Darf es etwas Radon sein? Der Radon-Mess-Thread

Begonnen von katze, 03. Januar 2020, 00:35

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Kermit

Zitat von: opengeiger.de am 17. Mai 2024, 08:05Mich würde wirklich auch interessieren, was der qm dort kostet!

Das kann mna offiziell hier abfragen:

https://www.bodenrichtwerte-deutschland.de/boris/bw/herrischried

2024 im Durchschnitt 65€ je m2, Maximal 100€ je m2 und mininmal 13€ je m2

Was die "Liebhaberpreise" sind, ist nicht so leicht rauszufinden  ;)

Peter-1

Ja es ist eine schöne Landschaft !
Aber den Wert will ich nicht richtig glauben.
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Ob der Glaskünstler mal mit Uranglas experimentiert hat? Jedenfalls steht der Garten voll mit seinen exotischen Gebilden in grellen Farben.
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Jetzt sind neugierige Jungforscher gefordert welche die Umgebung genau vermessen  ;D Ob sich der Bodenrichtwert dann verändert ?

Peter
Gruß  Peter

Dsl71

Ich habe gerade die Möglichkeit die Radonwerte in der Wohnung meiner Nachbarin mit dem RadonEye zu Messen. Sie ist gerade auf Urlaub.

Wir wohnen in einem 18 Jahre alten, vier stöckigen, Hochhaus im letzten Stock. Es ist kein Radonschutzgebiet (Graz).

Das Zwischenergebnis ist 468 Bq/m³ nach genau 4 Tagen ohne zu Lüften.

Findet Ihr nicht dass das viel zuviel ist?

DL8BCN

Ja, ist zu viel.
Man sollte unter 200 Bq/m3 bleiben, wenn es ein Wohnraum ist.

DL3HRT

Zitat von: Dsl71 am 05. September 2024, 11:59Findet Ihr nicht dass das viel zuviel ist?
Würde ich nicht sagen. Empfohlen wird ein Maximalwert von 300 Bq/m3 im Jahresmittel, wobei 100 Bq/m3 angestrebt werden.

Wichtig ist dabei der Begriff Jahresmittel. Die Messung in einer Wohnung, die mehrere Tage nicht gelüftet wird, ist nicht praxisbezogen. Du musst die Messung in einer normal genutzten Wohnung über einen sehr langen Zeitraum durchführen, damit auch jahreszeitliche Schwankungen (Heizen, Lüften etc.) erfasst werden. Der daraus resultierende Mittelwert dürfte dann unauffällig sein.

Dsl71

Zitat von: DL3HRT am 05. September 2024, 13:09Wichtig ist dabei der Begriff Jahresmittel. Die Messung in einer Wohnung, die mehrere Tage nicht gelüftet wird, ist nicht praxisbezogen. Du musst die Messung in einer normal genutzten Wohnung über einen sehr langen Zeitraum durchführen, damit auch jahreszeitliche Schwankungen (Heizen, Lüften etc.) erfasst werden. Der daraus resultierende Mittelwert dürfte dann unauffällig sein.

Ja, das ist mir schon klar. Unklar ist mir wie innerhalb von nur vier Tagen sich derartige Werte aufsummieren - im vierten Stock.

DL3HRT

Das kann durchaus aus dem Mauerwerk stammen. Unsere Lehmziegel sind in dieser Hinsicht auch auffällig.

DL8BCN

Hier eine Info von Airthings,com:

Gesunde Radonwerte

Eine konkrete Antwort auf die Frage, ,,was gesunde Radonwerte sind", ist höchst umstritten. Null wäre die natürliche Antwort, wenn man davon absieht, dass Radon ein natürlich vorkommendes, radioaktives Gas ist, das sich überall um uns herum in der Luft befindet. Da Radon farblos, geruchlos und unsichtbar ist, ist ein Radon-Detektor unvermeidlich, denn nur durch die Überwachung wissen Sie sicher, wie hoch Ihre Radon-Werte sind.

Je nach Land variieren die zulässigen Radonwerte. Ein von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegter, allgemein akzeptierter Wert ist 100 Bq/m3 oder 2,7 pCi/L. Bei Häusern oder Gebäuden mit höheren Messwerten wird empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Radonwerte zu senken. Die WHO empfiehlt außerdem einen Grenzwert, der 300 Bq/m3 oder 8 pCi/L nicht überschreiten sollte.

In den Vereinigten Staaten liegt der von der Umweltschutzbehörde empfohlene Grenzwert mit 4 pCi/L ein wenig höher als der Wert der WHO. Es wird geschätzt, dass zwei Drittel aller Haushalte in den USA den empfohlenen Grenzwert überschreiten. Es wird jedoch auch angenommen, dass eine Senkung der Werte auf unter 4,0 p/Ci die jährlichen Krebstodesfälle durch Radon um die Hälfte reduzieren würde.

Ich hatte immer noch den früheren WHO Wert von 100 Bq/m3 im Kopf. Daher meinte ich das 468 Bq/m3 etwas hoch ist.
Der Grenzwert wurde ja auf 300 Bq/m3 erhöht.
Also gilt meine Aussage immer noch, wenn der Wert dauerhaft so hoch ist.

COM

Hallo allseits,

ich habe mich in den letzten Wochen etwas intensiver mit dem Thema Radon in Wohnhäusern befasst und finde auch diesen Thread hier hochinterssant.
Vielen Dank allen, die ihr Wissen hier teilen!

Auslöser war die Anschaffung eines RadonEye, um endlich mal in einem selten genutzten knapp 200 J. alten Ferienhaus im Fichtelgebirge (Radongebiet, dicke Natursteinmauern, ehem. Bergwerksschacht unter dem Haus, nicht unterkellert, ...) mal auf Radon zu screenen.
Ich hatte die schlimmsten Befürchtungen, in der Region gab es öffentliche Gebäude mit Werten weit im 4-stelligen Bereich), aber ein erstes 24 h Screening (RadonEye in seit 14d ungelüftetem Haus deponiert, nach 24h wieder geholt) hat mich absolut überrascht: 24h Durchschnitt um die 130 Bq/m3, nach Stoßlüften unter 40).
Langzeitmessung steht noch aus, weil ich den den RadonEye derzeit bei uns zuhause im Einsatz habe:

Das war nämlich die zweite Überraschung - 15 Jahre alter "Neubau" im Nichtrisikogebiet, Lehmboden-Gegend (schlecht radondurchlässig?), allerdings ums Haus damals mit Brechsand verdichtet,  Bodenplatte, Schweißbahnen, Poroton-Ziegel incl. Teilunterkellerung, gewissenhafte Bauausicht incl. Kontrolle Abdichtung ("schwarze Wanne"), leichter Hang.
EG und 1. Stock unauffällig (0-40 Bq/m3), aber im freizeitgenutzen Keller Werte um die 300 Bq/m3 (250-400). Kellerlüften im Sommer schwierig (Feuchtigkeitseintrag), bei nächtlichem Lüften + Luftentfeuchter Abfall der Werte auf ca. 40-150/200), über 1-2 Tage sind dann wieder die ca. 300 erreicht.
Lüften nur über Lichtschachtfenster.
Im (nicht abgedeckten) Lichtschacht auf dem Kellerfenstersims außen habe ich gestern über 2 h mal gescreent: um die 200 Bq/m3 bei schwülem Wetter).
Im fensterlosen Hausanschlussraum mit den Mauerdurchführungen waren die Werte erstaunlicherweise tendenziell etwas niedriger (um die 260), in der Waschküche erwas höher (ca. 340).

Was mich interessieren würde, ist, ob es Sinn macht, nach Radon-Eintrittspforten zu suchen oder ob diese Werte schon das realistisch Erreichbare für einen gut ausgeführten Beubau-Ziegelkeller / schwarze Wanne sind und das vergebene Liebesmüh wäre.

Man findet im Netz ja viele Fallberichte über Wohnraüme und auch Extrembeispiele, aber praktisch keine Datenbasis über Kellerräume moderner Häuser, was mit die Einschätzung schwer macht ...
Ich hätte niedrigere Werte erwartet.

Was meint / wisst Ihr dazu?

Herzliche Grüße allseits 👋🏻[float=left max=45%][/float]