Bestimmung der Aktivität

Begonnen von Zugpferd, Heute um 03:31

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Zugpferd

Hallo zusammen,
Ich hab doch hier irgendwo mal gelesen wie man die Aktivität eines Stoffes messen kann, finde es aber überhaupt nicht mehr, und Norbert hat schon so viele Posts das ich es unter seinem Namen auch nicht finde, bin nämlich der Meinung das er das ganz gut beschrieben hatte.

Kugel, Marinelli 4pi und dann wie?
Beste Herangehensweise gesucht...
Danke Keule

Gigabecquerel

Da gibts ein paar Methoden.
Am Ende interessieren dich zwei sachen:
Die Geometrische Effizienz, die beschreibt wie viel Strahlung aus deiner Quelle im Detektor landet, das beinhaltet sowohl die Quellen / Detektorgröße, als auch Selbstabsorption, streuung in dem medium zwischen detektor und quelle.
Die Detektoreffizienz, die angibt mit welcher wahrscheinlichkeit ein teilchen, das deinen detektor trifft, gezählt wird. Hier kann man noch unterscheiden in der Zähleffizienz und der Full energy peak effizienz, also ob das teilchen überhaupt gezählt wird und ob es auch in dem entsprechenden peak im spektrum landet (ggü. z.b. dem compton-kontinuum, einem escape peak oder so).

Ersteres lässt sich in den einfachsten fällen (punktquelle) ausrechnen und ist oft ausreichend, zweiteres ist schon schwerer, lässt sich aber häufig nachschauen, zumindest für die üblichen detektoren.
Beides lässt sich mit MCNP lösen.

Da aber leider die meisten proben keine einfachsten fälle sind und viel zu wenige leute zugang zu MCNP haben (bzw. es erst eine relativ neu so weit zugängliche methode ist) nutzt man meistens referenzen. Man baut die probe nach, achtet darauf, dass sie die gleiche geometrie (also marinelli, punktquelle, etc) hat und mischt ihr eine bekannte aktivität bei. Schaut man sich jetzt die rate im full energy peak an, teilt sie durch die bekannte aktivität bekommt man einen wert mit der einheit cps/Bq, bzw. 1/Zerfall. Das ist dann der kalibrierfaktor, den kann man auf die unbekannte quelle werfen und schon hat man ihre aktiviät.

Bei manchen, wenigen, nukliden kann man eine beta-gamma koinzidenzmessung mit zwei detektoren machen, die die tolle eigenschaft hat, dass sich alle effizienzen rauskürzen und man direkt ein ergebnis bekommt.

Für besondere proben, wie sie z.b. in der alphaspektroskopie verwendet werden kann man sich relativ einfach einen 2-pi proportionalzähler bauen bei dem man mit gutem gewissen eine echte 2 pi zähleffizienz annehmen kann, dementsprechend ist die probenaktivität dann 2* Zählrate.

Ähnlich ist es für alpha- und betastrahler im Flüssigscinti, da erreicht man praktisch 4 pi zähleffizienz.

Am einfachsten und mmn. am "hobby-geeignetsten" ist es aber eine vergleichsmessung mit einem standard wie oben beschrieben zu machen.

Viele Grüße,
Lukas
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

Zugpferd

Danke Lukas,  wie schon vermutet nicht einfach.
Hintergrund ist z.B. das käuflich zu erwerbende Tc Metall eines Online Händlers. Dies ist in einer Ampulle unter N oder Ar Gas ist auf eine Goldfolie bedampft. Laut Freigrenzentabelle 1MBq.
Wie viel hat wohl die Probe... Das würde ich gerne mal pi mal Daumen wissen wollen.
Könnte man das auch durchs Volumen und Gewicht rausrechnen können? Ok, Glasampulle und Gas kennt man jetzt nicht, aber wenn man keine Ahnung 2x1cm Goldfolie mit 50ym Dicke nimmt, das Gewicht ausrechnet mit der Dichte und dann das bedampfte Ding misst hat man das Gewicht des Tc was anhaftet und somit auch dessen Aktivität?

Das Pu Sample was da ist Australien so schief gegangen ist kann man sicherlich nur messtechnisch erfassen, da sind zu viele Unbekannte. Aber da das Tc auf Goldfolie sein soll wäre das auch eine Methode so würde ich von ausgehen.
Wohl eher andersrum, Dichte bestimmen mit Gold vergleichen, Rest muss Tc sein... nur kommt es dann an Luft...

Es ist schwierig.

Aber wieso finde ich den Post nicht wieder? Das hatten wir doch mal hier irgendwo...
Gruss keule