AlphaHound

Begonnen von SievertGray, 01. September 2024, 13:40

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Gigabecquerel

Faszinierend, danke für die Info!
Wieder was gelernt.
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

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Beim AlphaHound ist noch viel Handarbeit dabei. Hier sieht man, wie jedes Gehäuse einzeln sandgestrahlt wird.


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@Radiohörer hat mir kürzlich folgende Frage gestellt:
ZitatKannst Du bitte mal die Abschwächung zeigen, die eine dünne Frischhaltefolie verursacht?
Event. nach weiterer "Verdünnung" durch Nachrecken?
Ich muss mal zu Hause in den Aufzeichnungen nachsehen, glaube mich aber zu erinnern, dass Frischhaltefolie nur ~40 % der Alphas am GMC600+ "gefiltert" hat.
Bei der Diskussion über die "richtige" Verpackung von Radiumzeigern und Autunit wäre das schon mal ne Aussage...

Diese Frage wollte ich ihm gerne beantworten. Strahlenquelle war ein russischer Drucktaster mit einer dicken Lage Radiumleuchtfarbe. Als "Abschirmung" wurde dünne Haushaltsfolie verwendet. Hier sind die Messergebnisse des AlphaHound für Alphastrahlung:
- ohne Folie: 550 cps
- mit Folie:  300 cps

Das heißt, dass immerhin 55% der Alphastrahlung durch die Folie kommen. Wenn man sie entsprechend reckt, könnte es sogar noch mehr werden. Das passt gut zu den Beobachtungen von @Radiohörer. Eine einzelne Lage Folie um eine Quelle bietet also einen gewissen Berührungsschutz und lässt noch mehr als die Häfte der Alphastrahlung durch.

Hier das Video dazu, bei Ansicht auf YouTube mit Kommentaren:


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Ich habe gestern Pechblende mit dem AlphaHound gemessen. Der Prüfling stammt vom Straßendreieck in der Nähe von Wernsdorf (https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,26.0.html). Er hat eine Dichte von 5,51 g/cm3 und wiegt 157 g.

Zuerst habe ich die Gammadosisleistung mit verschiedenen Geräten bestimmt:
- FH40F2M: 130 µSv/h
- RadiaCode 103: 124 µSv/h
- KC761C: 126,5 µSv/h

Die drei Geräte waren sich weitgehend einig :). Beim RadiaCode 103 habe ich eigentlich einen höheren Messwert erwartet, da er in gewissem Maße auch auf Betastrahlung reagiert und davon gibt es so dicht am Prüfling ja reichlich.

Mit dem AlphaHound ergaben sich folgende Messwerte an der aktivsten Stelle:
- Alphastrahlung: ca. 100 cps
- Betastrahlung: ca. 3800 cps

Der im Verhältnis zur Betastrahlung recht niedrige Messwert für die Alphastrahlung liegt vor allem an der Selbstabsorption der Pechblende. Man misst nur die Alphas von der Oberfläche. Betastrahlung wird zwar auch gut durch Pechblende abgeschirmt, es gelangt aber immer noch ein gewisser Anteil nach außen.

Hier das Video dazu:







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Ich habe heute die Beta-Empfindlichkeit des AlphaHound AB+ mit der des LND7311 Pancake-Zählrohrs aus dem GMZ02 verglichen. Beide haben eine große Detektorfläche, die sich nicht dramatisch unterscheidet.
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Als Strahler diente eine Tüte Müllers Pottasche. Deren Fläche ist größer als die der Detektoren, so dass die Geomatrie für den Vergleich keine Rolle spielt.
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Alle Messungen liefen jeweils 1000 Sekunden. Zuerst habe ich die Nullrate des LND7311 zu 0,718 cps bestimmt.
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Da das LND7311 auch ein wenig Gammastrahlung registriert, habe ich eine Messung mit einer aufgelegten, 4 mm dicken Acrylglasplatte angefügt um die Betastrahlung weitestgehend abzuschirmen. Nun lag die Zählrate bei 0,796 cps.
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Die eigentliche Messung ergab eine Zählrate von 9,102 cps. Wenn man davon die zuvor gemessenen 0,796 (BG+Gamma) abzieht, so ergeben sich 8,306 cps als Nettozählrate für die Betastrahlung.
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Der AlphaHound AB+ hat eine relativ kurze Zeitkonstante, so dass die Messwerte verhältnismäßig schnell schwanken. Eine Hintergrundmessung war nicht erforderlich, da fast durchgängig 0,0 cps angezeigt werden. Das Foto zeigt eine Momentaufname während der Messung der Probe.
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Zum Glück kann man in der aktuellen Firmwarversion die Messwerte mittels eines Terminalprogramms auf dem PC mitloggen. Ich habe Messwerte über 1000 Sekunden gesammelt und daraus den Mittelwert von 4,17 cps bestimmt.

Daraus ergibt sich eine relative Betaempfindlichkeit des AlphaHound AB+ bezogen auf das LND7311 von 50%. Das gilt natürlich nur für K-40, bei anderen Nukliden mit anderer Beta-Energie kann das durchaus anders aussehen.

Die Messung passt zu Nicks Aussage, dass er eine Empfindlichkeit von ca. 60% bezüglich eines GMC600 beobachtet.

Bei den Messungen spielt natürlich auch der Grad der Abdeckung der Detektorfläche eine Rolle. Die geringere Beta-Empfindlichkeit ist sicher auch darin begründet, dass sich vor dem Beta-Szintillator der Alpha-Szintillator befindet, der auch eine gewisse Dämpfung mit sich bringt.