Drahtkammer

Begonnen von Gigabecquerel, 16. September 2024, 14:58

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 17. September 2024, 11:35...
Und tatsächlich habe ich bei meiner reparierten Messkammer die Spannung etwas erhöht, um ähnliche Empfindlichkeit und Zählraten wie mit dem Xenon ZR zu haben.
Die schlechtere Ansprechempfindlichkeit für Tritium ist aber geblieben.
In höheren Energiebereichen ist alles ok.
...
Das wirst Du auch nicht ändern können, weil für die Gammanachweisempfindlichkeit die Protonenanzahl im Kern und damit vor allem die Anzahl der Hüllenelektronen für eine Wechselwirkung maßgeblich ist.

Xenon hat 54 Elektronen in seiner Hülle, Argon hat 18 Elektronen in seiner Hülle. Somit hat Xenon bei niederenergetischen Photonen (Tritium-Bremstrahlung) eine höhere Wechselwirkungswahrscheinlichkeit als Argon und ist damit empfindlicher.

Norbert

Gigabecquerel

So, es geht weiter!
Die Platinen kamen an und ich habe alles zusammen gebaut. Da gibts wohl wenig zu berichten, dank CAD hat alles gepasst wie es sollte! Die Kathodendrähte hätten 0.5 mm Messing werden sollen, aber das war zu steif, bzw. die Platinen zu schwach als dass sich irgendwas hätte spannen lassen. Zum Glück hab ich hier meine Kiste diverser Drähte, da wurde das MS schnell durch vergoldetes Wolfram mit 0.2 mm getauscht!
Für eine nächste Revision muss ich mir da was überlegen, vielleicht reicht es, wenn ich die Platine vorher auf den Kunststoffspacer klebe und dann erst die Drähte spanne... ein paar Versuche werden folgen.
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden damit, wie die Kammer aussieht!
Und bevor sich jemand beschwert, der Draht vom SHV zur Anode ist für 5 kV isoliert ;-)

Jetzt wird erstmal gespült und konditioniert, aber heute hat das lokale Forschungszentrum Tag der offenen Tür, da passiert hier nix! Nur einen kurzen Test habe ich gemacht und kann nun sagen, dass die Kammer auch 3 mBar hält. Da bläht sich das Fenster ganzschön auf!

Feiertagsgrüße,
Lukas
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

opengeiger.de

Sehr sauber gebastelt!  :hi:

Gigabecquerel

Vielen Dank @opengeiger.de !

So wies aussieht muss ich das ganze aber nochmal etwas anders angehen.
Ich habe sehr viel gelernt über Ground Loops, Stabilität von Verstärkern, Kompensation von Opamps und generelle Rauschunterdrückung. Hier möchte ich auch jedem nochmal die "Spieler Lectures" empfehlen:
https://www-physics.lbl.gov/~spieler/
Vorallem die Präsentationen zum Thema "Warum funktioniert der Mist nicht" sind Gold wert:
https://www-physics.lbl.gov/~spieler/Heidelberg_Notes_2005/pdf/VIII_Why_Things_don't_Work.pdf

Leider habe ich damit auch verstanden, dass mein Ansatz ein paar grundliegende Probleme hat, vorallem das Kabel zwischen Detektor und Verstärker stört sehr. Die erhöhte Eingangskapazität bringt den Verstärker zum schwingen und erhöht das Rauschen, die drei Kabel bringen schön große Ground Loops rein, alles in allem ist das ziemlicher Mist.
Also baue ich den Detektor neu, diesmal mit den Verstärkern direkt auf den Detektorplatinen.
Warum ich das nicht von anfang an gemacht habe? Tjoah da muss man wohl jemanden fragen, der cleverer ist als ich.

Kber so negativ das auch klingt, ich habe eindeutig Positive Ergebnisse bisher erhalten!
Die Kathodensignale verschieben sich eindeutig gegenüber der Anode in abhängigkeit der position:

Jetzt heißt es aber erstmal wieder warten, auf Platinen, auf Teile...

Grüße,
Lukas
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!