Effizienter wird.

PS: Ich wollte hier ein Bild eines großen Kristalls einfügen, aber "Bild Einfügen" im Editor will eine URL und ich kann keine Datei hochladen. Übersehe ich irgendwas, oder kann man hier einfach keine Bilder direkt hochladen?
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

Radiohörer

Zitat von: Gigabecquerel am 06. August 2024, 10:39Übersehe ich irgendwas, oder kann man hier einfach keine Bilder direkt hochladen?
...ja, vermutlich  ;)
Einfach vor dem Versenden die "Vorschau" wählen, dann kommt unterhalb ein Feld
"Ziehen Sie Ihre Dateien hierhin, oder benutzen Sie den Button, um Dateien hinzuzufügen."
in das man dann eine Dateien zieht oder auf die Schaltfläche mit Pfeil nach unten "Anhänge und andere Optionen"...

Flipflop

Aus dem Jahr 2010:

Die Nachweisgrenze für Punktquellen liegt abhängig von Radionuklid, Vegetation, Background und Topographie bei der Standardflughöhe von 90 m zwischen 0.4. und 1.9 GBq.
Für eine Oberflächenkontamination durch 137Cs liegt die Nachweisgrenze abhängig von Vegetation, Background und Topographie bei der Standardflughöhe von 90 m zwischen 0.5 und 1 kBq/m2

https://far.ensi.ch/reports/Langzeitanalyse/LangzeitanalyseUmgebungKKW_CH.pdf

Es gibt scheinbar auch ein System für Drohnen mit 1Lt. Detektor und ein System für Fahrzeuge mit 8Lt. Detektor. Vermutlich sieht es in anderen Ländern nicht anders aus.



Gigabecquerel

Danke Radiohörer, das hat mir gefehlt!
Hier gibts ein Bild aus den 70ern, und als bonus auch eine PDF von Luuk (ehem. Mitarbeiter von Scionix), das ich schamlos aus einem anderen Forum geklaut habe ;-)
Da ist ein 17 l Kristall glatt leer im Vergleich.
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

Radiohörer

bei https://far.ensi.ch/ findet sich folgendes Bildchen: 4x Kristalle mit je 4,2l mit 4x PMT