Radioaktives Kabinett

Begonnen von DL3HRT, 20. Dezember 2023, 22:22

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DL3HRT

Ich wollte euch die neueste Konstruktion eines Bekannten nicht vorenthalten:

Also wer noch ein Weihnachtsgeschenk für Radiophile sucht...  ;)



Lennart

Schöner Aufbau! So ein ähnliches Kabinett gibt es auch im Museums für Uranbergbau in Bad Schlema. Leider erinnere ich mich nicht mehr ganz genau, welche Exponate dort in den Schaukästen waren. Ein Th-Glühstrumpf, uranhaltiger Dünger und etwas Uranerz waren aber mit Sicherheit dabei. So ein kompakter Aufbau wie in dem Video ist natürlich für den Privatgebrauch etwas eleganter als das "Riesenrad" im Museum  :)

Den Mechanismus zu sehen finde ich auch spannend, wobei man natürlich noch eine Art Blende davor setzen könnte, die nur Display, LED und das jeweilige Exponat zeigt. Vielleicht auch noch mit einer kurzen Beschreibung des Gegenstandes.

DG0MG

Zitat von: Lennart am 21. Dezember 2023, 15:44So ein ähnliches Kabinett gibt es auch im Museum für Uranbergbau in Bad Schlema.

Stimmt, sogar mit unterschiedlichen Strahlern und unterschiedlichen Abschirmmaterialien:

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Zitat von: Lennart am 21. Dezember 2023, 15:44Leider erinnere ich mich nicht mehr ganz genau, welche Exponate dort in den Schaukästen waren

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Das Zählrohr ist ein FHZ731 Pancake-ZR und  die Filtermaterialien der rechten Scheibe sind Plexiglas 4 mm, Aluminium 2 mm, Blei 2,5 mm und Blei 5 mm. Das wäre eins der wenigen "interaktiven" Exponate dort, bei dem der Besucher nicht nur lesen, sondern durch eigenes Experimentieren etwas lernen könnte. Weil es nämlich nicht automatisch läuft, sondern man durch die Knöpfe die Drehung auch steuern kann. Besonders schade aus diesem Blickwinkel ist dann das Schild "Bedienung nur durch Personal". Auf meine Bitte, das Ding doch mal in Betrieb zu setzen, kam nur die Antwort, dass es kaputt sei. Wäre wohl mal ein Geschenk oder Dauerleihgabe des BfS gewesen.
Nun ja, unzählige Exponate sammeln und fein säuberlich hinter Glasvitrinen aufreihen allein macht noch  kein Museum mit pädagogischem Wert aus.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Solche Maschinen waren in den Informationszentren der Kernkraftwerke Standardausstellungsstücke. Bestückt waren sie entweder mit Pancake- oder Großflächenproportionaldetektoren (letztere mit Xenon).
Im KKW Philippsburg gibt es zusätzlich noch eine vom Besucher verschiebbare Sonde (GM-Zählrohr) und eine Gamma-Strahlenquelle in einem zum Zählrohr offenen Bleitopf, um das Abstandsquadratgesetz erleben zu können (zur Sicherheit das ganze Ensemble unter Plexiglas). Ferner gibt es noch eine Messvorrichtung mit einem Xenon-Detektor, unter dem Besucher mitgebrachte Gegenstände testen können. Leider habe ich keine Bilder davon.
Die große Nebelkammer von PHYWE haben die an das örtliche Gymnasium verschenkt...

Was ist denn das für ein Zylinder vor dem Pancake in Bild 2 ?

Norbert

Lennart

Zitat von: DG0MG am 21. Dezember 2023, 19:34Stimmt, sogar mit unterschiedlichen Strahlern und unterschiedlichen Abschirmmaterialien:

Danke für die Bilder, bei meinem Besuch habe ich leider nicht viel fotografiert.

Zitat von: DG0MG am 21. Dezember 2023, 19:34Besonders schade aus diesem Blickwinkel ist dann das Schild "Bedienung nur durch Personal". Auf meine Bitte, das Ding doch mal in Betrieb zu setzen, kam nur die Antwort, dass es kaputt sei. Wäre wohl mal ein Geschenk oder Dauerleihgabe des BfS gewesen.
Nun ja, unzählige Exponate sammeln und fein säuberlich hinter Glasvitrinen aufreihen allein macht noch  kein Museum mit pädagogischem Wert aus.

Ich habe mich auch erkundigt, ob der Apparat funktionsfähig ist. Der Herr am Eingang meinte, dass das ein relativ "launischer" Mechanismus ist und häufig Probleme macht. Sein älterer Kollege würde sich damit besser auskennen. Nach einigen Minuten kam der dazu und hat das Teil dann tatsächlich in Gang gesetzt. Leider habe ich nur kurz damit herumgespielt, es gab noch viel anzuschauen und die Öffnungszeit neigte sich dem Ende zu...

Bei so einem kleinen Museum das sich mit einem Nischenthema befasst, sind die finanziellen und personellen Ressourcen vermutlich stark begrenzt. So ist es sicher nicht leicht, komplexere Exponate in Schuss zu halten oder Ausstellungsstücke ansprechender zu präsentieren. Ein Andenken an eine unliebsame Thematik wie den Uranbergbau wird man wohl auch nicht mit Fördergeldern überschütten. 

Trotzdem kann ich mich nicht beklagen. Man hat alle meine Fragen freundlich und kompetent beantwortet und für eine nette Unterhaltung hat man sich auch Zeit genommen.