Rn220

Begonnen von Peter-1, 02. Dezember 2020, 11:44

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Peter-1

Radonversuch.

Ich lasse gerade eine Kohletablette sich mit Rn220 zu beladen. 2 - 3 Tage sollen reichen. Danach hoffe ich ein Spektrum von nur Pb212 und Bi212 zu erhalten, Tl208 könnte auch dabei sein. Ist das richtig, oder mache ich einen Gedankenfehler?
Gruß  Peter

DL3HRT

Ich würde Zeit draufgehen, damit sich ein Gleichgewicht einstellen kann.

Peter-1

Hallo Karsten,
welche Zeit würdest Du dazu geben?
Gruß  Peter

NoLi

Peter, sieben bis zehn Tage (rund 3 Halbwertszeiten des Rn-222, dann hast Du ca. 90 % der Folgeprodukte).

Gruß
Norbert

Lutathera-177

Ich hab den Versuch vor einiger Zeit auch gemacht und ursprünglich wie du 3 Tage geplant. Blieb dann aber aus zeitlichen Gründen doch eine Woche stehen.

Die Peaks waren gut sichtbar, vielleicht hab ich noch einen Ausdruck irgendwo.

Habe 3 Kohletabs der DM Hausmarke und einen Glühstrumpf benutzt.

Peter-1

Danke für die Infos. Ich lasse es mal 7 Tage stehen.
Ist ein kleines spezielles Gefäß mit 1 Gramm Thoriumoxid, extra für die Abgabe von Rn220. Damit habe ich auch schon meine Radonmeßkammer getestet. Rn220 hat den Vorteil, dass nach einem Test die Meßkammer nicht so lang verseucht ist.
Es geht natürlich auch mit etwas Granit.
Gruß  Peter

DL3HRT

ZitatHallo Karsten,
welche Zeit würdest Du dazu geben?
Optimal wären mehrere Halbwertszeiten, aber wer hat schon die Geduld  ;)

DL3HRT

Ich habe seinerzeit Tests mit Aktivkohletabletten und Räucherkohle gemacht. Die Räucherkohle war größer und hat um Welten bessere Ergebnisse gebracht. Ich habe damals Phosphatdünger untersucht. Das Spektrogramm zeigt den Vergleich zwischen Räucherkohle und Kohletabletten. Der Ansatz erfolgte am 22. Mai und gemessen wurde am 12. Juni, also doch schon nach längerer Einwirkzeit.

DL3HRT

Und hier noch die Überlagerung mehrerer Messungen. Man sieht schön, wie sich die Aktivität nach ca. 4 Tagen halbiert hat. Mit t0 ist der Zeitpunkt der Entnahme der Kohle aus dem Behälter gemeint.
Man sieht auch schön, dass es sich um Folgeprodukte des Radium-226 handelt, die durch den Radonzerfall entstehen. Anderefalls würde man nämlich die Linie des Radium-226 bei 186 keV sehen.

Peter-1

Danke für die Messung.

Unterschied ist, dass ich das Rn220 und nicht das Rn222 nehme. Da läuft die Reaktion schneller. Bin gespannt.

Zur Thorium Kuh habe ich noch Fragen. Kann mir Steffen erklären wozu die vielen Teesiebe sind?
Gruß  Peter

DL3HRT

ZitatUnterschied ist, dass ich das Rn220 und nicht das Rn222 nehme. Da läuft die Reaktion schneller.
Ups, da hatte ich nicht genau hingeschaut. Da reichen 2-3 Tage, damit sich ausreichend Blei-212 bildet. Die Frage ist nur, ob sich das wirklich so effektiv in der Aktivkohle anlagert. Das Rn-220 zerfällt ja sehr schnell. Aus diesem Grund arbeitet man bei der Thoriumkuh auch mit einer elektrischen Spannung, damit sich das Blei-212 gezielt auf der Elektrode ablagert. Du musst vom Prinzip her das Rn-220 zu deinem Target bringen, bevor es zerfällt.
Ich habe damals einen Zeitrafferfilm erstellt:

Peter-1

Versuch mit Rn220 abgeschlossen  ;D Es hat funktioniert wie es sollte.
Die Kohletablette nach 3 Tagen in ein kleines Wägeglas dicht eingeschlossen und dem Szintillator übergeben. Pb212 und auch das rel. kurzlebige Bi212 sind gut zu sehen. Dann im Endstadium Tl208. Letzte Aufnahme im Diagramm nach 24 Stunden.
Gruß  Peter

stoppi

Für die Messung der Halbwertszeit von Radon-220 im Unterricht (55.6 Sekunden) habe ich eine einfache Ionisationskammer gebastelt bzw. gleich in mehrfacher Ausführung.

Die Luft über den thorierten Glühstrümpfen wird mit einer Spritze abgesaugt und dann in den Innenraum der Ionisationskammer gespritzt. Dann gilt es nur noch die Spannung in Abhängigkeit von der Zeit zu bestimmen und schon hat man eine schöne Zerfallskurve...

NoLi

Zitat von: stoppi am 04. Dezember 2020, 12:35
Dann gilt es nur noch die Spannung in Abhängigkeit von der Zeit zu bestimmen und schon hat man eine schöne Zerfallskurve...

Strom, nicht Spannung...Strom  ;) ;D

Ionisationskammern arbeiten mit konstanter Spannung, die Ionisationsmenge verursacht einen entsprechenden (Ionen-)Stromfluß.

Norbert

Peter-1

Schöne Versuche!
Mir ging es nur um das Spektrum. Es durfte ja kein Ac228 auftreten und ich wollte sehen wie die Verhältnisse von Pb212 , Bi212 und Tl208 sich ändern.
Gruß  Peter