Gereinigtes Uran

Begonnen von opengeiger.de, 05. September 2024, 11:09

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Peter-1

Hallo Bernd,
es läuft gerade eine Scherbe mit U-glasur ( Geschenk von Philipsborn ). Rauschen ist noch ein Stück entfernt und hier gut zu sehen bei < 6 keV.
Auch in einer Audioaufnahme ist der Pegel < 1 mV.
Es ist also eine echte Linie eines Isotops.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Peter
Gruß  Peter

opengeiger.de

Ja, stimmt! Das überzeugt. Sehr rauscharmes Design! :hi:

Gigabecquerel

So, ich hab auch nochmal mein bisschen Walderde aufs Spektrometer gelegt.
238 / 235 ist natürlich deutlich sichtbar, ebenso Ra226. Ob das wie von @NoLi vermutet aus der Neutronenquelle kommt oder einfach natürlich in der Gegend ist kann ich nicht sagen.
Ich hoffe sehr, dass die Quelle dicht war...
Auch hier sieht man, dass die kalibration im unteren Energiebereich etwas auseinanderfällt.
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

opengeiger.de

@Gigabecquerel Bei Dir ist die Farbgebung doch türkis U238+, lila U235+ und grün Ra226+ ? Ja, dann passt die Energieskala vorne nocht nicht so optimal, aber sonst kommen alle Peaks recht gut raus. Und man sieht dass es dort "im Wald" schon auch eine Ra226+ Kantamination "in grün" gibt.

Weisst Du, dass Du in Interspec die Energieskala auch nachkalibrieren kannst? Du schaust Dir im Peak Manager zuerst mit dem Peak Editor (rechts klick) die markierten, deutlichen Peaks an, ob die auf dem richtigen Photopeak sitzen. Gerade wenn ein Nuklid viele Linien hat, kanns passieren, dass er beim Fit den Falschen Übergang nimmt). Dann schaust Du, dass Du mindestens 3 Peaks hast, deren Identität Du kennst und wählst bei Energie Calibration auch den quadratischen Koeffizienten aus. Ganz unten gibts dann den Fit Knopf für die Energieskala. Das justiert dann die Energie-Achse meist sehr gut.

opengeiger.de

Ich habe jetzt nochmal einen Anlauf mit dem Radiacode genommen. Meine kleine quietschorangene Espressotasse schien mir dafür das bestgeeignetste Objekt hinsichtlich der Strahlungsgeometrie zu sein. Ist ja fast Marinelli-Style  :) . Allerdings war die Farge, wie bekomm ich da jetzt einen geeigneten "Betablocker" dafür. Die Lösung, die ich (ohne 3D-Drucker) dafür gefunden habe, ist die knetbare Modelliermasse "Fimo" von Städtler. Die gibts als Professional und für Kinder. 

https://www.staedtler.com/de/de/entdecken/was-ist-fimo-eigentlich-alles-wissenswerte-zur-beliebten-bunten-
modelliermasse-von-staedtler/

Die für Kinder ist weicher und die scheints auch zu tun, vor allem gibts die in vielen Schreibwarenläden. Sie besteht laut Hersteller aus PVC-Pulver, Weichmachern und Additiven und es wird wohl nicht schlimm sein, wenn man sich danach die Finger abschleckt, wenn das für Kinder tauglich sein soll. Man kann diese Knetmasse auch im Backofen aushärten, das hab ich bisher aber noch nicht getestet. Damit habe ich mir nun das Espresso-Tässchen ausgeknetet mit einer Wandstärke von ca. 1cm und darin noch ein "Verhüterli" gemäß dem Poor-Man's Marinelli platziert (https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,931.0.html).

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Das Spektrum entwickelt sich wunschgemäß, aber ich geb ihm noch ein paar Stündchen. Leider scheint das Espresso-Tässchen auch nicht aus der Fiestaware-Serie aus USA zu stammen, also wieder keine DU-Farbe :( . Die orangenen DU-Farben scheinen hier wohl nicht so verbreitet gewesen zu sein...  :unknw: 

Gigabecquerel

@opengeiger.de Ja, da hast du mich erwischt ;)
Ich bin am Freitag aus dem Urlaub wieder gekommen und habe seit dem mein Spektrometer noch nicht richtig wieder kalibriert. Die Kalibration im Spektrum hier ist nur in Interspec passiert, ich muss das die Woche mal richtig machen.

Orangene DU-Glasur ist mir tatsächlich bisher nicht untergekommen, alle DU Stücke die ich hier hab sind Glas.
Falls du da was suchst kann ich diesen Laden empfehlen: https://www.glass-laser.com/glass-laser-eu/eshop/36-1-URANIUM-GLASS/0/0/9/0/
Gammaspektroskopie, Proportional- und Halbleiterzähler!

wrdmstr inc.

Zitat von: opengeiger.de am 09. September 2024, 08:03Das Spektrum entwickelt sich wunschgemäß, aber ich geb ihm noch ein paar Stündchen. Leider scheint das Espresso-Tässchen auch nicht aus der Fiestaware-Serie aus USA zu stammen, also wieder keine DU-Farbe :( . Die orangenen DU-Farben scheinen hier wohl nicht so verbreitet gewesen zu sein...  :unknw: 


Für mein Verständnis ist gereinigtes Uran nur gereinigt,also Natururan ohne Folgeprodukte.
Wenn du jetzt noch DU ins Spiel bringst wird der thread unübersichtlich weil jeder von was anderem spricht. Dann lieber extra einen abgereicherten thread.Ausserdem ist ja das spannende grad Natururan (nicht das Erz sondern eben das gereinigte) zu finden, alle neueren Produkte wie Uranglas nach 1950? sind mit DU hergestellt, das Verhältniss der zwei vorderen Peaks ist anders.

opengeiger.de

Zitat von: wrdmstr inc. am 09. September 2024, 09:31Für mein Verständnis ist gereinigtes Uran nur gereinigt,also Natururan ohne Folgeprodukte.
Wenn du jetzt noch DU ins Spiel bringst wird der thread unübersichtlich weil jeder von was anderem spricht. Dann lieber extra einen abgereicherten thread.

Ja, einverstanden! Aber derjenige, der zuerst  ein schönes DU-Spektrum hat (mit den Pa234m Peaks), der soll den Thread starten. Für den Radiacode wirds ne echte Herausforderung sein!

opengeiger.de

So, nun kann sich das Spektrum der Espresso-Tasse mit Fimo-Betablocker sehen lassen. Ich denke das Pa234m bei 766keV und 1001keV kommt jetzt richtig schön raus in allen Arten der Darstellung. Im Anhang das Spektrum mit der RC102 DRF entzerrt und in Interspec. Also das ist schon eine beachtliche Leistung des Radiacode bei rund 300nSv/h Dosisleistung! :good2:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

opengeiger.de

So nun wollt ich zur Kontrolle schauen, wie das Espresso-Tässchen mit meinem 2.5" NaI-Kristall und dem Thermenino rauskommt. Ich habe auch wieder 8mm Plexiglas zwischen die Tasse und den Detektor platziert, obwohl der Detektor in einem Alugehäuse sitzt, nur zur Vorsicht. Hier das Ergebnis aus dem Thermemino-MCA und im Anhang mit Interspec.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Wieder kommen die beiden Pa234m-Linien bei 766keV und 1001keV sehr sauber raus.

Vergleicht man dieses Spektrum der Uranfarbe auf dem Tässchen mit dem Spektrum der Gottow-Erde von @Peter-1 dann sieht das doch sehr ähnlich aus. Der NaI trennt die zwei U235 Linien sehr gut und sie haben ein ähnliches Verhältnis. Das schafft der kleine Radiacode CsI nicht. Aber vielleicht der GAGG im RC103?

Man sieht aber beim Peak der zwei Th234-Linien ganz vorne einen Artefakt in meinem Spektrum. Die Anlage von @Peter-1 trennt auch diese beiden Linien bei 63keV und 92keV sauber. Bei mir liegt da vermutlich die Blei XRF-Linie bei 77keV dazwischen, die alles zu einem Peak verschmelzen läßt, denn im Gegensatz zu Peter habe ich meine Kammer innen nicht mit Kupfer ausgekleidet. Dafür lohnt sich der Aufwand also. Aber insgesamt, so denke ich, kann man sagen, dass der Vergleich deutlich zeigt, dass die Uran-Kontamination der Erde in Gottow dem Uran, wie es in Uranfarben verwendet wurde, sehr stark ähnelt. Besonders angereichert war Diebners Uran also vermutlich nicht.

Peter-1

Diese Uranglasuren haben sicher sehr unterschiedliche Quellen für ihre Ausgangsstoffe incl. Uranoxid gehabt. In wenigen Tagen soll ich noch eine kleine Scherbe mit roter Glasur erhalten. Zuvor aber ein weiteres Beispiel.
Beim Besuch von H.v.Philipsborn in Regensburg bekam ich einige Proben als Geschenk mit. Dabei auch eine U-glasur, Stück von einem Teller.
 Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Die Aktivität ist sehr gering. So kann mein RC101 keine Aktivität erkennen.
Aber auf dem Szintillator sieht es anders aus. Ganz links der kleine Peak ( Rauschen ), dann wieder bei ~17 keV eine unbekannte Linie, welche aber immer wieder auftaucht. Der Rest ist selbsterklärend. Leider sind die Pa234 nicht zu erkennen.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Grüße
Peter
Gruß  Peter

Peter-1

Frage:
Hat schon jemand versucht die Aktivität einer Bodenprobe von Gottow zu messen?
Gaaaaanz grob komme ich auf ~ 25 kBq/kg. Kann das sein?

Gruß  Peter