AUTOMESS 6150 AD6/E

[Janni]

Also die Spule hat vier Anschlüsse, wenn ich es richtig sehe. Es ist halt alles sehr sehr klein und eng gebaut. Neben dem grünen und dem roten, zwischen denen ich den Widerstand gemessen hatte, gibt es auch noch ein weißes und ein blaues Kabel. Ich habe mal Fotos von beiden Seiten gemacht, da kann man es sehen.

Also schon möglich, dass ich nicht an den richtigen Anschlüssen gemessen habe. Aber immerhin kann ich das Problem auf diesen Bereich eingrenzen, da hier definitiv ein Unterschied besteht zwischen beiden Sonden. Es erschließen sich mir aber diese vielen Anschlüsse der Spule bisher nicht. Vielleicht kann es jemand von euch deuten. Ich werde auch weiter recherchieren. 

[Na-22]

Bevor wir hier mit der Reparatur der AD-18 weitermachen, möchte ich kurz meine neuesten Messergebnisse dazwischenschieben.

Ich habe meinem 6150AD die allgemeine Pulssonde AD-0 vorgegaukelt und verschiedene Pulsraten angelegt. Beide Encoder standen dabei auf 7. Die Messungen erstrecken sich von 0,01 Hz bis 1 MHz. Die Zeitbasis des verwendeten Pulsgenerator hat einen Fehler von weniger als 130 ppm. Zur Kontrolle habe ich mit einem Oszi die Pulsrate nachgemessen. Sicher ist sicher  .
Für Pulsraten kleiner 10 kHz habe ich die Mittelwertanzeige des 6150AD verwendet und bei jedem Messwert so lange gewartet, bis keine Änderung mehr auftrat.
Für Pulsraten kleiner 0,1 Hz ist eine zunehmende Abweichung vom Idealwert erkennbar. Für die größeren Werte gibt es nichts zu meckern.

[Janni]

Sehr interessant die Messergebnisse! Wir müssen auch immer noch herausfinden, worin genau der Unterschied zwischen den /E Sonden zu den Hx und /H Sonden liegt oder? Ich hab auch noch einen AD6/E, aber nur Hx und /H Sonden, mit denen verweigert der AD6/E ja leider die Zusammenarbeit. 

Ich könnte mal das Innenleben der AD-18/H mit dem der AD-18 vergleichen, das werde ich mal als nächstes tun.

Die defekte AD-18 Sonde funktioniert übrigens tatsächlich wieder 

Es lag nicht an der Spule, sondern an dem kleinen Transistor, der auf der Rückseite der Platine gegenüber der Spule sitzt. Mir ist der Gedanke gekommen den mal durchzumessen, seitdem ich herausgefunden hatte, dass es ein Transistor ist. 
Das war mir zuerst nicht so klar. Ich hatte dann aber das Datenblatt im Internet gefunden. Es ist ein n-Kanal FET. Da hatte ich zwischen Gate und Source einen Widerstand von 26 Ohm gemessen, was mir komisch vorkam, da ein FET ja eigentlich einen sehr sehr hohen Widerstand haben sollte und so war es auch an der intakten Sonde. Ist ja auch immer schön wenn man einen Vergleich hat. 

Jedenfalls hatte ich den dann schon seit gestern im Verdacht, aber so einen Transistor hatte ich nun nicht direkt in neu parat. Heute habe dann allerdings bei der Arbeit einen ähnlichen gefunden und den erstmal eingelötet und jetzt funktioniert die Hochspannung wieder und es misst! 

Die Werte dieses Transistors sind allerdings schon ein wenig anders als beim originalen bezüglich max. Spannung, daher würde ich mich schon besser fühlen, wenn ich den richtigen einbauen kann. Also vorhin mal eine Rolle mit 25 Stück bei Ebay bestellt (in kleineren Mengen gibt es die nicht, aber 25 Stück kosten auch nur 1,50) 

Der Fehler ist jedenfalls gefunden und in ein paar Tagen wird es dann mit Originalteil repariert sein. 

[Na-22]

Sehr interessant die Messergebnisse! Wir müssen auch immer noch herausfinden, worin genau der Unterschied zwischen den /E Sonden zu den Hx und /H Sonden liegt oder? Ich hab auch noch einen AD6/E, aber nur Hx und /H Sonden, mit denen verweigert der AD6/E ja leider die Zusammenarbeit. 
...

Die alten Hx-Sonden messen die Photonen-Äquivalentdosis Hx. Bei diesen Sonden ist nichts weiter an der Bezeichnung ergänzt.
Die neueren Modelle (Erweiterung des Namen um /H bzw. /E) messen die Umgebungs-Äquivalentdosis H*(10). Eine genaue Erklärung zu den Unterschieden findet sich z.B. hier:
https://www.automess.de/service/messgroessen-im-strahlenschutz

Aufgrund der Forderungen der PTB für die Bauartzulassung der 6150AD (Hx Variante) und der 6150AD/E (H*(10) Variante) musste eine künstliche Inkompatibilität zwischen den Sonden geschaffen werden. Dies geschieht einfach durch einen anderen ID-Code, den die verschiedenen Sonden senden.


Es freut mich zu hören, dass der Defekt der AD-18 nur der Treibertransistor war  . Und wenn Du eh schon in der Sonde rumlötest kannst Du im ID-Feld einfach die passende Kombination für AD-18/E einstellen  . Ich such Dir das später mal raus.

[Na-22]

Mit einer kleinen Operation am Datenpin D1 kannst Du aus der AD-18(/H) eine AD-18/E machen.


D0 D1 D2 D3 D4 D5 Sonde
0  1  0  0  1  0  18 bzw. 18/H
0  0  0  0  1  0  18/E


Ich habe die entsprechende Stelle im Bild markiert.
Eine Verbindung zu den oberen Lötpunkten erzeugt eine 0 für das entsprechende Datenbit. Über die mittlere Lötpunktreihe lässt sich eine 1 erzeugen.

[Janni]

Cool, Danke für diese wertvolle Information! 

Das werde ich denn nachher mal ausprobieren! 

[SAL-87]

Für Pulsraten kleiner 0,1 Hz ist eine zunehmende Abweichung vom Idealwert erkennbar. Für die größeren Werte gibt es nichts zu meckern.

Ah, das ist eine interessante Grafik 
Dazu muss noch gesagt sein, dass selbst die kleinste Impulssonde von Automess seltenst weniger als 0,1 s-1 anzeigt. Das bewegt sich im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung.

Wir müssen auch immer noch herausfinden, worin genau der Unterschied zwischen den /E Sonden zu den Hx und /H Sonden liegt oder?

Da hat dir Na-22 genau den richtigen Link gepostet.
Die Seite von Automess ist immer mal einen Blick wert, wenn man auf die Schnelle etwas nachschauen möchte. Noch besser sind die beiliegenden Skripte, welche teilweise recht tief ins Detail gehen.

Was noch zu sagen bleibst ist, dass die Zusammensetzung des Energiefilters der Zählrohre für die neuen E Versionen ebenfalls modifiziert wurde, um die Energieabhängigkeit leicht zu verändern. 

[Na-22]

Im Kapital 2 (ab Seite 2) des 6150AD Handbuchs ist das mit den verschiedenen Sondenausführungen bestens erklärt.

[DG0MG]

Die defekte AD-18 Sonde funktioniert übrigens tatsächlich wieder 
Es ist ein n-Kanal FET.

Wie ist denn die genaue Typenbezeichnung des Transistors? Ein BSS123?
Das ist doch der einzelne so in der Mitte auf der Unterseite, den Du in Beitrag #74 gezeigt hast??

[sh4711]

DG0MG war schneller...

http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/siemens/BSS123.pdf

[Janni]

DG0MG war schneller...

http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/siemens/BSS123.pdf

Ja ganz genau, der BSS123 ist es. Und es ist dieser einzelne auf der Unterseite. 

Vorübergehend hatte ich jetzt einen BSH103 eingebaut, weil ich keinen anderen hatte. Hab aber gerade gesehen, dass die bestellten Transistoren heute schon angekommen sind. Also kann ich jetzt den richtigen einbauen. 

Und nochmals Danke an Na-22, hab heute mal die Sonde umcodiert und jetzt denkt der /E Backstein, dass es eine /E Sonde ist und sie vertragen sich ganz hervorragend! 

[Na-22]

...
Und nochmals Danke an Na-22, hab heute mal die Sonde umcodiert und jetzt denkt der /E Backstein, dass es eine /E Sonde ist und sie vertragen sich ganz hervorragend! 

Gern geschehen  . Es freut mich zu hören, dass das Umcodieren erfolgreich war.
Wenn Du einen AD6/E (misst H*(10)) hast, kannst Du ja mal die Resultate mit der alten AD-18 (misst Hx) vergleichen. Wenn beide gut kalibriert sind, müssten mit der AD-18 etwas niedrigere Wert angezeigt werden. Die Zählrohre sind ja in beiden gleich, nur die Korrektive zur Energiekompensation sind unterschiedlich.

[Na-22]

Hallo Janni,
könntest Du bitte noch ein paar Fotos von der AD-18 machen? Speziell der Bereich unter dem Klebeband in Nähe des Zählrohrs interessiert mich da. Ich möchte nämlich die Leiterzüge nachverfolgen. Bei meiner AD-15 ist das Klebeband leider nicht durchsichtig  . Ich sag schon mal besten Dank für die Mühen.

Es fehlt nicht mehr viel bis zum vollständigen Schaltplan   .

[Janni]

Bitteschön! 

[Janni]

Falls du noch was bestimmtes fotografiert haben möchtest, geb mir Bescheid.