Das Openmess-Projekt

Begonnen von opengeiger.de, 03. Januar 2024, 14:07

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NoLi

Zitat von: Peter-1 am 04. März 2024, 14:45...
Mit welchen Toleranzen muß man bei den kalibrierten ODL-Sonden rechnen?
...
In der Regel mit +/- 20 % vom tatsächlichen Soll-Wert.
Zwei Sonden am gleichen Standort dürfen somit im Vergleich in ihrer Anzeige maximal 40 % Anzeigeunterschied aufweisen.

Norbert

DL8BCN

Das finde ich für ein kalibriertes Meßgerät recht viel Toleranz.
Hätte ich nicht gedacht.

NoLi

In der Praxis sind die Abweichungen auch wesentlich geringer...es kommt halt immer auf das Spektrum der nachgewiesenen Gammastrahlung an. Die erlaubten Toleranzen schliessen das gesamte angegebene Energiespektrum ein, nicht nur die Kalibrierenergie 662 keV von Cs-137/Ba-137m.

Norbert

Peter-1

Wenn also meine Referenz schon solche Toleranz zeigt, dann bin ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. :yahoo:

Peter
Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: Peter-1 am 04. März 2024, 22:30Wenn also meine Referenz schon solche Toleranz zeigt, dann bin ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden.
Guck mal hier, Seite 12 + vor allem 13:
(linkes Diagramm ist die Sonde "GS 05" mit dem 70031A)

https://www.umwelt-campus.de/fileadmin/Umwelt-Campus/ISS/Fachtagungen/WS1112_03_bfs_harms_g.pdf

Norbert


opengeiger.de

Hier noch mal die Specs der Envinet Mira Sonde. Auch sehr großzügig:
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

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Edited: Hab ein neueres Datasheet gefunden

opengeiger.de

Apropos 70031A, die Schweiz hat ihre Nadam Sonden wohl auch auf die Bertin XL2-2 Sonde umgestellt. Die entspricht der GS07 vom BfS und Radiohörer hat ja das Bertin XL2-2 Typenschild schon mal an einer BfS-Sonde fotografiert. Die Bertin-Sonde basiert also auch auf dem 70031A Zählrohr für die Niedrigdosis. Nur gibts dafür kein brauchbares Datasheet von Bertin im Internet.

https://www.radenviro.ch/wp-content/uploads/2022/07/JB_2021_C3_nadam.pdf


Radiohörer

Zitat von: opengeiger.de am 05. März 2024, 16:42Hier noch mal die Specs der Envinet Mira Sonde.
...so sehen die Mira-Sonden in freier Wildbahn aus:
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=28579
Scho hübsch die Blauen! 8)

Stellt sich die Frage, wie sich die dunkle Farbe im Sommer auswirkt: ich schätze >30% höhere Temperatur haben die leicht gegenüber den Silbernen. Kann jemand was dazu sagen?

Die nächsten Tage solls in Mittelfranken u.U. bis -2°C bei Aufklaren haben, meint mein bevorzugter Wetterfrosch --> wettermail.de
@Peter-1: wenn Du Deine Sonde in den Gefrierschrank legst und in einer Kühlbox zur nächsten freien Referenz transportierst, triftet der Wert am Anfang bis sich die Umgebungstemperatur einstellt?
Kann Dir gerne meine 70031A für solche Tests leihen: sind ja quasi Geschwister.

@DL3HRT: ist das event. der Grund, warum Du einen DS18B20 einbaust?

NoLi

Überprüfen der ENVINET MIRA Sonde mit dem zugehörigen TEST SET (360 kBq Cs-137 oder 500 kBq Eu-152):

MIRA-800-0100 Test Set Cs-137 (360 kBq)
MIRA-800-0102 Test Set Eu-152 (500 kBq)


Presentation MIRA Test Set and MIRA App


Norbert


Peter-1

Liebe ODL-Sondenbauer,

das Thema Genauigkeit, Toleranz usw. der Sonden hat mich nicht losgelassen und so habe ich eine Anfrage an das Bundesamt für Strahlenschutz geschrieben. Schneller als erwartet nun hier die Antwort.:

Lieber Herr XXXXX,

vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Messsystemen und Messdaten.
Ja, die Sonden sind zwar kalibriert, aber nicht geeicht.
Wir prüfen aber regelmäßig (derzeit i.d.R. alle vier Jahre) die Kalibrierung jeder einzelnen Sonde.
In einer Untersuchung, die wir vor einigen Jahren durchgeführt haben, haben wir die Messungenauigkeit für Standardsituationen mit ca. 20 % abgeschätzt.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
i.A. Dr. Martin Bleher
Fachgebietsleiter │ Head of Section
Bundesamt für Strahlenschutz │ Federal Office for Radiation Protection
IMIS-Messtechnik │IMIS Measuring Technology │RN3


Nun auch noch amtlich ca. 20 %

Grüße Peter
Gruß  Peter

Radiohörer

@Peter-1: wenn Du die EU-Messwerte aus https://remap.jrc.ec.europa.eu/Advanced.aspx mit den Deinen vergleichst, gibts event. eine bessere Übereinstimmung?
Sie haben mMn eher was mit real zu beobachteten Verläufen zu tun, als die "gebügelten" Kurven des BfS im Web ;)
Auch find ich die Möglichkeit 5 Sonden gleichzeitig, auch über größere Distanzen, anzeigen zu können, u.U. informativer...
 

Peter-1

Danke, die Karte kannte ich noch nicht.
Aber wir sollten uns von der sonst üblichen Genauigkeit etwas lösen.
Wir haben Volt- und Amperemeter mit 8 Stellen oder mehr und können die Zeit bis .... messen. Geben wir uns mit den Aussagen zufrieden !

Peter
Gruß  Peter

NoLi

Hier meine Anfrage an das BfS bezüglich der Schutzkappe der IMIS-Sonden mit dem 70031A, und die Antwort des BfS:

"Ich habe mal eine Frage über die IMIS-Sonden:

Aus welchem Material besteht das Sondengehäuse/die Sondenkappe der GS07 und, falls vorhanden, der GS08, und wie dick ist dieses Material?

Grund der Anfrage: Messung und Anzeige der natürlichen Background-Dosisleistung. Das Zählrohr VacuTec 70031A und E ist für einen Photonenenergiebereich ab 35 keV spezifiziert, für die Sonde GS05 wurde in einem älteren Paper ein Photonenenergiebereich ab 50 keV genannt. Werden die 15 keV Differenz von der Sondenkappe absorbiert, auch von den aktuellen Sonden, und wird diese eventuelle Absorption bei der Dosisleistungsermittlung berücksichtigt?

Es geht auch um "Bastelprojekte" mit auf den Markt verfügbaren "nackten" Zählrohren 70031A."



"zunächst einmal bedanke ich mich für Ihr Interesse an unserer Messtechnik.

Leider ist diese Anfrage bei uns liegen geblieben.

Das Sondengehäuse besteht aus Aluminium (Wandstärke 2 mm).

Ja, damit wird der Messbereich auf Photonen-Energien oberhalb 50 keV eingeschränkt.

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Dr. Martin Bxxxx
Fachgebietsleiter │ Head of Section



Bundesamt für Strahlenschutz │ Federal Office for Radiation Protection

IMIS-Messtechnik │IMIS Measuring Technology │RN3

Ingolstädter Landstraße 1

D-85764 Oberschleißheim - Neuherberg"[/i]



Also muß bei Vergleichsmessungen mit einer IMIS-Sonde ein 2 mm Alu-Rohr über das Zählrohr gestülpt werden!

Norbert

opengeiger.de

@NoLi: Vielen Dank Noli für Deinen Einsatz! Das ist sehr wertvolle Info, die Du da bekommen hast! Aber nun ist die Frage, wie gross ist denn der Fehler, wenn man kein Alurohr verwendet? Das ist doch spektral gesehen die Summe aller Zählraten aller Energien die das Zählrohr bei niederen Energien bis 50keV noch sieht. Aber ist da denn so viel? Da kann doch eigentlich nur was aus dem Spektrum der Höhenstrahlung stammen, also kosmische X-Rays. Auf dem Jungfraujoch wird das sicher ein nicht ganz unerheblicher Effekt sein. Aber unterhalb 500m Höhe? Oder was meinst Du?

Die andere Sache ist: Wenn eine BfS-Sonde in 2mm Alu steckt und so die "wahre" ODL ausspuckt, warum ist dann die ODL eines nackten 70031A falsch, wenn die Energien unter 50keV energiekompensiert mitberücksicht werden aber dafür eine passende Konversion von Zählrate zu ODL gemacht wird? Das nackte 70031A  kann dann für sich beanspruchen einen weiteren Energiebereich zu haben, es ist nur nicht so gut gegen Gewalteinwirkung geschützt. Aber klar, die Frage ist, wie sieht die passende Konversion bei dem erweiterten Energiebereich dann aus? Man muss dazu die 50keV-2,5MeV ODL des BfS in eine 35keV-2,5MeV ODL des nackten Zählrohrs umrechnen. Die Frage ist also wirklich, auch wenn das theoretisch so richtig ist, ändert das wirklich am Ergebnis was? Das sollten wir einfach mal neben einer BfS Sonde testen. Einmal mit und einmal ohne Alurohr. Oder?