AUTOMESS 6150 AD6/E

Begonnen von DG0MG, 20. November 2019, 19:37

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Na-22

Hier noch ein paar Bilder mit verschiedenen Stellungen der zwei Encoder.
Man sieht, dass die Encoderwerte im zweiten Byte enthalten sind. Das LSB wird jeweils zuerst übertragen.

DG0MG

Zitat von: Na-22 am 21. Juni 2020, 15:37
Schon 100k zwischen Pin 2 und Gehäuse reichen aber aus, um eine externe Sonde vorzugaukeln. Dann wird etwa alle 520ms die Sondenkennung gelesen.

Das hieße erstmal: Der Ausgang (5) muss im Normalfall Low und "ruhig" sein. Zieht man (2) hochohmig nach GND, müssen aus (5) ~halbsekündlich H-Pulse kommen. Das werde ich checken.

Die beiden Kodierschalter sind vermutlich der im Schaltplan mit "CAL" beschriftete Block mit 2*4 Bit?  Das längliche gelbe Ding am Platinenrand dürfte ein Widerstandsnetzwerk sein, dass die einzelnen Schieberegistereingänge "zieht", vielleicht nach +.
Frage zu den Kodierschaltern: Wenn ich einen auf Stellung "F" stelle, haben dann dessen 4 Bit-Anschlüsse alle Durchgang zu "COMMON" oder keiner? Wo gehen die "COMMON"-Anschlüsse der beiden Schalter hin? Nach GND?

Mir fällt noch auf: Die Kalibrierschalter in der Sonde auf deinem Foto stehen auf "5" und "2". Die Seriennummer der Sonde ist mit 59218/52 angegeben. Zufall? Oder Kalibrierwert zusätzlich außen draufgedruckt?

Wenn ich mir den oben zitierten Text so durchlese, hätte ich noch die vage Vermutung, dass D7 von U1 (Pin1, fest auf GND gelegt) die Unterscheidung zwischen Hx und H*(10) bewerkstelligt. Wenn Du den auf H legst, könnte die Sonde sich vielleicht als eine 6150-15/E melden und verwendungsfähig werden.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Na-22

Ausgang (5) ist ohne Sonde HIGH. Ist Ausgang (2) über ein paar kOhm nach GND gezogen, beginnt an (5) alle ~500ms ein ~8ms langer LOW Puls sichtbar zu sein. Mit diesem Signal wird das Laden der Register beendet und es beginnt das Herausschieben der Registerinhalte.

Das mit "52" ist mir gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.

Das Widerstandsnetzwerk (9x 1MEG)geht mit COMMON an GND und zieht D7 bis D0  von U2 auf LOW. COMMON der Kodierschalter geht auf den Ausgang (2). Das hat mich am Anfang etwas verwirrt. Aber es funktioniert. :)

Na-22

Hier noch ein beschriftetes Bild des Signalverlaufs mit 100kOhm Last an (2).

SAL-87

ZitatDie Pancake-Sonde 6150AD-p ist jetzt offiziell auf der automess Seite aufgeführt. Es ist ein LND 7312 Pancake-Zählrohr verbaut.
Hier gehts zum Datenblatt:
Spoiler (click to show/hide)

Mehr dazu hier in ca 4 bis 5 Wochen  ;D

Na-22

Die Ersatzteile zur Reparatur der Sonde sind heute angekommen  :) . Nummer 5 lebt wieder und war auch zur Mitarbeit bereit ;D.
Nachdem ich alle Kombinationen durchgetestet habe, sind folgende sinnvollen Kombinationen herausgekommen:


D5D4D3D2D1D0SondeAnzeige
000000
0
1/s
100010
17
1/s
110010
19
1/s
001010
1A
µSv/h
011100
15
mSv/h
111100
15
----
010000
18
µSv/h
010010
18
----
011000
b
nSv/h
111000
b
----
101000
t
µSv/h
101010
t
----

Die Angabe der Datenleitungen D0-D5 beziehen sich auf U1 im Schaltplan.
Damit die Sonde "0" richtig erkannt wird, muss mindestens einer der Codierschalter verschieden von Null sein. Ansonsten würde ja ein einfacher pull down Widerstand reichen  ;).
Wir haben jetzt also die IDs für alle automess Sonden   :yahoo:.
Ich wünsche viel Spass beim Ausprobieren.

DG0MG

Das ging ja fix!
Wie hast Du das gemacht  - also die Kombinationen erzeugt? Brücken am Lötfeld eingesetzt?

Zitat von: DG0MG am 21. Juni 2020, 12:367 = Sonde 6150AD-b
15 = Sonde 6150AD-15
17 = Sonde 6150AD-17
18 = Sonde 6150AD-18
19 = Sonde 6150AD-19
20 = Innenzählrohr des 6150AD
21 = Sonde 6150AD-t, Zählrohr niedriger Bereich
22 = Sonde 6150AD-t, Zählrohr hoher Bereich

Vielleicht werden ja die gleichen Sondennummern auch beim Weg IN das Gerät HINEIN verwendet.

Wenn man die Spalten Deiner Tabelle anders schreibt, dann findet sich tatsächlich diese Numerierung teilweise auch in den Bits wieder:


D0 D1 D2 D3 D4 D5 |Wert Sonde Anz.   
   24 23 22 21 20  |dez. 
------------------+-----------------
0  0  0  0  0  0  |   0    0   1/s 
0  1  0  0  0  1  |  17   17   1/s 
0  1  0  0  1  1  |  19   19   1/s 
0  1  0  1  0  0  |  20   1A  µSv/h
0  0  1  1  1  0  |  14   15  mSv/h
0  0  1  1  1  1  |  15   15  ---- 
0  0  0  0  1  0  |   2   18  µSv/h
0  1  0  0  1  0  |  18   18  ---- 
0  0  0  1  1  0  |   6    b  nSv/h
0  0  0  1  1  1  |   7    b  ---- 
0  0  0  1  0  1  |   5    t  µSv/h
0  1  0  1  0  1  |  21    t  ---- 
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Na-22

Zitat von: DG0MG am 23. Juni 2020, 23:57
...
Wenn man die Spalten Deiner Tabelle anders schreibt, dann findet sich tatsächlich diese Numerierung teilweise auch in den Bits wieder:
...

Leider ist das eben nur teilweise. Ich hatte ja gehofft, dasss es ein Bit für die "/E" Kennung gibt. Dem ist wohl nicht so.

Na-22

Zitat von: DG0MG am 23. Juni 2020, 23:57
...
Das ging ja fix!
Wie hast Du das gemacht  - also die Kombinationen erzeugt? Brücken am Lötfeld eingesetzt?
...

Ich hab an den richtigen Stellen die Leitbahnen auf der Platine durchtrennt und Drähte angelötet. Ich hab dann einfach 5 Potis zum "Eindrehen" des gewünschten logischen Zustandes verwendet. Eine Seite der Potis liegt auf +4.75V (oben im Bild) und die andere auf GND (unten im Bild). Der Mittelabgriff geht jeweils zu den Registern.

Na-22

Ich konnte die Funktion der zwei Encoder ermitteln. Es handelt sich um Einstellungen für die Empfindlichkeit und der Totzeit . Welcher was ist, habe ich im Bild gekennzeichnet.

Für die allgemeine Sonde AD-0 habe ich die Daten zusammen. Wie im Handbuch beschrieben, werden die Pulse ohne weitere Berechnung angezeigt. Der Encoder für die Totzeit hat für diese Sonde keine Funktion. Allerdings hat der Encoder Empfindlichkeit eine Funktion. Je nach Stellung kann der angezeigte Wert um -24% bis +36% verändert werden. Ich habe das mit einem 100Hz Rechtecksignal und einem 100kHz Rechtecksignal getestet. Beide Signale führen zum gleichen Kalibrierfaktoren. Wie die Tabelle zeigt, ist "7" der richtige Wert für den Encoder.


Encoder- | Anzeige in ks-1         | Kalibrierwert
stellung | bei einem 100kHz Signal |
--------------------------------------------------
    0               75,9           |   0,759
    1               79,0           |   0,79
    2               82,1           |   0,821
    3               85,4           |   0,854
    4               88,8           |   0,888
    5               92,4           |   0,924
    6               96,1           |   0,961
--------------------------------------------------
    7               100            |   1,00
--------------------------------------------------
    8               104            |   1,04
    9               108            |   1,08
    A               112            |   1,12
    B               116            |   1,16
    C               121            |   1,21
    D               126            |   1,26
    E               131            |   1,31
    F               136            |   1,36


Irgendwie komme ich hier noch nicht mit Tabellen zurecht  >:(

DG0MG

Zitat von: Na-22 am 26. Juni 2020, 19:42
zwei Encoder [..] um Einstellungen für die Empfindlichkeit und der Totzeit . Welcher was ist, habe ich im Bild gekennzeichnet.

Welcher der beiden Encoder geht denn an welche 4 Bit von U2?

Wenn ich die Oszi-Diagramme richtig verstanden habe, sind die Schalterbits "falschherum" angeschlossen?

  Kodier- |   U2
Schalter | CD4021
----------+--------
    23    |  D0/D4
    22    |  D1/D5
    21    |  D2/D6
    20    |  D3/D7


Richtig?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Na-22

Zitat von: DG0MG am 27. Juni 2020, 16:02

Welcher der beiden Encoder geht denn an welche 4 Bit von U2?

Wenn ich die Oszi-Diagramme richtig verstanden habe, sind die Schalterbits "falschherum" angeschlossen?

  Kodier- |   U2
Schalter | CD4021
----------+--------
    23    |  D0/D4
    22    |  D1/D5
    21    |  D2/D6
    20    |  D3/D7


Richtig?

Ja, so ist es richtig. Das LSB wird zuerst rausgeschoben.
D7-D4 sind für die Totzeit, D3-D0 für die Empfindlichkeit.

Na-22

Eine AD-b Sonde kann nicht zufällig jemand zwecks Analyse bereitstellen, oder?  ;D
Ich habe heute nämlich mal einen Aufbau auf AD-b Sonde gestellt und mir die Datenkommunikation angeschaut. Im Gegensatz zu den Gammasonden 15 und 18 ist das Datenwort um 16 Bit länger. Hier gibt es wieder was Neues zu entdecken  :D.
Mein "Sondensimulator" stand auf Empfindlichkeit=7 und Totzeit=0. Ich habe keine Pulse über Pin 4 zum 6150AD geschickt.
Kanal 4 des Oszis war noch an Pin 1 angeschlossen. Das ist aber für die Untersuchung der AD-b Sonde nicht von Belang.

DG0MG

Prima!  :yahoo:

Deine Erkenntnisse kann man jetzt in ein kleines Stückel primitive Software in einem 8-Beiner (hier ein PIC12F683) gießen. Dieser bedient die Beine so, dass der 6150AD6 denkt, es wäre eine Sonde ..-0 angeschlossen. Außerdem produziert er an Pin 5 (Buchse Pin (4)) ein 1-kHz-signal mit schmalen Low-Impulsen, die zum Testen die Zählrohrimpulse imitieren.

Demzufolge zeigt beim Anstecken des Chips mittels Eigenbau-Stecker der 6150 links oben die Sondennummer ("0") und da das eine reine Impulssonde ist, die Impulse pro Sekunde an.

Weiteres Ziel könnte sein, einen solchen Chip in SMD-Version direkt im Fischer-Stecker unterzubringen, um dann mit nur 3 Adern (+, GND, /IMP) im Kabel zu einer externen Sonde zu gehen. Der 1-kHz-Ausgang aus dem Chip wird dann natürlich nicht benutzt.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Na-22

#44
Ich würde sagen, dass wir nicht mehr weit vom BDB2 am 6150AD sind ;).