OM-Monitor GMZ 02

Begonnen von Banev, 03. Juli 2024, 23:48

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DG0MG

Zitat von: DL3HRT am 06. Juli 2024, 11:24das Gehäuse geöffnet? Es gibt bestimmt Nasen,

Nee, zu der Zeit waren Nasen noch nicht erfunden, selbst in Taiwan hat man noch geschraubt :)

Die 4 Füße sind Kappen, unter denen sich Schrauben verbergen. Am schadlosesten bekommt man die heraus, wenn mann sie mit 2 dickeren Nähnadeln schräg ansticht und heraushebt.

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Zitat von: DL3HRT am 06. Juli 2024, 11:24In der Batterieabdeckung ist innen ein Aufkleber:

Ja, bei mir auch.

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Und wenn man danach googelt, findet man als vormaligen Inhaber dieser Firma jemand, der mit Nachnamen so heisst, wie der Verkäufer der Geräte. Er muss wohl auch Funkamateur gewesen sein. Ich habe zwar eine 30 Jahre alte, gedruckte, gesamtdeutsche Rufzeichenliste, aber die ist natürlich nach Rufzeichen sortiert, man kann nicht nach dem Namen suchen. Insofern kenne ich das Rufzeichen nicht.

Da auf der Platine auch WEMO steht, kann man annehmen, dass der Inhaber von WEMO (Dipl. Ing. FH) auch der Konstrukteur des Gerätes ist und er den Bedarf an solchen Geräten recht schnell erkannt hat. Links, unter dem Display steht auf der Platine "120686". Wenn das das Datum ist, dann war das nur 7 Wochen nach Tschernobyl!

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Zitat von: Banev am 03. Juli 2024, 23:48aber dem Vernehmen nach es soll von einer Firma E. Ott Electronics GmbH gebaut (oder zumindest vertrieben) worden sein

Einen Bezug zu einer Firma Ott habe ich jetzt noch nicht entdecken können, ausser, das der Herr E. Ott der Autor des Handbuches ist.


"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

Zitat von: DG0MG am 06. Juli 2024, 15:04Einen Bezug zur Firma Ott habe ich jetzt noch nicht entdecken können, ausser, das der Herr E. Ott der Autor des Handbuches ist.
Außer, dass die Firma groß auf dem silbernen Aufkleber auf der Rückseite erwähnt ist.

DG0MG

Stimmt ;D
Dann ist nur die Frage, wer was gemacht hat und wenn es eine Zusammenarbeit war, warum sich jeder einzeln an unterschiedlichen Stellen verewigt hat. Ohne den Aufdruck auf der Platine hätte ich ja auch gesagt: Ott. Aber so einfach wird es nicht sein.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zur Elektronik:

Für die ja doch etwas komplexere Funktion mit verschiedenen Messzeiten, deren Umschaltung, dem Zähler und LCD-Display hätte ich doch einige Bauteile mehr auf der Digitalplatine erwartet, als es dann wirklich sind:

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Unter dem eingelöteten LC-Display ist noch ein großer Chip (ca. 40pol) und zwei weitere DIL14-ICs.

Möglicherweise bestimmt das WendelPoti rechts de Displays den Zeittakt, darunter das Bündel parallelgeschalter Polyester-Kondensatoren spricht auch dafür. Einen Quarz oder einen Resonator gibts jedenfalls nicht. Zur Fehlersuche ist der CMOS-IC 4060 wichtig, ein Oszillator und Teiler. Hier Beispiele: http://www.dieelektronikerseite.de/Elements/4060%20-%20Takt,%20ja%20bitte.htm

Die Hochspannungsplatine ist auch "straight foreward": 2 CMOS-555-Timer, ein umgedreht betriebener 12-V-Netztrafo mit einer Vervielfacherkette hinterher. Der große Widerstand spricht für eine vorhandene Regelung, ebenso die recht geringe Stromaufnahme.

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Auf der Hochspannungsplatine steht "130686". An einem Tag (Donnerstag) die Digitalplatine und am nächsten (Freitag) die HV designt? Das waren arbeitsreiche Tage!
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DL8BCN

Zu dem Preis eigentlich ein schönes Gerät.
Aber ich würde es nicht Meßgerät nennen, wenn man Zählwerte mit Faktoren z.B. 2 multiplizieren muss, um plausible Werte zu bekommen.
Aber natürlich ist es ein schönes weiteres Bastelprojekt.


DL3HRT

Ich sehe auf der Platine keinen Anodenwiderstand. Befindet der sich doch in der Sonde? Dann sind die weiter oben erwähnten 330 kOhm aber zu wenig.

DG0MG

Ich hab mal gemessen:

An Pin 7 des HCF4060 messe ich mit dem Frequenzzähler 509 Hz.

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Pin 7 ist Teilerausgang der vierten Teilerstufe (O3). Die Ausgänge der ersten (O0), zweiten (O1) und dritten Teilerstufe (O2) sind nicht herausgeführt.
Man misst also an Pin 7 die um den Faktor 24 = 16 heruntergeteilte Eingangs- bzw. Oszillatorfrequenz. Diese sollte (jetzt) also etwa bei 8 kHz liegen.
Tatsächlich misst man an der zum Platinenrand liegenden Seite der beiden Kondensatoren sowie am Pin 9 des 4060 eben diese 8140 Hz. Das korrespondiert mit der Standardbeschaltung des 4060, in der der interne RC-Oszillator benutzt wird.

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Evtl. könnte man einen der beiden Kondensatoren ausbauen, um dann bei 16 kHz zu liegen und damit die Messzeiten wieder dem Manual entsprechend zu haben? Es muss ja auch einen Grund haben, warum dort 2 Stück eingebaut sind, es sieht nicht so aus, als ob das ursprünglich vorgesehen gewesen wäre.
Ich hab erstmal den Spindeltrimmer im Uhrzeigersinn gedreht, da komme ich bis maximal 1241 Hz. Das ist eigentlich genügend, 1024 Hz reichen ja.


@DL3HRT kannst Du meine Messungen mal nachvollziehen?
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NoLi

Zitat von: DG0MG am 06. Juli 2024, 15:36Stimmt ;D
Dann ist nur die Frage, wer was gemacht hat und wenn es eine Zusammenarbeit war, warum sich jeder einzeln an unterschiedlichen Stellen verewigt hat. Ohne den Aufdruck auf der Platine hätte ich ja auch gesagt: Ott. Aber so einfach wird es nicht sein.
Vielleicht eine Auftragsarbeit für Herrn E. Ott.

Zu dieser Herstellungszeit gab in der BRD einen riesigen privaten Bedarf an Geigerzählern, aber es waren kaum Geräte zu bekommen, so dass von unterschiedlichsten Personen viele Zähler von brauchbar über einfach bis einfachst schnell zusammengestrickt und auf den Markt geworfen wurden. Am längsten hielten sich die Fa. GENITRON ("Mini Monitor") aus Frankfurt, bis sie von SAPHYMO (jetzt BERTIN) aufgekauft wurde, sowie die Fa. LC-ELECTRONIC mit ihren "Bega-10" und "Bega-20".

Norbert

DL3HRT

Zitat von: DG0MG am 06. Juli 2024, 18:49Evtl. könnte man einen der beiden Kondensatoren ausbauen, um dann bei 16 kHz zu liegen und damit die Messzeiten wieder dem Manual entsprechend zu haben? Es muss ja auch einen Grund haben, warum dort 2 Stück eingebaut sind, es sieht nicht so aus, als ob das ursprünglich vorgesehen gewesen wäre.
Ich hab erstmal den Spindeltrimmer im Uhrzeigersinn gedreht, da komme ich bis maximal 1241 Hz. Das ist eigentlich genügend, 1024 Hz reichen ja.
Bei mir ist nur ein Kondensator eingebaut :). Trotzdem lag die Frequenz an Pin 9 bei 8 kHz. Mit dem Spindeltrimmer kann ich nur bis 14400 Hz abgleichen, es reicht also noch nicht ganz. Die Intervalle sind damit ca. 10% zu lang, aber das lässt sich durch Tausch des Kondensators oder Änderung des entsprechenden Widerstands in den Griff bekommen.

DG0MG

Ich habe jetzt mit dem Zähler an Pin 9 mit dem Spindeltrimmer auf möglichst nahe an 16384 Hz abgeglichen (ganz genau bekommt man das nicht hin) und damit stimmen die Zeiten 10 sec und 100 sec.
Ungewöhnlich ist das trotzdem, denn ein Korrekturpoti sollte ja wohl nicht einen Bereich >2:1 überstreichen.

Nun haben wir hier auch schon 2 Geräte, die zwar gleich falsch gehen, aber untereinander in der Schaltung auch noch Unterschiede aufweisen (1 vs. 2 Kondensatoren, "Hinbiegen" möglich vs. nicht möglich). Bin gespannt, wie das bei den weiteren Geräten ist.

Könnte es sein, dass das aus der Produktion ausgemusterte Exemplare sind oder Garantierückläufer, die dann halt im Lager liegengeblieben sind?
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DL3HRT

Ich glaube eher, dass die längere Messzeit gewollt war. Bei mir wurde am linken Widerstand gelötet, er wurde vermutlich ausgetauscht.

@DG0MG : Welchen Wert hat bei dir der linke Widerstand? Bei mir sind es 82 kOhm. Beim Kondensator bin ich mir nicht sicher. Ich lese 270. Bei einem Styroflex-Kondensator wären 270 pF durchaus üblich, aber für 16 kHz erscheint mir der Wert sehr niedrig. Dann müssten die Widerstände sehr groß sein. Der rechte Widerstand lässt sich in der Schaltung nciht messen.

Eine Messzeit von 1 Sekunde ist ehrlich gesagt nicht brauchbar, auch nicht bei aktiveren Strahlern. Sieh dir doch einmal die Messwerte vom Glühstrumpf bei 1 Sekunde an. Die schwanken wild hin und her. Eigentlich müsste die Messung generell bei 10 Sekunden beginnen.

DL3HRT

Zitat von: DL8BCN am 06. Juli 2024, 17:16Aber ich würde es nicht Meßgerät nennen, wenn man Zählwerte mit Faktoren z.B. 2 multiplizieren muss, um plausible Werte zu bekommen.
Dem schließe ich mich nicht an. Jedes Messgerät hat einen Messfehler und es braucht einen Kalibrierfaktor um auf den korrekten Messwert zu kommen. In unserem Fall beträgt der Kalibrierfaktor 0,5. Im Kopf durch 2 teilen finde ich sogar leichter, als jeden Messwert mit z.B. 0,98 zu multiplizieren ;).

Wenn ich mich an die letzte Aktion auf den Referenzflächen zurückerinnere, so musste der BfS-Mitarbeiter den Messwert der Referenzsonde erst in eine Excel-Tabelle eintragen um den "richtigen" Messwert zu berechnen. Ich glaube mich zu erinnern, dass er den Wert mit 1,2xxx multiplizieren musste. Ich würde mich hüten zu behaupten, dass die BfS-Sonde kein Messgerät ist  :D

Außerdem lässt sich die Zeitbasis auf den korrekten Wert bringen. Dann ist es tatsächlich ein sehr brauchbares Messgerät, denn es zeigt die durchschnittliche Anzahl von Impulsen über die gewählte Messdauer an.


DG0MG

Zitat von: DL3HRT am 07. Juli 2024, 10:33Welchen Wert hat bei dir der linke Widerstand?

Der blaue?

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Gelb-Lila-Schwarz-Rot-Braun sollten 47kOhm 1% sein, oder?
Die Kondensatoren kann ich nicht lesen. Doch, einer hat 200 pF, der andere 120 pF, also zusammen 320 pF.

Zitat von: DL3HRT am 07. Juli 2024, 10:33Eine Messzeit von 1 Sekunde ist ehrlich gesagt nicht brauchbar,

Dem stimme ich zu. Das ist aber bei 2 Sekunden auch nicht anders.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zitat von: DL3HRT am 07. Juli 2024, 10:33aber für 16 kHz erscheint mir der Wert sehr niedrig. Dann müssten die Widerstände sehr groß sein.

Die Oszillatorfrequenz errechnet sich (das Wendelpoti nicht beachtet, 47k und 320p):

f = 1 / ( 2,4 * R * C )
f = 1 / (2,4 * 47000 Ohm * 0,00000000032 F)
f = 27,7 kHz

Das läge schon in der richtigen Größenordnung.

Bei 82k und 270pF: 18,8 kHz, eigentlich noch besser.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: DG0MG am 07. Juli 2024, 11:23
Zitat von: DL3HRT am 07. Juli 2024, 10:33Eine Messzeit von 1 Sekunde ist ehrlich gesagt nicht brauchbar,

Dem stimme ich zu. Das ist aber bei 2 Sekunden auch nicht anders.



Das würde ich so nicht sagen, die kurze Messzeit eignet sich besonders für dynamische Nachweise und Messungen.

Norbert